18.11.2013 Aufrufe

Geschichte - Landwirtschaftliche Lehranstalten Bayreuth

Geschichte - Landwirtschaftliche Lehranstalten Bayreuth

Geschichte - Landwirtschaftliche Lehranstalten Bayreuth

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ersten Falle handelt es sich um die Kanzlei<br />

der Landwirtschaftsstelle, im 2. Falle um<br />

einen Raum, in dem der Brennstoff für die<br />

Zugmaschinen des Lehrgutes untergebracht<br />

ist. ...Die beiden Räume sind<br />

geräumt; allerdings muß nun ein Teil des<br />

Brennstoffes im Freien lagern.<br />

Aus einem Brief des Direktors B öhm an<br />

den Regierungspräsidenten in Ansbach<br />

vom 3.5.194434<br />

1945<br />

Das Lehrgut <strong>Bayreuth</strong> wurde am 8.4.1945<br />

mit Brandbomben beworfen. Von den<br />

Wirtschaftsgebäuden sind abgebrannt:<br />

der Rindviehstall mit aufgebauter<br />

Scheune, der Schweine- und Pferdestall<br />

mit aufgebauter Scheune, 1 große<br />

Scheune, 1 kleine Scheune, der Abferkelstall,<br />

der Ziegenstall und die Maschinenhalle.<br />

Der Kuhstall ist noch benutzbar, da er mit<br />

einer Zementdecke versehen ist. Der Pferdestall<br />

kann bei trockenem Wetter noch<br />

benutzt werden ...Die Felder sind restlos<br />

bestellt. Die Ernteaussichten waren gute,<br />

sind aber durch einen am 8.6. niedergegangenen<br />

Hagelschlag ganz wesentlich<br />

beeinträchtigt worden. Das Brotgetreide<br />

ist fast vollends vernichtet. Zur Zeit wird<br />

die Betriebsführung erschwert durch<br />

Diebstähle ...Am letzten Sonntag wurde<br />

eine 1 jährige Kalbin von der Weide gestohlen,<br />

gestern Nacht ein trächtiges Schwein,<br />

das in 14 Tagen ferkeln sollte ...<br />

Aus einem Brief von Direktor B öhm an den<br />

Regierungspräsidenten in Ansbach, 12.<br />

Juni 194535<br />

1945<br />

Am 28.11.1945 sprach hier Herr Landwirtschaftsdirektor<br />

B öhm der Landwirtschaftsstelle<br />

<strong>Bayreuth</strong> vor. Das Kreisgut<br />

<strong>Bayreuth</strong> hat infolge der kriegerischen<br />

Ereignisse außerordentliche Schäden an<br />

28<br />

den Gebäuden erlitten. Die Instandsetzung<br />

der Gebäude und Stallungen, in die<br />

es, da jede Bedachung fehlte, hineinregte,<br />

war so vordringlich, daß B öhm ...mit<br />

Durchführung der Instandsetzungsarbeiten<br />

begonnen hat. ...Die baufachliche<br />

Betreuung erfolgt zur Zeit durch die Stadt<br />

<strong>Bayreuth</strong>, da das Landbauamt <strong>Bayreuth</strong><br />

noch nicht aktionsfähig ist, soll aber nach<br />

dessen Wiederherstellung wieder auf das<br />

Landbauamt <strong>Bayreuth</strong> übergehen. ...<br />

Die Heil- und Pflegeanstalt <strong>Bayreuth</strong> mit<br />

dazugehöriger großer Gärtnerei ist seinerzeit<br />

aufgelöst und der NSV übertragen<br />

worden. Ob gegen oder ohne Entgelt, weiß<br />

B öhm nicht. Man habe damals von einem<br />

Betrag von 2 Millionen gesprochen. Nach<br />

Ansicht von B öhm soll geklärt werden, ob<br />

dieses Objekt nicht wieder in den Besitz<br />

des Kreises zurückgeführt werden kann.<br />

Bei der Landwirtschaftsstelle <strong>Bayreuth</strong><br />

wurde im Juli 1945 als Hilfskraft Dr. Lindner<br />

angestellt und zunächst zur Bekämpfung<br />

des Kartoffelkäfers eingesetzt ...<br />

B öhm bittet, daß die Bezüge von Dr. Lindner<br />

aus Mitteln, die im Kreisgut erübrigt<br />

wurden, bezahlt werden können, da die<br />

Stelle des Betriebsleiters des Kreisgutes<br />

infolge Entlassung wegen ParteizugehÖrigkeit<br />

frei wird.<br />

Aus einem Aktenvermerk der Regierung in<br />

Ansbach vom 29.11.194536<br />

1949<br />

Auf die Frage, was aus dem Kreislehrgut<br />

<strong>Bayreuth</strong>, das gleichzeitig den Zwecken<br />

der Landwirtschaftsschule und Haushaltungsschule<br />

sowie dem Wirtschaftsberatungdienst<br />

des Landwirtschaftsamtes<br />

dient, werden soll, hat der Herr Minister<br />

geäußert, es möchte sich auf die Tierzucht<br />

umstellen, also ausschließlich nur einem<br />

Sonderzweck dienstbar gemacht werden.<br />

Hierzu ist zu bemerken, daß das Kreislehrgut<br />

<strong>Bayreuth</strong> seit seiner Gründung im<br />

Jahre 1926 bewußt in den Dienst der bäu-<br />

erlichen Viehhaltung aller Art gestellt<br />

wurde, ohne daß dabei dem betriebswirtschaftlichen<br />

Zusammenhang mit dem<br />

Ackerbau und den landwirtschaftlichen<br />

Nebenbetriebszweigen Abbruch getan<br />

wurde. Der Gedanke des Herrn Ministers<br />

ist durch diese noch junge Institution vollauf<br />

erfüllt. Die Einrichtung hat sich für alle,<br />

die davon Gebrauch machen, vollauf<br />

bewährt. Es besteht nur der Wunsch, daß<br />

das Kreislehrgut noch eine Vergrößerung<br />

seines Eigenbesitzes erfährt, damit das<br />

Pachtland abgestoßen werden kann. Das<br />

Landwirtschaftsministerium würde sich<br />

ein großes Verdienst für die oberfränkische<br />

Landwirtschaft sichern können,<br />

wenn es hierzu genügend Mittel bereitstellen<br />

könnte.<br />

Die Landwirtschaft ist kein Gewerbe, das<br />

immer wieder Umstellungen verträgt, die<br />

über den Rahmen ihrer vorgezeichneten<br />

natürlichen Verhältnisse getätigt werden.<br />

Sie verlangt vielmehr eine zielklare Entwicklung,<br />

die den Boden der gegebenen<br />

Verhältnisse nicht verliert. ...<br />

Aus einer Vormerkung von Ministerialrat<br />

a.D. K. Gräf vom 26.2.49 für Geheimrat<br />

Adolf Wächter für ein Gespräch desselben<br />

mit dem bayerischen Landwirtschaftsminister<br />

Dr. Schlögl37<br />

1956<br />

Die neuerrichtete Landmaschinenschule<br />

des Bezirksverbandes Oberfranken erhält<br />

hiermit die staatliche Anerkennung und ist<br />

berechtigt, die Bezeichnung "Staatlich<br />

anerkannte Landmaschinenschule" zu<br />

führen. Das Staatsministerium behält sich<br />

vor, bei Wegfall oder Änderung der Voraussetzungen<br />

die Berechtigung zur Führung<br />

dieser Bezeichnung zurückzuziehen.<br />

Aus dem Brief des Bayerischen Staatsministers<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Forsten, Prof. Dr. Baumgartner, an die<br />

Regierung und den Bezirksverband von<br />

Oberfranken vom 22.3.195638

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!