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Geschichte - Landwirtschaftliche Lehranstalten Bayreuth

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mit Hügelland gelegen, ist das Klima an<br />

und für sich etwas trocken. Die Hagelgefahr<br />

scheint keine große zu sein; der letzte<br />

Hagelschlag 1905 mit 30% Schaden;<br />

Frostgefahr etwas größer. -Der Besitz<br />

zählt 77 ,012 ha, hievon sind: ca. 1 ha<br />

Gebäude und Gärten sowie Hofraum, 30<br />

ha Ackerland, 0, 184 ha Weiher; der Rest<br />

muß als Wiesland angesehen werden,<br />

obwohl man noch genau aus den vorhandenen<br />

Furchen auf früheres Ackerland<br />

schließen kann. -Die Verkehrsverhältnisse<br />

sind günstig. Vorherrschend Kleinbesitz<br />

und zwar meist parzellierter. Einige<br />

größere arrondierte Güter sind in der Nähe.<br />

Fast alle industriellen Betriebe sind in <strong>Bayreuth</strong><br />

und Umgegend in ziemlich ausgedehnter<br />

Weise vertreten. -Die Arbeiterverhältnisse<br />

sind mißliche wegen der großen<br />

Nähe der Fabriken. Fremde Arbeiter zur<br />

Ernte kommen hier nicht in Betracht.<br />

Knechte erhalten 300- 320 M, Mägde 160<br />

-200 M, Schweizer 500- 600 M mit Kost;<br />

Taglöhner 2,00 -2,50 M, Frauen 1 ,20 -<br />

1 ,50 M ohne Kost.<br />

Der Boden ist bindiger Ton, lehmiger<br />

Sand. Untergrund meist Keuper, Lehm,<br />

einzelne Sandsteinplatten. Da der Boden<br />

sehr stark an stagnierender Nässe<br />

litt, wurden seit 1905 bis jetzt für über<br />

5 000 M Drainagen fertiggestellt. -Breitbeetbau.<br />

-Fast sämtliche neueren Bodenbearbeitungsgeräte,<br />

wie Federzinkengrubber,<br />

Crosskillwalze, Sack'sche Wendepflüge,<br />

die verschiedenen Eggen etc.,<br />

Sack'sche Sämaschine, Gras- und Getreidemähmaschinen,<br />

Heuwender, Heurechen,<br />

Kunstdüngerstreumaschine (Westfalia)<br />

sind im Gebrauch.<br />

Vom Kunstdünger kommen Thomasmehl<br />

und Kainit je 9 -12 Ztr. auf Äcker und Wiesen<br />

pro ha, 6- 8 Ztr. Superphosphat pro<br />

ha, nur auf Äcker, 3- 5 Ztr. Chilesalpeter<br />

pro ha auf Äcker und Wiesen, 60- 80 Ztr.<br />

kohlensaurer Kalk pro ha auf Äcker und<br />

Wiesen. -Die Fruchtfolge ist: 1. Hackfrucht,<br />

2. Sommerhalmfrucht, 3. Klee, 4.<br />

Winterhalmfrucht, 5. Grünfutter (Erbsen,<br />

Mais), 6. 1/2 Winterhalmfrucht und 1/2 Sommerung,<br />

meist Mischfutter; Futterbau vorherrschend:<br />

5 ha Klee, 8 ha Grünfutter, 5<br />

ha Hackfrucht. Da die Wiesen stark an<br />

Moosbildung litten, ist beinahe ein jährliches<br />

Eggen nötig. Düngung erfolgt alle<br />

drei Jahre mit Thomasmehl und Kainit, bis<br />

jetzt sogar jährlich mit kohlensaurem Kalk.<br />

Bewässerung ganz minimal. -Der Obstbau<br />

ist unsicher wegen zu freier Lage. -<br />

Den Viehstand bilden 56 Kühe und Jungvieh,<br />

5 Pferde, 1 Paar Ochsen (<strong>Bayreuth</strong>er<br />

Scheckvieh, Simmentaler, teils auch Ostfriesen),<br />

Zucht und Milchnutzung ist<br />

Hauptsache.<br />

Das Zuchtmaterial wird nachgezogen, die<br />

Stiere werden von Miesbach und Simmental<br />

bezogen, auch werden Kühe von Ostfriesland<br />

importiert. Sämtliche verfügbare<br />

Milch nebst dem mittels Zentrifuge<br />

gewonnenen Rahm wird in der Stadt <strong>Bayreuth</strong><br />

verkauft. Heu, Grummet, Kleeheu,<br />

Sommerhalmstroh, Runkeln, Klee, Mengfutter,<br />

Wiesengras sind die Hauptfuttermittel.<br />

Weidegang 3 Wochen nach der<br />

Heuernte. An (Zu)-futter werden Trockentrebern,<br />

Malzkeime, Melasse, Zuckerschnitzel,<br />

Weizenkleie, Leinkuchenmehl<br />

verabreicht. 20 -30 Mastschweine,<br />

Schafe, zahlreiches Geflügel werden ferner<br />

gehalten. 8 Bienenvölker; Karpfen und<br />

in gepachteten Weihern Forellenbarsche.<br />

-Einfache Buchführung.<br />

Aus: Handbuch der größeren Grundbesitzer<br />

in Bayern, München 1907, S. 414 -<br />

41513<br />

Melkmeister- und Melkergehilfenkurs, etwa 1930<br />

18<br />

1914<br />

Ein unermüdlicher Vorkämpfer für die<br />

bayerische und deutsche Landwirtschaft<br />

und deren weit verzweigte Wohlfahrtseinrichtungen,<br />

der langjährige General-

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