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Methodenheft - Version 4.11.2013(1).pdf

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Methodenreader –<br />

bendgymnasium der Stadt Münster<br />

Liebe Studierende des Abendgymnasiums,<br />

aller Anfang ist schwer – aber nicht unmöglich! So auch der Wiedereinstieg in das<br />

Schulleben. Um Ihnen den Beginn Ihrer Schulzeit am Abendgymnasium zu erleichtern, hat<br />

das Kollegium ein kleines Büchlein erstellt. Dieses enthält Tipps und Hinweise, wie Sie<br />

effizient und sinnvoll lernen können. Die in dem Büchlein vermerkten Lernstrategien und<br />

Arbeitsmethoden sind nicht nach Fächern geordnet, sondern sie sind als allgemeine und<br />

fächerübergreifende Lernmethoden zu verstehen. Sie sollen Ihnen sowohl in der Schule als<br />

auch in Ihrer äußerst knapp bemessenen Zeit zu Hause helfen, schnell und strategisch zu<br />

arbeiten. Es handelt sich hierbei um grundlegende Arbeitsmethoden der Einführungsphase,<br />

auf welche Sie später in der Qualifikationsphase immer wieder zurückgreifen können.<br />

Wir hoffen, dass es Ihnen den Einstieg in die Welt des Lernens erleichtert und Sie als kleine<br />

Lernhilfe bis zum Abitur begleitet.<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Start und ein erfolgreiches Lernen!<br />

Ihr Kollegium vom Abendgymnasium Münster


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bendgymnasium der Stadt Münster<br />

Methodenreader<br />

1. Goldene Regeln des Lernens ........................................................................................ 2<br />

2. Lernstrategien ................................................................................................................ 3<br />

2.1. Allgemeines zum Üben .................................................................................................. 3<br />

2.2. Mechanisches Üben ...................................................................................................... 3<br />

2.2.1. Mechanisches Üben am Beispiel Vokabellernen ...................................................... 4<br />

2.3. Elaborierendes Üben – Anwendung des Gelernten ....................................................... 6<br />

2.3.1. Visualisierung durch Lernplakate .............................................................................. 6<br />

2.4. Strukturierungshilfen ...................................................................................................... 7<br />

2.4.1. Mind-Maps ................................................................................................................ 7<br />

2.4.2. Concept Maps .......................................................................................................... 8<br />

3. Lesemethoden................................................................................................................ 9<br />

3.1. Lesen mit Stift und Marker ............................................................................................. 9<br />

3.2. Aspektorientiertes Lesen ............................................................................................... 9<br />

4. Textwiedergabe ............................................................................................................ 10<br />

5. Argumentation ............................................................................................................. 11<br />

5.1. Grundmuster einer Argumentation ............................................................................... 11<br />

5.2. Aufbau einer Erörterung ............................................................................................... 12<br />

5.3. Wie präsentiere ich meine Argumentation am besten? ................................................ 14<br />

6. Analysemethoden ........................................................................................................ 15<br />

6.1 Bildanalyse ................................................................................................................... 15<br />

6.2 Analyse von Datentabellen ........................................................................................... 16<br />

6.3 Analyse von Diagrammen ............................................................................................. 17<br />

6.4 Besonderheiten bei der Auswertung verschiedener Diagramme .................................. 20<br />

7. Arbeitsmethoden ......................................................................................................... 22<br />

7.1 Zitier-Regeln ................................................................................................................. 22<br />

7.2. Referate vorbereiten – gestalten - halten ..................................................................... 23<br />

7.2.1 Vorbereitung in 10 Schritten .................................................................................... 23<br />

7.2.2 Gestalten und Halten ............................................................................................... 24<br />

8. Überblick über grammatische Fachbegriffe .............................................................. 27<br />

Impressum ............................................................................................................................ 29<br />

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1. Goldene Regeln des Lernens<br />

Finden Sie Ihre Zeitdiebe<br />

Sogenannte „Zeitdiebe“ können Ihre Lern- und Arbeitsleistungen negativ beeinflussen,<br />

die Zeitplanung kann Ihnen entgleiten. Die folgenden Fragen können Ihnen helfen, Ihre<br />

persönlichen Zeitdiebe genauer zu identifizieren!<br />

0 = stimmt fast immer 1 = stimmt häufig 2=stimmt manchmal 3 = stimmt fast nie<br />

1. Verschiedene Faktoren lenken mich schnell von der Arbeit ab<br />

(z.B. Telefon, SMS, Email, Besucher, Freunde, Familie,<br />

Fernsehen ... )?<br />

2. Neige ich dazu, viele Dinge gleichzeitig zu machen, ohne<br />

meine Aufgaben nach Wichtigkeit zu unterscheiden?<br />

0 1 2 3<br />

0 1 2 3<br />

3. Neige ich dazu, unangenehme Aufgaben aufzuschieben? 0 1 2 3<br />

4. Meine Zeitpläne und Fristen halte ich oft nur unter<br />

Termindruck ein, da immer etwas Unvorhergesehenes<br />

dazwischen kommt oder ich mir zu viel vorgenommen habe?<br />

5. Organisiere und strukturiere ich meinen Arbeitsplatz eher<br />

unübersichtlich, so dass eine effektive Arbeit eher behindert<br />

wird?<br />

6. Das Nein-Sagen fällt mir schwer, wenn andere etwas von mir<br />

wollen und ich eigentlich meine eigenen Arbeiten erledigen<br />

müsste?<br />

7. Eine klare Zielsetzung, sowohl beruflich wie privat, fehlt in<br />

meinem Lebenskonzept-, oft vermag ich keinen Sinn in dem<br />

zu sehen, was ich den Tag über tue?<br />

8. Manchmal fehlt mir die notwendige Selbstdisziplin, um das,<br />

was ich mir vorgenommen habe, auch durchzuführen?<br />

9. Nutze ich die Zeiten des Tages, in denen ich geistig und<br />

körperlich fit bin, überwiegend nicht für die wichtigsten Lernund<br />

Arbeitsprozesse?<br />

10. Plane ich Lern- und Arbeitsprozesse nicht langfristig, sondern<br />

eher kurzfristig?<br />

0 1 2 3<br />

0 1 2 3<br />

0 1 2 3<br />

0 1 2 3<br />

0 1 2 3<br />

0 1 2 3<br />

0 1 2 3<br />

Gesamtpunktzahl:<br />

Auswertung<br />

0 – 11 Punkte: Sie haben keine Zeitplanung und lassen sich von anderen treiben. Sie können<br />

weder sich noch andere richtig führen. Mit Zeitmanagement beginnt für Sie ein<br />

neues und erfolgreicheres Leben.<br />

12 – 18 Punkte: Sie versuchen, Ihre Zeit in den Griff zu bekommen, sind aber nicht konsequent<br />

genug, um damit auch dauerhaft Erfolg zu haben.<br />

19 – 24 Punkte: Ihr Zeitmanagement ist gut - und kann noch besser werden.<br />

25 – 30 Punkte: Gratulation (wenn Sie ehrlich – gegenüber sich selbst - geantwortet haben)! Sie<br />

sind ein Vorbild für jeden, der den Umgang mit der Zeit lernen will. Lassen Sie<br />

andere von ihren Erfahrungen profitieren, und geben Sie Ihr Zeitmanagement<br />

weiter.<br />

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2. Lernstrategien<br />

2.1. Allgemeines zum Üben<br />

Generelles Ziel des Übens ist, dass Sie sich nicht nur mit<br />

Unterrichtsgegenständen beschäftigen, sondern auch wichtige<br />

Ergebnisse langfristig speichern und bei Bedarf auch unter<br />

veränderten Bedingungen abrufbar haben. Voraussetzung dafür<br />

ist, dass Informationen nicht nur im Kurzzeitgedächtnis bleiben,<br />

sondern dass die hier zwischengelagerten Informationen eingeübt<br />

werden, damit sie in das Langzeitgedächtnis gelangen.<br />

2.2. Mechanisches Üben<br />

Die Hauptfunktion des mechanischen Übens ist es, dem<br />

Vergessen entgegenzuwirken. Jedes Fach enthält Teile, die man<br />

auswendig lernen muss, die sich nicht durch Überlegen, Nachdenken oder Verstehen<br />

erschließen lassen.<br />

Regeln für das mechanische Üben:<br />

1. Sofort anfangen: Ein kurzer Abstand des Übens zum neu gelernten Stoff ist<br />

gedächtniswirksamer als ein größerer zeitlicher Abstand zwischen Einführung und<br />

Wiederholung des Lehrstoffes.<br />

2. Das Üben verteilen: Lieber an fünf Tagen einmal als an einem Tag fünfmal.<br />

3. Auf Vorrat lernen: Nach dem Lernen eines Stoffes mit dem Gefühl: „Jetzt kann ich es" nicht<br />

aufhören, sondern mit nur der Hälfte der Zeit den Stoff noch mal studieren - ein<br />

hochwirksames Verfahren!<br />

4. Jedes Mal aktiv reproduzieren: Nicht nur etwas durchlesen, sondern auf gestellte Fragen<br />

antworten, einem Zuhörer erzählen oder erklären, laut vor sich selbst hersagen…<br />

5. Sofort kontrollieren und verstärken: z. B. Antworten und Lösungen auf der Rückseite von<br />

Lernkarteikärtchen vergleichen.<br />

6. Lernhemmungen vermeiden: z. B. nach dem Lernen von Englisch-Vokabeln nicht gleich<br />

Französisch-Vokabeln hinterher lernen, sondern Pausen machen.<br />

nach: H. Gudjons: Frontalunterricht – neu entdeckt, Integration in offene Unterrichtsformen, Bad Heilbrunn<br />

2003, S. 98-111.<br />

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2.2.1. Mechanisches Üben am Beispiel Vokabellernen<br />

Vokabel-Lerntipp 1: Kleine Portionen<br />

Neue Vokabeln lassen sich besser lernen, wenn sie in kleine Portionen von etwa<br />

zehn Vokabeln eingeteilt werden. Zwischen den Vokabel-Portionen können<br />

andere Hausaufgaben erledigt werden. Hierzu eignen sich (als Pause)<br />

besonders schriftliche Aufgaben. Nur bei Wiederholungen sind auch größere<br />

Vokabelmengen sinnvoll.<br />

Vokabel-Lerntipp 2: Abwechslung<br />

Da das Vokabellernen vorwiegend mündlich geschieht, sollte man es möglichst<br />

nach und vor einer schriftlichen Hausaufgabe durchführen. Auf keinen Fall<br />

sollten Sie Vokabeln für zwei Fremdsprachen hintereinander lernen! Sonst<br />

besteht die Gefahr, dass die noch nicht gefestigten Vokabeln durcheinander<br />

geraten.<br />

1. • Englisch<br />

2. • Mathe<br />

3. • Französisch<br />

Vokabel- Lerntipp 3: Lernen durch Schreiben<br />

Das Aufschreiben von Vokabeln auf Karteikarten oder in ein Vokabelheft ist<br />

keine unnütze Zusatzarbeit, sondern ein wichtiger erster Lernschritt, der beim<br />

späteren mündlichen Lernen der Vokabeln helfen wird. So lernen Sie die<br />

Vokabeln über zwei Lernkanäle: durch das Schreiben und durch das<br />

anschließende Lesen. Wer die Vokabeln besser durch Schreiben lernen kann,<br />

sollte das nutzen und sie ruhig mehrfach aufschreiben.<br />

Vokabel-Lerntipp 4: Lernen durch Hören<br />

Nehmen Sie die Vokabeln und (mit kleinen Pausen) deren Übersetzungen mit einem<br />

Tonträger auf. So können Sie sich ohne fremde Hilfe abfragen lassen. Achten Sie<br />

beim Aufnehmen darauf, dass Sie laut genug sprechen und dass die Aussprache<br />

richtig ist!<br />

Tipp: Wenn Sie besonders schwere Vokabeln auch beim Aufnehmen<br />

besonders betonen, prägen Sie sich Ihnen besser ein.<br />

Vokabel-Lerntipp 5: Lernen durch Sprechen<br />

Lesen Sie die Vokabeln und deren Übersetzung laut vor. Schwierige Vokabeln<br />

können Sie auch auf besondere Weise vorlesen: langsam, schreiend, flüsternd,<br />

Grimassen schneidend ... Achten Sie aber auf eine gute Aussprache!<br />

Vokabel-Lerntipp 6: Randvokabeln<br />

Beim Vokabellernen kann man sich häufig die Randvokabeln am besten merken. Deshalb sollten<br />

Sie beim Aufschreiben der Vokabeln darauf achten, dass die erste und die letzte Vokabel<br />

möglichst schwere sind.<br />

Vokabel-Lerntipp 7: Gemeinsam lernen<br />

Fragen Sie sich mit einem Freund oder einer Freundin gegenseitig die Vokabeln<br />

ab. Dabei lernt nicht nur der Abgefragte, sondern auch der Fragende!<br />

Tipp: Stellen Sie sich gegenseitig Vokabeltests, die Sie anschließend<br />

gemeinsam korrigieren.<br />

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Vokabel-Lerntipp 8: Eselsbrücken finden<br />

Bei sehr schwierigen Vokabeln können Sie sich Eselsbrücken überlegen.<br />

Beispiel: plane - Flugzeug<br />

Bei plane fällt Ihnen vielleicht das Wort "die Plane" ein. Jetzt suchen Sie sich ein Verbindungsbild<br />

zwischen "dem Flugzeug" und "der Plane": "Stellen Sie sich vor, wie ein Flugzeug in Ihrem Garten<br />

auf einer riesigen Plane landet."<br />

Vokabel-Lerntipp 9: Vom Computer helfen lassen<br />

Wenn Sie einen Computer haben, können Sie sich erkundigen, ob es geeignete<br />

Vokabellernprogramme gibt. Mit ihnen fällt das Lernen häufig viel leichter.<br />

Vokabel-Lerntipp 10: Karteikarten<br />

Schreiben Sie die Vokabeln auf Karteikarten: vorne die Vokabel, hinten deren<br />

Übersetzung. So können Sie die Reihenfolge der Vokabeln immer neu verändern.<br />

Tipp: Schreiben Sie schwierige Vokabeln besonders auf (sehr groß, mit<br />

einem speziellen Stift, in Farbe, mit einem Bild ... ).<br />

Vokabel-Lerntipp 11: Lernplakat<br />

Schreiben Sie Vokabeln, mit denen Sie sich besonders schwer tun, auf einen<br />

großen Zettel. Hängen Sie diesen irgendwo bei sich im Zimmer auf, sodass Sie<br />

ihn immer sehen können. Lassen Sie den Zettel einfach für ein paar Tage hängen<br />

und Sie werden sehen, dass Sie die Vokabeln ganz automatisch ohne weitere<br />

Anstrengung gelernt haben.<br />

Vokabel-Lerntipp 12: Wiederholungen<br />

Da wir Gelerntes nach dem ersten Lernen schnell wieder vergessen, sollten Vokabeln<br />

nach etwa einer Stunde zum ersten Mal wiederholt werden. Dadurch verhindern Sie,<br />

dass Sie sie später von neuem lernen müssen.<br />

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2.3. Elaborierendes Üben – Anwendung des Gelernten<br />

Elaboration ist der zweite Typus des Übens und bedeutet die Ausarbeitung des<br />

Lerngegenstandes durch variantenreiche Übungsformen. Im elaborierenden Üben wird Wissen<br />

durch Anwendungsbeispiele unterschiedlicher Art neu vernetzt und mit Vorwissen verknüpft.<br />

Elaborierendes Üben kann also die Flexibilität des Denkens erhöhen, kann Vertiefung, Transfer,<br />

Problemlösen, Selbststeuerung und Kreativität fördern.<br />

Einleuchtende Beispiele für ein solches elaborierendes Üben sind vor allem mehrfache<br />

Verknüpfungen mit bereits verfügbaren begrifflichen Elementen: Nach einer Unterrichtseinheit<br />

über Mineralien zum Beispiel ist es sehr effektiv, die wesentlichen Begriffe neu zu ordnen und<br />

dazu mit der Lerngruppe eine Begriffshierarchie zu erarbeiten.<br />

Vor allem das Vernetzen von Begriffen und Beziehungen durch Strukturskizzen (aber auch Mind-<br />

Maps, Diagramme, Zeitleisten, Poster, Collagen), überhaupt Techniken der Visualisierung,<br />

helfen dabei, das Erarbeitete neu zu durchdenken.<br />

Merke aber: Wer nichts weiß, kann nichts anwenden. Auch das Üben durch<br />

Lösungsbeispiele ist sehr effektiv.<br />

2.3.1. Visualisierung durch Lernplakate<br />

Das Lernplakat bzw. das Lernposter ist ein Poster mit einer visuellen Darstellung des Lernstoffs.<br />

Der Fantasie sind bei der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Lernposter, z.B. Vokabelposter<br />

helfen dabei, die Vokabeln sozusagen „im Vorbeigehen“ immer wieder aufzufrischen und so<br />

besser zu behalten.<br />

Man kann für viele Fächer und zu vielen Themen ein Lernposter käuflich erwerben. Wenn man es<br />

aber selbst gestaltet, trägt auch schon der Herstellungsprozess zum Lernerfolg bei. Das fertige<br />

Poster sollte dann seinen Platz an der Wand dort bekommen, wo man es oft sieht. Die<br />

Abgrenzung zu den kleinen Notizzetteln an der Pin-Wand besteht darin, dass auf einem Poster<br />

thematischen Zusammenhängen und Verknüpfungen Raum gegeben werden kann.<br />

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2.4. Strukturierungshilfen<br />

Mind-Maps und Concept-Maps können Ihnen dabei helfen, bei komplexen Zusammenhängen<br />

den Überblick zu behalten. Mind-Maps erleichtern es, die Struktur eines Themengebiets<br />

übersichtlich vor Augen zu führen. Concept-Maps ermöglichen es Ihnen, die Zusammenhänge,<br />

die zwischen wichtigen Begriffen eines Themengebiets bestehen, in übersichtlicher Form<br />

darzustellen.<br />

2.4.1. Mind-Maps<br />

Aufgrund ihrer einfachen, hierarchischen Ordnungsstruktur (Baumstruktur) sind Mind-Maps sehr<br />

gut dazu geeignet, ein Themengebiet übersichtlich zu gliedern:<br />

<br />

<br />

Baumstrukturen sind mühelos und intuitiv verständlich<br />

Die Gliederungsstruktur ist auch bei inhaltsreichen Mind-Maps leichter zu erkennen als<br />

z.B. in einem Text<br />

Das Vorgehen:<br />

1. Beim Erstellen einer Mind-Map beginnen Sie, indem Sie das zentrale Thema in die Mitte<br />

schreiben.<br />

2. Von der Mitte aus können Sie nun in alle Richtungen Hauptäste malen, an welche Sie die<br />

wichtigsten Begriffe schreiben.<br />

3. An diese Hauptäste können Sie noch weitere Verzweigungen zeichnen, an die Sie die<br />

etwas weniger zentralen Begriffe schreiben können. Anstelle von Begriffen können Sie<br />

auch kurze Sätze, Bilder oder Skizzen verwenden, je nach dem, was Ihnen am<br />

sinnvollsten erscheint.<br />

Aus: http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/mappingverfahren/ (21.3.2013)<br />

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2.4.2. Concept Maps<br />

Concept Maps sind etwas komplexer aufgebaut als Mind-Maps. Hier geht es darum, ein<br />

Begriffsnetz aufzubauen. Dazu werden zentrale Begriffe eines Themeninhalts auf eine dem<br />

Zweck angemessene Weise angeordnet und durch beschriftete Pfeile verbunden. Concept-Maps<br />

können Ihnen helfen, sich die Zusammenhänge zwischen Begriffen eines Themeninhalts zu<br />

erarbeiten und sie übersichtlich und leicht überschaubar festzuhalten.<br />

Das Vorgehen:<br />

1. Wählen Sie zentrale Begriffe zu einem Themeninhalt aus (max. 20)<br />

2. Ordnen Sie die Begriffe so an, wie Sie es für sinnvoll halten<br />

3. Machen Sie die Beziehungen zwischen den Begriffen durch beschriftete Pfeile deutlich<br />

4. Kontrollieren Sie, ob Sie noch weitere Begriffe oder Pfeilverbindungen ergänzen wollen<br />

Tipp: Falls Sie einmal eine größere Concept-Map erstellen wollen oder diese für eine<br />

Präsentation brauchen, können Sie folgendes kostenloses Programm downloaden<br />

und nutzen: "cMap Tools" (verfügbar auf: cmap.ihmc.us).<br />

Aus: http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/mappingverfahren/ (21.3.2013)<br />

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3. Lesemethoden<br />

Lesen – aber richtig!<br />

Einen Text lesen bedeutet nicht, ihn sofort zu verstehen<br />

und erst recht nicht, den Inhalt des Textes jeder Zeit wieder<br />

abrufen können. Um den Inhalt eines Textes zu verstehen<br />

und später in schriftlicher oder mündlicher Form<br />

wiedergeben zu können, gibt es aber einige kleine, aber<br />

sehr hilfreiche Tricks, mit deren Hilfe wir durch gezielte<br />

Markierungen und Randnotizen ein besseres und<br />

langfristiges Textverständnis erarbeiten können.<br />

3.1. Lesen mit Stift und Marker<br />

a) Erstes Textverständnis – um was geht es?<br />

Überfliegen Sie einen neuen Text zuerst und verschaffen Sie sich ein erstes Textverständnis über<br />

das Thema des Textes.<br />

b) Markieren von Schlüsselwörtern – vom Lesen zum Verstehen<br />

Lesen Sie dann den Text gründlich durch und markieren Sie Schlüsselwörter,<br />

welche das Thema des Textes bestimmen und den Text „er-schließen“.<br />

Schlüsselwörter sind für das Textverständnis besonders bedeutsame Wörter. Oft werden sie in<br />

einem Text mehrfach wiederholt. Wir benötigen sie als Auslöser, um unser Gedächtnis zu<br />

aktivieren und die Inhalte des Textes wieder abrufen zu können.<br />

Tipp: Markieren Sie sparsam, damit der bearbeitete Text übersichtlich bleibt.<br />

c) Erinnerungsstützen durch Randnotizen<br />

Hilfreich ist es, sich Schlüsselwörter am Rand zu notieren und sie durch kurze Erklärungen<br />

näher zu bestimmen. Randnotizen, die man selbst formuliert, unterstützen das Einprägen und<br />

Wiedererinnern der Textinhalte.<br />

Tipp: Es erleichtert die Übersicht und das Verständnis, wenn man zusätzlich<br />

Symbole oder Abkürzungen auf dem Seitenrand anbringt:<br />

! = wichtig, ? = klären, s. o. = siehe oben<br />

3.2. Aspektorientiertes Lesen<br />

In vielen Fächern wird schon in der Aufgabenstellung vorgegeben, unter welchem Aspekt ein<br />

Text gelesen werden soll bzw. welche Informationen Sie wiedergeben sollen. Markieren Sie die in<br />

der Aufgabenstellung gefragten Schlüsselwörter und Informationen, damit Sie diese<br />

entsprechend wiedergeben können!<br />

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4. Textwiedergabe<br />

Strukturierte Textwiedergabe<br />

Es ist von Fach zu Fach unterschiedlich, wie ausführlich eine Textwiedergabe zu schreiben ist.<br />

Daher müssen Sie immer die Aufgabenstellung und die im jeweiligen Fach geltenden<br />

Anforderungen berücksichtigen. Prinzipiell gilt: Die zentralen Informationen eines Textes sollten<br />

kurz, klar und verständlich wiedergegeben werden. Hierfür braucht Ihr Text eine klare Struktur.<br />

Eine hilfreiche Strategie zur Strukturierung eines Textes ist es, den Text in Sinnabschnitte<br />

einzuteilen.<br />

1. Gliederung eines Textes in Sinnabschnitte:<br />

a) Kennzeichnen Sie einander folgende Abschnitte (nicht unbedingt einzelne Absätze!), die<br />

thematisch und inhaltlich zusammengehören, im Text, indem Sie<br />

<br />

<br />

Beginn und Ende eines Sinnabschnittes am Textrand mit einer<br />

Klammer markieren<br />

oder am Seitenrand eine Markierung mit einem Querstrich vornehmen<br />

Tipp: Die Einteilung in Sinnabschnitte sollte nicht zu kleinschrittig vorgenommen<br />

werden!!<br />

b) Beschriften Sie anschließend die Sinnabschnitte, indem Sie an den Rand oder auf ein anderes<br />

Papier kurz den Inhalt des jeweiligen Abschnittes aufschreiben. Hier ist die Verwendung der<br />

markierten Schlüsselwörter sehr hilfreich!<br />

Diese Methode hilft Ihnen bei allen Textsorten – literarische Texte,<br />

Zeitungsartikel, Sachtexte oder Quellen – den Inhalt strukturiert<br />

wiederzugeben!<br />

2. W-Fragen beantworten<br />

In vielen Textaufgaben geht es darum, einem Text die zentralen Informationen zu entnehmen.<br />

Doch was sind die zentralen Informationen? Eine einfache Methode ist es, die W-Fragen zu dem<br />

Text zu beantworten. Die klassischen W-Fragen sind:<br />

Vorgehensweise:<br />

Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?<br />

a) Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick über den Text.<br />

b) Markieren Sie im Text Antworten auf die W-Fragen.<br />

c) Übertragen Sie die Informationen auf ein Extrablatt in Stichpunkten.<br />

Achten Sie darauf, dass diese Fragen bei jeder Textwiedergabe beantwortet<br />

sind.<br />

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5. Argumentation<br />

Da wir unsere Interessen und Meinungsverschiedenheiten in einer<br />

zivilisierten Welt nicht mit den Fäusten austragen wollen – das wäre im<br />

Übrigen auch verboten - gibt es die hohe Kunst der sprachlichen<br />

Auseinandersetzung: die schon von den alten Griechen perfektionierte Form der Argumentation.<br />

Diese basiert darauf, überzeugende, also nachvollziehbare und stichhaltige Begründungen oder<br />

Beweise für seine Behauptung, seine Forderung, seinen Vorschlag usw. vorzubringen.<br />

In der Schule werden Sie diese Fähigkeit sowohl im Gespräch wie auch in der schriftlichen<br />

Darlegung trainieren und anwenden, z. B. indem Sie ein Problem erörtern oder zu etwas Stellung<br />

nehmen.<br />

5. 1. Grundmuster einer Argumentation<br />

These und Argument(e) bilden die Grundstruktur jeder Argumentation.<br />

• Mit dem Begriff These (Behauptung) bezeichnet man die Aussage, die als Ausgangspunkt<br />

der Argumentation strittig ist.<br />

• Das Argument ist die Aussage, die die These begründet.<br />

Um überzeugender zu wirken, sollten die Argumente - wie im folgenden Muster - noch durch<br />

Belege, Beweise und evtl. auch durch Beispiele gestützt werden:<br />

These<br />

• Es ist wichtig, die<br />

Technik der<br />

Argumentation zu<br />

beherrschen,<br />

Argument<br />

• weil wir unsere<br />

Vorstellungen nicht mit<br />

den Fäusten<br />

durchsetzen sollten,<br />

Beleg/Beweis<br />

• denn das ist in<br />

einer zivilisierten<br />

Gesellschaft nicht<br />

üblich<br />

Beispiel<br />

• wie sogar auf<br />

dem<br />

Fußballplatz<br />

zu sehen ist.<br />

11


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5. 2. Aufbau einer Erörterung<br />

Bei einer Erörterung geht es darum, eine These auf ihre Stichhaltigkeit zu prüfen. Dazu führt<br />

man Argumente an, die sowohl dafür als auch dagegen sprechen. Auf dieser Grundlage<br />

entwickelt man zum Schluss der Erörterung ein eigenes Gesamturteil.<br />

Die Darlegung einer Argumentation in einer Erörterung kann auf unterschiedliche Weise<br />

aufgebaut werden, als:<br />

1. lineare Erörterung, wenn eine These oder ein Standpunkt untermauert werden soll:<br />

steigender Aufbau der Argumente /deduktives Modell.<br />

2. dialektische Erörterung, wenn es darum geht, zwei gegensätzliche Standpunkte<br />

abzuwägen bzw. nicht nur die eigene Meinung zu stützen, sondern auch die<br />

Gegenposition zu entkräften.<br />

Zu 1) Lineare Erörterung:<br />

Einleitung<br />

1. (schwächstes) Argument<br />

+ Beweise / Belege<br />

2. (stärkeres) Argument<br />

+ Beweise / Belege<br />

3. (stärkstes) Argument<br />

+ Beweise / Belege<br />

Abschließendes<br />

Gesamturteil<br />

12


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Zu 2):<br />

a) Dialektische Erörterung mit fortlaufendem antithetischen Pro- und-Kontra- Aufbau<br />

Einleitung - Problemstellung<br />

1. Gegenargument + Belege<br />

1. Argument + Belege<br />

2. Gegenargument + Belege<br />

2. Argument + Belege<br />

Abwägung und Entscheidung<br />

Eigene Stellungnahme<br />

b) Dialektische Erörterung nach dem Sanduhrmodell (pro-und contra in Blöcken)<br />

Einleitung - Problemstellung<br />

1. stärkstes<br />

Gegenargument<br />

2.<br />

3.<br />

Drehpunkt<br />

1.<br />

2.<br />

3. stärkstes eigenes<br />

Argument<br />

Abwägung und Entscheidung<br />

13


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Wie präsentiere ich meine Argumentation am besten?<br />

Sprachliche Mittel zur Verdeutlichung gedanklicher Zusammenhänge<br />

Mit Hilfe von kleinen Verknüpfungswörtern (Konjunktionen und Adverbien) kann der gedankliche<br />

Zusammenhang einzelner Teilaussagen besser verdeutlicht werden – es wird gedankliche<br />

Kohärenz hergestellt. Das folgende „Rad der Gelenkwörter“ enthält die gebräuchlichsten<br />

Verknüpfungswörter 1 :<br />

Tipp: Wo finde ich noch weitere Erläuterungen und Beispiele?<br />

z. B.: Wissensspeicher Deutsch, S. 357ff<br />

www.unterrichtsmaterial-schule.de<br />

www.teachSam.de<br />

1.<br />

1 Quelle: Texte, Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe (Cornelsen- Verlag), S. 593.<br />

14


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6. Analysemethoden<br />

6.1 Bildanalyse<br />

Mit welchen Mitteln und Methoden lassen sich der Aufbau und der Aussagegehalt von<br />

Kunstwerken im Bereich der Malerei analysieren? Das nachfolgende Schema gibt dafür eine<br />

Orientierung. Skizzen können die einzelnen Aussagen ergänzen und visualisieren.<br />

1. Vorverstehen: Was sehe ich? Was ist dargestellt?<br />

<br />

<br />

Kurze Einleitung mit den wichtigsten Informationen über Titel, Name des Künstlers,<br />

Entstehungszeit, Größe/Format, Technik, derzeitiger Ausstellungsort usw.<br />

Ersteindruck (subjektiv): die eigenen Empfindungen und Assoziationen schildern<br />

Beschreibung des Werkes (objektiv, ohne Wertung und Interpretation):<br />

in geordneter und logischer Reihenfolge, z.B. vom Vorder- zum Hintergrund oder von<br />

einem zentralen Motiv ausgehend; auffällige Einzelheiten hervorheben<br />

2. Analyse: Mit welchen Wirkungen wird was wie dargestellt?<br />

<br />

<br />

<br />

Farbige Gestaltung (Farbe und Licht): Maltechnik und Malweise, Farbkontraste<br />

(z. B. Kalt-Warm-, Hell-Dunkel-, Komplementärkontrast), Funktion der Farbe, Lichtquellen<br />

und Intensität, Schatten<br />

Flächen und Linien: z.B. Flächenformen, Flächenkontraste; Funktion der Linie; Richtung,<br />

Verlauf, Bewegung<br />

Ordnung der Bildfläche (Komposition): Kompositionslinien und sich ergebende Formen<br />

(z. B. Bildachsen); Formqualitäten (z.B. runde, eckige Formen); Farb- und<br />

Formzusammenhänge (z. B. Kontraste, Hierarchien, Richtungstendenzen; Ordnungsprinzipien<br />

wie Reihung, Streuung, Symmetrie; Proportionen); Verhältnisse der Bildteile<br />

zueinander und zum Ganzen; Blicklenkung des Betrachters<br />

Ordnung des Bildraums (Räumlichkeit/Perspektive): raumschaffende Mittel (z. B.<br />

Raum durch Überschneidung, Höhenunterschiede); Raum durch Größenkontraste,<br />

zentralperspektivische Raumkonstruktion/Verfremdung der Zentralperspektive/ Bedeutungsperspektive;<br />

Betrachterperspektive (Normalsicht, Vogel- und Froschperspektive);<br />

Farbperspektive (räumliche Wirkung durch „Verblauen“ in der Ferne);<br />

Luftperspektive („Verblassen“ und Verringerung der Schärfe in der Ferne); Plastizität:<br />

Körperhaftigkeit durch Hell-Dunkel-Modellierung<br />

3. Interpretation:<br />

Schlussfolgerungen aus Beschreibung und Analyse; Vergleich mit dem Ersteindruck<br />

zeitliche und stilistische bzw. stilgeschichtliche Einordnung des Bildes<br />

weiteres Wissen über den Künstler einbeziehen (z. B. Stellung des Bildes in seinem<br />

Gesamtwerk)<br />

Bildgenre (z. B. Landschaft, Stillleben, Porträt)<br />

Bildaussage; Wirkung und Botschaft des Bildes (damals und heute)<br />

persönliche Deutung und Begründung<br />

15


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6.2 Analyse von Datentabellen<br />

1. Vor- und Nachteile von Datentabellen<br />

Vorteile:<br />

in Tabellen sind Daten exakt ablesbar und können ggf. verrechnet werden<br />

es können Daten zu unterschiedlichen Aspekten in einer Tabelle vereint werden<br />

Nachteile:<br />

Tabellen enthalten häufig viele Daten und werden dadurch rasch unübersichtlich und zentrale<br />

Aussagen springen dem Betrachter meist nicht direkt ins Auge<br />

Tabellen müssen daher intensiv ausgewertet werden<br />

Tabellen können manipulativ sein (z.B. durch unterschiedliche Bezugszeiträume)<br />

Beispiel:<br />

Zeitraum<br />

Zerstörte Regenwaldfläche in Amazonien (Brasilien) 1950 – 2011<br />

Im jeweiligen<br />

Zeitraum zerstörte<br />

Regenwaldfläche<br />

(km²)<br />

Pro Jahr zerstörte<br />

Regenwaldfläche<br />

(km²)<br />

Insgesamt<br />

seit etwa 1950<br />

zerstörte<br />

Regenwaldfläche<br />

(km²)<br />

Intakte bzw. nur teilweise<br />

beeinträchtigte<br />

Regenwaldfläche am<br />

Ende des Zeitraums<br />

(Mio. km²)<br />

um 1950 – – – 4,100<br />

1950 – 1970 98.400 4.686 98.400 4,002<br />

1971 – 1977 45.730 6.533 144.130 3,956<br />

1978 – 1987 211.300 21.130 355.430 3,745<br />

1988 – 1997 167.605 16.761 523.035 3,577<br />

1998 – 2007 189.584 18.958 712.619 3,387<br />

2008 – 2011 32.670 8.168 745.289 3,355<br />

Zum Vergleich: Größe Schleswig-Holstein 15.799 km² ; Größe NRW 34.085 km² ; Größe Deutschland 357.093 km²<br />

Quellen: http://en.wikipedia.org/wiki/Deforestation_of_the_Amazon_Rainforest , http://www.obt.inpe.br/prodes/index.php ,<br />

http://rainforests.mongabay.com/amazon/deforestation_calculations.html , 30.07.2013<br />

2. Arbeitsschritte beim Auswerten von Datentabellen<br />

a) Erfassen des Tabellenrahmens:<br />

Thema der Tabelle (Überschrift)<br />

räumlicher Bezug (Bezugsraum; meist auch Überschrift)<br />

zeitlicher Bezug (Bezugsjahr bzw. Bezugszeitraum)<br />

Spaltenüberschriften und ggf. Zeilenüberschriften<br />

Einheiten (km², Mio. km², Mio. t, mm/Jahr usw.)<br />

Quelle (seriös? tendenziös?)<br />

Identifizierung der in der Tabelle dargestellten Elemente<br />

b) Erfassen des Tabelleninhalts<br />

Ermittlung und ggf. Markierung von Entwicklungen (Höchst- und Tiefstwerte; Tendenzen,<br />

Regelhaftigkeiten, Sprünge; parallele/ gegenläufige Entwicklung dargestellter Zeitreihen<br />

usw.)<br />

Herstellen von Beziehungen zwischen einzelnen Elementen der Tabelle und bekannten<br />

Faktoren bzw. Entwicklungen (historische Ereignisse usw.)<br />

16


Mio. Menschen<br />

1950<br />

55<br />

60<br />

65<br />

70<br />

75<br />

80<br />

85<br />

90<br />

95<br />

2000<br />

2005<br />

2010<br />

Mio. t<br />

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c) Hinweise zur aufgabenbezogenen Auswertung von Tabellen<br />

Wichtig: Lesen Sie die gestellte Aufgabe genau durch und überlegen Sie sich, welche<br />

der zuvor ermittelten Aussagen der Tabelle für die Bearbeitung der gestellten Aufgabe von<br />

Bedeutung sind.<br />

Nun können Sie die aufgabenrelevanten Aussagen der Tabelle formulieren. Lassen Sie<br />

dabei alle nicht aufgabenrelevanten Auswertungsschritte weg.<br />

Nutzen Sie konkrete Daten aus der Tabelle als Beleg für Ihre Aussagen.<br />

falls es für die Argumentation sinnvoll ist, können Daten verrechnet werden (z.B.<br />

Summenbildung, Berechnung von Durchschnittswerten, Berechnung prozentualer Ab- bzw.<br />

Zunahme usw.)<br />

Denken Sie bei der Angabe von Daten an die Einheit (also z.B. „Mio. t“ oder „%“).<br />

Bei Datenangaben sollte die Quelle angegeben werden (in der Regel das Material, aus dem<br />

man die Daten entnommen hat<br />

Beispiel: „ … 200 Mio. t (Tabelle 1)…“<br />

6.3 Analyse von Diagrammen<br />

1. Vor- und Nachteile von Diagrammen<br />

Vorteile (gegenüber Datentabellen):<br />

Diagramme sind anschaulich<br />

Sie lassen sich so gestalten, dass zentrale Aussagen direkt ins Auge springen und somit<br />

rasch erfasst werden können<br />

In Diagrammen lassen sich große Datenmengen übersichtlich darstellen<br />

Nachteile:<br />

Die Daten sind oft nicht exakt ablesbar. Daher können Diagrammen nur Näherungswerte<br />

entnommen werden, die mit dem Zusatz „ca.“ versehen werden sollten.<br />

Diagramme können manipulativ sein: Durch geschickte Gestaltung werden dem Betrachter<br />

Aussagen suggeriert, die die Datenlage verzerren (siehe unten).<br />

Beispiel:<br />

Abb. 1 Bevölkerungszahl und Getreideernte in der VR China 1950 - 2011<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

700<br />

600<br />

500<br />

1000<br />

400<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Bevölkerung (Mio.) Getreideernte (Mio. t)<br />

Quellen: Länderbericht China 2000, S. 635 ; http://www.census.gov/ipc/www/idb/country.php und http://faostat.fao.org , 29.07.2013<br />

17


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2. Arbeitsschritte beim Auswerten von Diagrammen<br />

a) Erfassen des Diagrammrahmens:<br />

Thema des Diagramms (Überschrift)<br />

räumlicher Bezug (Bezugsraum; meist in der Überschrift angegeben)<br />

zeitlicher Bezug (Bezugsjahr bzw. Bezugszeitraum)<br />

Diagrammform (z.B. Kurvendiagramm [Abb.1], Säulendiagramm [Abb. 2],<br />

Flächendiagramm, Kreis(sektoren)diagramm [Abb. 4])<br />

Erfassen der Skalen:<br />

Skalenbeschriftung<br />

Einheiten (%, Euro, Mio. t usw.)<br />

Werteschritte auf den Skalen<br />

ggf. Sprünge in den Werteschritten<br />

Skalenbeginn (muss nicht Null sein!)<br />

ggf. Zuordnung der Diagramminhalte zu unterschiedlichen Skalen (Abb. 1)<br />

Identifizierung der verschiedenen Eintragungen im Diagramm (z.B. der verschiedenen<br />

Kurven oder der verschiedenfarbigen Säulen) mit Hilfe der Legende.<br />

ggf. Klärung unbekannter Begriffe in Thema, Skalenbeschriftung, Legende usw. mit Hilfe<br />

der Anmerkungen, des Dudens, des Lehrers, des Internets …<br />

Erfassen der Quelle (seriös? tendenziös?)<br />

b) Erfassen des Diagramminhaltes am Beispiel eines Kurvendiagramms (Abb. 1)<br />

<br />

<br />

Untersuchung markanter Abschnitte der Kurven:<br />

Minimum<br />

Maximum<br />

Verlauf der Kurve(n)<br />

Regelhaftigkeiten im Kurvenverlauf<br />

markante Ausschläge der Kurve / Sprünge<br />

Einteilung der Kurve(n) in Abschnitte mit ähnlichen Tendenzen<br />

ggf. Vergleich der im Diagramm enthaltenen verschiedenen Kurven<br />

Bezug zu Vorwissen bzw. zu anderen Quellen herstellen: Welche Ursache-Folge-<br />

Beziehungen bzw. Zusammenhänge bestehen zwischen einzelnen Elementen des<br />

Diagramms und anderen bekannten/in den Quellen aufgeführten Faktoren (also zu<br />

bekannten Entwicklungen, historischen Ereignissen, Informationen aus anderen<br />

Quellen/Materialien …)<br />

c) Hinweise zur aufgabenbezogenen Auswertung von Tabellen<br />

Wichtig: Lesen Sie die gestellte Aufgabe genau durch und überlegen Sie sich, welche<br />

der zuvor ermittelten Aussagen des Diagramms für die Bearbeitung der gestellten Aufgabe<br />

von Bedeutung sind.<br />

Nun können Sie die aufgabenrelevanten Aussagen des Diagramms formulieren.<br />

Lassen Sie dabei alle nicht aufgabenrelevanten Auswertungsschritte weg (je nach Aufgabe<br />

kann es sein, dass z.B. k e i n e Skalenbeschreibung und k e i n e ausführliche<br />

Beschreibung des Kurvenverlaufs …nötig ist)!<br />

Nutzen Sie konkrete Daten aus dem Diagramm als Beleg für Ihre Aussagen; nicht exakt<br />

ablesbare Daten sollten mit dem Zusatz „ca.“ versehen werden<br />

Denken Sie bei der Angabe von Daten an die Einheit (also z.B. „Mio. t“ oder „%“).<br />

Bei Datenangabe sollte zudem die Quelle angegeben werden (in der Regel das Material,<br />

aus dem man die Daten entnommen hat).<br />

Beispiel: „Von 1950 bis 2011 ist in der VR China eine starke Zunahme der Bevölkerung<br />

fest-zustellen. Die Bevölkerungszahl stieg von ca. 580 Mio. auf ca. 1,35 Mrd. Menschen<br />

(Abb. 1).“<br />

18


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Vorsicht: Fallen in Diagrammen!<br />

Lücken in den dargestellten Datenreihen<br />

Skalensprünge; hier wechselt der Skalenmaßstab<br />

es werden unterschiedliche y-Achsenskalen verwandt (Abb. 1); je nach Wahl der Skalen<br />

können Entwicklungen oder Bezüge suggeriert werden, die in Wirklichkeit gar nicht<br />

gegeben sind (z.B. Bevölkerungszahl und Getreideernte haben etwa gleich stark<br />

zugenommen)<br />

der Beginn der x-Achsenskala liegt nicht bei Null; hier ist bei der Auswertung besondere<br />

Vorsicht geboten; häufig hatte der Ersteller des Diagramms die Absicht, beim<br />

ersten/flüchtigen Betrachten des Diagramms einen ganz bestimmten Eindruck zu erwecken<br />

(z.B. den Eindruck eines besonders starken Abfalls, wie im rechten Diagramm Abb. 6 zu<br />

sehen)<br />

Abb. 6 Beide Diagramme wurden mit denselben Daten erstellt!<br />

19


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6.4 Für Fortgeschrittene: Besonderheiten bei der Auswertung verschiedener<br />

Diagramme<br />

Säulendiagramme Abb. 2<br />

Bei der Darstellung mehrerer<br />

Datenreihen in einem Säulendiagramm<br />

können die Säulen der<br />

Datenreihen nebeneinander oder<br />

versetzt hintereinander angeordnet<br />

werden (Abb. 2).<br />

In einem solchen Fall können die<br />

Säulenreihen separat ausgewertet<br />

werden oder auch in Bezug<br />

zueinander gesetzt werden.<br />

Abb. 3<br />

Säulen können in Abschnitte/<br />

Segmente unterteilt sein. Ein<br />

solches Diagramm be-zeichnet<br />

man als gestapeltes Säulendiagramm.<br />

Beim Auswerten<br />

können die einzelnen Abschnitte<br />

separat ausgemessen werden.<br />

Die Addition aller Abschnitte einer<br />

Säule gibt deren Gesamtwert an,<br />

der der Spitze der Säule<br />

entspricht.<br />

Werden in einem gestapelten<br />

Säulendiagramm prozentuale<br />

Werte dargestellt, addieren sich<br />

die einzelnen Abschnitte einer jeden Säule zum Wert 100 % (Abb. 3).<br />

Kreis(sektoren)diagramme Abb. 4<br />

diese Diagrammform wird zur<br />

Darstellung prozentualer Anteile<br />

genutzt<br />

der Gesamtkreis entspricht 100<br />

%<br />

misst man die Kreisabschnitte<br />

(Sektoren) mit dem Geodreieck<br />

aus, können die prozentualen<br />

Anteile nach folgender Formeln<br />

berechnet werden: Winkelwert<br />

des Kreissektors : 3,6 =<br />

prozentualer Anteil des Kreissektors<br />

ein Abschätzen prozentualer Anteile<br />

ist wie folgt möglich: man<br />

teilt den Kreis durch einen senkrechten und einen waagerechten Strich in Viertel<br />

(Striche in Abb. 4); jedes Viertel entspricht einem Anteil von 25%; nun kann man die<br />

Prozentanteile einzelner Sektoren abschätzen<br />

20


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Indexwerte Abb. 5<br />

Bei Indexwerten wird der Wert<br />

eines bestimmten Basisjahres<br />

oder Basiszeitraumes gleich<br />

100 gesetzt (in der Abb. 5:<br />

Wert des Jahres 1991). Alle<br />

übrigen Werte werden mit dem<br />

Wert des Basisjahres<br />

verglichen und als „Prozent<br />

des Basisjahrwertes“ (=<br />

Indexwert) angegeben;<br />

Beispiel: die Einwohnerzahl im<br />

Basisjahr 1950 betrug 30 Mio.<br />

[Indexwert = 100]; im Jahre<br />

2000 lag sie bei 45 Mio.<br />

[Indexwert = 150].<br />

21


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7. Arbeitsmethoden<br />

Wozu braucht man Zitate?<br />

Zitate sind Übernahmen von Wörtern oder Sätzen aus<br />

einem fremden Text, mit welchen die Aussagen eines<br />

Autors in einem selbst verfassten Text belegt werden<br />

müssen. Die vielen Plagiats-Skandale der letzten Jahre<br />

zeigen, dass eine ordentliche Zitierweise in allen<br />

Fachbereichen äußerst wichtig ist! Als Grundregel gilt:<br />

Zitate sollen ohne jede Abweichung von ihrer<br />

originalen Erscheinungsform übernommen werden.<br />

Wie man mit Zitaten in einem selbst verfassten Text umgehen kann, wird beispielhaft an<br />

einem Textauszug aus Bertolt Brechts Parabel „Die Fahrer" gezeigt:<br />

1 Ich kenne einen Fahrer, der die Verkehrsregeln gut kennt, innehält und für<br />

sich zu nutzen weiß. Er versteht es geschickt, vorzupreschen, dann wieder eine<br />

regelmäßige Geschwindigkeit zu halten, seinen Motor zu schonen, und so findet er<br />

vorsichtig und kühn seinen Weg<br />

5 zwischen den anderen Fahrzeugen.<br />

7.1 Zitier-Regeln<br />

1. Längere wörtliche Zitate stehen in doppelten Anführungsstrichen und werden<br />

durch einen Doppelpunkt eingeleitet:<br />

Brecht beginnt seine Charakterisierung des ersten Fahrers folgendermaßen: „Ich<br />

kenne einen Fahrer, der die Verkehrsregeln gut kennt, innehält und für sich zu nutzen<br />

weiß." (Z.1).<br />

Zeilenangaben erscheinen in Klammer direkt hinter dem jeweiligen Zitat.<br />

2. Zitate können auch syntaktisch integriert werden. Dabei gilt, dass auch in<br />

diesem Fall das Zitat in seiner originalen Erscheinungsform übernommen wird:<br />

Auch der erste Fahrer ist einer, „der die Verkehrsregeln gut kennt" (Z.1), und somit<br />

wird er kaum auffallen.<br />

3. Auch Einzelwörter sind als Zitate mit einer Zeilenangabe zu kennzeichnen:<br />

Brecht nennt den Fahrer „geschickt" (Z.2) und „kühn" (Z. 4).<br />

4. Auslassungen innerhalb eines (längeren) Zitates werden so gekennzeichnet: [...]<br />

Bertolt Brecht hebt besonders hervor, dass der Fahrer „die Verkehrsregeln [...] zu<br />

nutzen weiß." (Z.1f.)<br />

5. Zitate ersetzen nicht die eigenständige klare Formulierung. Sinnvoll ist daher auch,<br />

statt eines Originalzitates einen entsprechenden Textverweis zur eigenen<br />

Formulierung einzusetzen:<br />

Brecht hebt an dem ersten Fahrer die geschickte Fahrweise hervor. (Vgl. Z. 1f.)<br />

Verse werden mit V. zitiert!<br />

22


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7.2. Referate vorbereiten – gestalten - halten<br />

7.2.1 Vorbereitung in 10 Schritten<br />

1. Rahmenvorgaben für das Referat klären:<br />

Thema des Referates Datum der Präsentation Zeitumfang des Referates<br />

Vorgaben für die formale Gestaltung (z.B. PowerPoint-Präsentation? Handout?)<br />

2. Zeitplan erstellen:<br />

Legen Sie in einem Zeitplan fest, bis zu welchem Datum Sie die Materialsuche<br />

abgeschlossen, den Referatstext erstellt, die Visualisierungselemente (z.B. Folien,<br />

PowerPoint-Präsentation) fertiggestellt, das Referat Probe gehalten haben wollen.<br />

3. Erfassen des Themas:<br />

Was soll im Referat vorgestellt werden? Wo liegt der Themenschwerpunkt? Was soll<br />

diskutiert werden? Wozu sollen Sie ggf. Stellung beziehen? …<br />

4. Literatur-/Quellensuche:<br />

Beschränken Sie die Quellensuche nicht auf wikipedia! Nutzen Sie neben<br />

Internetquellen auch Literatur, die Sie in der Schulbibliothek, in öffentlichen Bibliotheken<br />

usw. finden.<br />

5. Querlesen erster Literatur/Quellen (hier eignet sich wikipedia<br />

durchaus)<br />

6. Strukturierung des Themas und Erstellen einer Gliederung<br />

7. Lesen und Auswerten der Quellen<br />

8. Karteikarten anfertigen:<br />

Ein Referat sollte frei gesprochen werden. Hierfür sind Karteikarten DIN-A-5 sehr<br />

hilfreich.<br />

Eine Karteikarte sollte folgende Stichpunkte beinhalten:<br />

Überschrift zentrale Stichworte/Fakten/Daten exakte Formulierung zentraler<br />

Stellen sowie wörtlich wiederzugebender Zitate Einsatzhinweise für Visualisierungen<br />

des jeweiligen Referatsabschnitts.<br />

Tipp: Nummerieren Sie die Karteikarten. Schreiben Sie so groß, dass man auch<br />

während eines PowerPoint-Vortrages im Halbdunkel den Text noch lesen kann.<br />

9. Visualisierung: Überlegen Sie, wie Sie zentrale Stellen Ihres Referates für die Zuhörer<br />

anschaulich gestalten können. Projizieren Sie z.B. die Gliederung des Referates, Bilder,<br />

Diagramme, Skizzen oder Karten. Konzipieren Sie unterstützende evtl. PowerPoint ® -<br />

Folien und ein Handout (s.u.)<br />

10. Probepräsentation(en): Halten Sie das Referat vor Freunden oder Bekannten Probe.<br />

Bitten Sie die Zuhörer um ein kritisches Feedback. Nutzen Sie dieses für eventuell<br />

notwendige Korrekturen.<br />

23


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7.2.2 Gestalten und Halten<br />

Die untenstehende Checkliste zeigt Kriterien auf, mit deren Hilfe Sie, Ihre Zuhörer und die<br />

Lehrperson die Güte Ihres Referates abschätzen können. Je mehr der nachfolgenden<br />

Punkte Sie abhaken können, desto besser!<br />

Vorbereitung und organisatorischer Rahmen<br />

Der Vortragsraum ist sorgfältig vorbereitet worden.<br />

Die benötigten Präsentationsmedien sind zu Beginn des Referates funktionsbereit.<br />

Der vorgegebene Startzeitpunkt für das Referat wird eingehalten.<br />

Der vorgegebene Zeitrahmen für das Referat wird eingehalten.<br />

Aufbau und Präsentation des Vortrags<br />

Das Handling der Zuhörerfragen wird zu Beginn geklärt: Dürfen diese während des<br />

Referates gestellt werden oder (besser!) erst am Ende?<br />

Das Referat wird (zu Beginn) in den Unterrichtszusammenhang eingeordnet.<br />

Der Vortragstext ist stichwortartig auf nummerierten Karteikarten vermerkt.<br />

Der Vortrag wird frei gehalten.<br />

Die Lautstärke des Vortrags ist angemessen.<br />

Er ist akustisch gut zu verstehen (deutliche Sprache, kein Nuscheln usw.).<br />

Der Vortrag wird fließend, doch nicht zu schnell / monoton vorgetragen.<br />

Der Text wird verständlich formuliert (kein zu komplizierter Satzbau usw.).<br />

Komplexe Inhalte werden durch angemessene Vergleiche o.ä. veranschaulicht<br />

Wörtliche Zitate werden kenntlich gemacht und formal korrekt vorgestellt.<br />

Am Ende des Referates werden alle benutzten Quellen korrekt angegeben.<br />

Augenkontakt zum Publikum wird gesucht / gehalten.<br />

Es wird nicht mit dem Rücken zum Publikum gesprochen.<br />

Verhalten, Körperhaltung, Gestik und Mimik der/des Vortragenden ist angemessen<br />

(z.B. Hände nicht in der Tasche, kein Kaugummi-Kauen …).<br />

Inhalt des Vortrags<br />

Allgemein<br />

Die/der Referent/in ist in der Sache sicher.<br />

Die Gliederung des Referates ist dem Thema angemessen.<br />

Das Referat wird klar und logisch strukturiert. Ein roter Faden ist erkennbar<br />

Die zeitliche Strukturierung des Referates (das Timing) ist stimmig.<br />

Einleitung<br />

Thema, Vortragsziel und Gliederung werden zu Beginn vorgestellt.<br />

Die Heranführung an das Thema ist gelungen.<br />

Das Interesse / die Neugier der Zuhörer wird geweckt.<br />

Hauptteil<br />

Die Darstellung ist sachlich richtig.<br />

Die Darstellung ist verständlich und nachvollziehbar.<br />

Die Darstellung deckt das Thema umfassend ab.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

24


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Wichtiges wird ausführlich und Unwichtiges nur am Rande behandelt.<br />

Sachinhalte und eigene Deutung / Meinung werden klar getrennt.<br />

Neue Fachbegriffe / Fremdworte werden erklärt und aufgeschrieben (auf Folie/Tafel).<br />

Schlussteil<br />

Wesentliche Inhalte/Ergebnisse des Referates werden zusammengefasst.<br />

Die vorgetragenen Wertung / persönlichen Meinungen / Schlussfolgerungen sind<br />

stimmig und werden nachvollziehbar begründet.<br />

Die Ausgangsfrage des Referates wird (soweit möglich) beantwortet.<br />

(Vorhersehbare) Fragen der Zuhörer konnten korrekt beantwortet werden.<br />

<br />

Medien und Hilfsmittel<br />

Präsentation allgemein<br />

Der Umgang mit der eingesetzten Technik ist souverän und sicher.<br />

Die Zahl der eingesetzte Medien ist angemessen (nicht zu viele / zu wenige).<br />

Die/der Referent/in ist mit den Inhalten der eingesetzten Medien vertraut.<br />

Die eingesetzten Folien usw. sind klar an den Text des Referates angebunden.<br />

Den Zuhörern wird ausreichend Zeit zum Einlesen in z.B. Folien gegeben.<br />

Folien (OHP und PowerPoint ® - siehe auch folgende Seite)<br />

Die Folien sind überzeugend aufgebaut / strukturiert.<br />

Textinformationen werden nur stichwortartig vermerkt.<br />

Es gibt maximal 7 Textzeilen je 7 Worte pro Folie.<br />

Folien werden nicht einfach vorgelesen. Sie unterstützen vielmehr den Referattext.<br />

Die Schrift ist so gestaltet, dass der Folientext für alle Zuhörer gut lesbar ist.<br />

Abbildungen / Diagramme werden mit Unter-/Überschrift versehen.<br />

Abbildungen / Diagramme werden mit Quellenangabe versehen.<br />

Abbildungen / Diagramme sind gut erfassbar bzw. nicht zu komplex.<br />

Abbildungen / Diagramme werden erläutert und nicht einfach nur gezeigt.<br />

Die technische Qualität der Abbildungen / Diagramme war zufriedenstellend.<br />

Der Folienhintergrund ist angemessen (nicht zu unruhig / zum Thema passend).<br />

Soundeffekte werden dosiert und stimmig zu den Inhalten eingesetzt.<br />

Optische Animationen werden dosiert und stimmig zu den Inhalten eingesetzt.<br />

Filmausschnitte (in weiten Teilen auch auf Dias / Bilder zutreffend)<br />

Die Bildqualität ist zufriedenstellend.<br />

Die Tonqualität ist zufriedenstellend.<br />

Die Länge der präsentierten Ausschnitte ist angemessen (in der Regel < 3 min.).<br />

Der Filminhalt wird deutlich in den Referattext eingebunden.<br />

Die präsentierten Filmausschnitte veranschaulichen Referatinhalte.<br />

Die Quelle des Bildmaterials wird genannt (z.B. Regisseur, Filmtitel).<br />

Tafelbild<br />

Die Tafel ist sauber und trocken.<br />

Das Tafelbild ist klar strukturiert.<br />

Die Schrift ist ausreichend groß und gut lesbar.<br />

Das Tafelbild veranschaulicht gesprochene Informationen.<br />

Die Tafel wird genutzt, um neue Fachbegriffe anzuschreiben.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

25


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Folien gestalten<br />

Klarer Aufbau der Folie<br />

Bild mit Überschrift<br />

versehen; Schrift so groß,<br />

dass Text für alle Zuhörer<br />

gut lesbar ist<br />

hinreichende Bildqualität<br />

Hintergrundfarbe passend<br />

+ nicht zu unruhig<br />

korrekte Quellenangabe<br />

Hintergrundfarbe passend + nicht zu unruhig<br />

Auflistung wurde mit einer<br />

Überschrift versehen<br />

maximal 7 Textzeilen mit je 7<br />

Worten<br />

Zeilen nach und nach<br />

aufgeblendet<br />

Schrift so groß, dass Text für alle<br />

Zuhörer gut lesbar ist<br />

Folientext unterstützt den Vortrag<br />

Vortragstext geht deutlich über<br />

den Folientext hinaus<br />

Quellen für zusammengestellte Texte werden im Quellenverzeichnis auf der letzten Folie aufgeführt<br />

Handout (dies ist eine Serviceleistung für die Zuhörer)<br />

Das Handout (Thesenpapier) umfasst 1- 2 Seiten.<br />

Der Kopf des Handouts enthält Angaben zu Referent/in, Schule, Klasse/Kurs, Datum.<br />

Das Thema des Referates wird auf der ersten Seite des Handouts aufgeführt.<br />

Die Gliederung des Referates (inkl. Nummerierung) wird aufgelistet.<br />

Die zur Referaterstellung benutzten Quellen werden formal korrekt angegeben.<br />

Das Handout enthält weitere für den Zuhörer auch im Nachhinein hilfreiche, doch<br />

knapp formuliert Informationen wie z.B. Kapitelzusammenfassungen, zentrale<br />

Thesen, wichtige Abbildungen/Diagramme/Tabellen, ein Glossar neuer Fachbegriffe.<br />

Das Handout wurde übersichtlich gestaltet. Es enthält links Platz zum Lochen.<br />

<br />

Quelle: Checkliste erstellt nach: Fit fürs Abi – Referat und Facharbeit. Braunschweig: Bildungshaus Schulbuchverlage -<br />

Schroedel Verlag, 2012, S. 186 ff.<br />

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8. Überblick über grammatische Fachbegriffe<br />

Deutsche Grammatik Deutsche Übersetzung Latein Englisch Französisch<br />

Wortarten — flektierbar<br />

Verb Zeitwort/ Tätigkeitswort Verb verb le verbe<br />

Nomen/Substantiv Namenwort/ Hauptwort Substantiv noun le nom / le substantif<br />

bestimmter Artikel unbestimmter Begleiter --- definite article un article défini<br />

unbestimmter Artikel bestimmter Begleiter --- indefinite article un article indéfini<br />

Adjektiv Eigenschaftswort Adjektiv adjective un adjectif<br />

Pronomen Fürwort Pronomen pronoun le pronom<br />

Personalpronomen persönliches Fürwort Personalpronomen personal pronoun le pronom personnel<br />

Possessivpronomen besitzanzeigendes Fürwort Possessivpronomen possessive pronoun le déterminant possessif<br />

Demonstrativpronomen hinweisendes Fürwort Demonstrativpronomen demonstrative pronoun le déterminant demonstratif<br />

Relativpronomen bezügliches Fürwort Relativpronomen relative pronoun le pronom relatif<br />

Reflexivpronomen rückbezügliches Fürwort Reflexivpronomen reflexive pronoun le pronom réfléchi<br />

Interrogativpronomen fragendes Fürwort Interrogativpronomen interrogative pronoun le pronom interrogatif<br />

Indefinitpronomen unbestimmtes Fürwort Indefinitpronomen indefinite pronoun les pronoms indefinis<br />

Numerale ---<br />

Wortarten — nicht flektierbar<br />

Adverb Umstandswort Adverb adverb un adverbe<br />

Präposition Verhältniswort Präposition preposition une preposition<br />

Konjunktion Bindewort Konjunktion conjunction une conjonction<br />

nebenordnende Konjunktion --- koordinierende Konjunktion coordinating conj. coordonnee<br />

unterordnende Konjunktion --- subordinierende Konjunktion subordinating conj. subordonnee<br />

Interjektion Ausrufewort une interjection<br />

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Tempusformen<br />

Präsens Gegenwart Präsens present tense le présent<br />

Präteritum Vergangenheit Imperfekt past tense l'imparfait ( ≠ Präteritum)<br />

Perfekt vollendete Gegenwart Perfekt present perfect le passé compose<br />

Plusquamperfekt vollendete Vergangenheit Plusquamperfekt past perfect le plus-que-parfait<br />

Futur I Zukunft Futurum I future le futur simple<br />

Futur II vollendete Zukunft Futurum II future perfect le futur antérieur<br />

futur composé (aller +<br />

infinitif)<br />

Satzglieder<br />

Subjekt Satzgegenstand Subjekt subject le sujet<br />

Prädikat Satzaussage Prädikat predicate, verb le verbe<br />

Prädikativ Artergänzung Prädikatsnomen --- l'adjectif predicatif<br />

Objekt Satzergänzung Objekt object le complément d'objet<br />

Genitivobjekt Satzergänzung im 2. Fall Genitivobjekt --- abhängig vom Verb :<br />

Dativobjekt Satzergänzung im 3. Fall Dativobjekt indirect object indirect (COI) (mit à)<br />

Akkusativobjekt Satzergänzung im 4. Fall Akkusativobjekt direct object direct (COD)<br />

Präpositionales Objekt 4. Fall mit Präposition --- --- oder mit anderen Präp.<br />

Adverbiale Umstandsbestimmung Adverbiale Bestimmung adverbial complement circonstanciel<br />

Attribut Beifügung Attribut attributive un attribut<br />

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