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Geschichte - Landwirtschaftliche Lehranstalten Bayreuth

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nen Teile (Exterieur) sowie über die Vorrichtungen<br />

seiner Organe, Anleitung<br />

über Gesunderhaltung der Tiere einschlÜssig<br />

des Hufbeschlags, über<br />

Haustierzucht, insbesondere Verhütung<br />

erblicher Krankheiten und Fehler ,<br />

über tierärztliche Nothilfe einschlüssig<br />

der hiezu erforderlichen Arzneimittel<br />

und Operationen (die Lehre der<br />

Homöopathie soll nicht ausgeschlossen<br />

sein), über Geburtshilfe, Erkennung<br />

der Krankheiten, Seuchen und anstekkenden<br />

Krankheiten der Haustiere, wie<br />

über vorsorgliche Sicherungsmaßregeln<br />

im allgemeinen, endlich über die<br />

Kennzeichen der Gewährfehler bei den<br />

verschiedenen Haustieren und das hiebei<br />

einzuschlagende Verfahren;<br />

8) über Einrichtung und Betrieb landwirtschaftlicher<br />

Güter zur Anwendung besserer<br />

Fruchtfolgen und zum Übergang<br />

in bessere Feldsysteme, Ertragsberechnung,<br />

Buch- und RechnungsfÜhrung;<br />

9) in allen gemäß Ziff. 1 bis 8 zu haltenden<br />

Vorträgen ist auf die Praxis sowohl auf<br />

dem Schulgute selbst als anderwärts<br />

hinzuweisen und sind die Schüler mÖglichst<br />

praktisch zu üben.<br />

Auszug aus der Satzung der Kreisackerbauschule,<br />

veröffentlicht im Kgi. Bayerischen<br />

Kreis-Amtsblatt von Obertranken,<br />

Nr. 83, 23.9.18633<br />

1868<br />

Bezüglich des Lehrstoffes an theoretischpraktischen<br />

Ackerbauschulen gegenüber<br />

jenem an landwirtschaftlichen Winterschulen<br />

besteht scheinbar ziemliche<br />

Übereinstimmung, jedoch darf nicht Übersehen<br />

werden, daß bei erstgenanntem<br />

System die Erlernung der verschiedenen<br />

Unterrichtsfächer dem Denkvermögen<br />

und Fassungsgabe der Schüler durch<br />

langsames Vorwärtsschreiten und häufiges<br />

Wiederholen mehr entsprechend ist<br />

als ein auf wenige Monate zusammengedrängter<br />

Unterricht ...<br />

Aber selbst dann, wenn sich die Schüler<br />

auch am zweiten Winterkurs wieder beteiligen,<br />

wird es viel schwerer sein, deren<br />

Ausbildung zu bewirken, als bei ununterbrochenem<br />

Unterricht, wie es an wirklichen<br />

Ackerbauschulen der Fall ist ...<br />

Sehr treffend bemerkt Roscher in seiner<br />

National-bkonomie des Ackerbaues,<br />

Buch II., Kap. 14, "der niedere landwirtschaftliche<br />

Unterricht darf niemals die<br />

Eigentümlichkeit des Bauern vergessen,<br />

für Gesehenes empfänglicher zu sein als<br />

für Gehörtes" ...<br />

Die Lösung dieser Prinzipienfrage jedoch<br />

der Zeit überlassend, ist es leicht erklärlich,<br />

daß bezüglich der Organisation des<br />

niederen landwirtschaftlichen Unterrichtswesens<br />

eine ähnliche Streitfrage entstanden,<br />

wie teilweise noch jetzt die Konkurrenz<br />

zwischen Universitätsstudium und<br />

landwirtschaftlichen Akademien eine solche<br />

hervorrief. Letzteren wurde in gleicher<br />

Weise die Lebensfähigkeit und NÜtzlichkeit<br />

abgesprochen, wie man es jetzt bei<br />

den theoretisch-praktischen Ackerbauschulen<br />

für gut findet, allein jene höheren<br />

<strong>Lehranstalten</strong>, welche den Geist der Zeit<br />

richtig erfaßt, haben den Wettstreit siegreich<br />

bestanden und erfreuen sich eines<br />

gleich guten oder noch besseren Erfolges<br />

als früher, während das Studium der Landwirtschaft<br />

an Universitäten oder höheren<br />

technischen Anstalten mit gleichem Eifer<br />

betrieben wird, ohne daß man sich gegenseitig<br />

zu verdrängen sucht.<br />

In dieser Richtung dürfte auch gegenwärtiger<br />

Prinzipienstreit zwischen Ackerbauschulen<br />

mit gemischtem System und<br />

jenen mit nur theoretischem Unterricht<br />

aufzufassen sein. Beide können bestehen,<br />

der Landwirtschaft wird überall Nutzen<br />

zufließen, je nachdem der Betrieb derselben<br />

auf höherer oder niederer Stufe steht;<br />

aber man hüte sich, die allerneueste, noch<br />

zu wenig erprobte Ansicht auch sogleich<br />

als die beste anzupreisen: Der goldene<br />

Boden der Erfahrung bildet mit der wissenschaftlichen<br />

Begründung das Fundament<br />

der Landwirtschaft, wo das eine fehlt, baut<br />

man in die Luft!<br />

Aus dem Jahresbericht 1867/684<br />

1872<br />

Zweck aller Versuche ist, durch vergleichende<br />

Gewichtsbestimmung die verschiedenen<br />

Erträge in Berücksichtigung<br />

der angewendeten Düngemittel bei den<br />

vorhandenen Bodenverhältnissen in Form,<br />

Menge und Verbindung kennenzulernen,<br />

um bei günstigen Ergebnissen diejenigen<br />

Düngermaterialien, deren Wirkung im Verhältnis<br />

zu den Kosten und gesteigerten<br />

Erträgen steht, im größeren Betrieb mit<br />

voraussichtlich rentablem Erfolge in<br />

Anwendung zu bringen.<br />

Außerdem werden verschiedene anderwärts<br />

empfohlene Kulturpflanzen, Knollen-<br />

und Wurzelgewächse usw. angebaut,<br />

um deren Wert im Ertrage an Samen, Futter,<br />

Knollen oder Wurzeln bei den herrschenden<br />

klimatischen Verhältnissen zu<br />

prüfen und zur weiteren Verbreitung zu<br />

empfehlen, falls mehrjährige günstige<br />

Resultate erzielt wurden.<br />

Wenngleich diese Versuche einen mehr<br />

lokalen Wert haben, um zunächst nur für<br />

die betreffenden Äcker mit gleicher oder<br />

ähnlicher Bodenmischung von den verschiedenen<br />

Düngermaterialien in Menge,<br />

Form und Mischung jene kennenzulernen,<br />

welche in ihrer Wirkung auch einen Ökonomischen<br />

Wert haben, d.h. wo die meist<br />

bedeutenden Kosten für Ankauf der Düngermaterialien<br />

zu den wirklich gesteigerten<br />

Erträgen auch im Verhältnis stehen, so<br />

wäre es doch zwecklos, etwa nur jener<br />

Versuche Erwähnung zu tun, deren Resultate<br />

dem vorausgesetzten Erfolge entsprochen<br />

haben.<br />

Aus dem Jahresbericht 18711725

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