5/2012 - GdF

Technik
der flugleiter 2012/05
✈ ✈ Das Airport Operation Control Center
(APOC) der Simulation in Braunschweig.
Photo: DLR
Optimierter
Flughafenbetrieb mit TAMS?
Sollten die langfristigen Prognosen, nach welchen der Luftverkehr jährlich um circa fünf Prozent
zunimmt, eintreffen, dann müssen sich sowohl die Flugsicherung als auch die Flughäfen
etwas einfallen lassen, um diesen Zuwachsraten entsprechen zu können. Mit TAMS (Total Airport
Management Suite) bietet das Institut für Flugführung des Deutschen Zentrums für Luftund
Raumfahrt e.V. (DLR) eine Lösung an.
von
Werner
Fischbach
Auf den ersten Blick sind die Meldungen, die
von den Fluggesellschaften, den Flughäfen
und ihren Interessenvertretungen verbreitet
werden, etwas widersprüchlich. Da verzeichnen
sie steigende Passagier- und sinkende
Verkehrszahlen. Was auf eine verbesserte
Auslastung der Flugzeuge schließen lässt
(lediglich die Luftfracht nimmt aufgrund der
weltweiten Wirtschaftskrise ab). Trotzdem
schreiben die Airlines rote Zahlen. Nach einer Prognose des
Weltluftverkehrsverbands IATA müssen die europäischen
Fluggesellschaften in diesem Jahr mit einem Milliardenverlust
rechnen. Glaubt man den Airlines und ihren Verbänden,
dann haben sie dies politischen Entscheidungen hinsichtlich
des Emissionshandels und der Luftverkehrssteuer, den steigenden
Kerosinpreisen sowie den Billigfluglinien und nicht
zuletzt der DFS zu verdanken. Dazu kommen die weltweite
Wirtschaftskrise und die Finanzprobleme innerhalb der EU.
Wer, wie unsere südeuropäischen Nachbarn, auf einen nicht
ganz unbeträchtlichen Teil ihres Einkommens verzichten
muss, der wird sich ganz sicherlich zweimal überlegen, ob er
sich nun ein Flugticket kauft oder nicht.
Angesichts dieser nicht ganz erfreulichen Zahlen kann natürlich
gefragt werden, ob die vorgesehenen Zuwachsraten
denn nun auch eintreffen werden oder ob hier nicht der
Wunsch der Vater des Gedankens bzw. der Prognose war.
Doch nun die Hände in den Schoß zu legen und – angesichts
der knappen Kassen – erst einmal nichts zu tun, kann nicht
die Lösung sein. Denn die Luftfahrt wächst weiter – übrigens
auch in Europa. Auch wenn es laut IATA „nur“ 1,6% sind. In
anderen Teilen der Welt (insbesondere im asiatischen und
pazifischen Raum und in Lateinamerika) werden bis 2014 höhere
Zuwächse erwartet. Und für den Zeitraum von 2005 bis
2025 sagt die IATA weltweit ein jährliches Wachstum von
4,6% voraus. Insbesondere die Fracht wird dabei um 6,6%
zulegen. Auch wenn diese zurzeit mit zurückgehenden Raten
zu kämpfen hat.
Um diesem Wachstum entsprechen zu können, wäre es natürlich
am sinnvollsten, die bestehende Infrastruktur weiter
auszubauen. Das trifft in erster Linie auf die Flughäfen zu,
denn schließlich stellen diese das schwerwiegendste „Bottle-Neck“
dar. Doch Flughäfen aus- bzw. neu zu bauen, ist,
wie es sich beim Bau der vierten Piste für Frankfurt oder die
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