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Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie<br />
Im Zweifelsfall muss eine Abwägung zwischen einer vitalen Therapieindikation und einer potenziellen<br />
Verschlechterung der Myasthenie erfolgen. Im Allgemeinen wird aber aus Sorge um eine medikamentenbedingten<br />
Verschlechterung der Fehler gemacht, bei myasthener Verschlechterung und gleichzeitigem Infekt zu lange mit der<br />
Antibiotikagabe zu warten.<br />
D-Penicillamin und Chloroquin werden als Basistherapeutika in der Rheumatologie verwendet und können selbst<br />
eine autoimmune AChR-AK-positive MG auslösen, die nach Absetzen reversibel ist (sicher weit unter 1 % aller<br />
Myasthenie-Patienten). D-Penicillamin und Chloroquin sollen bei Myasthenie-Patienten nicht eingesetzt werden.<br />
Pathophysiologie<br />
Autoimmunpathogenese<br />
Ursache der autoimmunen Myasthenia gravis ist ein Verlust von funktionsfähigen Acetylcholin-Rezeptoren (nAChR) an<br />
der motorischen Endplatte durch Autoantikörper (AK). In ähnlicher Weise sind auch Autoantikörper gegen MuSK<br />
pathogenetisch relevant. Sie interferieren mit der Agrin-induzierten Clusterbildung von AChR an der Endplatte (Hoch et<br />
al. 2001). Das gemeinsame Vorkommen von AchR-AK und MuSK-AK wird, von seltenen Einzelfällen abgesehen,<br />
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