Leistungsbericht - Nationalpark Eifel
Leistungsbericht - Nationalpark Eifel
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04 Wildnis mit Konzept<br />
spechtreviere ist zumindest landesweit bedeutsam. Mit 42<br />
Revieren, das entspricht 6,7 Revieren je 100 Hektar, wurde für<br />
die im Norden gelegene <strong>Nationalpark</strong>exklave Hetzinger Wald<br />
sogar eine über Nordrhein-Westfalen hinaus bemerkenswert<br />
hohe Dichte festgestellt.<br />
Die Darstellungen zu den Spechtrevieren verdeutlicht allerdings,<br />
dass die anspruchsvolleren Arten Klein-, Mittel- und<br />
Schwarzspecht sehr ungleichmäßig im <strong>Nationalpark</strong>gebiet verteilt<br />
sind. Im Vergleich zum Buntspecht benötigen sie naturnähere<br />
Waldstrukturen. So kommen der Mittelspecht und der<br />
Kleinspecht zurzeit ausschließlich im Norden vor. Jedoch sind<br />
noch einige Reviere auf dem Truppenübungsplatz Vogelsang<br />
bekannt, die in der Erhebung nicht enthalten sind.<br />
Auch im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Eifel</strong> zeigt der Mittelspecht eine enge<br />
Bindung an Eichenwälder durch ihre Konzentration im besongroßflächig<br />
mit ehemaligen Eichenniederwäldern bedeckten<br />
ders eichenreichen <strong>Nationalpark</strong>bezirk Hetzingen und in den<br />
Hängen des Kermeters. Anders als der Mittelspecht ist der<br />
Schwarzspecht auch in den fichtenreichen Hochlagen des südlichen<br />
<strong>Nationalpark</strong>gebietes vertreten. Wegen des noch geringen<br />
Anteiles der als Brutbaum bevorzugten Buche ist seine<br />
Dichte dort aber derzeit begrenzt.<br />
Das dauerhafte Einstellen der Nutzung von heimischen Laubbäumen<br />
und die im südlichen Teilbereich konzentrierte Unterpflanzung<br />
großflächiger Fichtenwälder mit Buche sollten<br />
wesentliche Verbesserungen auch für anspruchsvollere<br />
Spechtarten bewirken. Ein langfristig angelegtes Monitoring<br />
unter Einbeziehung der Spechte als Leitarten für Wälder soll<br />
dies periodisch überprüfen.<br />
10<br />
Größtes Vorkommen der Mauereidechse in NRW<br />
Die Mauereidechse gilt in Nordrhein-Westfalen als vom Aussterben<br />
bedroht und lebt im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Eifel</strong> nahe ihrer<br />
nordwestlichen Verbreitungsgrenze. Der <strong>Nationalpark</strong> ist<br />
Heimat des derzeit größten Vorkommens der Mauereidechse<br />
in Nordrhein-Westfalen, wobei von einer Population von weit<br />
über 1.000 Tieren auszugehen ist. Die Mauereidechsen stellen<br />
zudem eine bedeutende Nahrungsgrundlage für die seltene<br />
Schlingnatter dar.<br />
Im Rahmen der Erfassungen ausgewählter Artengruppen wurden<br />
2004 durch die Biologischen Stationen Düren und Euskirchen<br />
Daten zu den Reptilien im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Eifel</strong> zusammengetragen.<br />
Im Gegensatz zu den in Nordrhein-Westfalen<br />
häufiger vorkommenden Arten wie Waldeidechse, Blindschleiche<br />
und Ringelnatter, wurden die Vorkommen der selteneren<br />
Schlingnatter und Mauereidechse gezielt gesucht und für die<br />
Mauereidechse nahezu vollständig erfasst.<br />
Die Mauereidechse findet im <strong>Nationalpark</strong> ideale<br />
Bedingungen.<br />
Reviere Mittel- und Schwarzspecht 2004<br />
Quelle: Dalbeck, L., et al, 2004:<br />
Erfassung ausgewählter Vogelarten auf<br />
Teilflächen des <strong>Nationalpark</strong>s <strong>Eifel</strong> im Jahr<br />
2004; nicht kartiert wurden der rund<br />
3.200 ha große Teilbereich Truppenübungsplatz<br />
Vogelsang im Zentrum und<br />
der rund 1.000 ha große Buntsandsteinbereich<br />
des Kermeters im Osten des<br />
<strong>Nationalpark</strong>s <strong>Eifel</strong>.<br />
Vorkommen von Mauereidechse<br />
Quelle: Dalbeck, L.; Zehlius, J. 2004:<br />
Erfassung der Reptilien mit Schwerpunkt auf Mauereidechse und Schlingnatter<br />
im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Eifel</strong> im Jahr 2004.