die orchidee
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Abb. 5: Stanhopea tricornis Lindley, Einzelblute<br />
im Kew Bulletin von 1909 beschriebenen Stanhopea<br />
convoluta handelt es sich um Stanhopea tricomis, ein<br />
Vergleich beider Typen belegt das eindeutig.· ROLFE<br />
erwahnt zwar <strong>die</strong> nahe Verwandtschaft Stanhopea<br />
convo/uta zu Stanhopea tricomis, gibt aber als Argument<br />
fUr <strong>die</strong> Schaffung der neuen Art <strong>die</strong> groBeren BIO-<br />
Abb. 6: Stanhopea tricornis Lindley, Tafel 8507 aus Curtis's<br />
Botanical Magazine<br />
Abb. 7: Stanhopea tricornis ssp. stenochi/a Dodson, na<br />
einer Abbildung aus COGNIAUX' Dictionaire Iconographiq<br />
des Orchidees unter dem Namen Stanhopea lang/ass<br />
Cogniaux .<br />
ten und <strong>die</strong> stumpfen Horner am Mesochil (Mittelteder<br />
Lippe) sowie das halb so lange und mehr zugespitzte<br />
Epichil (Vorderteil der Lippe) an. Seine Pllan<br />
stammte aus dem Departement Antioquia in Kolu<br />
bien und blOhte erstmals in der Sammlung von Flore<br />
CLAES in Briissel, Belgien. Eine im Jahre 1913 im C<br />
tis's Botanical Magazine publizierte Farbtafel<br />
Stanhopea convoluta Rolfe zeigt, daB <strong>die</strong> von ROL~<br />
genannten Abweichungen von LlNDLEYs .Stanhop<br />
tricomis durchaus in der fOr Stanhopea-Arten normo<br />
len Variationsbreite liegen.<br />
In Kolumbien werden von Zeit zu Zeit auch Pflanzegefunden,<br />
<strong>die</strong> eine Naturhybride zwischen Stanhop6c<br />
tricornis und Stanhopea reichenbachiana darstelle<br />
Die Form der Blaten liegt ungefahr in der Mitte zv..<br />
schen beiden Elternteilen, ebenso wie bei den Eltern I<br />
<strong>die</strong> Farbe ein fast reines creme-weiB; <strong>die</strong> Horner si<br />
kOrzer und breiter, das mittlere Horn von Stanhopea tr'<br />
comis fehlt fast ganz, <strong>die</strong> Lippe ist vorne nicht me<br />
stumpf, sondern leicht zugespitzt, und <strong>die</strong> Saule i<br />
mehr gebogen. Die Stellung der Petalen ist gleich, YO<br />
bei Stanhopea tricornis, d. h. <strong>die</strong> Petalen liegen fast p'<br />
rallei zur Lippe und bilden mit Lippe und Siiule zusarr<br />
men einen Kanal. Diese Stellung der Petal en ist in d<br />
ganzen Gattung Stanhopea einmalig, bei allen ander<br />
Arten sind Sepalen und Petalen weit nach hinten od<br />
zumindest rechtwinklig zur Seite weggebogen. Einl<br />
der Pflanzen, <strong>die</strong> in Privatsammlungen als Stanho<br />
tricornis oder auch reichenbachiana etikettlert sinstellen<br />
in Wirklichkeit <strong>die</strong>se Naturhybride dar, <strong>die</strong> leid<br />
bisher noch keinen Namen tragI.<br />
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Die Orchidee 38 (5), 19E'