Mittwoch 19.6.2013
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Mathematik für Physiker IV, SS 2013 <strong>Mittwoch</strong> 19.6<br />
Approximationssatz II.§4.Satz 1 gibt es für jedes f ∈ E und jedes ɛ > 0 ein solches<br />
Polynom p mit ||f − p|| ∞ < ɛ. Weiter ist jeder Hilbertraum der eine Orthonormalbasis<br />
besitzt auch separabel.<br />
Korollar 7.16 (Separabilität von Hilberträumen)<br />
Besitzt ein Hilbertraum eine Orthonormalbasis so ist er separabel.<br />
Beweis: Klar nach Lemma 15.<br />
Damit kommen wir schließlich zur Konstruktion von Orthonormalbasen.<br />
Satz 7.17 (Existenz von Orthonormalbasen)<br />
Jeder unendlichdimensionale, separable Hilbertraum besitzt eine Orthomormalbasis.<br />
Beweis: Sei H ein unendlichdimensionaler, separabler Hilbertraum. Da H separabel<br />
ist, existiert eine Folge (w n ) n∈N in H mit {w n |n ∈ N} = H. Im Fall w 1 ≠ 0 setzen wir<br />
v 1 := w 1 und im Fall w 1 = 0 können wir wegen H ≠ 0 ein v 1 ∈ H mit v 1 ≠ 0 wählen.<br />
Nun sei n ∈ N und es seien bereits linear unabhängige Vektoren v 1 , . . . , v n ∈ H mit<br />
{w 1 , . . . , w n } ⊆ 〈v 1 , . . . , v n 〉 gewählt. Dann können zwei verschiedene Fälle auftreten.<br />
Fall 1. Im ersten Fall ist w n+1 /∈ 〈v 1 , . . . , v n 〉. Dann setzen wir v n+1 := w n+1 und nach<br />
I.§11.Lemma 3.(a) sind auch die Vektoren v 1 , . . . , v n+1 linear unabhängig und es gilt<br />
{w 1 , . . . , w n+1 } ⊆ 〈v 1 , . . . , v n+1 〉.<br />
Fall 2. Im zweiten Fall ist dagegen w n+1 ∈ 〈v 1 , . . . , v n 〉. Da H unendlichdimensional,<br />
d.h. nicht endlich erzeugt, ist, gibt es nach I.§11.Lemma 4 einen Vektor v n+1 ∈ H<br />
so, dass auch v 1 , . . . , v n+1 linear unabhängig sind, und es ist wieder {w 1 , . . . , w n+1 } ⊆<br />
〈v 1 , ldots, v n 〉 ⊆ 〈v 1 , . . . , v n+1 〉.<br />
Induktiv wird so eine linear unabhängige Folge (v n ) n∈N in H konstruiert, die die<br />
Bedingung {w 1 , . . . , w n } ⊆ 〈v 1 , . . . , v n 〉 für jedes n ∈ N erfüllt. Wenden wir auf diese<br />
Folge das Gram-Schmidtsche Orthonormalisierungsverfahren an, so erhalten wir eine<br />
orthonormale Folge (u n ) n∈N in H mit {w 1 , . . . , w n } ⊆ 〈v 1 , . . . , v n 〉 = 〈u 1 , . . . , u n 〉 für<br />
jedes n ∈ N. Es folgen und {w n |n ∈ N} ⊆ 〈{u n |n ∈ N}〉 und<br />
H = {w n |n ∈ N} ⊆ 〈{u n |n ∈ N}〉,<br />
also ist H = 〈{u n |n ∈ N}〉 und (u n ) n∈N ist eine Orthonormalbasis von H.<br />
7.3 Fourierreihen und L 2 [−π, π]<br />
In diesem Abschnitt wollen wir noch einmal auf die Fourierreihen zurückkommen und<br />
die bisher entwickelte Theorie in einem konkreten Hilbertraum anwenden. Wir hatten<br />
bereits in einem Beispiel gesehen, dass die Menge<br />
R 2 [−π, π = {f : [−π, π] → C|f ist Riemann-integrierbar}<br />
18-8