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Tansania ist das diesjährige Missio-Beispielland zum Weltmission ...

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04_Thema<br />

t<strong>Tansania</strong><br />

Fotos: Ernst Zerche<br />

Irak<br />

Das chr<strong>ist</strong>liche Ehepaar<br />

Joseph und Haiba (l. u.)<br />

musste aus Bagdad<br />

fliehen. Der anti-chr<strong>ist</strong>liche<br />

Terror war für sie nicht<br />

mehr länger tragbar.<br />

Bei unserem Besuch von kirchlichen Einrichtungen<br />

in <strong>Tansania</strong> begegnen wir an zahlreichen Orten<br />

<strong>Missio</strong>narinnen und <strong>Missio</strong>naren, die ihr Leben<br />

ganz für Chr<strong>ist</strong>us und für die Menschen vor<br />

Ort eingesetzt haben. Drei Beispiele von missionarischem<br />

Engagement zeigen, wie vielfältig die Probleme sind, mit<br />

denen die Kirche in <strong>Tansania</strong> konfrontiert wird und wie<br />

notwendig auch heute noch die Hilfe <strong>ist</strong>, die von außen<br />

kommt.<br />

Viele <strong>Missio</strong>nare, die aus Europa oder aus Übersee<br />

stammen, haben bereits Jahrzehnte in diesem Land verbracht<br />

und denken trotz ihres fortgeschrittenen Alters nicht<br />

daran, in ihr Heimatland zurückzukehren. So etwa der Tiroler<br />

Magnus Lochbichler, dem <strong>Tansania</strong> zur zweiten Heimat<br />

geworden <strong>ist</strong>: „Ich habe mein ganzes Leben in den<br />

Dienst an den Menschen in <strong>Tansania</strong> gestellt. Warum sollte<br />

ich nach Österreich zurückkehren?“ Im Jahre 1959 re<strong>ist</strong>e er<br />

als junger Benediktinerpater nach <strong>Tansania</strong> und landete an<br />

der Küste des indischen Ozeans in Tanga. Nach Einsätzen<br />

an verschiedenen Orten kam er schließlich in die Diözese<br />

Arusha, im Nordosten <strong>Tansania</strong>s. Sein derzeitiges Einsatzgebiet,<br />

unweit des Kilimandscharos, verläuft entlang der<br />

Hauptverkehrsstraße von Arusha nach Makuyuni, wo sich<br />

die Massai angesiedelt haben. Das halbnomadische Hirtenvolk<br />

bewegt sich im Grenzgebiet zwischen den berühmten<br />

Nationalparks im Süden Kenias und der weiten Ebene im<br />

Norden <strong>Tansania</strong>s. Unermüdlich baut Pater Magnus hier<br />

Kirchen, Kindergärten und Schulen und kümmert sich<br />

auch um die Seelsorge bei diesem alten afrikanischen<br />

Stamm. Die Massai lieben „ihren“ Pater Magnus, obwohl er<br />

sich tatkräftig gegen die bei den Massai noch übliche traditionelle<br />

Zwangsverheiratung von jungen Mädchen einsetzt.<br />

An sich sind Ehen, die gegen den Willen der Mädchen geschlossen<br />

werden, in <strong>Tansania</strong> verboten. Doch die Tradition<br />

hält an. „Mädchen im Alter zwischen acht und vierzehn<br />

Jahren werden gegen einen Brautpreis, in Rinder und Schafe<br />

umgerechnet, oder auch gegen bares Geld regelrecht verschachert“,<br />

bedauert Pater Magnus und erklärt weiter, <strong>das</strong>s<br />

diese Mädchen keine Chance haben, die Schule abzuschließen.<br />

Oft landen sie dann bei einem „Big Boss“. Wenn dieser<br />

stirbt, dann haben die Verwandten des Ehemannes ein „Anrecht“<br />

auf die Frauen.<br />

Zuflucht im Heim<br />

Deshalb hat Pater Magnus zusammen mit Schwestern<br />

einer diözesanen Kongregation ein Heim geschaffen,<br />

<strong>das</strong> diesen Mädchen Zuflucht bieten soll. Dort treffen wir<br />

auf die heute fünfzehnjährige Anna, die bereits in ihrer frühen<br />

Kindheit einem Mann versprochen wurde. Als sie in<br />

die Schule kam, sagte ihr Vater, <strong>das</strong>s sie nun zu ihrem Boss<br />

gehen müsse. Sie habe keine andere Wahl, denn er habe<br />

schon die zwölf Rinder gezahlt. Gleich nach den Abschlussprüfungen<br />

der vierten Klasse machte sich Anna auf und davon<br />

und flüchtete in <strong>das</strong> Heim. Dort angekommen, wurden<br />

zunächst ihre Eltern informiert und zu einem Gespräch ein-<br />

missiothek 1203

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