Deutschlands erste Goldminen in Ostafrika - Golf Dornseif
Deutschlands erste Goldminen in Ostafrika - Golf Dornseif
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Die C.A.B.G (Centralafrikanische Bergwerksgesellschaft) hatte sich alle diese technischen Anlagen<br />
frühzeitig beschafft, sodass bei ihrer Gründung bereits fast alle Masch<strong>in</strong>en auf dem Ozean schwammen<br />
Kurs <strong>Ostafrika</strong>, um nicht <strong>in</strong> die bevorstehende Regenzeit zu geraten. Schwieriger verlief allerd<strong>in</strong>gs<br />
der Transport der schweren Frachtobjekte mit Ochsenwagen durch die Vertragspartner Siedentopf<br />
Junior und e<strong>in</strong>igen erfahrenen Buren aus Nairobi ...<br />
Die acht Ochsenkarren, jeweils von 16 Vierbe<strong>in</strong>ern gezogen, brauchten etwa drei Monate, um durch<br />
Sumpf und Morast Sekenke zu erreichen. Die während der Trockenzeit unproblematischen Flussläufe<br />
waren <strong>in</strong>zwischen zu reißenden Strömen angeschwollen, und die Wembere-Steppe stand ganz unter<br />
Wasser. Hunderte von Schwarzen waren nötig, um die e<strong>in</strong>gesunkenen Wagen aus dem Schlamm zu<br />
ziehen. Viele Ochsen tauchten bis zu den Hälsen unter! Fast die Hälfte aller Zugtiere überlebte die<br />
Strapazen nicht, sodass Ersatz beschafft werden musste (mit Fahrausbildung) ...<br />
Am besten bewährten sich unterwegs 15 zweirädrige Karren aus Eisenteilen, die teils von Trägern<br />
und teils von Ochsen bewegt wurden. Inzwischen transportieren die gleichen Karren das Erz von den<br />
M<strong>in</strong>en zu den Verarbeitungsplätzen. Hölzerne Fuhrwerke versagten vergleichsweise und waren nur<br />
auf guten Wegen zu gebrauchen. Die schw<strong>erste</strong>n Objekte, zwei Pochtröge und drei Kessel, hat man<br />
schon <strong>in</strong> England auf Fahrgestelle mit Rädern montiert. Jeweils 60 E<strong>in</strong>geborene zogen diese Fracht<br />
mit Übergewicht nach Sekenke. Mitte Januar erreichten alle Masch<strong>in</strong>enteile ihr Ziel ohne Schäden ...<br />
Vor Ort <strong>in</strong> Sekenke standen zahlreiche europäische Ingenieure, Bergleute, Monteure, Masch<strong>in</strong>isten,<br />
Schlosser, Zimmerleute usw. neben 500 Schwarzen bereit. Außerdem mussten Häuser und Wohnungen<br />
für die Beamten, Magaz<strong>in</strong>e, Laboratorien und Küchen aufgebaut werden. Brauchbares Bauholz<br />
konnte man nur fünf Tagereisen von Sekenke entfernt beschaffen. Kalk wurde <strong>in</strong> Jvambi gebrannt<br />
auf dem Iramba-Plateau, gleichfalls weitab. Glücklicherweise gab es ke<strong>in</strong>e Probleme wegen<br />
der Wasserversorgung <strong>in</strong> allen Jahreszeiten. Die meisten Arbeiter hatten M<strong>in</strong>enpraxis aus Kassama<br />
und waren am Viktoriasee ansässig. An Rohgold wurde 1907 e<strong>in</strong> Wert von 31.000 Mark ausgeführt.“<br />
Nach ergänzenden Angaben der Kolonialpresse hat man Erz der Kironda M<strong>in</strong>e im Schacht mit Dynamit<br />
gesprengt und dann <strong>in</strong> großen Blöcken <strong>in</strong> Förderkübeln nach oben befördert. Eiserne Ochsenkarren<br />
schafften das Erz zunächst zum Ste<strong>in</strong>brecher, wo es <strong>in</strong> walnussgrosse Stücke zerschlagen<br />
wurde. Nächste Station: die Pochtrommeln mit ihren zehn eisernen Stempeln. Ergebnis: e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>es<br />
Im Lupa Goldfeld nutzte man E<strong>in</strong>geborene zum „Gold blasen“, um mit Lungenkraft Goldstaub von<br />
Schmutzteilen zu trennen <strong>in</strong> den Pfannen zwischen den Händen. Kaum glaubhaft, aber wahr!<br />
Technisches Gebläse mit Motoren kannte man damals noch nicht ...