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Deutschlands erste Goldminen in Ostafrika - Golf Dornseif

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Kessel und Pochtröge wogen jeweils bis zu 60 Zentner, und nicht weniger als 80 Schwarze h<strong>in</strong>gen <strong>in</strong><br />

den Zugseilen beim mühsamen Transport. Am 31. Oktober 1908 hatte die letzte Last Muansa verlassen.<br />

Mitte November überschritt die Wagen- und Trägerkolonne den noch trockenen Wembere-Fluss,<br />

und wenige Tage später setzte heftig die gefürchtete Regenzeit e<strong>in</strong>. Etwa 30 weiße Beamte und Angestellte<br />

suchten sich nahe der M<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zurichten: Deutsche, Schweizer, Briten Amerikaner, Australier<br />

und südafrikanische Buren bildeten den Kern, unterstützt von <strong>in</strong>dischen und e<strong>in</strong>geborenen Handwerkern.<br />

Die Regie hatte der Schweizer James Zimmerman (dank se<strong>in</strong>er südafrikanischen M<strong>in</strong>enpraxis),<br />

se<strong>in</strong> Stellvertreter war der Australier Dickson.<br />

Die Wembere-Steppe galt als verrufene E<strong>in</strong>öde, unerträglich heiß und mit Dornenbüschen besetzt.<br />

Während der Trockenzeit versanken die Füße tief im Kohlenstaub und <strong>in</strong> pulveriger Erde, und <strong>in</strong> der<br />

Regenzeit saß man mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Sumpf. Die kle<strong>in</strong>e Erhebung, beherrscht von den goldhaltigen<br />

Quarzgängen, bildete dann e<strong>in</strong>e Insel oberhalb der überschwemmten Ebene. Genau dort lagen die<br />

Unterkünfte und technischen Anlagen der Bergbau-Gesellschaft, etwas abseits dazu der Dynamitschuppen.<br />

Gutes Frischwasser lieferte der Kironda-Bach ganzjährig.<br />

Mehr als 50 Zugochsen g<strong>in</strong>gen im Verlauf der langwierigen Frachtfahrt zugrunde und mussten durch<br />

Zukauf ersetzt werden. Die burischen Gespannführer erkrankten häufig, weil sie das feuchtheiße<br />

Tropenklima nicht vertrugen. Oft blieben die Wagen bis über ihre Achsen im Sumpfland stecken und<br />

mussten durch Hunderte von E<strong>in</strong>geborenen wieder herausgezogen werden. Ebenso viele hilflose<br />

Zugtiere. Erst Mitte Januar 1909 g<strong>in</strong>gen die Qualen der Transporte zu Ende.<br />

Tagebau im<br />

Goldbergwerk<br />

Kassama, DOA<br />

Bezirksamtmann Gunzert organisierte nochmals 1000 arbeitswillige Helfer, denen Zement-Traglasten<br />

ab Muansa anvertraut wurden, damit endlich Gebäude errichtet werden konnten <strong>in</strong> Sekenke. Am 19.<br />

Januar 1909 begann die Kugelmühle zu funktionieren, nachdem sie zuvor <strong>in</strong> Kassama e<strong>in</strong>en erfolgreichen<br />

Probelauf absolviert hatte. Innerhalb von drei Monaten ließ sich Gold im Wert von 47.000<br />

Mark daraus gew<strong>in</strong>nen. In Jyambi standen 450 E<strong>in</strong>geborene zur Verfügung, um Kalk (als Baustoff) zu<br />

brennen. Im Sommer 1913 setzte man <strong>in</strong> Sekenke programmgemäß fünf neue Stempel e<strong>in</strong> zur Erhöhung<br />

der Goldproduktion. Die Firma Büss<strong>in</strong>g schickte e<strong>in</strong>en robusten Lastkraftwagen, mit dem alle<br />

möglichen Güter zwischen Sekenke und Manyoni an der Zentraleisenbahn nahe Kilimit<strong>in</strong>de bewegt<br />

wurden. Im Sommer 1914 montierten die Mechaniker weitere 10 Stempel. Der Goldgehalt betrug kurz<br />

vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor Ort im Durchschnitt 17 Gramm je Tonne Geste<strong>in</strong>.<br />

In Nigodi hatten die Pächter der Central-Afrikanischen Bergwerksfirma (C.A.B.G.) zunächst fünf<br />

Stempel e<strong>in</strong>gesetzt und zufriedenstellende Erfolge erzielt. Im März 1914 gewann man dort für 20.000<br />

Mark Gold als E<strong>in</strong>stieg. Danach sollten die fünf anderen Stempel <strong>in</strong> Kitengera (Pachtgebiet) aufgestellt<br />

werden, um dort reichere Erze zu „verpochen“. Prospektor Ralph hatte <strong>in</strong> 50 Fuß Tiefe (150<br />

Meter) e<strong>in</strong>en drei Meter mächtigen Gang mit 25 bis 30 Gramm Gold je Tonne Geste<strong>in</strong> entdeckt.

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