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SEITE 10 Rahmenvorschlag zum Gottesdienst Wir als Pfadfinder in Holzminden haben für unsere regelmäßigen Treffen von Ostern bis Herbst einen Steinbruch. Neben einer Wiese gibt es hier jede Menge unterschiedlicher Steine. Immer wieder holen wir für unsere Feuerstelle oder Sitzmöglichkeiten die unterschiedlichsten Steine aus diesem Steinbruch hervor. Manche passen genau in unsere Vorstellungen oder in die bestehende Lücke, manche werden, trotz mühsamen Transport, doch wieder verworfen. Genauso sehen wir auch diese Sammlung von Gedanken und Ideen für diesen Sonntag. Manches passt vielleicht, manches muss evtl. etwas behauen und passend gemacht werden und wieder anderes wird verworfen. Sucht Euch die Steine heraus, die zu Euch passen. Möglicher Gottesdienstablauf • Eingangslied / Präludium / Musikstück • Begrüßung mit Bibelvers • Begrüßung der GoDi-Besucher, wir lernen uns kennen (evtl. Fragen) • Gem. Lied • Eingangsgebet • Bekanntmachungen • Textlesung • Anspiel • Gem. Lied • Predigt • Gem. Lied • Gebete • Praxisübung: Knoten nach Anleitung (siehe auch bei Internetlinks) • Kollekte (Informationen dazu siehe Seite 2) • Gem. Lied • Segen • Gem. Lied Gedanken zum Gottesdienstablauf Das musikalische Eingangsstück kann sicherlich auch etwas moderner ausfallen. Bei der Begrüßung könnten zum Beispiel gezielt vorgegebene Fragen helfen, den Sitznachbarn besser kennenzulernen oder mehr über ihn zu erfahren. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dies zum einen nicht zu oberflächlich geschieht, zum anderen aber auch die Privatsphäre des Nachbarn nicht verletzt. Eine mögliche Frage könnte z.B. sein: Welches Erlebnis in der vergangenen Woche hat dich/Sie froh gestimmt? Bild: H.Müller BPS Limes Luxe Miltenberg Nach der Predigt könnte ein kleiner Praxisteil für jeden Gottesdienstbesucher stattfinden, der verdeutlicht, dass durch Tun gelernt werden kann. Eine Möglichkeit wäre, kurze Seilenden/Bindfäden an dieser Stelle des Gottesdienstes zu verteilen, einen Knoten vorzumachen — evtl. mit einer Folie an die Leinwand zu projizieren — und alle Gottesdienstbesucher diesen Knoten lernen und nachmachen lassen. LEARNING BY DOING – BUJU 2011
SEITE 11 Anspiel zum Gottesdienst Anspiel: „Aktiv lernen?“ Mitspielende: 1 Erwachsener (Sippenführer, Jungscharleiter, Vater) und Kinder Handlung: Gruppe ist unterwegs auf einer Fahrt. Am Abend soll die gemeinsame Kohte/das Zelt aufgebaut werden. Es ist schon spät, und alles soll eigentlich schnell klappen. Dieses Anspiel kann von einem Erwachsenen und einigen Kindern sehr gut vorgeführt werden. Abänderungen und Übertragungen sind leicht möglich, so kann es sich auch um den Campingurlaub einer Familie handeln, wo der Vater die Rolle des Sippenführers übernimmt oder ähnliches. Auch die Kinder können noch mehr Text erhalten. Entscheidend ist, dass im Anspiel deutlich wird, dass rein theoretisches Lernen keinen nachhaltigen Erfolg hat, dass der Sippenführer seine Sipplinge unterfordert und ihnen keine Chance und Zeit lässt Dinge auszuprobieren. Fehler dürfen nicht geschehen. Mit dieser Einstellung verhindert er nicht nur eine Entwicklung bei den Kindern, er schadet auch noch sich selber. Er ist für alles zuständig und fühlt sich dadurch überfordert und gestresst. Sippenführer Robert: „Nun los, Jungs. Das hier scheint ein guter Platz für diese Nacht zu sein. Jetzt müssen alle schnell mit anfassen, damit die Kohte noch im Hellen aufgebaut ist. Wir können sie wunderbar dort an dem dicken Ast der Buche aufhängen.“ Alle wuseln um Robert umher. Keiner weiß so richtig was zu tun ist. Robert: „Was macht ihr denn da. Wir müssen doch zuerst mal die Bahnen zusammenknüpfen. Habe ich euch doch in der Gemeinde schon mal erklärt.“ Robert knüpft, alle anderen stehen drum herum oder wissen nicht wie es geht. Kind 1: „Ich weiß nicht mehr wie es geht.“ Kind 2: „Das ist ja falsch, was du da machst.“ Kind 3: „Eh, jetzt lass mir doch auch mal Platz zum Anfassen.“ Robert: „Nein doch nicht so. Das ist falsch herum.“ Nimmt einem Kind die Bahn aus der Hand und macht selber weiter. Robert: „Gut, dann können ja zwei schon mal das Seil herausholen und über den Ast werfen. Die anderen zwei legen schon einmal die Heringe im Kreis um das Zelt.“ Die Kinder streiten noch kurz, wer das Seil holt und wer für die Heringe zuständig ist. Dann wird das Seil auseinandergenommen und verheddert sich vollkommen. Robert: „Ach du Schande, was macht ihr zwei denn dort? Wir hatten uns doch das Bild im Probenbuch extra lange angeschaut, wie man ein Seil aufnimmt und auch abwickelt. Habt ihr das denn ganz vergessen?“ Robert geht zum Seil und nimmt es wieder auf. Die Kinder stehen entweder drum herum oder ärgern sich gegenseitig. Ihnen ist anzumerken, dass sie sich langweilen, weil Robert alles alleine macht. Robert: „So. Jetzt können wir die Heringe einschlagen, damit wir die Kohte dann aufstellen können.“ Ein Kind nimmt den Hammer in die Hand. Robert ruft laut und entsetzt: „Nicht doch so. Du triffst ja gleich jemanden hinter dir!“ Er stürzt auf das Kind zu und entreißt ihm den Hammer. In der Zwischenzeit hat ein weiteres Kind einen Hering falsch in die Erde gesteckt. Auch hier ist Robert sofort zur Stelle. Robert: „Auch das ist vollkommen falsch. Der Hering soll doch im 45 Grad Winkel zur Abspannschnur eingeschlagen werden. Der hier fliegt ja gleich wieder raus. Auch das hatte ich euch doch an Hand der Formel vorgerechnet. Habt ihr denn gar nichts gelernt? Geht doch einfach los und sucht ein wenig trockenes Brennholz für unser Feuer. Ich bau dann die Kohte in der Zeit alleine auf. Das geht vielleicht schneller“. Die Kinder verteilen sich maulend. Sie haben keine Lust und hätten gerne selber die Kohte aufgebaut. Bild: H.Müller BPS Limes Luxe Miltenberg Robert: „Alles muss man alleine machen. Die Jugend von heute lernt einfach nichts mehr.“ <strong>GJW</strong>-SONNTAG 2011
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