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die orchidee

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kel, der nach FRIESE auBer bei T. ruficornis und T. dufourii nur<br />

noch bei T. aculangula Mor. vorkommt. Die letztgenannte Art<br />

scheidet aus morphologischen Grunden aus und ist auch von<br />

M6cZAR fur Ungarn und Kroatien (im Gegensatz zu alteren<br />

Angaben fOr Rijeka und Senj) nicht nachgewiesen worden. - T.<br />

ruficornis und T. dufourii sind schon im Gelande durch ihre verschiedene<br />

GroBe zu unterscheiden (Mannchen nach meinen<br />

Beobachtungen kaum uber 8 mm bzw. um 10 mm, nach M6c­<br />

ZAR9-10bzw. l0-11 mm).<br />

Von T. ruficornis wurden in Istrien nur Mannchen beobachtet<br />

(17. - 22. 6.1986). Fast gleichzeitig (16. - 22. 6.<br />

1986) sah ich zahlreiche Mannchen und Weibchen der<br />

grbBeren T. dufourii. Beide Arlen und beide Geschlechter<br />

besuchten ausschlieBlich <strong>die</strong> Blutenkbpfchen<br />

von Buphthalmum salicifolium L. Nur ein dufourii­<br />

Weibchen saB auf einem Kbpfchen von Inula hirta L.,<br />

einer Pflanze, <strong>die</strong> normalerweise verschmaht wurde.<br />

Die Tiere, besonders <strong>die</strong> Mannchen, sind im Vergleich<br />

zu Eucera sehr schnell und haben eine grbBere Fluchtdistanz.<br />

Da mit zufalligen Anflugen an Ophrys-Bluten<br />

kaum zu rechnen war, baute ich abgeschnittene Pflanzen<br />

neben von Tetralonien besuchten Buphthalmum­<br />

Bestanden und gleichzeitig in der Nahe naturlicher<br />

Vorkommen auf (Experimente unter weitgehend natLirlichen<br />

Bedingungen). - Durch folgende Beobachtungen<br />

wurden <strong>die</strong> genannten Bienen als Bestauber nachgewiesen:<br />

Abb . 1: Ophrys tetraloniae (Typusexemplar), Prodani. 25. 6.<br />

1985<br />

Abb. 2: Ophrys lelraloniae, Straievica. 26. 6.1985<br />

1. Tetra/onia dufourii (ohne Experimente): 3 pollinisierte Mannchen<br />

wurden auf Buphlhalmum neben Ophrys gefangen.<br />

Sie trugen 1 alteres Pollinarium (2. 7. 1980. s. w.o.), 3 altere,<br />

z. T unvollstandige Pollinarien (22. 6. 1986) und 3 altere Pollinarienfragmente<br />

(22. 6. 1986).<br />

2. Telralonia ruficornis (nur Experimente):<br />

a) 19. 6. 1986: 1 Mannchen mit 7 frischen Pollinarien am<br />

Kopf wurde an Buphthalmum gefangen. Gleichzeitig<br />

fehlten an einem dort angelegten Beobachtungsplatz insgesamt<br />

8 Pollinarien, <strong>die</strong> wenige Stunden zuvor noch vorhand<br />

en waren. aus je einer Blute von 5 Pflanzen.<br />

b) 22. 6. 1986: 1 Mannchen wurde bei einem Attraktionsflug<br />

an einer Ophrys-Blute zufaliig verscheucht.<br />

c) 22.6.1986: 1 Mannchen wurde beim Attraktionsflug an je<br />

einer Blute von 2 Pflanzen sowie bei der Pseudokopulation<br />

mit Ubernahme beider Pollinarien an einer weiteren<br />

Pflanze beobachtet und anschlieBend an Buphthalmum<br />

gefangen.<br />

Die Unterschiede in <strong>die</strong>sen Beobachtungsergebnissen<br />

erklaren sich aus den verschiedenen Flugzeiten beider<br />

Arlen (vgl. MOczAR 1954: 384-385). Bei T. dufourii<br />

hatte <strong>die</strong> Flugzeit der Weibchen bereits beg onnen. Die<br />

Mannchen beachteten daher <strong>die</strong> Orchideen nicht<br />

mehr, trugen aber teilweise noch Pollinarien, <strong>die</strong> sie<br />

oflensichtlich vor dem Erscheinen der Weibchen ubernom<br />

men hatten. Dagegen waren <strong>die</strong> Mannchen von<br />

T. ruficornis so frisch geschlupft, daB sie auf Ihnen angebotene<br />

Ophrys-Bluten reagierlen. Nach MOczAR<br />

Die Orchidee 38 (5), 1987<br />

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