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Reale Welten

Ausgabe 13

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Savoir Vivre<br />

Knackiges Gemüse erobert<br />

Ob in Berlin, Hamburg oder Köln – der Trend des „Urban Gardening“ ist auch in deutschen<br />

Metropolen angekommen. Immer mehr Städter lassen sich von der grünen Gartenbewegung<br />

inspirieren und holen die Natur mit Gießkanne und Harke zurück in die Stadt.<br />

Es ist jedes Jahr das gleiche<br />

Bild: Sobald die ersten<br />

wärmenden Sonnenstrahlen<br />

auf die Erde treffen, rücken<br />

Deutschlands Hobbygärtner aus, um ihre<br />

Beete zu bestücken. Doch während<br />

früher fast ausschließlich im eigenen<br />

Haus- oder Schrebergarten gegärtnert<br />

wurde, sprießen die Pflanzen heute auch<br />

inmitten unserer Großstädte. Da öffentliche<br />

Grünflächen hier rar gesät sind, wird<br />

die neue Lust am Gärtnern mitunter auf<br />

recht unkonventionelle Weise umgesetzt.<br />

So bepflanzen beispielsweise Guerilla-<br />

Gärtner in heimlichen Nacht-und-Nebelaktionen<br />

städtische Verkehrsinseln mit<br />

Blumen oder werfen im Vorbeifahren<br />

Samenbomben auf verwahrloste Grundstücke.<br />

Andere verwandeln brachliegende<br />

Freiflächen oder Baulücken zwischen<br />

Plattenbausiedlungen und Bürogebäuden<br />

mit viel Kreativität in blühende<br />

Kräuter- und Gemüsegärten, in denen<br />

gemeinsam gegärtnert wird. Da der Boden<br />

häufig versiegelt, betoniert oder<br />

belastet ist, entwickeln die innovativen<br />

Stadtgärtner dabei ganz neue Formen<br />

der Gartenbewirtschaftung: Neben<br />

Jutesäcken, umgebauten<br />

Europaletten und alten Badewannen<br />

wird so ziemlich alles<br />

bepflanzt, in dem gegossen,<br />

gejätet und gesät werden<br />

kann. Sogar ausgediente Bäckerkisten<br />

werden als mobile Hochbeete genutzt,<br />

die im Fall einer Bebauung auch an anderen<br />

Orten wieder aufgestellt werden.<br />

So sind binnen kürzester Zeit in fast allen<br />

deutschen Metropolen grüne Oasen<br />

wie der bekannte Berliner Prinzessinnen-<br />

Garten erblüht, in denen Kinder, Erwachsene<br />

und passionierte Großstadt-Farmer<br />

selbst Obst und Gemüse anbauen und<br />

ernten können. Dabei machen sie nicht<br />

nur die Natur in der Großstadt erlebbar,<br />

sie fungieren darüber hinaus auch<br />

als Ort des Austausches, der<br />

viel Raum für Engagement<br />

und Gemeinschaft bietet.<br />

Downtown-Tomaten<br />

statt Geranien<br />

Da selbst auf dem<br />

kleinsten Balkon<br />

geerntet<br />

werden<br />

kann, muss der naturverbundene Großstädter<br />

auch in den dichtbesiedelten Metropolen<br />

nicht auf den entspannenden<br />

Anbau von eigenem Gemüse verzichten.<br />

Hier erleben hochgelegene Gemüsebeete<br />

auf den Dächern der Häuser bereits<br />

seit Jahren eine grüne Renaissance.<br />

Aber auch auf kleinstem Raum wie dem<br />

Balkon oder Fensterbrett können Downtown-Tomaten<br />

und City-Gurken gezogen<br />

werden, da spezielle Züchtungen weniger<br />

Platz benötigen. Schnelle Erfolge<br />

versprechen hier Pflücksalat, Tomaten<br />

oder Johannisbeeren, die nicht mehr<br />

als Busch, sondern am Stamm wachsen.<br />

In mobilen Pflanzsäcken gedeihen<br />

sogar Karotten, Radieschen<br />

oder Kartoffeln ganz wunderbar, ohne<br />

ständig im Weg zu stehen. Wer<br />

keinen eigenen Balkon besitzt, kann<br />

sich auch auf dem Fensterbrett<br />

eines sonnigen Fensters<br />

ein eigenes Kräuterparadies<br />

schaffen. Neben<br />

gängigen Küchenkräutern<br />

wie Basilikum,<br />

Rosmarin<br />

oder Schnittlauch<br />

wachsen hier<br />

auch Johanniskraut,<br />

Wiesensalbei<br />

oder Gewürzoregano,<br />

die<br />

nicht nur die Speisen<br />

bereichern,<br />

sondern auch<br />

den<br />

© Compassionate Eye Foundation/Steven Errico - gettyimages<br />

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