5/2012 - GdF

der flugleiter 2012/05
ATC International
AWOG
Treffen in Paris
Neue Form und Struktur für Doc 013
- All weather operations -
Beim 18. Treffen der ICAO AWOG (All Weather Operations Group), am 4./5. September in den
Räumlichkeiten der ICAO in Paris, waren neben Repräsentanten von Eurocontrol, EASA, IFATCA
und ACI auch Vertreter aus der Ukraine, Portugal, Italien, den Niederlanden, Frankreich, Belgien,
Tschechien, der Schweiz sowie Großbritannien anwesend.
Davor gab es noch zwei Treffen des PT-LVP (Project Team LVP,
eine AWOG Untergruppe) im Mai in Paris und im Juni in Rom,
an dem ich auch als Vertreter der IFATCA teilgenommen habe.
Nachdem die bereits 2011 vorgeschlagenen Änderungen
(neue Struktur, neues Format u.a.) zuvor von den zuständigen
ICAO Organen genehmigt wurden, beschäftigte sich das
Team damit – wie schon bei den Treffen davor – das sogenannte
Doc 013 („European Guidance Material on All Weather
Operations at Aerodromes“) zu aktualisieren und mit anderen
Regelwerken (wie etwa von ICAO oder EASA) in Einklang
zu bringen. Hierbei wurde auch wieder das eine oder andere
potentiell kontroverse Thema diskutiert, wie etwa die Definierung
der Verkehrsmenge an Flughäfen, die gewisse LVP
Anlagen rechtfertigen oder nicht (Kosten!). Hier kann es bei
Plätzen mit starken saisonalen Schwankungen (wie z.B. Salzburg
oder Innsbruck) zu Verzerrungen in der Darstellung der
Verkehrsmengen übers Jahr gerechnet, kommen.
Aber auch die Frage, wie mit unterschiedlichen Sichtbedingungen
an verschiedenen Stellen eines Flughafens (wenn
etwa Nebelschwaden oder -bänke durchziehen) umzugehen
ist, wurde diskutiert. Hier einigte man sich innerhalb des PT-
LVP grundsätzlich darauf, nicht alles bis ins letzte Detail zu
reglementieren, um den handelnden Personen eine gewisse
Flexibilität zu lassen.
Eine aus Lotsensicht sicherlich auch sehr interessante Diskussion
gab es über die Begriffe „separation“ und „spacing“.
Bemerkenswerterweise gibt es dazu keine ICAO-weit
einheitliche Definition bzw. widersprechen sich einzelne
Docs. Man einigte sich innerhalb des PT-LVP auf eine Sichtweise,
die wohl jener des Großteils der Lotsenschaft entspricht:
„Separation“ bedeutet einzuhaltende Abstände zwischen
LFZ untereinander und zu Objekten am Boden, deren
Unterschreitung eine unmittelbare Konsequenz nach sich
zieht – auch eine Anweisung zu einem go-around bei drohen-
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