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ALLGEMEINE German Journal of Forest Research

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(90,2% und 93,2%). Dagegen ist die Summe der „säurebildenden<br />

Kationen“ (Al + Mn +Fe) in den obersten 29 cm Bodentiefe bei<br />

dem Standort A mit Werten zwischen 79,1% und 93% erheblich<br />

höher als bei dem Standort B (6,8% und 9,8%).<br />

Die unterschiedlichen Nährst<strong>of</strong>fhaushalte der beiden Standorte<br />

spiegeln sich auch in den jeweiligen Nährst<strong>of</strong>fgehalten der Blätter:<br />

Auf dem gut nährst<strong>of</strong>fversorgten Standort B ist der Gesamtgehalt<br />

von Ca in den Blattorganen zweifach höher, der von Mn etwa halb<br />

so hoch wie bei Standort A (Abb. 1). Die Stickst<strong>of</strong>fwerte der<br />

Blätter (im Diagramm nicht dargestellt) lagen bei ca. 21,74 mg/g<br />

(Standort A) und 24,28 mg/g (Standort B) Trockensubstanz.<br />

3.2 Reflexionsverhalten der Blätter<br />

3.2.1 Verlauf der Reflexionskurven von unterschiedlichen Standorten<br />

In Abbildung 2 wird der über alle Messungen gemittelte Verlauf<br />

der spektralen Reflexionskurven für die beiden Standorte dargestellt.<br />

Sehr gut erkennbar sind die Reflexionsminima im UV-, Blauund<br />

Rotbereich, während im Bereich des grünen Lichts ein lokales<br />

Maximum der Reflexion zu sehen ist. Ab etwa 700 nm beginnt ein<br />

starker Anstieg der Reflexionskurve. Dieser vollzieht sich bis circa<br />

Abb. 1<br />

Nährst<strong>of</strong>fkonzentrationen der Blätter getrennt nach Standorten.<br />

Average nutrients concentration (mg/g TS) for both sites.<br />

740 nm und liegt damit in einem Spektralbereich, der als „red<br />

edge“ (Rotflanke) beschrieben wird. THOMAS und OERTHER (1972)<br />

begründen die Beobachtung des beschriebenen Reflexionsverlaufs<br />

mit dem Absorptionsverhalten von Chlorophyll, sowie der Zellstruktur<br />

von Blättern: Chlorophyll absorbiert am stärksten in den<br />

Bereichen nahe 480 nm und 680 nm, weniger jedoch im Bereich<br />

des grünen Lichts, wodurch die bereits genannten Reflexionsminima<br />

mit dem dazwischen liegenden Reflexionsspitzenwert entstehen.<br />

Den starken Anstieg im Bereich der Rotflanke führen THOMAS<br />

und OERTHER (1972) auf die mikrozellulare Struktur des Blattgewebes<br />

zurück, die für eine hohe Reflexion des Nahen Infrarots sorgt.<br />

Innerhalb des Bereichs der Rotflanke befindet sich ein Wendepunkt,<br />

der auch als „red edge position“ (REP) bezeichnet wird. Er<br />

spielt bei der Analyse und dem Vergleich von Reflexionsspektren<br />

immer wieder eine bedeutende Rolle und dient häufig als Erkennungsmerkmal<br />

für Stress, Austrocknung und Seneszenz bei untersuchten<br />

Pflanzen (BARANOSKI und ROKNE, 2005). Der Rotflanke<br />

folgt der Bereich des Nahen Infrarot (NIR) mit hohen Reflexionswerten<br />

bis etwa 1300 nm, wobei vier, durch verstärkte Absorption<br />

hervorgerufene Einsattelungen – davon eine stärkere bei etwa<br />

970 nm – auftreten. Im sich anschließenden Mittleren Infrarot<br />

(MIR) fallen die Reflexionswerte bis zu einem Minimum im<br />

Bereich um 1450 nm ab. Danach zeigen sich im Bereich des MIR<br />

noch zwei Maxima, bei etwa 1650 nm und 2200 nm, denen jeweils<br />

ein Minimum folgt. Nach einer, bei beiden Reflexionsspektren<br />

erkennbaren Einsattelung im Bereich von 1800 nm liegt ein lokales<br />

Reflexionsminimum bei etwa 1950 nm. Die beschriebenen Minima<br />

im Kurvenverlauf gehen auf verstärkte Absorption einfallender<br />

elektromagnetischer Strahlung durch den Wassergehalt im Blatt<br />

zurück (HILDEBRANDT, 1996).<br />

Der hier kurz beschriebene Verlauf findet sich grundsätzlich bei<br />

allen aufgezeichneten Reflexionskurven, es zeigen sich aber in<br />

Abhängigkeit vom Standort deutliche Veränderungen des Reflexionsfaktors<br />

R in einigen Wellenlängenbereichen. Da es sich bei<br />

dieser Darstellung um ein Mischsignal aus Messungen bei unterschiedlichen<br />

Aufnahmegeometrien (Messwinkel, Beleuchtungswinkel,<br />

Azimut) handelt, sind die vorgefundenen Unterschiede<br />

jedoch nicht eindeutig auf Standortunterschiede zurückzuführen.<br />

Abb. 2<br />

Mittlere Reflexion R der Buchenblätter von Standort A und B<br />

in den beobachteten Wellenlängen.<br />

Average reflectance R above wavelength observed for sites A and B.<br />

Abb. 3<br />

Mittlere Reflexion R bei festem Messwinkel (60°),<br />

fester Azimutdistanz aber unterschiedlichen Beleuchtungswinkeln<br />

(60°, 75°, 90°) sowie relative Differenzen D<br />

zwischen den Spektren der untersuchten Standorte.<br />

Average reflectance R and relative differences D<br />

for the sites observed based on fixed detection angle,<br />

fixed azimuth but variable illumination angle (60°, 75°, 90°).<br />

116 Allg. Forst- u. J.-Ztg., 179. Jg., 7

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