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5/2012 - GdF

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der flugleiter <strong>2012</strong>/05<br />

Technik<br />

Pläne für eine weitere in München, zeigt, nicht ganz einfach.<br />

Bleibt also nur die Möglichkeit, die bestehende Infrastruktur<br />

besser zu nutzen. Weshalb unter anderem das<br />

Projekt des „Single European Sky“ mit seinen SESAR-Programmen<br />

von der EU ins Leben gerufen wurde.<br />

Neben Systemen wie AMAN und DMAN bietet eine bessere<br />

Zusammenarbeit zwischen ATC und den Flughafengesellschaften<br />

eine Möglichkeit, die bestehenden Ressourcen<br />

besser auszulasten. Was durch eine gemeinsame Nutzung<br />

der Daten, die bei beiden Akteuren vorliegen bzw. einer Vernetzung<br />

der Rechnersysteme erreicht werden kann. Dies<br />

wird als „Airport Collaborative Decision-Making (A-CDM)“<br />

bezeichnet und ist eigentlich ein alter Hut. In München wurde<br />

damit bereits vor fünf Jahren begonnen, was zum Beispiel<br />

zu einer Reduzierung der Rollzeit („Taxi-Out-Time“)<br />

von 20% führte. Nach Frankfurt soll auch Düsseldorf bis<br />

Ende dieses Jahres in den Genuss von A-CDM kommen und<br />

sollte eigentlich der neue Berliner Flughafen damit bereits<br />

in Betrieb gehen. Was nun – da böse Zungen inzwischen<br />

vom Jahr 2014 für die Inbetriebnahme reden – möglicherweise<br />

auf den „St. Nimmerleinstag“ verschoben werden<br />

muss. Nach Planung der DFS sollen 2014 auch die Flughäfen<br />

Hamburg und Stuttgart in die Liga der A-CDM – Airports<br />

aufsteigen. Das Ziel ist klar: „The next priority is to collate<br />

the different information sources into one airport database“,<br />

erklärte Erich Sinz, A-CDM Programm Manager der<br />

DFS, in der Eurocontrolzeitschrift „Skyway“ (Ausgabe Frühjahr<br />

<strong>2012</strong>, S. 77/78). A-CDM kann also nur ein erster Schritt<br />

sein.<br />

Das TAMS – Projekt<br />

Während die Zusammenarbeit auf der „Luftseite“ zwischen<br />

Flugsicherung und Flughafenbetreiber schon ziemlich weit<br />

fortgeschritten ist, hat die „Landseite“ noch erheblichen<br />

Nachholbedarf. Das darf nicht weiter verwundern. Schließlich<br />

gibt es dort eine größere Zahl von Akteuren, die ihren<br />

Teil für die pünktliche Abfertigung eines Flugzeugs beizutragen<br />

haben: Flughafengesellschaft und Airlines, Sicherheitsdienste,<br />

Reinigungsfirmen, Cateringunternehmen, Polizei<br />

und Zoll. Um nur einige zu nennen. Und alle verwenden<br />

unterschiedliche Rechnersysteme und verfügen über unterschiedliche<br />

Daten. Sie arbeiten gewissermaßen nebeneinander<br />

her und geben relevante Informationen nur dann weiter,<br />

wenn sie dies für unbedingt notwendig halten. Dabei ist<br />

die Frage, wie schnell der „Check-In“ – Vorgang bei den<br />

Airlines oder die Sicherheitskontrolle von statten geht, nur<br />

ein Aspekt für eine reibungslose Abfertigung eines Flugzeugs.<br />

Es geht also darum, in welcher Zeit ein angekommener<br />

Flug „umgedreht“ werden kann. Dazu kommt die Frage,<br />

wie die Passagierströme im Terminal gestaltet werden können.<br />

Zum Beispiel, wenn ein Teil des Abfertigungsgebäudes,<br />

aus welchen Gründen auch immer, gesperrt oder kurzfristig<br />

bei einem Flug ein „Gatechange“ vorgenommen<br />

werden muss. Nicht zu vergessen natürlich auch Vorgänge,<br />

die sich auf die Situation auf dem Vorfeld ergeben und sich<br />

damit auch auf den gesamten Betriebsablauf auswirken<br />

können. Zum Beispiel, wenn im Winter Flugzeuge enteist<br />

werden, Rollbahnen gesperrt oder nahe liegende Flughäfen<br />

geschlossen werden müssen. Dann müssem nicht nur<br />

die Controller mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen<br />

rechnen, sondern eben auch die Vorfelddisponenten oder<br />

jene Leute, die für den Betriebsablauf innerhalb des Terminals<br />

zuständig sind. Diese Aufstellung ließe sich beliebig<br />

fortsetzen und es wird klar, dass auch die Flugsicherung<br />

von einem besseren Informationsfluss zwischen jenen Akteuren,<br />

mit denen sie auf den ersten Blick gar nichts zu tun<br />

hat, profitieren wird.<br />

Das in Braunschweig beheimatete Institut für Flugführung<br />

des DLR hat bereits mit seinem TAM (Total Airport Manager)<br />

– Projekt eine Lösungsmöglichkeit vorgelegt. Nun haben<br />

die Braunschweiger Wissenschaftler in Zusammenarbeit<br />

mit der Siemensabteilung Mobility and Logistics, der Barco<br />

Orthogon, der Inform GmbH, der ATRiCS (Advanced Traffic<br />

Solutions) GmbH und der Stuttgarter Flughafengesellschaft<br />

(FSG) TAM zu TAMS (Total Airport Management Suite) weiterentwickelt.<br />

Das 30 Millionen € schwere Projekt, an welchem<br />

sich das Bundeswirtschaftsministerium mit 17 Mio. €<br />

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