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Editorial - Öffentlicher Gesundheitsdienst

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Umed Info 14 - Mobilfunk -<br />

Beteiligung der Städte und Gemeinden<br />

Beteiligung der Städte und Gemeinden beim Ausbau<br />

der Mobilfunknetze<br />

R. Specht<br />

Städtetag Baden-Württemberg, Stuttgart<br />

„Mobilfunk und Kommunen“ ist ein aktuelles<br />

Thema, ein vielschichtiges und vielseitiges<br />

Problemfeld, aber auch ein emotional besetztes<br />

Thema.<br />

Man muss sich schon fragen, warum der Mobilfunk<br />

ein Thema für Kommunen ist. Haben wir<br />

doch in diesem vielstimmigen Themen-Konzert,<br />

wenn wir an die tatsächlichen Zuständigkeiten<br />

der Kommunen in diesem Bereich denken,<br />

nicht die erste Geige zu spielen.<br />

In gesetzgeberischer Hinsicht, z.B. bei der Lizenzvergabe,<br />

ist in erster Linie der Bund der<br />

Handelnde und hat sich auch die lukrativen<br />

Lizenz-Erlöse bei UMTS gesichert (bei uns<br />

kommen dann die Verluste beim durch Abschreibungen<br />

verminderten Aufkommen der<br />

Gewerbesteuer an). Unter marktwirtschaftlichen<br />

Aspekten sind vorrangig die Netzbetreiber<br />

der Telekommunikationswirtschaft<br />

gefragt und maßgebende Akteure.<br />

Zuständigkeit der Kommunen<br />

Bei der konkreten Umsetzung allerdings zeigt<br />

sich die kommunale Betroffenheit dann doch<br />

wieder sehr stark, weil sich fast alles auf „unserem<br />

Terrain“ abspielt: Der Aufbau der Netze<br />

mit Sende- und Empfangsanlagen, Netztechnik,<br />

Verstärker usw. Neben der genehmigungsrechtlichen<br />

Praxis – soweit sie überhaupt erforderlich<br />

ist – finden sich die Kommunen konfrontiert<br />

mit Ansprüchen ihrer Bürger aus<br />

gestaltungsrechtlichen und ästhetischen<br />

Aspekten aber auch deren Ruf nach kommunaler<br />

Mit-Verantwortung für einen auch von uns<br />

gewünschten vorsorgenden Gesundheitsschutz.<br />

Im übrigen sind wir von der kommunalen Seite<br />

die „erste Adresse“ von Bürgerprotesten,<br />

Bürgerinitiativen usw., die ihre Bedenken direkt<br />

vor Ort, also von uns und durch uns, berücksichtigt<br />

wissen wollen. Auf fehlende Zuständigkeiten<br />

kann sich da keine Kommune<br />

zurückziehen.<br />

Aus Ihrer Nähe zur kommunalen Praxis wissen<br />

Sie alle – die einzelnen Referenten haben<br />

dies verdeutlicht – wie gering im Augenblick<br />

die realen Einflussmöglichkeiten, aufgrund der<br />

rechtlichen Zuständigkeiten, bei den Städten<br />

und Gemeinden sind. Trotzdem müssen wir<br />

uns mit den weitreichenden und nicht einfach<br />

zu durchschauenden und zu bewertenden<br />

technischen und gesundheitlichen Argumenten<br />

sowie den daraus folgenden Möglichkeiten<br />

für unsere Bürger auseinandersetzen, alle<br />

Aspekte von der Wirtschaftsförderung bis zum<br />

Gesundheitsschutz sach- und fachgerecht abwägen<br />

und zu einer möglichst „friedlichen“ und<br />

gemeinsam tragbaren Lösung vor Ort kommen.<br />

Das bisherige Regelungs- und Genehmigungsverfahren<br />

hat vielfach dazu geführt, dass<br />

die Kommunen über Standortentschei-dungen<br />

seitens der Netzbetreiber sehr spät und damit<br />

vielfach zu spät – z.B. erst nach Abschluss von<br />

Mietverträgen – informiert worden sind. Eine<br />

Mitwirkung der Kommunen – so diese es bisher<br />

überhaupt wollten – im Standortentscheidungsverfahren<br />

oder auch bei der<br />

Prüfung alternativer Standorte kam dann nicht<br />

mehr in Betracht.<br />

Kooperation mit den Netzbetreibern<br />

Informationen über bestehende und künftige<br />

Mobilfunknetze, über neue Sendeanlagen usw.<br />

waren deshalb Kernpunkte für eine Vereinbarung<br />

mit den Netzbetreibern. Alle Mobilfunknetzbetreiber<br />

sind in ihrem eigenen Interesse<br />

an Kooperation und nicht an Konfrontation interessiert,<br />

müssen sie doch die eng gezurrten<br />

Bedingungen der erfolgten teuren Lizenzvergabe<br />

umsetzen. Nachdem bestehendes und<br />

auch noch künftig reichlich vorhandenes<br />

Konfliktpotential am ehesten durch Kooperation<br />

gelöst werden kann, ziehen wir nach wie<br />

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