Internationale Politik und Zweiter Weltkrieg
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<strong>Internationale</strong> <strong>Politik</strong> <strong>und</strong> <strong>Zweiter</strong> <strong>Weltkrieg</strong> 19<br />
In völliger Verkennung der Wirklichkeit träumten polnische Offiziere von einem Großmachtstatus<br />
zwischen der Sowjetunion <strong>und</strong> Deutschland. Das Manöverbild vom April<br />
1939 zeigt eine Kavallerieeinheit mit Lanzen <strong>und</strong> Säbeln.<br />
Danzigs mit dem Reich <strong>und</strong> einer exterritorialen Auto- <strong>und</strong> Eisenbahn durch<br />
den Polnischen Korridor zu. (Gegenleistung sollte eine langfristige Garantie<br />
der eigenen Grenzen sein.) Der Einmarsch deutscher Truppen ins Memelgebiet<br />
(23.3. 1939), das von Litauen preisgegeben werden musste, verschärfte die<br />
Situation, es kam wieder zu Ausschreitungen gegen die deutschsprachige<br />
Bevölkerung.<br />
Die polnische Regierung fühlte sich gestärkt durch eine Garantieerklärung,<br />
die Chamberlain am 31. März für den Bestand Polens abgab. Überdies forderte<br />
der amerikanische Präsident Roosevelt den "Führer" <strong>und</strong> Mussolini auf,<br />
sich weiterer Überfälle auf fremde Territorien zu enthalten <strong>und</strong> an einer internationalen<br />
Konferenz teilzunehmen. Die Ablehnung der Diktatoren sowie<br />
die Aufkündigung des deutsch-britischen Flottenabkommens <strong>und</strong> des<br />
deutsch-polnischen Nichtangriffspakts durch Hitler lösten daraufhin rege<br />
diplomatische Tätigkeit aus.<br />
Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt<br />
Die UdSSR, deren politisches Gewicht angesichts der drohenden Kriegsgefahr<br />
zunahm, trieb ein raffiniertes Doppelspiel. Sie führte mit Großbritannien<br />
Verhandlungen über einen britisch-französisch-sowjetischen Dreib<strong>und</strong>, dem<br />
eventuell auch Polen beitreten sollte. Die getroffenen militärischen Absprachen<br />
scheiterten jedoch zunächst daran, dass Polen den sowjetischen Truppen<br />
kein Durchmarschrecht einräumen wollte: "Mit den Deutschen laufen<br />
wir Gefahr, unsere Freiheit zu verlieren. Mit den Russen verlieren wir unse-