1 Übersicht: Teilnehmer: Lehrende/ Begleitung: Frau Dr. Ursula ...
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<strong>Übersicht</strong>:<br />
21.02.2008 Ankunft und Begrüßung im Hotel<br />
22.02.2008 Titel Seite 2<br />
23.02.2008 Roque de Conde Seite 9<br />
24.02.2008 Montana Roja Seite 26<br />
25.02.2008 Anaga Gebirge Seite 29<br />
26.02.2008 Canadas Seite 32<br />
27.02.2008 Masca Seite 40<br />
28.02.2007 Abreise<br />
Schlusswort Fr. <strong>Dr</strong>. Dieckmann Seite 44<br />
<strong>Teilnehmer</strong>:<br />
<strong>Lehrende</strong>/ <strong>Begleitung</strong>:<br />
<strong>Frau</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Ursula</strong> Maria Dieckmann<br />
<strong>Frau</strong> Manuela Conzelmann<br />
Herr Wilfried Körner<br />
Herr Rainer Conzelmann<br />
Studierende:<br />
Anita Betz<br />
Sabrina Eger<br />
Daniela Eisenhofer<br />
Nadja Falke<br />
Andreas Frey<br />
Claudia Hoh<br />
Marlene Krug<br />
Bastian Kübel<br />
Brigitte Lämmle<br />
Nadine Milbrath<br />
Daniel Ott<br />
Kristina Podlawski<br />
Susanne Scherrer<br />
Sara Wieser<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 1
22.02.2008<br />
(Bastian Kübel/ Susanne Scherrer/ Kristina Podlawski)<br />
Anfang:<br />
Ende:<br />
9. 30 Uhr<br />
13.15 Uhr<br />
Wetterlage:<br />
Calima: starker Ostwind, der Sand aus der Sahara mit sich trägt.<br />
Folgen für die Witterung: starker Temperaturanstieg, Trübung der Sicht, durch den fein verteilten<br />
Sand aus der Sahara. Beim Nachlassen der Calima Wetterlage führt der fein verteilte Sand zu<br />
erhöhtem Niederschlag, da die feinen Sandpartikel ideale Kondensationskerne darstellen.<br />
Zu Beginn der Exkursion war am Horizont ein gelber Streifen zu erkennen, der diese Wetterlage<br />
ankündigt. Glücklicherweise jedoch konnte sich der Calima nicht durchsetzten, trotzdem kam es<br />
aufgrund feiner Sandpartikel bereits zum Niederschlag. Dies stellt eine besondere Wetterlage dar, da<br />
die Vegetationszone der Kandelaber-Wolfsmilch-, Federbuschhalbwüste (KWF) selten Niederschlägen<br />
ausgesetzt ist, besonders auf der südexponierten Seite der Insel.<br />
Vegetationszone<br />
Kandelaber- Wolfsmilch-, Federbuschhalbwüste (Sukkulentenbusch)<br />
Charakterpflanzen: Euphorbia canariensis , Euphorbia regis-jubeae und Opuntia ficus-indica.<br />
Vegetation vorwiegend durch stamm- und blattsukkulente Florenelemente geprägt, als Anpassung<br />
an die geringen Niederschläge.<br />
Klimazone/Höhenstufe<br />
Arid-semiarider „Sukkulentenbusch Cordonal/Tabaibal (subtropisch) infrakanarische Stufe bis in<br />
Höhen von 100-800 m NN.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 2
Einzelne Florenelemente<br />
Euphorbia balsamifera, Euphorbiaceae (Süße Wolfsmilch)<br />
Opuntia ficus indica. Cactaceae (Opuntie)<br />
Lycium intricatum, Solanaceae (Bocksbart)<br />
Schizogyne sericea, Asteraceae (Seidenhaarige Schizogyne)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 3
Astydamia latifolia, Apiaceae (Nymphendolde)<br />
Euphorbia canariensis, Euphorbiaceae (Kandelaber Wolfsmilch)<br />
Euphorbia regis jubae, Euphorbiaceae (König-Juba Wolfsmilch)<br />
Launaea arborescens, Asteraceae (Dornlattich)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 4
Nauplius aquaticus, Asteraceae (Einjähriger Strandstern)<br />
Kleinia neriifoli, Asteraceae (Kleinie)<br />
Plocama pendula Rubiaceae<br />
Rubia fructicosa, Rubiaceae (Strauchiger Krapp)<br />
Asphodelus tenuifolius Liliaceae, (Dünnblättriger Affodill)<br />
Zygophyllum fontanesii, Zygophyllaceae ( Desfontaines Jochblatt)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 5
Datura innoxia, Solanaceae (Stechapfel)<br />
Heliotropium ramossimum, Boraginaceae (Ästige Sonnenwende)<br />
Fagonia albiflora, Zygophyllaceae (Weißblütige Fagonie)<br />
Kickxia scoparia, Scrophulariaceae (Besen-Tännelkraut)<br />
Phoenix canariensis, Arecaceae (Kanaren-Palme)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 6
Pennisetum setaceum, Poaceae (Borstiges Federborstengras)<br />
Ricinus communis, Euphorbiaceae (Rizinus)<br />
Nicotiana glauca Solanaceae (Blaugrüner Tabak)<br />
Lavandula multifida ssp. vcanariensis, Lamiaceae (Kanaren Lavendel)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 7
Scilla haemorrhoidalis, Liliaceae (Rotschäftiger Blaustern)<br />
Gymnocarpos decander, Carophyllaceae (Nackfrucht)<br />
Tiere<br />
Tarentola delalandii, (Kanarengecko)<br />
Anthus berthelotii, (Kanarenpieper)<br />
Lanius excubitor koenigi, (Raubwürger)<br />
Sonstiges<br />
Im Laufe des Tages kamen wir an einer aufgegebenen Bananen-Plantage vorbei.<br />
1852 wurde der kanarische Archipel zur Freihandelszone erklärt. Aufgrund der strategisch günstig<br />
gelegenen Häfen der Inseln nahmen die Handelsbeziehungen zu. Der Handel florierte alsbald und die<br />
Einwohnerzahl stieg stetig. Bald folgte der Anbau von Tomaten und Bananen in Monokulturen und<br />
großen Plantagen. Die aus Indochina stammende Banane (Musa cavendishii) wurde für den Export<br />
nach Europa angebaut und brachte anfangs sehr schnell Geld ins Land. Der Bananenanbau wird<br />
immer noch mit hohen EU-Subventionen gefördert und dominiert weite teil im Süden der Insel,<br />
obwohl die Kanarenbanane allein schon längs nicht mehr weltmarkfähig ist, denn sie gedeiht auf den<br />
kanarischen Inseln nur mit Hilfe eines arbeitsintensiven chemischen Pflanzenschutzes und der<br />
künstlichen Bewässerung. 400 Liter wasser braucht eine Bananenstaude pro Jahr (POTT, HÜPPE &<br />
WILDPRET 2003). Die schlechten Weltmarktpreise für die kleinen kanarischen Bananen hatten zur<br />
Folge, dass viele Bananen-Plantagen geschlossen wurden bzw. in Tomaten-Plantagen umgewandelt<br />
wurden. Der Hauptabsatzmarkt für die Tomaten liegt in Europa, während die restlichen Bananen-<br />
Plantagen den heimischen Markt versorgen.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 8
23.02.2008 Roque del Conde<br />
(Nadja Falke/ Marlene Krug)<br />
Sonnenaufgang (Blick vom Hotel)<br />
Der Teide ist über den Erosionsresten von drei Schildvulkanen, nämlich das im Südwesten, bei Adeje<br />
gelegene Roque del Conde-Massiv (7.5 Mio. Jahre), das Teno-Gebirge im Nordweseten (ca. 6-7 Mio.<br />
Jahre) und das Anaga-Gebirge im Osten (4-6 Mio. Jahre), gewachsen und hat diese zu der heutigen<br />
Insel verschmolzen. Während des Pleistozäns (vor ca. 2 Mio. Jahren) wurde dünnflüssige Lava im<br />
Inneren der neuen Insel angehäuft und während der Canadas-Aktivität (vor ca. 1-0,6 Mio. Jahren)<br />
weiter aufgefüllt. Durch die vulkanischen Aktivitäten wurde die Vegetation im zentralen Teil der Insel<br />
mehrmals zerstört, so dass die Pflanzenareale von der Anaga-Halbinsel, dem Teno-Gebirge und dem<br />
Roque del Conde sehr früh mehrmalige Trennungen unterlagen. (Pott S. 47 ff)<br />
09.15 Uhr Treffpunkt Bushaltestelle vor dem Hotel, bei sonnigem Wetter<br />
09.36 Uhr Ankunft am Fuß des Roque del Conde, dem ältesten Teil der Insel<br />
Beginn des Aufstiegs, während dem wir fleißig damit beschäftigt waren, alle<br />
möglichen Arten der Flora zu bestimmen.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 9
Zunächst stand die Durchquerung eines Baranccos, einer im Tertiär entstandene „Abwasserinne“,<br />
welche in diesem Fall aber nur bei starkem Regen auch wirklich Wasser führt, so dass wir trockenen<br />
Fußes den Aufstieg in Angriff nehmen konnten. Dieser dauerte ca. 3 Stunden und führte uns über<br />
Ackerterrassen, auf denen früher Kartoffeln, Getreide und Tomaten angepflanzt wurden, und<br />
gepflasterten <strong>Dr</strong>eschplätze, auf denen früher an einem in der Mitte sich befindenden Pflock<br />
angebundene, im Kreis laufende Esel die Arbeit verrichteten. Nachdem wir immer weiter empor<br />
gestiegen waren, trennte uns nur noch eine undurchsichtige Nebelbank von dem Gipfel. Die<br />
Temperatur war merklich niedriger und nachdem wir die Schwaden durchquert hatten, waren wir<br />
endlich am Ziel angelangt.<br />
Nach einer ausgiebigen Pause konnten wir frisch gestärkt weiter botanisieren, bevor wir uns wieder<br />
an den Abstieg machten. Trotz des stark botanisch geprägten Schwerpunktes des Tages konnten wir<br />
einige Vertreter des Tierreichs, oder deren Spuren in Augenschein nehmen: Im unteren sonnigeren<br />
Bereich des Bergs konnten wir einige Eidechsen sehen. Auch der Kanarenpieper, ein Falke, eine nicht<br />
näher bestimmbare Schnirkelschnecke, ein Schnurfüßer sowie mehrere Ziegen bekamen wir zu<br />
sehen. Während des Abstiegs fanden wir außerdem den Schädel und Teile der Wirbelsäule einer<br />
Ziege.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 10
14.30 Uhr Ankunft in Vento<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 11
Die bestimmten Pflanzenarten sind im Folgenden aufgelistet:<br />
Affodillgewächse<br />
Kleinfrüchtiger Affodill<br />
Asphodelaceae (Liliaceae s. I.)<br />
Asphodelus aestivus<br />
Merkmale:<br />
Spindelförmig verdickte Wurzel. Blätter grün, alle grundständig 1-2 cm<br />
breit, flach und etwas gekielt. Pyramidaler, reich verzweigter<br />
Blütenstand steht auf einem kräftigen Schaft, mit blass grünen,<br />
häutigen Tragblättern (10-15 mm). Blüten mit 6 sternförmig<br />
ausgebreiteten weißen, in der Mitte rotbraun genervten Hüllblättern<br />
(10-16 mm lang). Verkehrteiförmige bis kugelige Fruchtkapseln (5-8 x<br />
6-10 mm). Die Pflanze ist für Weidetiere giftig.<br />
Vorkommen:<br />
Grasfluren, Kiefernwälder. Kanaren, Mittmeergebiet, östlich bis in den<br />
Iran<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 270)<br />
Dickblattgewächse<br />
Crassulaceae<br />
Aeonium spec.: Beispiel für Adaptive Radiation:<br />
Stammesgeschichtliche Entwicklung, die von einer Art ausgehend zu vielen verschiedenen,<br />
verwandten Arten geführt hat oder immer noch stattfindet.<br />
Goldgelbes Aeonium<br />
(Aeonium holochrysum)<br />
Merkmale:<br />
Halbstrauch mit verzweigen, glatten Ästen (1-3 cm dick).Die Blattrosetten sind endständig (10-25<br />
cm), jedoch in der Trockenperiode
Keilblättriges Aeonium<br />
(Aeonium cuneatum)<br />
Merkmale:<br />
Rosetten meist sitzend, oft mit Ausläufern, becherförmig, 15-20 cm breit. Blätter kahl und blaugrün<br />
bereift, länglich-keilförmig, am Rand kurz gewimpert, 5-9 mm dick. Blütenstand pyramidal, 18-60 cm<br />
lang, Kronblätter 8-9, goldgelb, kahl, am Rand fein gezähnelt.<br />
Vorkommen:<br />
Feuchte, schattige Felsen und Gebüsche, bisweilen auch epiphytisch, in Lorbeerlichtungen.<br />
Teneriffa-Endemit<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 98)<br />
Hyazinthengewächse<br />
Schopfige Traubenhyazinthe<br />
Hyacinthaceae<br />
(Muscari comosum)<br />
Merkmale:<br />
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 15 bis 50 cm. Dieser Geophyt besitzt eine<br />
Zwiebel mit einem Durchmesser von etwa 1 Zentimeter. Gelegentlich bilden sich auch<br />
Nebenzwiebeln aus. Die Zwiebelhülle ist braun.<br />
Die drei bis sechs Rosettenblätter sind breit-linealisch (etwa 10 mm breit und 40 cm lang) oft<br />
gebogen und am Rand rau.<br />
Die Blüten stehen in reichblütigen, lang gestreckten eher lockeren traubigen Blütenständen. Am<br />
oberen Traubenende befindet sich ein Schopf blauvioletter, aufwärtsgerichteter, steriler Blüten.<br />
Darunter die blassbraunen oft etwas grünlichen fertilen Blüten. Diese sind röhrig-glockenförmig und<br />
stehen waagrecht ab. Die Kronzipfel werden 0,5 bis 1 mm lang und sind gelblich bis beige. Die<br />
Kapselfrucht wird 10 bis 15 mm lang.<br />
Vorkommen:<br />
Das Verbreitungsgebiet der mediterranen Art erstreckt sich von den Kanarischen Inseln, bis zum<br />
Schwarzen Meer und Nordägypten. Im Norden strahlt die Art in wärmeren Gebieten auch bis<br />
Mitteleuropa aus. Als Standort werden Garrigues, Macchien, Felsheiden, steiniges Weideland und<br />
Trockenrasen bevorzugt.<br />
(http://de.wikipedia.org/wiki/Schopfige_Traubenhyazinthe)<br />
Johanniskrautgewächse<br />
Kanaren-Johanniskraut<br />
Hypericaceae<br />
(Hypericum canariense)<br />
Merkmale<br />
Formenreicher, hoher unbehaarter Strauch oder Baumstrauch, während der Trockenzeit kahl. Blätter<br />
sitzend, länglich-lanzettlich, spitz oder zugespitzt, am Grund keilförmig, sehr unterschiedlich groß,<br />
2,5-7 cm lang. Blüten mit 15 mm langen Kronblättern, Staubblätter in 3 Bündeln. Kelchblätter wie die<br />
Blätter am Rand ohne schwarze <strong>Dr</strong>üsen.<br />
Vorkommen:<br />
Felsige Standorte der unteren Lorbeerwaldregion, thermophile Buschwälder.<br />
Endemisch auf den Kanaren und Madeira.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 142)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 13
Kakteen<br />
Dillenius Feigenkakuts<br />
Cactaceae<br />
(Opuntia dillenii)<br />
Merkmale:<br />
Strauch, niedrig und ausgebreitet, Stängelglieder rundlich-eiförmig bis 40 cm lang, anfangs glänzend<br />
grün. An jungen Treiben bis zu 10 gelb-braun gebänderte oder gefleckte abgeflachte Dornen (bis 7<br />
cm lang). Blüten zitronengelb, bei einigen Formen anfangs orangerot. Früchte birnförmig bis fast<br />
kugelig, purpurn.<br />
Vorkommen:<br />
Zunehmend, besonders an den Südküsten im trockenen Bereich des Sukkulentenbusches<br />
eingebürgert.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 152)<br />
Knöterichgewächse<br />
Kanarenampfer<br />
Polygonaceae<br />
(Rumex lunaria)<br />
Merkmale:<br />
Immergrüner kahler Strauch mit biegsamen Ästen, die ledrig-fleischigen Blätter breiteiförmig, am<br />
Grund schwach herzförmig oder gestutzt, oft breiter als lang (2.5-5 x 2,5-6 cm). Blütenstand rispig,<br />
die rötlichbraunen, rundlich-nierenförmigen Fruchtkapseln mit einer Schwiele.<br />
Vorkommen:<br />
Felsen, Geröll, Barrancos, häufig besonders in der unteren Stufe, auch kultiviert, in Italien<br />
gebietsweise eingebürgert. Kanaren-Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 70)<br />
Korbblütengewächse<br />
Baum-Gänsedistel<br />
Asteraceae<br />
(Sonchus congestus)<br />
Merkmale:<br />
Mit wenigen dicken Ästen verzweigte Art. An den Astenden rosettig gehäufte, kahle, lanzettliche,<br />
weit buchtig fiederschnittige Blätter mit 3 eckigen spitzen Abschnitten und fein gezähneltem Rand.<br />
Blütenköpfe (3.5-6 cm breit), auf weißfilzigen Steilen. Hülle schwach filzig bis kahl.<br />
Vorkommen:<br />
Felshänge, zwischen 200 und 600m. Kanaren und Marokko. Kanaren-Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 258)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 14
Fenchelartige Kanarenmargarite<br />
(Argyrathemum foeniculaceum)<br />
Merkmale:<br />
Kräftige, kahle Pflanze mit gabeliger Verzweigung. Blätter gehäuft am Grund der Köpfchenstiele<br />
stehend, graugrün 2fach, seltener 3fach fiederschnittig mit 2-8 Primärlappen; deren Abschnitte<br />
pfriemelig, spitz (bis 2 mm breit). Blütenköpfchen oft einzeln oder bis zu 5, Hülle (10-18 mm breit),<br />
Zungenblüten (16-22 mm lang) Randfrüchte 2-3flügelig, innere mit 1 Flügel<br />
Vorkommen:<br />
Barrancos im Südwesten der Insel. Teneriffa-Endemit<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 228)<br />
Gabelästiger Allagopappus<br />
(Allagopappus dichotomus)<br />
Merkmale:<br />
Gabelig verzweigter Strauch mit rostbraunen Ästen. Die<br />
dunkelgrünen und ledrigen, etwas drüsig-klebrigen Blätter<br />
kurz gestielt, lineallanzettlich, am Rand gezähnt (2-3,5 cm<br />
lang). Endständige, flache Doldentrauben aus 20-30<br />
Blütenköpfchen (5mm breit) mit gelben Röhrenblüten und<br />
vielreihigen linealen Hüllblättern, meist überragt von<br />
seitlichen Blütenständen. Früchtchen mit kleiner Krone und 5<br />
langen Borsten.<br />
Vorkommen:<br />
Felsstandorte im Sukkulentenbusch. Kanaren-Endemit<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 222)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 15
Oleanderblättrige Kleinie<br />
(Kleinia neriifolia)<br />
Merkmale:<br />
Strauch, ältere Pflanzen auch bäumchenartig mit armdickem Stamm, regelmäßig verzweigt, mit<br />
fleischigen, zylindrischen, graugründen Gliedern, bedeckt mit den Narben der während der<br />
trockenen Monate abgefallenen Blätter. Diese graugrün, etwas fleischig, lanzettlich, mit unterseits<br />
hervortretendem Mittelnerv, sehr unterschiedlich, oleanderähnlich. Sie erscheinen mit oder nach<br />
den Blüten im Spätsommer zum Ende der Trockenperiode schopfartig an den Triebenden. Diese<br />
charakteristische Wuchsform, die sich auf den Kanaren in verschiedenen Familien wiederfindet, wird<br />
auch als „Feuerbuschstrauch“ bezeichnet. Ebenfalls endständig die Trugdolden mit den schlanken<br />
Blütenköpfchen aus 7-9 weißlichen Röhrenblüten und gelben Staubblättern. Hüllblätter 1reihig, am<br />
Grund mit kleiner Außenhülle. Früchtchen mit einem Pappus aus mehreren Reihen schwach<br />
gezähnter Haare.<br />
Vorkommen:<br />
Im Sukkulentenbusch zusammen mit strauchigen Wolfsmichl-Arten, häufig. Namengebend für die<br />
Vegetationsklasse Kleinio-Euphorbietea, in der die Pflanzengesellschaften des makaronesischen<br />
Sukkulentenbusches zusammengefasst werden. Kanaren-Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 234)<br />
Steinimmortelle<br />
(Phagnalon saxatile)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 16
Ungeteiltblättrige Andryala<br />
Weidenblättrige Eberwurz<br />
(Andryala laxiflora)<br />
(Carlina salicifolia)<br />
Merkmale:<br />
Teilweise Bäumchen mit kurzem Stamm und dichter Krone bildend. Ausgewachsene Blätter 7-17 cm<br />
lang, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits dicht weißfilzig, am Rand entfernt fein dornig<br />
gezähnt bis weitgehend ganzrandig. Blütenköpfe auf 10-20 cm langen Steilen, meist zu 2-4, mit<br />
breitem, schlüsselförmigem Grund, mit 12-15 mm langen, rotbraun überlaufenen, aufrechten und<br />
daher wenig auffallenden inneren Hüllblättern.<br />
Vorkommen:<br />
Felsenstrauch der unteren und der Waldstufe. Kanaren, Madeira, endemisch<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 242)<br />
Kreuzblütengewächse<br />
Tausendblättrige Rauke<br />
Brassicaceae<br />
(Descurainia millefolia)<br />
Merkmale:<br />
Blätter oft rosettig am Ende der verzweigten, holzigen Triebe, 2-3fach fiederteilig, von Sternahaaren<br />
grau, mit stumpfen, lanzettlichen bis eiförmigen, bis 1mm breiten Endabschnitten. Blüten in meist<br />
verzweigten Trauben, mit 5-6,5 mm langen Kronblättern. Schoten 10-25 mm lang, an abstehenden<br />
oder aufrechten Stielen, 10-22samig. Formenreiche Art.<br />
Vorkommen:<br />
Schattige Felsen, Barrancos der unteren Stufe. Einzige und häufigste Art mit Vorkommen auf<br />
mehreren Inseln. Kanaren-Endemit<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 90)<br />
Lippenblütler<br />
Kanaren-Lavendel<br />
Lamiaceae<br />
(Lavandula multifida ssp. canariensis)<br />
Merkmale:<br />
Mehr oder weniger kurz behaarter, aber grüner, niedriger Strauch. Blätter überwiegend 2fach<br />
fiederschnittig, Abschnitte lineal und flach, abgerundet. Die lang gestielten, verzweigten, schlangen<br />
Blütenstände aus 2blütigen Scheinquirlen. Tragblätter eiförmig, lang zugespitzt, häufig und blau<br />
überlaufen, behaart oder fast kahl, etwas länger als der Kelch zur Blütenzeit oder ebenso lang. Dieser<br />
+/- 2lippig, 15nervig und ohne Anhängsel. Krone bis 12 mm lang, blauviolett<br />
Vorkommen:<br />
Sukkulentenbusch. Kanaren, Kapverden, endemisch.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 198)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 17
Myrsinengewächse<br />
Blauer Gauchheil<br />
Myrsinaceae<br />
(Anagallis foemina)<br />
Merkmale:<br />
Beim Blauen Gauchheil handelt es sich um eine<br />
einjährige, meist nur 3 bis 5 cm hoch wachsende,<br />
krautige Pflanze. Der niederliegende bis<br />
aufsteigende Stängel erreicht Längen von etwa 5 bis<br />
25 cm.<br />
Die Laubblätter sind von dunkelgrüner Farbe und<br />
kreuzgegenständig angeordnet. Seltener sitzen sie<br />
auch zu dritt quirlig am Stängel. Sie sind von<br />
länglich-eiförmiger Gestalt.<br />
Die Blüten sitzen einzeln in den Blattachseln und<br />
besitzen Stiele, die so lang oder nur wenig länger als<br />
die Blüten selbst sind. Die Krone wird bis zu 14 mm<br />
breit, ist oberseits blau und unterseits violett<br />
gefärbt. Die Kronblätter sind am Rande fransig gezähnelt und mit fünf bis 10, seltener auch bis zu 15<br />
meist vierzelligen <strong>Dr</strong>üsenhaaren versehen. Die Kelchblätter sind am Rande sehr fein gesägt.<br />
Die Fruchtstiele werden 10 bis 20 mm lang und tragen eine Kapsel, die meist 15 bis 16 Samen<br />
enthält.<br />
Der Blaue Gauchheil blüht vorwiegend in den Monaten Juni bis September.<br />
Vorkommen:<br />
Anagallis foemina wächst in Getreideunkrautgesellschaften, in Gärten und auf schutthaltigen<br />
Plätzen. Er bevorzugt mehr oder weniger trockene, warme, nährstoff- und kalkreiche, meist lehmige<br />
Böden.<br />
Der Blaue Gauchheil kommt vom Mittelmeergebiet bis Kleinasien vor. Ferner findet man ihn über<br />
Mittel- und Nordeuropa bis nach Nord- und Ostasien. Außerhalb des eurasischen Kontinents ist er in<br />
Mittelamerika, Südbrasilien sowie Westaustralien verbreitet.<br />
Mediterranes Ackerunkraut.<br />
(http://de.wikipedia.org/wiki/Blauer_Gauchheil)<br />
Rauhblattgewächse<br />
Riesengroßer Natternkopf<br />
Boraginaceae<br />
(Echium giganteum)<br />
Merkmale:<br />
Hoher Strauch, die deutlich gestielten Blätter lanzettlich, +/- weich behaart, nur manchmal mit<br />
kleinen, stacheligen Borsten. Blütenstand breit kegelförmig, die seitlich zusammengedrückte<br />
weißliche Krone 1-2 cm, der Kelch nur 5-7 mm lang, mit lanzettlichen Zähnen,<br />
Vorkommen:<br />
Sukkulentenbusch, Baumheide-Buschwald, im Norden. Teneriffa-Endemit, auch als Zierpflanze<br />
kultiviert.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 178)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 18
Grünlicher Natternkopf<br />
(Echium virescens)<br />
Merkmale:<br />
Regelmäßig verzweigter Stauch, Blätter<br />
lanzettlich, spitz, sitzend bis kurz gestielt, dicht<br />
grauweiß borstig. Blütenstände zylindrisch, 10-<br />
30 cm lang, Blüten mit 6-10 mm langer, schmal<br />
trichterförmiger, rosa oder blassblauer Krone.<br />
Der etwa 5 mm große Kelch mit<br />
lineallanzettlichen Zipfeln.<br />
Vorkommen:<br />
Felsstandorte vorwiegend in Kiefernwäldern.<br />
Teneriffa-Endemit<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 182)<br />
Rötegewächse<br />
Strauchiger Krapp<br />
Rubicaceae<br />
(Rubia fruticosa)<br />
Merkmale:<br />
Ältere Triebe erholzt, junge krautig und<br />
zerbrechlich, gerillt, wie die Blattränder und<br />
Mittelnerven der Blattunterseiten von kleinen<br />
rückwärts gerichteten, entfernt stehenden Zähnen<br />
rau und mit diesen klimmend. Blätter elliptisch,<br />
ledrig, dunkelgrün und etwas glänzend, in einen<br />
kurzen Stiel verschmälert, in Wirteln zu 2-6,<br />
gewöhnlich 2-3 cm lang<br />
Vorkommen:<br />
Sukkulentenbusch, Lorbeerwälder.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 172)<br />
Schmerwurzgewächse<br />
Essbare Schmerwurz<br />
Dioscoreaceae<br />
(Tamus edulis)<br />
Merkmale:<br />
Kahle, 2häusige Pflanze mit großer unterirdischer Knolle und 1jährigen, windenden Trieben. Die<br />
gestielten, dünnen Blätter mit 2 kleinen Nebenblättern und her- oder pfeilförmiger, am Rand glatter<br />
oder etwas gewellter und unregelmäßig fein gekerbt-gezähnter Spreite mit meist 7 gebogenen<br />
Nerven und aufgesetzter Spitze. Blüten in Trauben, mit 6teiliger, violetter, unscheinbarer Hülle. Rote<br />
eiförmige, 12-15 mm große Beeren.<br />
Vorkommen:<br />
Oberer Sukkulentenbusch bis in die Lorbeerwaldgebiete, früher auch angebaut. Kanaren, Madeira,<br />
endemisch.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 266)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 19
Schwertliliengewächse<br />
Illyrische Siegwurz<br />
Iridaceae<br />
(Gladiolus illyricus)<br />
Merkmale:<br />
Die Illyrische Siegwurz ist eine ausdauernde<br />
Knollenpflanze. Sie ist nur selten verzweigt<br />
und kann Wuchshöhen von 25 bis 50<br />
Zentimeter erreichen. Die Blätter sind 10 bis<br />
40 Zentimeter lang und 0,4 bis 1 Zentimeter<br />
breit. Das Perigon ist einschließlich der Röhre<br />
25 bis 30, selten bis 40 Millimeter lang. Die<br />
Zipfel sind 6 bis 16 Millimeter breit.<br />
Vorkommen:<br />
Die Illyrische Siegwurz kommt in Süd- und<br />
West-Europa, Rumänien, der West-Türkei und<br />
dem Kaukasus auf feuchten Wiesen bis in<br />
Höhenlagen von 1200 Meter vor. In Österreich<br />
kommt sie nur im Unteren Gailtal vor und gilt<br />
als stark gefährdet. Hier wächst sie in feuchten<br />
Wiesen der collinen Höhenstufe.<br />
Mediterranes Ackerunkraut.<br />
Seidenpflanzengewächse<br />
Glatte Baumschlinge<br />
Asclepiadaceae<br />
(Periploca laevigata)<br />
Merkmale:<br />
Milchsaftführender Strauch mit windenden,<br />
kastanienbraunen Trieben. Blätter gegenständig, kahl und<br />
etwas ledrig, verkehrteiförmig-lanzettlich, am Grund in einen<br />
kurzen Stiel verschmälert, 2-6 cm lang. Blüten in kleinen<br />
Rispen in den oberen Blattachseln, Krone 1-2 cm im<br />
Durchmesser, mit 5 ausgebreiteten, länglichen, außen<br />
gelblichgrünen, innen braunpurpurnen bisweilen weißen<br />
Abschnitten, die Nebenkrone mit 5 priemligen Anhängseln.<br />
Bis 15 cm lange, gegenüberstehende, am Grund<br />
verwachsene, schlage, spitze Balgfrüchte. Samen mit langem,<br />
seidigem, weißlich-rötlichem Haarschopf. Giftpflanze.<br />
Vorkommen:<br />
Sukkulentenbusch, häufig in Euphorbia canariensis kletternd. Kanaren, endemisch.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite 168)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 20
Spargelgewächse<br />
Baum-Spargel<br />
Asparagaceae (Liliaceae s. I.)<br />
Asparagus arborescens<br />
Merkmale:<br />
Baumartiger Strauch mit wenigen, glatten, aufrecht-sparrigen Ästen. Phyllokladien ziemlich dick, steif<br />
abstehend, einzeln oder zu 2-8. Blüten mit cremefarbener Blütenhülle. Beeren orange.<br />
Vorkommen:<br />
Sukkulentenbusch. Kanaren-Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite268)<br />
Süßgräser<br />
Nees‘ Federgras<br />
Poaceae<br />
(Stipa neesiana)<br />
Merkmale:<br />
Blattspreiten eingerollt, Blütenstand höchstens am Grund von der obersten Blattscheide umhüllt.<br />
Ährchen 1blütig, Hüllspelzen purpurn, Deckspelze mit 5-12 cm langer, unten behaarter, gedrehtgebogener<br />
Granne, die einem bewimperten Krönchen entspringt.<br />
Vorkommen:<br />
An Straßenrändern eingebürgert, in Ausbreitung. Kanaren, Madeira, selten im Mittelmeergebiet<br />
(Heimat Uruguay, Argentinien).<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite280)<br />
Tüpfelfarngewächse<br />
Wolliger Pelzfarn<br />
Polypodiaceae<br />
(Cheilanthes vellea)<br />
Merkmale:<br />
Gelblich-braune Wedelstiele. Fiedern mit rundlichen,<br />
stumpfen Abschnitten, zum Grund hin lockerer stehend und<br />
kleiner, zunächst beiderseits dicht mit weißen bis gelblichen,<br />
später rostroten Spreuschuppen besetzt, oberseits später<br />
verkahlend.<br />
Vorkommen:<br />
Sonnige Felsspalten und auf Mauerfugen, überwiegend in<br />
der unteren Stufe. Kanaren, Madeira, Kapverden,<br />
Mittelmeergebiet.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite58)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 21
Windengewächse<br />
Kanarische Winde<br />
Convolvulaceae<br />
(Convolvulus canariensis)<br />
Merkmale:<br />
Kräftige, wenigstens im unteren Teil verholzte,<br />
insgesamt locker zottig behaarte Liane, Bäume oder<br />
Sträucher manchmal völlig überwuchernd. Blätter<br />
deutlich gestielt, spitz eiförmig-länglich, ohne<br />
durchscheinende <strong>Dr</strong>üsenpunkte. Blütenstände gestielt,<br />
mit 3-11 attraktiven, bläulichen, im Schlund gelben, bis<br />
18 mm langen Blüten. Kelchblätter elliptischlanzettlich,<br />
zottig.<br />
Vorkommen:<br />
Lorbeerwälder, Baumheide-Buschwälder. Kanaren-<br />
Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite174)<br />
Wolfsmilchgewächse<br />
Blattlose Wolfsmilch<br />
Euphorbiaceae<br />
(Euphorbia aphylla)<br />
Merkmale:<br />
Kahler, nahezu blattloser Strauch mit zylindrischen, gegliederten grünen oder graugrünen, im Alter<br />
bräunlich, fleischigen Ästen. Grüngelbe Scheindolden +/- sitzend an den Enden der Triebe. Kapseln 4-<br />
5 mm, hellbraun oder rötlich, Samen mit flachem Wulst<br />
Vorkommen:<br />
Felshänge vorwiegend der N-Küsten im Einflussbereich des Meeres. Gefährdet durch Hotelbauten<br />
und Kulturen. Kanaren-Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite132)<br />
Dunkelpurpurrote Wolfsmilch<br />
(Euphorbia atropurpurea)<br />
Merkmale:<br />
Die zimtbraunen Äste und der<br />
dunkelpurpurrote Blütenstand unterscheiden<br />
die Art von den übrigen strauchförmigen<br />
Euphorbien. Die schopfig an den Zweigenden<br />
angeordneten, blaugrünen, bisweilen<br />
purpurrot überlaufenen Blätter sind groß (bis<br />
15 cm lang), länglich-spatelförmig, stumpf.<br />
Scheindolde aus 5-15 Strahlen, diese nochmals<br />
4armig verzweigt, Hochblätter unterhalb der<br />
Cyathien nierenförmig, am Grund verwachsen.<br />
Gelbgrüne, ovale Nektardrüsen. Kapseln<br />
dunkelrotbraun, kahl.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 22
Vorkommen:<br />
Felsige, eher küstenferne Standorte im Sukkulentenbusch, höher ansteigend als die verwandten<br />
Arten. Teneriffa-Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite130)<br />
Kanaren-Wolfsmilch<br />
(Euphorbia canariensis)<br />
Merkmale:<br />
Langsamwüchsige, „kaktusähnliche“ Art, alte Exemplare mit mehreren<br />
Metern Durchmesser. Die kahlen und blattlosen, gründen oder graugründen<br />
8-15 cm dicken Treibe kanderlaberartig bogig aufsteigend, meist flach 5-,<br />
seltener auch 4- oder 6kantig. Auf den Rippen jeweils paarweise<br />
übereinander 4-5 mm lange, gebogene, rötlichbraune Dornen. An den<br />
Sprossenden unauffällige, grünlichrote, sitzende Cyathien jeweils zu dreien,<br />
das mittlere männlich, die seitlichen weiblich, so dass nach der Befruchtung<br />
jeweils 2 Reihen der dunkelrotbraunen Kapseln entstehen. Der Milchsaft<br />
dieser Art gilt als besonders giftig.<br />
Vorkommen:<br />
Charakteristische und gebietsweise landschaftsbestimmende Art des<br />
Sukkulentenbusches, kaum in unmittelbarer Meeresnähe, aber<br />
gebietsweise bis 1100 m ansteigend, auf Fuerteventura und Lanzarote<br />
heute nur noch selten. Die Bestände werden als „Cardonales“ bezeichnet.<br />
Als typisch kanarischer Landschaft sehr schützenswerte, jedoch durch die<br />
Ausdehnung des Kulturlandes vor allem Bananenplantagen, Urbanisationen<br />
und Straßenbau bedrängt. Nach der Washingtoner Artenschutzkonvention<br />
sind sukkulente Euphorbien geschützt! Kanaren-Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite134)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 23
König-Juba-Wolfsmilch<br />
(Euphorbia regis-jubae)<br />
Merkmale:<br />
Ähnlich der stumpfblättrigen Wolfsmilch, allerdings<br />
hochwüchsiger, oft mit deutlichem, dunkelgrauem Stamm.<br />
Blätter 5-8 cm lang, grün, meist spitz. Scheindolde 3-<br />
6strahlig, die blass grünen Hochblätter unterhalb der<br />
Cyathien zur Fruchtzeit bereits abgefallen, Nektardrüsen<br />
eiförmig. Kapseln hellbraun bis rötlich, etwas 5 mm breit,<br />
kahl, Samenwulst +/- sitzend.<br />
Vorkommen:<br />
Im Sukkulentenbusch vor allem auf den westlichen Inseln<br />
verbreitet (selten auf Gran Canaria), bis in die Kiefernwälder<br />
ansteigend, auch im aufgelassenen Kulturland zum Teil<br />
bestandbildend. Kanaren, Marokko.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite132)<br />
Stumpfblättrige Wolfsmilch<br />
(Euphorbia obtusifolia)<br />
Merkmale:<br />
Kugelbuschförmiger Strauch mit hellbraunen bis rötlichen Ästen.<br />
Blätter 5-8 cm, grün, schmallänglich und an der Spitze meist<br />
stumpf, schopfig an den Zweigenden. Die Scheindolde aus 4-8<br />
Strahlen, unterhalb der Cyathien mit großen, hell grünlich gelben,<br />
zur Fruchtzeit noch erhaltenen Hochblättern, Nektardrüsen<br />
2hörnig. Kapseln hellbraun bis rötlich, kahl, samen mit gestieltem<br />
Wulst.<br />
Vorkommen:<br />
Im Sukkulentenbusch vor allem auf Gran Canaria und den<br />
Ostinseln verbreitet, häufig in großen beständen<br />
landschaftsbestimmend („gabaibales“) bis 1000m ansteigend,<br />
besiedelt rausch aufgelassenes Kulturland. Kanaren-Endemit.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite132)<br />
Zistrosengewächse<br />
Montpellier-Zistrose<br />
Cistaceae<br />
(Cistus monspeliensis)<br />
Merkmale:<br />
Dichter, drüsig-klebriger, aromatisch duftender Strauch. Die sitzenden, schmallanzettlichen,<br />
3nervigen Blätter am Rand umgerollt, oberseits dunkelgrün und runzelig, +/- kahl, unterseits dicht<br />
sternhaarig-filzig. Blüten weiß mit gelblichem Grund, 2-3 cm breit, 5 etwa gleich große Kelchblätter.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 24
Vorkommen:<br />
In warmen Ausbildungen der Kiefernwälder und ihren Ersatzgesellschaften, oft in großen Beständen,<br />
wohl alteinheimisch. Kanaren, Madeira, Mittelmeergebiet.<br />
(Schönfelder/ Schönfelder 2005 – Seite146)<br />
Außerdem:<br />
- Margerite<br />
- „Adambaum” Feigenbaum (Sommergrün)<br />
- Roter Bocksbart (Tragopagon hybridus) Asteraceae<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 25
24.02.2008 Montana Roja<br />
(Sara Wieser / Brigitte Lämmle)<br />
Sandige Küstenzone; subtropische Halbwüste; Dornlattich-Kleinstrauchhalb-Wüste<br />
Am Sonntagmorgen fuhren wir gruppenweise mit unseren Autos nach El Medano. Hier wollten wir<br />
uns gegen 10:00 Uhr am Strand bei dem Surfparkplatz treffen.<br />
Bis alle angekommen waren, die Rucksäcke ausgepackt und die letzten von ihrem Toilettengang<br />
zurückgekommen waren war es 10:26 Uhr. Wir wurden von <strong>Frau</strong> Dieckmann begrüßt. Sie klärte uns<br />
darüber auf, was wir an diesem Sonntag alles unternehmen würden.<br />
Sie versprach uns einen kurzen und wenig anstrengenden Tag. Damit sollte sie Recht behalten.<br />
Als erstes liefen wir an der Küste entlang und wir erfuhren, dass die Pflanzen, die dort wachsen mit<br />
zweierlei Problemen zu kämpfen haben. Zum einen mit dem Wind und zum anderen mit dem Salz.<br />
Diese Probleme werden folgendermaßen gelöst:<br />
Wind:<br />
Die Pflanzen sind sehr niedrig und wachsen daher nah am Untergrund. Sie bieten dem Wind damit<br />
keine große Angriffsfläche und er gleitet über sie hinweg.<br />
Salz:<br />
Einschränkung der Transpiration<br />
Sukkulenz der Blätter<br />
Mit folgenden Pflanzen haben wir in der sandigen Küstenzone Bekanntschaft gemacht:<br />
Name Familie Besonderheit Bild<br />
Brassicaceae<br />
(Kreuzblütler)<br />
Cakile maritima<br />
Europäischer<br />
Meersenf<br />
kommt in ganz Europa<br />
vor, ist an salzhaltigen<br />
Stellen zu finden<br />
Euphorbia<br />
balsamifera<br />
Süße<br />
Wolfsmilch<br />
Euphorbiaceae<br />
(Wolfsmilchsgewächs)<br />
kommt auf allen<br />
Kanarischen Inseln<br />
vor<br />
Euphorbia<br />
paralias<br />
Strand-<br />
Wolfsmilch<br />
Euphorbiaceae<br />
(Wolfsmilchsgewächs)<br />
Hauptverbreitungsort:<br />
Mittelmeerraum<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 26
Frankenia laevis<br />
Glatte Frankenie<br />
Frankeniaceae<br />
weltweit in warmen<br />
Trockengebieten<br />
Heliotropium<br />
ramossisimum<br />
Ästige<br />
Sonnenwende<br />
Boraginaceae<br />
(Raublattgewächs)<br />
wärmeliebend<br />
Launaea<br />
arborescens<br />
Asteraceae<br />
Asteraceae<br />
(Korbblütengewächs)<br />
kommt in trockenen<br />
Senken vor<br />
Limonium<br />
pectinatum<br />
Kammförmiger<br />
Strandflieder<br />
Plumbaginaceae<br />
(Bleiwurzgewächs)<br />
Vorkommen in<br />
küstennaher Tieflage<br />
und Halbwüste<br />
Lotus<br />
sessilifolius<br />
Sitzendblättriger<br />
Hornklee<br />
Salsola<br />
vermiculata<br />
Wurmförmiges<br />
Salzkraut<br />
Fabaceae<br />
(Schmetterlinsblütler)<br />
Amaranthaceae<br />
(Fuchsschwanzgewächs)<br />
auf trockenem<br />
salzhaltigen Boden,<br />
von Afrika<br />
eingeschleppt<br />
Schneeweiße<br />
Vielfrucht<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 27
Traganum<br />
moquinii<br />
Chenopodiaceae<br />
(Gänsefußgewächs)<br />
Kanarenendemit<br />
Zygophyllum<br />
fontanesii<br />
Desfontaines<br />
Jochblatt<br />
Zygophyllaceae<br />
(Jochblattgewächs)<br />
Kanaren-Marokko-<br />
Endemit<br />
Nachdem wir eine Rast auf dem Montana Roija eingelegt hatten und die Aussicht auf das Meer und<br />
die Umgebung genießen durften, gingen wir an der Küste entlang zu unseren Autos zurück. Die<br />
Gestaltung des restlichen Tages blieb uns selber überlassen. Die Gruppen folgten <strong>Frau</strong> Dieckmanns<br />
Empfehlung ein Sonnenbad am Strand hinter El Medano zu nehmen.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 28
25.02.2008<br />
(Daniel Ott/ Andreas Frey)<br />
Beginn der Protokollführung: 10.28 Uhr<br />
Die Protokollgruppe traf sich am Pico del Ingles. Die Fahrt führte von unserem Hotel aus, fast über<br />
die gesamte Insel in den nordöstlichen Teil der Insel. Der Pico del Ingles ist 960 Meter hoch und liegt<br />
im Anaga-Gebirge, welches ungefähr 7 Millionen Jahre alt ist.<br />
In diesem Teil der Insel sind die für Teneriffa bekannten Lorbeerwälder zu finden. Sie sind<br />
subtropische Feuchtwälder, die mit tropischen Regenwäldern zu vergleichen sind. In diesen<br />
immergrünen Wäldern finden sich wenig Epiphyten und es ist keine Vielschichtigkeit vorhanden.<br />
Nach einer kurzen Informationsphase fuhr die Gruppe um 10.40 Uhr über den Gebirgskamm nach<br />
Chamorga, wo sie um 11.30 eintraf.<br />
Anita fror, die anderen taten es ihr gleich.<br />
Der graue Polo, einer Studentengruppe, die unerkannt bleiben will, hatte es geschafft den Tank exakt<br />
bis zum Zielpunkt leerzufahren. Über diese Problematik wollten sich die Besatzung des Autos noch<br />
keine Gedanken machen und konzentrierte sich zunächst auf die zahlreich vorhandenen Pflanzen.<br />
Der Weg führte uns auf einem steil ansteigenden Wanderpfad an vielen verschiedenen Pflanzen<br />
vorbei. Als der erste Anstieg bewältigt war, wurde eine kurze Rast eingelegt. Wir wanderten auf dem<br />
Gebirgskamm und genossen die teilweise postkartenreife Aussicht auf die Nordküste der Insel.<br />
Angeführt von einer motiviert vorrauseilenden Exkursionsleiterin wurden wir über die<br />
verschiedensten Vertreter dieser Vegetationszone aufgeklärt. Um 15.20 Uhr verlor sich der Weg und<br />
unsere beiden Hauptnavigatoren Herr Körner und Herr Conzelmann mussten zunächst eine neue<br />
Route berechnen.<br />
Um 17.11 Uhr kam die Exkursionsgruppe erschöpft aber wohlbehalten an den geparkten Autos an.<br />
Nach einer missglückten Benzin-Ansaugaktion erbarmte sich Herr Conzelmann, der seine<br />
Fachkenntnisse einbrachte und das Auto der Exkursionsleiter als Benzinpumpe zweckentfremdete.<br />
Der Tank des grauen Polos füllte sich und so konnte auch die letze Exkursionsgruppe um 17.47 Uhr<br />
die Heimreise antreten.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 29
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 30
Pflanzenliste:<br />
Lateinischer Name Deutscher Name Besonderheiten<br />
Aeonium cuneatum Spatelförmige Hauswurz ---<br />
Adenocarpus foliosus Blätterreiche <strong>Dr</strong>üsenfrucht Kanarenendemit<br />
Arundi donax Mittelmeerschilf ---<br />
Oxalis pes-caprae Nickender Sauerklee ---<br />
Canarina canariensis Kanaren-Glockenblume Kanarenendemit<br />
Erika arborica Baumheide ---<br />
Pericallis tussilaginis Huflattich –Greiskraut ---<br />
Sonchus conestus Gänsedistel ---<br />
Arisavum spec. Krummstab ---<br />
Laurus novocanariensis Kanaren-Lorbeer ---<br />
Viburnum tinus ssp. rigidum Kanaren-Schneeball ---<br />
Asplenium hemionitis „Efeuform“ Asplenium ---<br />
Davallia canariensis Schwarzer Strickfarn Kanarenendemit<br />
Hedera canariensis<br />
Kanaren-Efeu<br />
Geranium canariensis Storchenschnabel ---<br />
Sideritis makrostachys Großädriges Gliedkraut Teneriffaendemit<br />
Ranunculus cortusifolius Kanaren-Hahnenfuß Kanarenendemit<br />
Persea indica Indische persea Buckel auf der Borke<br />
Semele androggna Stattlicher Mäusedorn Rankend im Lorbeerwald<br />
Asparagus phalanx Verwechselbarer Spargel ---<br />
Polypodium macaronesium Macaronesischer Tüpfelform ---<br />
Isoplexis canariensis Kanaren-Fingerhut ---<br />
Davalia canariensis Strickfarn Kanarenendemit<br />
Myrica faya Macaronesischer Gagelbaum ---<br />
Picconia excelsa Hohe Piconia Ölbaum<br />
Rhamnus glandulosa <strong>Dr</strong>üsiger Kreuzdorn ---<br />
Asplenium hemionitis Efeu-Streifenfarn ---<br />
Heberdemia excelsa Hederdenie ---<br />
Luzula canariensis Kanaren-Simse ---<br />
Hypericum grandifolium Großblättriges Johanniskraut ---<br />
Ilex perado Breitblättrige Stechpalme ---<br />
Cedronella canariensis Zitronenkraut Kanarenendemit<br />
Ixanhtus viscosus Kanaren-Enzian Kanarenendemit<br />
Olea europaea Kanaren-Ölbaum Phyllokladien<br />
Hypericum glandulosum Klebriges Johanniskraut ---<br />
Euphorbia mellifera Waldwolfsmilch Kanaren/Madeira-Endemit<br />
Hypericum canariensis Kanaren- Johanniskraut ---<br />
Artemisia canariensis Wermut ---<br />
Ilex canariensis Kanarische Stechpalme ---<br />
Romolena grandiscapa Kanarischer Scheinkrokus Nicht Lorbeerwald<br />
Jasminum odoratissimum Wohlriechender Jasmin Kanarenendemit<br />
Echium strictum Steifer Natternkopf Kanarenendemit<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 31
26.02.2008 Canadas<br />
(Daniela Eisenhofer / Anita Betz / Sabrina Eger)<br />
8.15Uhr<br />
Wir versammeln uns an unserem leckeren Frühstücks-Buffet um uns für den bereits<br />
gefürchteten (anstrengenden!) Tag zu stärken.<br />
8.57Uhr<br />
Nach gemeinsamen Klären der Fahrstrecke<br />
peilen wir mit dem beliebtem<br />
„Kolonnenfahren“ unser Ziel an: die „Canadas“<br />
9.06Uhr<br />
Wir haben eine turbulente Autofahrt:<br />
Enttäuschende Musik im spanischen Radio,<br />
heiße und rücksichtslose Spurenwechsel,<br />
unseriöse Schilder und Unmengen von<br />
Serpentinen (wem es da nicht schlecht wird<br />
)<br />
9.47Uhr<br />
Auf dem Weg zur „2000-Meter Plattform“ begegnet uns immer wieder die Kanaren-<br />
Kiefer (Pinus canariensis), welche ein Kanaren-Endemit ist.<br />
10.19Uhr<br />
Wir kommen nach einer 80-minütigen Fahrt an unserem Treffpunkt an.<br />
10.35 Uhr Wir laufen in die Caldera des Teides. Die Caldera<br />
hat einen beeindruckenden Durchmesser von<br />
12x17 Kilometern.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 32
Extreme Klimabedingungen:<br />
- erhöhte Radiation<br />
- Lufttrockenheit<br />
- Extreme Temperaturschwankungen<br />
- Starke winde<br />
- Winterliche Niederschläge in Form von eis 7und Schnee<br />
- Hier erhalten wir einige Informationen über die Flora (offene Gebüschformation)<br />
der Vegetationsstufe:<br />
Anpassungsstrategien der Pflanzen:<br />
1) Kugelbuschformation: wenig Angriffsfläche, Vergrößerung der inneren<br />
Oberfläche Anpassung an das subtropische Gebirgsklima (starke<br />
Sonneneinstrahlung, Wind, Temperaturunterschiede)<br />
2) Wollkerzenform: Natternköpfe (=große Blütenköpfe)<br />
3) Polsterartigen Wuchs<br />
4) Stark ausgebildetes Wurzelwerk<br />
5) Kleine, meist stark behaarte Blätter<br />
10.45Uhr<br />
Nach einem Gruppenfoto laufen wir durch die Caldera, um zunächst die<br />
Pflanzenvielfalt zu begutachten und um dem Fuße des Berges näher zu kommen, den<br />
wir erklimmen werden.<br />
Pflanzen auf dem Weg durch die Caldera:<br />
(Bemerkung: Alle Blütenstände sind leider vom Vorjahr, deshalb auch Fotos aus dem<br />
Internet)<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 33
1) Teideginster (Spartocytisus supranubius)<br />
- Kanaren-Endemit<br />
- Assimilation über den Spross<br />
- blüht weiß<br />
- Fabaceae<br />
2) Teideflockenblume (Cheirolophus teydis)<br />
- Kanaren-Endemit<br />
- Asteraceae<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 34
3) Teide Margherite (Argyranthemum tenerifae)<br />
- Teneriffa-Endemit<br />
- Asteraceae<br />
4) Teidelack = Cheirantus (Erysimum scoparium)<br />
- Brassicaceae<br />
- Lila-weiß blühend<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 35
5) Teide-Natternkopf (Echium wildpretii)<br />
- Rosettenblätter<br />
- 80 000 Einzelblüten<br />
- blüht im Spätsommer rot<br />
- Boraginaceae<br />
6) Klebrige <strong>Dr</strong>üsenfrucht (Adenocarpus viscosus)<br />
- blüht gelb<br />
- Fabaceae (drüsige Hülse)<br />
- Kanaren-Endemit<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 36
7) Teide-Katzenminze (Nepeta teydea)<br />
- Kanaren-Endemit<br />
- blüht lila<br />
- Lamiaceae<br />
8) Besenrauke (Descurainia bourgeauana)<br />
- Teneriffa-Endemit<br />
- blüht gelb<br />
- Brassicaceae<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 37
12.30Uhr<br />
Die Wanderung auf den höchsten Punkt der<br />
Canadas geht los!<br />
Bevor wir starten, stärken wir uns und es wird<br />
noch einmal kräftig Sonnenschutz aufgetragen.<br />
Das Schild wird mit Respekt begutachtet!<br />
13.45Uhr Ankunft am Gipfel! ;-)<br />
Nach einer 75-minütigen Hardcore-Wanderung<br />
(Sehr windig! Sehr steil! Sehr dünne Luft!)<br />
kommen wir am Gipfel an. Alles was wir an<br />
Kleidung finden konnten befindet sich am<br />
Körper oder sogar am Kopf (Not macht<br />
erfinderisch!).<br />
Es bieten sich uns unglaubliche Aussichten – ein<br />
absolutes<br />
„Über-den-Wolken-Feeling“!<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 38
14.45Uhr<br />
Die Gruppe trennt sich vor dem Abstieg:<br />
Die einen nehmen den steileren und kürzeren Abstieg, die anderen nehmen den<br />
flacheren Abstieg, der länger dauert aber dafür viele Fotomöglichkeiten bietet.<br />
16.45Uhr<br />
18.15Uhr<br />
Erschöpft, aber stolz kommen wir bei den Autos an und machen uns auf den<br />
Heimweg.<br />
Wir kommen am Hotel an! Jetzt gibt’s erst mal Essen!<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 39
27.02.2008 Masca<br />
(Nadine Milbrath / Claudia Hoh)<br />
<strong>Dr</strong>achenbaum<br />
8.45 Uhr Abfahrt vom Hotel aus nach Santiago del Teide<br />
9.40 Uhr Ankunft in Santiago del Teide<br />
9.50 Uhr Abfahrt nach Masca<br />
10.10 Uhr Ankunft in Masca<br />
Um das Bergdorf Masca zu erreichen muss man zunächst<br />
von Santiago del Teide eine enge, kurvige Passstraße<br />
durch das Teno Gebirge zurücklegen. Das Teno Gebirge (<br />
span.: Macizo de Teno) ist ein Gebirge im Nordwesten<br />
Teneriffas und gehört zu den ursprünglichsten Teilen der<br />
Insel. Man vermutet dass dieses Gebirge, welches sich bis<br />
zu einer Höhe von 1100 Metern erhebt, über 7 Millionen<br />
Jahre alt ist. Das Gebirge erstreckt sich zwischen Santiago<br />
del Teide, im Landesinneren und Buenavista del Norte an<br />
der Küste. Das Landschaftsbild ist geprägt von den<br />
verschiedenen Äonienarten (Sempervivum) und den noch<br />
heute erkennbaren<br />
Straße nach Masca<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 40
Lavaströmen, welche dicht von verschiedenen Hausdachwurzarten bewachsen sind. Trotz der Höhe<br />
ist hier kein Lorbeerwald vorzufinden, was an den Passatwolken liegt.<br />
Bis 1976 war das Bergdorf Masca, welches mitten im Teno Gebirge liegt nur durch Eselswege<br />
erreichbar. Das Teno Gebirge ist heute eines der am wenigsten Besiedelten Gebiete der Insel und<br />
daher auch kaum touristisch erschlossen. Obwohl Masca sehr abgeschieden liegt ist es ein<br />
Touristenmagnet und zieht täglich Unmengen von Touristen an, man vermutet Besucherzahlen von<br />
über 1000.000 pro Jahr. In Masca leben nur ungefähr 100 Einwohner (Stand:2003), welche fast<br />
ausschließlich vom Tourismus leben. Der Ort liegt 650-800 Meter über dem Meeresspiegel und<br />
befindet sich in einem Vulkankrater. Vor dem Tourismus lebten die Einwohner Mascas ausschließlich<br />
von dem Anbau von Zwiebeln, Kartoffeln, Knoblauch, Zitrusfrüchten und dem Verkauf von<br />
Ziegenkäse, Honig und Palmsaft. Der landwirtschaftliche Anbau wurde durch Wassergalerien über<br />
Jahre hinweg gewährleistet. Durch die Abgeschiedenheit des Bergdorfs zieht es die Jugendlichen<br />
Mascas in größere Städte an den<br />
Küsten Teneriffas, das Dorf<br />
vergreist. Neben der touristischen<br />
Gastronomie (11 verschiedene<br />
Bars, Cafes und Restaurants) gibt<br />
es in Masca noch eine Bar für<br />
Einheimische (diese war bis 1986<br />
die einzige Gastronomie in Masca).<br />
Besonders die Bauart der Gebäude<br />
fällt in Masca besonders auf. Sie<br />
sind zweistöckig gebaut und liegen<br />
direkt an den Berghängen, jedes<br />
Zimmer der Häuser ist nur durch<br />
eine separate Eingangstür<br />
erreichbar, die Zimmer sind im<br />
inneren nicht miteinander<br />
verbunden. Durch einen großen Waldbrand am 31.Juli – 3. August 2007 wurden in Masca 4 Häuser<br />
(u.a. die alte Schule) und ein beachtlicher Teil der Vegetation in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Die folgen des Brandes sind noch heute erkennbar. Durch<br />
den Ort nahe Fidels Bar erfolgt der Einstieg in den<br />
Barranco de Masca, die Masca Schlucht. Zu Fuß gelangt<br />
man durch die Schlucht 600 Meter talwärts an das Meer.<br />
Für diesen Fußweg benötigt man ca. 3 Stunden und kann<br />
dort mit einem Wassertaxi abgeholt werden oder<br />
alternativ wieder den Weg bergauf zurück wählen. Die<br />
Schlucht hat sich über Jahrhunderte hinweg tief in das<br />
Teno Gebirge eingegraben.<br />
Auch in Masca ist wie auf ganz Teneriffa eine<br />
abwechslungsreiche Vegetation erkennbar. Hier ist der<br />
Primärstandort der Kanarischen Dattelpalme (Phoenix<br />
canariensis), die zur Familie der Palmengewächse<br />
(Arecaceae) gehört.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 41
Dattelpalme Systematik<br />
Klasse:<br />
Unterklasse:<br />
Ordnung:<br />
Familie:<br />
Unterfamilie:<br />
Einkeimblättrige (Liliopsida)<br />
Commelinaähnliche (Commelinidae)<br />
Palmenartige (Arecales)<br />
Palmengewächse (Arecaceae)<br />
Coryphoideae<br />
<strong>Dr</strong>achenbaum (<strong>Dr</strong>acaena draco) Systematik<br />
Abteilung:<br />
Klasse:<br />
Unterklasse:<br />
Ordnung:<br />
Familie:<br />
Gattung:<br />
Bedecktsamer (Magnoliophyta)<br />
Einkeimblättrige (Liliopsida)<br />
Lilienähnliche (Liliidae)<br />
Spargelartige (Asparagales)<br />
Mäusedorngewächse (Ruscaceae)<br />
<strong>Dr</strong>achenbäume<br />
Nach einer dreiviertel Stunde zur freien<br />
Verfügung machten wir uns auf den Weg<br />
nach Garachico.<br />
Garachico ist eine Stadt im Nordwesten<br />
der Kanareninsel Teneriffa.<br />
Bei der Abfahrt aus dem Teno-Gebirge<br />
fällt der Blick auf Garachico, einen der<br />
schönsten Orte der Insel mit ungefähr<br />
5700 Einwohnern.<br />
Sie liegt auf einer halbkreisförmigen<br />
durch einen Vulkanausbruch<br />
geschaffenen Lavazunge. Der Roque de<br />
Garachico erhebt sich vor dem Ort aus<br />
dem Meer.<br />
Über eine serpentinenreiche Straße ist<br />
dieses Städtchen zu erreichen.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 42
Bis zu seiner Zerstörung durch den<br />
Vulkanausbruch der Montana Negra im<br />
Jahre 1706 galt Garachico als die führende<br />
Hafenstadt Teneriffas. Doch dann wälzten<br />
sich Lavamassen Richtung Nordwesten<br />
herab, verschütteten das Hafenbecken und<br />
formten die Isla Baja, die „flache Insel“.<br />
Die Einwohner Garachicos bauten ihre Stadt<br />
auf der erkalteten Lava wieder auf.<br />
Glücklicherweise blieben viele der schönen<br />
Kirchen und Stadtpaläste von den<br />
Lavaströmen verschont und bieten den<br />
zahlreichen Besuchern ein lebendiges<br />
Museum. Im Zentrum von Garachico<br />
befindet sich die Plaza de Libertad.<br />
Um diesen zentralen Platz gruppieren sich viele Sehenswürdigkeiten wie z. B. die Pfarrkirche Santa<br />
Ana oder die Castillo de San Miguel.<br />
Großexkursion Teneriffa – Fach Biologie 43
Schlusswort Fr. Dieckmann<br />
Hasta luego<br />
Literatur<br />
FREY, W. & R. LÖSCH (1998): Lehrbuch der Geobotanik. – 1. Aufl., Gustav Fischer, 436 S., Stuttgart.<br />
HOHENESTER, A. & W. WELß (1993): Exkursionsflora für die Kanarischen Inseln. – 1. Aufl., Ulmer, 374. S.,<br />
Stuttgart.<br />
KUNKEL, G. (1993): Die Kanarischen Inseln und ihre Pflanzenwelt. – 3. Aufl., Gustav Fischer, 239 S.,<br />
Stuttgart.<br />
LÜPNITZ, D. (1995): Kanarische Inseln. Florenvielfalt auf engem Raum.- Palmengarten, Sonderheft 23:<br />
117 S., Frankfurt.<br />
POTT, R., HÜPPE, J. & W. WILDPRET DE LA TORRe (2003): Die kanarischen Inseln. Natur- und<br />
Kulturlandschaften. – Ulmer, 320 S., Stuttgart.<br />
POTT, R. (2005): Allgemeine Geobotanik. Biogeosysteme und Biodiversität. – 1. Aufl., 652 S., Springer,<br />
Berlin, Heidelberg.<br />
POTT, R. & J. HÜPPE (2007): Spezielle Geobotanik. - 1. Aufl., 330 S., Springer, Berlin, Heidelberg.<br />
SCHMIDT, HERMANN (1992): Pflanzen auf Teneriffa. – Basiliken-Presse, 230 S., Marburg/Lahn.<br />
SCHÖNFELDER, I. & P. SCHÖNFELDER (1999): Die Kosmos-Mittelmeerflora. – 3. Aufl., Franckh - Kosmos 318<br />
S., Stuttgart.<br />
SCHÖNFELDER,I. & P. SCHÖNFELDER (2002): Kosmos-Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – 2.Aufl.,<br />
Franckh - Kosmos, 304 S., Stuttgart.<br />
SCHÖNFELDER, P. & I. SCHÖNFELDER (1997): Die Kosmos - Kanarenflora. - Franckh-Kosmos 319 S.,<br />
Stuttgart.<br />
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