Dokument herunterladen - Katholische Jugendarbeit im Bornaer Land

Von Amts wegen wurden erste Konzentrationslager eingerichtet, die nun anstelle der
Folterkeller der SA, traten. Durch Anordnung Hitlers wurden nach dem 30. Juni 1934,
binnen weniger Tage, die Anhänger und Kampfgefährten umgebracht, die mit ihren
Forderungen der Reichswehr – Generalität lästig geworden war. Diese Arbeit übernahm
die SS, die unter Befehl Heinrich Himmlers auch die Konzentrationslager leitete. Etwa
von 1942 an bekamen die KZ´s die Aufgabe, die Arbeitskräfte der Gefangenen lukrativ
auszubeuten, während die Zwangsarbeit dem Lageraufbau selbst dienen sollte. Viele
schwere Arbeiten wurden ohne technische Hilfsmittel ausgeführt und sollten Schmerzen
bereiten. Allmählich wurde es allgemeingültig Gefangene auch an Konzernbetriebe zu
vermieten. Minderwertige Menschenrassen sollten durch barbarische
Arbeitsbedingungen ausgerottet werden: „Vernichtung durch Arbeit“ war das Motto.
Die Konzentrationslager wurden zur Dauereinrichtung. Wurden ursprünglich fast nur
politische Verdächtige in die Lager verschleppt, so kamen nun Kriminelle,
„Arbeitsscheue“ und unerwünschte Randgruppen wie die Roma und Sinti hinzu.
Die Judenverfolgung wirkte sich zunächst in Einlieferung einzelner Juden, in die
Konzentrationslager aus. Mit den im März 1938 beginnenden Massenverschleppungen
wurde die Zahl der eingelieferten Juden mit fast jedem Monat größer. Sie nahm immer
schlimmere Formen an und endete in den Massenmorden der „Endlösung“ und in den
Evakuierungsmärschen, wo noch einmal zahlreiche Opfer ermordet wurden.
Der größte Teil der Männer und Frauen, die das Lager bewachten bestand aus jungen
Menschen, die über die Zeit, mittels geistiger und physischer Dressur zu Terrortruppen
geschliffen wurden, die kaum mehr Menschlichkeit kannten. Vorgesetzte brachten
ihnen bei, dass sich im Lager „Untermenschen“ befänden – Schädlinge, von denen das
Deutsche Volk befreit werden müsse und es sei ihre Pflicht mit allen Mitteln das Volk
vor diesem Ungeziefer zu schützen. Es war eine teuflische Planung, die Erich Kästner
1945 in folgenden Zeilen beschrieb, als er zum ersten al von den Gräueltaten, die in den
Konzentrationslager statt fanden, erfuhr: „Die Geschehnisse gehören nicht in die
Geschichte, sondern in des Teufels Gesangbuch. Die Lager glichen Irrenanstalten, aber
in der Umkehrung, den wahnsinnig waren nicht die Insassen, sondern das Personal“
(Lagergemeinschaft Buchenwald – Dora 1986, S.9ff, Herv.d.D.M.).
4