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Editorial - Öffentlicher Gesundheitsdienst

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Umed Info 14 - Mobilfunk -<br />

Mobilfunk und Immissionsschutz<br />

meistens bei niedrigen Expositionswerten<br />

durchgeführt, haben widersprüchliche Ergebnisse<br />

erbracht. Gesundheitlich relevante athermische<br />

Wirkungen gepulster oder amplitudenmodulierter<br />

elektromagnetischer Felder sind<br />

derzeit nicht belegt.“ (Aus “Schutz der Bevölkerung<br />

bei Expositionen durch elektromagnetischen<br />

Feldern (bis 300 GHz)”, Bericht der<br />

Strahlenschutzkommission, Heft 23, 1999, S.<br />

35).<br />

Insgesamt ist nach Auffassung der internationalen<br />

und nationalen Expertengremien eine<br />

gesundheitliche Gefährdung oder Beeinträchtigung<br />

durch athermische Effekte nicht ausreichend<br />

nachgewiesen, um in die Festsetzung<br />

von Grenzwerten einbezogen zu werden.<br />

Die T-Mobil, Darmstadt, hat aufgrund der teilweise<br />

sehr unterschiedlichen Bewertung wissenschaftlicher<br />

Ergebnisse im Jahr 2000 ein<br />

Projekt gestartet, um Möglichkeiten für eine<br />

sachliche und faktenbezogene Auseinandersetzung<br />

mit Forschungsergebnissen zu finden.<br />

Als ersten Teilschritt des Projektes wurden vier<br />

Institute mit unterschiedlichem Erfahrungshorizont<br />

beauftragt, die einschlägige wissenschaftliche<br />

Literatur zu sichten und anhand von<br />

ca. 100 relevanten Arbeiten, den Erkenntnisstand<br />

zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen<br />

des Mobilfunks darzulegen und zu<br />

bewerten. Die häufig zitierte Studie des<br />

ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung<br />

und Bildung gGmbH, Hannover, welche<br />

von den ICNIRP-Empfehlungen abweichende<br />

Grenzwerte empfiehlt, ist eine dieser<br />

vier Studien. Als zweiten Teilschritt sollen diese<br />

vier Gutachten von einer Expertengruppe<br />

unter Moderation der Programmgruppe<br />

Mensch, Umwelt und Technik (MUT) am Forschungszentrum<br />

Jülich ausgewertet und mit<br />

den im ersten Teilschritt beauftragten Instituten<br />

diskutiert werden. Einzelheiten des Projektes<br />

einschließlich der vier Gutachten des<br />

ersten Teilschritts sind im Internet unter der<br />

Adresse http://www.emf-risiko.de/projekte/<br />

pro_emf.html zu finden. Dort wird u.a. ausgeführt:<br />

„Diese Gutachten weisen folgende Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede auf:<br />

• Keines der Gutachten kommt zu dem<br />

Schluss, dass es wissenschaftliche Nachweise<br />

für Risiken unterhalb der derzeit<br />

gültigen Grenzwerte gibt.<br />

• Unterschiede finden sich jedoch im Hinblick<br />

auf die Bewertung, im welchen Umfang<br />

gesicherte Erkenntnisse vorliegen.<br />

• Die Gutachten unterscheiden sich auch in<br />

Bezug darauf, ob und in welchem Ausmaß<br />

Vorsorgemaßnahmen für den Gesundheitsschutz<br />

für notwendig erachtet werden.<br />

Es kommt nun darauf an, einen fairen und<br />

fachlich kompetenten Diskussionsprozess zu<br />

führen.“<br />

In einer ersten Analyse wurden die für die<br />

Gutachten jeweils herangezogene Datenbasis<br />

verglichen. Es zeigte sich, dass von den Gutachtern<br />

in beträchtlichem Maße unterschiedliche<br />

wissenschaftliche Arbeiten herangezogen<br />

wurden. Dies sagt nichts über die<br />

Qualität der einzelnen Gutachten aus, macht<br />

aber deutlich, dass es offensichtlich keine einheitlich<br />

verwendeten Kriterien für die Auswahl<br />

dieser Arbeiten gibt.<br />

Die besondere Bedeutung der vier von T-Mobil<br />

beauftragten Gutachten – und damit auch<br />

der ECOLOG-Studie – liegt vor allem in dem<br />

Versuch, die verschiedenen Ansätze der Gutachter<br />

für die gewählte fachliche Grundlage<br />

und die darauf aufbauende Bewertung aufzuzeigen<br />

und zu diskutieren. Der zweite Teilschritt<br />

des Vorhabens ist daher geeignet, zu einer<br />

Versachlichung der Diskussion beizutragen.<br />

Da die Frage möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen<br />

insbesondere durch den<br />

Mobilfunk weite Bevölkerungskreise betrifft,<br />

wird die wissenschaftliche Literatur laufend<br />

durch interdisziplinär besetzte nationale und<br />

internationale Expertengremien bewertet.<br />

So legte im Mai 2000 eine britische Expertengruppe,<br />

die “Independent Expert Group on<br />

Mobile Phones”, die Ergebnisse ihrer Arbeit<br />

vor. Sie kommt darin zu dem Schluss, dass<br />

sich in der Gesamtschau gegenwärtig aus dem<br />

Mobilfunk ein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung<br />

nicht belegen lässt. Gleichwohl gibt es<br />

nach Auffassung der Expertengruppe vorläufige<br />

wissenschaftliche Hinweise darauf, dass<br />

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