Liebe als Austausch elektro-magnetischer Kräfte
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J. WILLIAM LLOYD: KAREZZA-PRAXIS<br />
Möglichkeiten und <strong>Kräfte</strong> des Körpers bemächtigt. Das Problem der Sexualerziehung ist <strong>als</strong>o<br />
immer ein Problem der Gesamterziehung, und wer nicht lernen will, sorgfältig mit sich<br />
umzugehen, der wird auf dem Spezialgebiet der Sexualität auch nicht erfolgreich sein.<br />
Auf vielfachen Wunsch und mit größtem Widerstreben dennoch einiges „Konkretes".<br />
Eigentlich müsste man sich zuvor über viele Voraussetzungen einigen. Über die Tatsachen<br />
der inneren Sekretion zum Beispiel und wie viel von den nicht gleich ausgegebenen<br />
Sexu<strong>als</strong>äften schon während der Geschlechtsvereinigung beim Mann in den innern Kreislauf<br />
aufgenommen wird, so dass er (wie die Chinesen verlangen) verjüngt und gekräftigt aus der<br />
<strong>Liebe</strong>snacht hervorgeht. Man müsste sich über die viel zu selbstverständlich<br />
hingenommenen Tatsachen des Orgasmus unterhalten und ob wirklich weiblicher und<br />
männlicher Orgasmus gleich zu setzen ist oder ob nicht vielmehr es wichtiger und<br />
meinetwegen „natürlicher" ist, dass die Frau zum Orgasmus kommt, während der Mann mit<br />
seinen Säften nicht nur zeugen soll, sondern sich auch aufbauen (das wenigstens sollten die<br />
Fachleute allmählich mitberücksichtigen), man müsste sehr genau über die Frage des<br />
Schwingungsaustausches sprechen, über den innerhalb der weißen Rasse nur die<br />
Karezzaleute nachgedacht haben (aber sie haben einen gewissermaßen verfrühten Seelenbegriff<br />
dazwischen gebracht), kurzum: die Fragen liegen so schwierig, dass man sie wohl diskutieren,<br />
aber nicht hin- und herartikeln kann.<br />
Trotzdem <strong>als</strong>o ganz kurz: von der Karezza unterscheidet sich die von mir beschriebene<br />
Methode darin, dass sie keine Rücksichtslosigkeit verlangt, sondern im Beginn ein<br />
vorsichtiges Einspielen, ein herangehen an den Orgasmuspunkt, ein Überspielen dieses<br />
Punktes (am besten durch Atmung), worauf der Mann freie Fahrt hat. Er kann das Tempo,<br />
die Intensität, meinetwegen die Heftigkeit anwenden, die er will.<br />
Die Befriedigung auf dieser Stufe liegt nicht mehr (und auf alle Fälle nicht immer) im<br />
Orgasmus, sondern in der Erfrischung, Stärkung und Befriedigung des gesamten<br />
Organismus. Lässt man es dennoch zum Orgasmus kommen, der nicht zu dieser Methode<br />
gehört, dann freilich bleibt auch in diesem Stadium nur die Wahl zwischen Interruptus und<br />
der möglichen Zeugung. Aber auch dann noch hat der Mann zwei Vorteile: einmal nämlich<br />
kann jeder Mann jede Frau wirklich befriedigen. Und zum zweiten kann er den Zeitpunkt des<br />
Orgasmus bestimmen. Viele junge Menschen fürchten, dass sie durch die Beherrschung um<br />
den Genuß der Leidenschaft kämen. Die Natur, so meinen sie, sei unbeherrscht. Dazu ist<br />
auch wieder zu sagen, dass man sowohl das Unbeherrschte wie das Beherrschte zur Natur<br />
rechnen muss, dass <strong>als</strong>o auch die Natur nichts eindeutiges ist. Wer mit seinen<br />
Leidenschaften glücklich geworden ist, soll auch weiterhin nicht gestört werden. Denen aber,<br />
die unglücklich sind, muss man sagen, dass die Natur alle <strong>Kräfte</strong> hundertfaltig wiedergibt,<br />
die man anwendet, um die Natur zu erschließen. Mein Aufsatz hat sich an die Männer<br />
gewandt, weil die Männer besonders wenig über die Zeugung nachzudenken pflegen. Ich<br />
wollte aber nicht sagen, dass die Frauen in dieser Frage nichts zu suchen hatten. Im<br />
Gegenteil: sie könnten viel, sie könnten alles erreichen. Sie vor allem aber könnten mit der<br />
schrecklichen Verwechslung von Unbeherrschtheit und Leidenschaft ein Ende machen, die<br />
so viel Unglück in die Welt gebracht hat. Sie könnten den Männern die Beherrschung ihrer<br />
Funktionen erleichtern, wenn sie auch ein bisschen besser Bescheid wüßten. Dann würden<br />
viele von ihnen die wirkliche Leidenschaft kennen lernen und in ihr warm, glücklich und<br />
heiter werden.<br />
von Hollander.<br />
Antwort: Es ist nicht ersichtlich, aus welchen Werken von Hollander seine Karezza-<br />
Kenntnisse gesammelt hat. In den beiden von mir aus dem englischen übersetzten Büchern<br />
steht nichts von „Rücksichtslosigkeit". Frau Dr. med. A. Stockham schreibt in „Ethik der Ehe,<br />
Karezza", Seite 20 (18. Tausend): „Das mag begleitet sein durch eine ruhige , die ganz unter<br />
der Botmäßigkeit des Willens stehen muss, so dass bei keinem der beiden der Schauer der<br />
Leidenschaft die Grenzen eines angenehmen Gefühlsaustausches überfluten kann."<br />
Verlag <strong>Liebe</strong>(+)Weisheit(=)Wahrheit<br />
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