Gut leben mit Psoriasis
Gut leben mit Psoriasis
Gut leben mit Psoriasis
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Gut</strong> <strong>leben</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong>
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
GUT LEBEN MIT PSORIASIS<br />
Die <strong>Psoriasis</strong> (auch Schuppenflechte<br />
genannt) ist eine chronische,<br />
aber behandelbare Hautkrankheit,<br />
die normalerweise <strong>mit</strong> starker<br />
Schuppung und einer Entzündung<br />
einhergeht. Von der <strong>Psoriasis</strong> sind<br />
weltweit etwa 1-3% der Bevölkerung<br />
betroffen. Die Krankheit kann<br />
in ihrer Ausprägung von einer kleinen<br />
kosmetischen Beeinträchtigung<br />
bis hin zu einem vollständigen Körperbefall<br />
<strong>mit</strong> einer starken Minderung<br />
der Lebensqualität reichen.<br />
Deshalb ist <strong>Psoriasis</strong> für viele Betroffene<br />
nicht nur ein medizinisches,<br />
sondern auch ein psychosoziales<br />
Problem, das von Unsicherheit<br />
bis zu Isolation im täglichen Leben<br />
führen kann.<br />
„<strong>Gut</strong> <strong>leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong>“ richtet<br />
sich sowohl an Patienten als auch<br />
an alle, die <strong>mit</strong> Psoriatikern <strong>leben</strong><br />
und arbeiten. Unser Ziel ist es, Wissen<br />
und Verständnis für die Situation<br />
der Betroffenen zu schaffen.<br />
„<strong>Gut</strong> <strong>leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong>“ möchte<br />
ferner dazu beitragen, dass ärztliche<br />
Empfehlungen und Behandlungsmaßnahmen<br />
besser verstanden<br />
werden und zeigt auf, wie Sie<br />
trotz einer chronischen Krankheit<br />
nicht auf Lebensqualität und Lebensfreude<br />
verzichten müssen.<br />
LEO Pharma GmbH<br />
AUTOR: Dr. Annegret Brunner<br />
LEO Pharma ist eines der weltweit<br />
führenden Unternehmen in der Entwicklung<br />
von Medikamenten und<br />
Therapiekonzepten zur Behandlung<br />
von <strong>Psoriasis</strong>. Mit der vorliegenden<br />
Broschüre wollen wir dabei helfen,<br />
wichtige Grundlagen und Hintergrundinformationen<br />
über die Krankheit<br />
zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />
3<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
Die am häufigsten befallenen<br />
Körperbereiche<br />
der <strong>Psoriasis</strong> vulgaris<br />
(in violett):<br />
Streckseiten der Gliedmaßen<br />
(Ellenbogen,<br />
Knie), behaarter Kopf,<br />
Nägel und die Sakralregion.<br />
Die inverse<br />
<strong>Psoriasis</strong> (in rot) betrifft<br />
vor allem die Körperfalten,<br />
Hand- und<br />
Fußflächen und den<br />
Genitalbereich.<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
WAS IST PSORIASIS?<br />
Die Schuppenflechte - deren medizinische<br />
Bezeichnung <strong>Psoriasis</strong> ist -<br />
ist eine chronische, entzündliche<br />
Hautkrankheit, an der ungefähr 1-<br />
3% der Weltbevölkerung erkrankt<br />
ist. Allein in Deutschland rechnet<br />
man demzufolge <strong>mit</strong> 1,6-2 Millionen<br />
Psoriatikern. <strong>Psoriasis</strong> gilt heutzutage<br />
als nicht heilbar. Es gibt aber<br />
Therapien, die den Verlauf einer<br />
<strong>Psoriasis</strong> günstig beeinflussen.<br />
WOHER KOMMT DER NAME<br />
PSORIASIS?<br />
Das Krankheitsbild der <strong>Psoriasis</strong><br />
wurde erstmals von dem englischen<br />
Arzt Robert Willan (1757-1812) beschrieben.<br />
Ihren heutigen Namen<br />
gab ihr allerdings erst der Wiener<br />
Hautarzt Ferdinand v. Hebra (1816-<br />
1880): <strong>Psoriasis</strong> vulgaris. Der Name<br />
leitet sich ab vom griechischen Psora<br />
(die Schuppe) und psao (ich kratze).<br />
KRANKHEITSBILD<br />
4<br />
In der Regel beginnt die <strong>Psoriasis</strong><br />
zunächst <strong>mit</strong> einem oder mehreren<br />
roten Flecken auf der Haut. Die Flecken<br />
dehnen sich aus und fangen<br />
an, eine silbrig glänzende, schuppige<br />
Oberfläche zu bilden, die mehr<br />
oder weniger leicht abzulösen ist.<br />
Bei dem Versuch, die Schuppen <strong>mit</strong><br />
dem Fingernagel oder einer Pinzette<br />
abzuheben, kommt es häufig zu<br />
punktförmigen Blutungen (auch<br />
„blutiger Tau“ genannt). Die <strong>Psoriasis</strong><br />
geht <strong>mit</strong> sehr unterschiedlich<br />
ausgeprägtem, wechselhaftem<br />
Juckreiz einher.<br />
Die am häufigsten befallenen Stellen<br />
sind Ellbogen, Knie und Kopfhaut,<br />
doch kann auch der ganze<br />
Körper betroffen sein.<br />
Bei knapp zwei Dritteln aller Betroffenen<br />
tritt zusätzlich eine Nagelpsoriasis<br />
auf. Finger- und Zehennägel<br />
bekommen kleine Dellen, Ölflecken<br />
oder verformen sich. Bis zu 20 Prozent<br />
der Patienten leiden unter der<br />
schmerzhaften <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis,<br />
die zu Gelenkbeschwerden bis hin<br />
zu Deformationen der Gelenke und<br />
Arbeitsunfähigkeit führen kann.<br />
Nach dem Erkrankungsalter wird<br />
die <strong>Psoriasis</strong> in zwei Typen unterteilt:<br />
Der Typ 1 - oder auch Frühtyp genannt<br />
- tritt meist vor dem 40. Lebensjahr<br />
auf, verläuft meist schwerer<br />
und tritt familiär gehäuft auf.<br />
Der Typ 2 - oder Spättyp genannt -<br />
ist im Verlauf oft leichter. Eine familiäre<br />
Häufung konnte beim Spättyp<br />
nicht beobachtet werden.
Alter beim ersten<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Schub<br />
TYP I (FRÜHTYP)<br />
Jünger als 40 Jahre<br />
(Altersgipfel 15-25 Jahre)<br />
TYP II (SPÄTTYP)<br />
Älter als 40 Jahre<br />
(Altersgipfel 50-60 Jahre)<br />
Unterteilung der <strong>Psoriasis</strong><br />
nach dem Erkrankungsalter<br />
Häufigkeit Ca. 75% der Fälle Ca. 25% der Fälle<br />
Verlauf<br />
Entstehung<br />
Meist eher schwerer,<br />
<strong>mit</strong> häufigen Rückfällen<br />
Familiär gehäuft, genetische<br />
Assoziation<br />
Eher stabil, ohne große<br />
Rückfallneigung<br />
Nicht familiär gehäuft<br />
WIE KANN MAN PSORIASIS VON<br />
ANDEREN HAUTERKRANKUNGEN<br />
UNTERSCHEIDEN?<br />
Beim Aufschaben eines <strong>Psoriasis</strong>herdes<br />
treten fast immer drei typische<br />
Erscheinungen auf, die bei der<br />
Diagnose eingesetzt werden können:<br />
1. Das Kerzenwachsphänomen:<br />
Wenn man <strong>mit</strong> einem Holzspatel<br />
Schuppen abkratzt, erinnern die<br />
abgelösten Schichten an abgeschabtes<br />
Kerzenwachs<br />
Veranlagung für diese Krankheit<br />
vererbt werden kann. Bei Frauen<br />
und Männern kommt die <strong>Psoriasis</strong><br />
etwa gleich häufig vor.<br />
In einigen Gruppen, wie zum Beispiel<br />
bei den Ureinwohnern der Anden<br />
oder den Inuit, tritt die <strong>Psoriasis</strong><br />
nicht auf. Dies könnte durch genetische<br />
Unterschiede in Kombination<br />
<strong>mit</strong> Umweltfaktoren zu erklären<br />
sein.<br />
2. Das Phänomen des letzten Häutchens:<br />
Wenn die ganze Schuppenschicht<br />
abgekratzt wird, erscheint<br />
ein dünnes, feucht glänzendes<br />
Häutchen<br />
3. Das Phänomen des blutigen<br />
Taus: Wenn weiter auf diesem<br />
Häutchen geschabt wird, entstehen<br />
punktförmige Blutungen.<br />
WER IST BETROFFEN?<br />
Besonders häufig sind Menschen<br />
betroffen, deren Eltern oder andere<br />
nahe Verwandte bereits an Schuppenflechte<br />
erkrankt sind, da die<br />
5<br />
Typische Merkmale<br />
der <strong>Psoriasis</strong> als Diagnosehilfe:<br />
Kerzenwachsphänomen,<br />
Phänomen<br />
des letzten<br />
Häutchens, Phänomen<br />
des blutigen Taus<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
Klinische Anzeichen einer<br />
<strong>Psoriasis</strong> vulgaris<br />
vom Plaque Typ<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
ARTEN DER PSORIASIS<br />
PSORIASIS VULGARIS<br />
Die Mehrheit der <strong>Psoriasis</strong>patienten<br />
leidet<br />
an der <strong>Psoriasis</strong> vulgaris<br />
(vulgaris = gewöhnlich,<br />
gemein)<br />
vom Plaque Typ. In<br />
der Kurzform wird sie<br />
als Plaque-<strong>Psoriasis</strong><br />
bezeichnet. Charakteristisch<br />
für sie sind<br />
scharf begrenzte, erhabene,<br />
rötliche Herde<br />
(Plaques), die von<br />
silbrig-glänzenden<br />
Schuppen bedeckt sind. Diese sind<br />
nicht fest haftend und lassen sich<br />
leicht <strong>mit</strong> einem Spatel abkratzen.<br />
Form, Größe, Ausdehnung und Lokalisation<br />
der Plaques sind sehr unterschiedlich.<br />
Plaque-<strong>Psoriasis</strong> wird in 60% bis<br />
70% der Fälle von Juckreiz begleitet.<br />
Der Juckreiz tritt zwar nicht<br />
ständig auf, wird aber von den Betroffenen<br />
als sehr unangenehm<br />
empfunden.<br />
Außer den Plaques gibt es noch<br />
vielfältige weitere Erscheinungsformen<br />
der <strong>Psoriasis</strong>, die je nach Ausdehnung<br />
und betroffener Körperstelle<br />
<strong>mit</strong> verschiedenen Hautveränderungen<br />
einhergehen können.<br />
PSORIASIS GUTTATA / PSORIASIS<br />
PUNCTATA<br />
Kleine, runde, vereinzelte Schuppenflechtenherde<br />
weisen auf eine <strong>Psoriasis</strong><br />
punctata bzw. <strong>Psoriasis</strong> guttata<br />
hin. Diese Form der <strong>Psoriasis</strong><br />
weist anstelle von vereinzelten, dicken<br />
Plaques kleine, rote, schuppige<br />
Punkte auf, die aussehen wie über<br />
6<br />
den Körper verteilte Wassertropfen.<br />
<strong>Psoriasis</strong> guttata tritt häufiger bei<br />
Kindern und jungen Erwachsenen<br />
auf und der Krankheitsausbruch<br />
scheint oft <strong>mit</strong> Racheninfektionen<br />
durch Streptokokken (z. B. <strong>mit</strong> einer<br />
Entzündung des Nasenrachens, der<br />
Rachenschleimhaut oder einer Mandelentzündung)<br />
gekoppelt zu sein.<br />
Dieser Typ der <strong>Psoriasis</strong> bildet sich<br />
nach mehreren Wochen häufig spontan<br />
zurück und kann in gleicher Form<br />
oder als klassische Plaque-<strong>Psoriasis</strong><br />
wieder ausbrechen.<br />
PSORIASIS NUMMULARIS<br />
<strong>Psoriasis</strong> nummularis zeichnet sich<br />
aus durch runde Plaques, die wenige<br />
Zentimeter Durchmesser haben.<br />
Ihre Form und Größe erinnern an<br />
Münzen.<br />
PSORIASIS PUSTULOSA<br />
Bei der <strong>Psoriasis</strong> pustulosa treten im<br />
Bereich der Schuppenflechtenherde<br />
Pusteln auf. Die Pusteln sind <strong>mit</strong> Entzündungszellen<br />
gefüllt, die ihnen ein<br />
gelbliches Aussehen verleihen. Am<br />
stärksten betroffen sind zumeist die<br />
Handflächen und Fußsohlen. Man<br />
nimmt an, dass diese Form der<br />
Schuppenflechte etwa 100-mal seltener<br />
auftritt als die <strong>Psoriasis</strong> vulgaris.<br />
Sie kann als eine Komplikation<br />
der <strong>Psoriasis</strong> vulgaris, als Reaktion<br />
auf Medikamente oder bei deren<br />
plötzlichen Absetzen entstehen.<br />
Gravierende Auswirkungen hat die<br />
<strong>Psoriasis</strong> pustulosa des Zumbusch-<br />
Typs, bei der sich die Pusteln über<br />
die gesamte Haut verteilen. Dabei<br />
kommt es oft zu Fieber und Schüttelfrost,<br />
so dass eine Klinikeinweisung<br />
angezeigt ist.
PSORIASIS INVERSA<br />
Die Begriffe „inverse <strong>Psoriasis</strong>“ und<br />
„flexurale <strong>Psoriasis</strong>“ werden verwendet,<br />
wenn die Ausschläge an<br />
den Beugeseiten der Gelenke, an<br />
Handflächen und Fußsohlen sowie<br />
Hautfalten (Achseln, Leisten, unter<br />
den Brüsten sowie im Genital- und<br />
Analbereich) auftreten.<br />
Am häufigsten betrifft die inverse<br />
<strong>Psoriasis</strong> die Gesäßspalte, den Genitalbereich<br />
und bei Frauen die Falten<br />
unter den Brüsten. Im Gegensatz<br />
dazu werden Schuppenflechtenherde<br />
unter den Achseln und in<br />
den Kniekehlen nur selten beobachtet.<br />
Die inverse <strong>Psoriasis</strong> zeigt sich<br />
durch hellrote, weiche und deutlich<br />
abgegrenzte Hautveränderungen,<br />
die durch die ständige Reibung im<br />
Bereich der Hautfalten verschlimmert<br />
werden können. Diese betroffenen<br />
Stellen können jucken oder<br />
schmerzen. Die normalerweise für<br />
<strong>Psoriasis</strong> typischen Schuppen treten<br />
aufgrund der natürlichen Körperfeuchtigkeit<br />
in den Hautfalten<br />
häufig nicht auf. Inverse <strong>Psoriasis</strong><br />
kann aber auch in Form von nässenden<br />
Flecken <strong>mit</strong> weißem Schorf vorkommen.<br />
ERYTHRODERMISCHE PSORIASIS<br />
Die erythrodermische <strong>Psoriasis</strong><br />
oder psoriatische Erythrodermie<br />
kann einen Großteil der Körperoberfläche<br />
betreffen, wobei die Haut<br />
von roten und schuppigen Flächen<br />
(d. h. erythemato-squamös) bedeckt,<br />
ist. Vereinzelt können auch<br />
Stellen <strong>mit</strong> Pusteln auftreten. Eine<br />
<strong>Psoriasis</strong> erythrodermica ist meistens<br />
<strong>mit</strong> Fieber verbunden und erfordert<br />
eine stationäre Behandlung.<br />
PSORIASIS-ARTHRITIS<br />
Zwischen 10% und 20% aller Psoriatiker<br />
verspüren ab und zu leichte<br />
oder schwerere Gelenkbeschwerden.<br />
Diese psoriatische Gelenkentzündung<br />
heißt <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis,<br />
bei Wirbelsäulenbefall spricht man<br />
von einer <strong>Psoriasis</strong>-Spondylitis. Bei<br />
der chronischen <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis<br />
sind typischerweise die Finger- und<br />
Zehenendgelenke befallen. Gleichzeitig<br />
weisen meist auch die Nägel<br />
psoriatische Veränderungen auf.<br />
Schubweise oder <strong>mit</strong> ständiger entzündlicher<br />
Aktivität kommt es<br />
schließlich zu einer irreversiblen<br />
Zerstörung der Gelenke und der angrenzenden<br />
Knochen.<br />
PSORIASIS GENERALISATA<br />
Wenn die Schuppenflechtenherde<br />
überall auf der Haut auftreten, kann<br />
von <strong>Psoriasis</strong> universalis oder <strong>Psoriasis</strong><br />
generalisata gesprochen werden.<br />
Diese Form der <strong>Psoriasis</strong> ist<br />
eher selten.<br />
7<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
WIE ENTSTEHT PSORIASIS?<br />
4<br />
3<br />
1<br />
2<br />
5<br />
Die Haut bei Schuppenflechte:<br />
Im Vergleich<br />
zu gesunder<br />
Haut fallen hier die erweiterten<br />
Gefäße (1),<br />
die große Anzahl an<br />
Entzündungszellen (2)<br />
und die aufragende,<br />
verdickte Hornschicht<br />
(3) auf.<br />
Lederhaut <strong>mit</strong> Blutgefäßen<br />
(1), Oberhaut<br />
(4), Erneuerungszellschicht<br />
(5) Hornschicht<br />
(3)<br />
Die Haut ist <strong>mit</strong> ungefähr 2 Quadratmetern<br />
das größte Organ des<br />
menschlichen Körpers. Sie besteht<br />
aus 3 Schichten, die untereinander<br />
in Verbindung stehen, voneinander<br />
abhängig sind und sich gegenseitig<br />
beeinflussen.<br />
Das Krankheitsgeschehen spielt<br />
sich bei der <strong>Psoriasis</strong> vor allem in<br />
der obersten Hautschicht, der Epidermis,<br />
ab. Hier werden fortwährend<br />
Oberhautzellen gebildet, welche<br />
nach außen wandern und die,<br />
für den Schutz der Haut erforderliche,<br />
Hornschicht produzieren.<br />
Die an Schuppenflechte erkrankte<br />
Haut ist in ihrer Funktion gestört:<br />
1. Die Zellerneuerung erfolgt zu<br />
schnell<br />
2. Es kommt zu einer entzündlichen<br />
Hautreaktion<br />
Bei einer Schuppenflechte erneuert<br />
sich die Oberhaut aufgrund einer<br />
abnormalen Vermehrung der Oberhautzellen<br />
zu schnell – etwa siebenmal<br />
schneller als normal. Tatsächlich<br />
beträgt die Erneuerungszeit<br />
in Schuppenflechtenherden nur<br />
4-7 Tage gegenüber 28 Tagen in der<br />
gesunden Haut. Aufgrund der kurzen<br />
Zeitspanne sind die Oberhautzellen<br />
noch nicht ausgereift und lösen<br />
sich deshalb nicht von der<br />
Hautoberfläche ab. Sie verk<strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong> den benachbarten Zellen und<br />
bilden feste Schuppen.<br />
entzündlichen Hautreaktionen. Zwei<br />
Zelltypen sind hauptsächlich für die<br />
entzündliche Reaktion verantwortlich:<br />
Die Langerhans-Zellen und die<br />
T-Zellen.<br />
In der gesunden Haut haben die<br />
Langerhans-Zellen die Aufgabe eindringende<br />
Mikroorganismen zu erkennen<br />
und deren weiteres Vordringen<br />
in die Haut zu stoppen. Nach<br />
dem ersten Erkennen der Eindringlinge<br />
wandern die Langerhans-Zellen<br />
in die nächst gelegenen Lymphknoten<br />
und aktivieren dort weitere<br />
Immunzellen, die so genannten T-<br />
Zellen. Die T-Zellen werden dann<br />
über die Blutbahnen in das Gewebe<br />
transportiert, in dem die Eindringlinge<br />
beobachtet wurden, und unterstützen<br />
dort die Immunabwehr.<br />
Bei der Schuppenflechte werden T-<br />
Zellen auch ohne Vorhandensein<br />
von Mikroorganismen von den Langerhans-Zellen<br />
aktiviert und gelangen<br />
in die Oberhaut. Als Ursache für<br />
diese Fehlsteuerung wird eine Autoimmunreaktion<br />
gegen die Oberhautzellen<br />
angenommen, deren<br />
Oberflächenproteine Teilen von bestimmten<br />
Bakterien ähneln. Die aktivierten<br />
T-Zellen setzen Botenstoffe<br />
wie Interferon-gamma und Tumornekrosefaktor-alpha<br />
frei. Die Botenstoffe<br />
haben eine entzündungsfördernde<br />
Wirkung und regen die<br />
Oberhautzellen zu einer starken<br />
Vermehrung an. Die abnormale Erneuerung<br />
der Oberhautzellen und<br />
die Entzündungsreaktion sind von<br />
außen als Schuppung und Rötung<br />
sichtbar.<br />
Zusätzlich zu der schnellen Umsatzrate<br />
der Oberhautzellen ist die<br />
Schuppenflechte das Ergebnis von<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
8<br />
www.psorinfo.de
KRANKHEITSAUSLÖSER<br />
Wissenschaftler begannen im 20.<br />
Jahrhundert die Ursachen der Erkrankung<br />
zu erforschen. Seit den<br />
neunziger Jahren geht man davon<br />
aus, dass die <strong>Psoriasis</strong> sowohl genetische,<br />
immunologische und umweltbedingte<br />
Ursachen hat. Möglicherweise<br />
handelt es sich um eine<br />
so genannte Autoimmunerkrankung.<br />
Dabei erkennt das Immunsystem<br />
körpereigenes Gewebe als<br />
fremd und produziert Abwehrstoffe<br />
dagegen.<br />
In jedem Fall gibt es nicht nur eine<br />
einzige Ursache, sondern es treffen<br />
immer mehrere unterschiedliche<br />
Faktoren zusammen. Da<strong>mit</strong> die Erkrankung<br />
bei bestehender Veranlagung<br />
tatsächlich ausbricht, kommen<br />
meist zusätzliche Provokationsfaktoren<br />
hinzu. Diese können<br />
nicht nur den ersten Ausbruch auslösen,<br />
sondern auch einen erneuten<br />
Schub bei bereits bestehender Erkrankung<br />
hervorrufen. Allerdings ist<br />
bisher ungeklärt, warum nur manche,<br />
aber nicht alle <strong>Psoriasis</strong>-Patienten<br />
auf solche Provokationsfaktoren<br />
reagieren.<br />
Zu den bereits bekannten<br />
Provokationsfaktoren<br />
gehören:<br />
• Bakterien (z. B.<br />
Streptokokken)<br />
und Viren: Oft tritt<br />
eine <strong>Psoriasis</strong> erstmals<br />
nach einem<br />
akuten Infekt auf,<br />
zum Beispiel nach<br />
DERMIS<br />
einer Grippe, einer<br />
Bronchitis oder einer<br />
Entzündung<br />
der Nasennebenhöhlen, der Mandeln<br />
oder der Zahnwurzeln.<br />
• Das Klima: Die <strong>Psoriasis</strong> verschlechtert<br />
sich bei vielen Patienten<br />
im Herbst, bessert sich hingegen<br />
im Sommer bzw. am Meer<br />
dank der Kombination von Salzwasser<br />
und UV-Licht.<br />
• Physikalische Reize: Druck, Verletzungen,<br />
eine ständige mechanische<br />
Belastung oder ein Sonnenbrand<br />
können eine <strong>Psoriasis</strong> verschlimmern<br />
oder auslösen. Das<br />
Auftreten von Herden nach Kratzern,<br />
Wunden oder Operationen<br />
4. Schuppenbildung auf der Haut<br />
EPIDERMIS 3. Starke Teilung der<br />
Hautzellen<br />
1. Aktivierung einer T-Zelle<br />
2. Produktion<br />
von Botenstoffen<br />
(Zytokinen)<br />
Entstehung eines<br />
Schuppenflechtenherdes:<br />
1. T-Zellen werden<br />
von Langerhans-Zellen<br />
aktiviert. 2. Vermehrung<br />
und Freisetzung<br />
der entzündungsauslösenden<br />
Botenstoffe<br />
(Zytokine) Entzündungsprozesse<br />
werden<br />
in Gang gesetzt<br />
(sichtbar durch Rötung,<br />
Juckreiz) 3. abnormale<br />
Vermehrung<br />
der Hautzellen, die als<br />
Schuppen abgestoßen<br />
werden (4).<br />
Genetische<br />
Veranlagung<br />
Vererbung, immunologische<br />
Ausstattung<br />
Umweltfaktoren<br />
Streptokokken-Infekte<br />
(z.B. Angina), Stress,<br />
Medikamente<br />
(z. B. Beta-Blocker, Lithium)<br />
Entstehung der <strong>Psoriasis</strong><br />
vulgaris<br />
Entzündung der Haut<br />
starke Steigerung der Zellteilung von<br />
Oberhautzellen<br />
schuppende, entzündliche Hautveränderungen<br />
(Plaques)<br />
9<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
ezeichnet man als Köbner-Phänomen.<br />
• Hormone: Eine hormonelle Umstellung,<br />
etwa in der Pubertät,<br />
während einer Schwangerschaft<br />
oder in den Wechseljahren, kann<br />
sich ebenfalls auf eine <strong>Psoriasis</strong><br />
auswirken.<br />
• Psychische Einflüsse: Betroffene<br />
stellen oft fest, dass sich Probleme<br />
in der Partnerschaft und<br />
Stress bei der Arbeit negativ auf<br />
den Verlauf einer <strong>Psoriasis</strong> auswirken.<br />
• Medikamente: Betablocker (wie<br />
z.B. Metoprolol), Lithium und<br />
Chloroquin gehören zu den Medikamenten,<br />
denen gelegentlich eine<br />
auslösende Wirkung für die<br />
Krankheit nachgesagt wird.<br />
• Weitere Provokationsfaktoren<br />
sind Alkohol und Übergewicht.<br />
Besonders gravierend scheint der<br />
Einfluss des Rauchens auf die so<br />
genannte <strong>Psoriasis</strong> pustulosa palmoplantaris.<br />
EINFLUSS DER PSORIASIS AUF AN-<br />
DERE ERKRANKUNGEN<br />
In mehreren Studien wurde gezeigt,<br />
dass bestimmte Krankheiten bei<br />
Menschen <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong> viel häufiger<br />
auftreten als bei Personen ohne<br />
Schuppenflechte.<br />
ENTZÜNDLICHE ERKRANKUNGEN<br />
Es ist bekannt, dass Morbus Crohn<br />
bei Patienten <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong> häufiger<br />
vorkommt als bei untersuchten<br />
Kontrollgruppen. Hierbei handelt es<br />
sich um eine chronische entzündliche<br />
Darmkrankheit, die vor allem<br />
bei jungen Menschen auftritt. Beide<br />
Erkrankungen werden gelegentlich<br />
<strong>mit</strong> den gleichen Medikamenten behandelt<br />
wie beispielsweise <strong>mit</strong> TNFalpha-Hemmern.<br />
STOFFWECHSELERKRANKUNGEN<br />
Was Stoffwechselerkrankungen betrifft,<br />
so ist die Diabetesrate bei Patienten<br />
<strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong> erhöht und<br />
Reizdarmerkrankungen (IBS) treten<br />
häufiger auf.<br />
Kieler Wissenschaftler fanden heraus,<br />
dass etwa die Hälfte der an<br />
Schuppenflechte erkrankten Menschen<br />
übergewichtig ist, ein Drittel<br />
davon stark. Starkes Übergewicht<br />
Bekannte Auslösefaktoren<br />
der <strong>Psoriasis</strong><br />
Infektionskrankheiten<br />
(z.B. Angina)<br />
Hormonelle<br />
Umstellung<br />
Feuchtes und<br />
kaltes Klima<br />
Übergewicht/<br />
Fettstoffwechsel<br />
Familiäre<br />
Prädisposition<br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
Arznei<strong>mit</strong>tel (z. B.<br />
Betablocker)<br />
Mechanische oder<br />
physikalische Reize<br />
(Köbner Phänomen)<br />
Psyche, Stress<br />
Alkoholmissbrauch<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
10<br />
www.psorinfo.de
kann zu einer schweren Ausprägung<br />
der Schuppenflechte führen.<br />
PSYCHOLOGISCHE ERKRANKUN-<br />
GEN<br />
In einer Studie wurde gezeigt, dass<br />
Schuppenflechte zu einer Abnahme<br />
des Selbstwertgefühls führen kann.<br />
Patienten <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong> haben häufiger<br />
eine Depression als der Bevölkerungsdurchschnitt.<br />
Je länger die<br />
<strong>Psoriasis</strong> besteht, desto stärker<br />
wird das Gefühl der Entmutigung<br />
und das Depressionsrisiko steigt.<br />
<strong>Psoriasis</strong> hat ebenso große psychologische<br />
Auswirkungen wie <strong>leben</strong>sbedrohliche<br />
Krankheiten. Außerdem<br />
spielt Stress für den Ausbruch<br />
und den weiteren Verlauf der<br />
Schuppenflechte offensichtlich eine<br />
Rolle.<br />
und wird dann durch ein Ekzem abgelöst,<br />
oder Patienten entwickeln<br />
eine ekzematöse <strong>Psoriasis</strong>, normalerweise<br />
durch Unverträglichkeit eines<br />
Medikaments. Außerdem sind<br />
ältere Menschen <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong> empfänglicher<br />
gegenüber Blasen bildenden<br />
Dermatosen (BSD). Das<br />
hängt wahrscheinlich <strong>mit</strong> dem chronischen<br />
Entzündungszustand der<br />
Haut zusammen.<br />
Hautinfektionen wie Mykosen<br />
(durch Pilze verursachte Krankheiten)<br />
oder Warzen treten bei Personen<br />
<strong>mit</strong> Schuppenflechte nur selten<br />
auf. Die beschleunigte Erneuerung<br />
der Epidermis und bestimmte Peptide<br />
in der Haut (sogenannte Defensine)<br />
schützen möglicherweise vor<br />
Hautinfektionen, da sich keine Bakterien<br />
in die Haut einnisten können.<br />
HERZKRANKHEITEN<br />
Es wird angenommen, dass Psoriatiker<br />
einem erhöhten Risiko ausgesetzt<br />
sind, am Herz-Kreislauf-System<br />
zu erkranken. Die biologischen<br />
Mechanismen für die Assoziation<br />
Herzerkrankung und <strong>Psoriasis</strong> sind<br />
weitgehend unbekannt. Es werden<br />
allerdings verschiedene kardiovaskuläre<br />
Risikofaktoren wie Fettleibigkeit,<br />
Rauchen, Diabetes und Bluthochdruck<br />
im Zusammenhang <strong>mit</strong><br />
der <strong>Psoriasis</strong> vermutet.<br />
ANDERE HAUTKRANKHEITEN<br />
<strong>Psoriasis</strong> wird nur selten von einem<br />
Ekzem begleitet. Tatsächlich sieht<br />
es so aus, als ob sich beide Krankheiten<br />
weitgehend gegenseitig ausschließen.<br />
Dennoch klingt eine<br />
Schuppenflechte gelegentlich ab<br />
11<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
PSORIASIS BEI KINDERN & JUGENDLICHEN<br />
PSORIASIS BEI KINDERN<br />
<strong>Psoriasis</strong> tritt in 15% der Fälle in der<br />
Kindheit und bei jedem dritten Fall<br />
in einem Alter unter 20 Jahren auf.<br />
Form der <strong>Psoriasis</strong>, sondern auch<br />
die Wünsche des Kindes (sofern es<br />
alt genug ist, diese zu äußern) und<br />
der Eltern berücksichtigen. Hautarzt,<br />
Eltern und Kind sollten gemeinsam<br />
eine Therapieform finden,<br />
die am besten für das Kind geeignet<br />
ist. Die Vorteile und Risiken einer<br />
Behandlung sollten noch sorgfältiger<br />
abgewogen werden als bei Erwachsenen.<br />
Dies gilt insbesondere<br />
für innerlich angewandte (systemische)<br />
Therapien. Aufgrund der Nebenwirkungen<br />
bestimmter Medikamente<br />
stehen für Kinder weniger<br />
Behandlungen zur Verfügung als für<br />
Erwachsene.<br />
PFLEGE<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
Auslöser ist häufig eine Tonsillitis<br />
(Mandelentzündung). Wenn Familien<strong>mit</strong>glieder<br />
bereits an <strong>Psoriasis</strong> erkrankt<br />
sind, muss eine Angina deshalb<br />
besonders sorgfältig behandelt<br />
werden. Vorsicht ist auch geboten<br />
bei Grippeerkrankungen, Operationen,<br />
Verbrühungen, Sonnenbränden,<br />
Sportunfällen sowie bestimmten<br />
Medikamenten und Impfungen.<br />
Das Erscheinungsbild der <strong>Psoriasis</strong><br />
bei Kindern ähnelt dem bei Erwachsenen.<br />
Jedoch nimmt die Krankheit<br />
bei Kindern häufig einen untypischen<br />
Verlauf, was die Diagnose erschwert.<br />
Bestimmte Dermatosen<br />
bei Kindern, die den Analbereich,<br />
die Augenlider und die Kopfhaut betreffen,<br />
haben ähnliche Symptome<br />
wie die <strong>Psoriasis</strong>.<br />
BEHANDLUNG<br />
Die vom Arzt verordnete Behandlung<br />
sollte nicht nur die klinische<br />
12<br />
Kinder <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong> müssen lernen,<br />
ihre Haut täglich zu pflegen. Je nach<br />
Trockenheit der Haut sollten sie<br />
sich ein bis zwei Mal täglich eincremen.<br />
Empfehlenswert sind auch<br />
regelmäßige Salz- oder Ölbäder.<br />
ERNÄHRUNG<br />
Selbstverständlich sollten Sie bei<br />
Kindern ganz speziell auf eine sinnvolle<br />
Ernährung achten.<br />
Bei übergewichtigen Kindern kann<br />
es in den Hautfalten oder an Stellen,<br />
an denen die Haut gedehnt<br />
wird, zur <strong>Psoriasis</strong> kommen. Sie<br />
sollten darauf achten, dass Ihr Kind<br />
emotionalen Stress nicht durch<br />
übermäßiges Essen kompensiert.<br />
TIPPS FÜR DEN ALLTAG<br />
Als Kleidung sind weit geschnittene<br />
Textilien aus Baumwolle und Leinen<br />
gut geeignet. Viel Sonne und allenfalls<br />
sogar Urlaub am Meer sind
empfehlenswert. Jedoch sollen Sie<br />
darauf achten, dass Sonnenbrände<br />
vermieden werden, da sie zur Entstehung<br />
von Hautkrebs führen können.<br />
Wenn bei einem Kind eine <strong>Psoriasis</strong><br />
diagnostiziert wird, sind Eltern, Geschwister<br />
und natürlich vor allem<br />
das betroffene Kind besonders gefordert.<br />
Sie alle sollten versuchen,<br />
möglichst gelassen <strong>mit</strong> der Krankheit<br />
umzugehen. Ausflüchte und<br />
Schuldgefühle sind zwar natürliche<br />
Reaktionen, helfen aber beiden Seiten<br />
nicht.<br />
Eltern sollten Fragen des Kindes<br />
verständlich und wahrheitsgetreu<br />
beantworten. Kinder haben es<br />
leichter, wenn sie ihren Kameraden<br />
erklären können, was sie haben.<br />
Wichtig ist auch, dass der Lehrer<br />
über die Krankheit informiert ist.<br />
PSORIASIS BEI JUGENDLICHEN<br />
<strong>Psoriasis</strong> kann zu Beginn der Pubertät<br />
besonders schwierig sein, da<br />
dieser Zeitraum von physischen und<br />
psychischen Veränderungen geprägt<br />
und die emotionale Unsicherheit<br />
besonders groß ist. Gefangen<br />
zwischen dem Wunsch nach Unabhängigkeit<br />
und der Angst vor dem<br />
Verlassenwerden kommt es bei Heranwachsenden<br />
in einigen Fällen zu<br />
einer Beeinträchtigung ihres Selbstwertgefühls<br />
aufgrund eines physischen<br />
Makels.<br />
Ebenso er<strong>leben</strong> Heranwachsende<br />
ihre ersten emotionalen Beziehungen<br />
und machen erste sexuelle Erfahrungen<br />
<strong>mit</strong> den da<strong>mit</strong> verbundenen<br />
Freuden und Enttäuschungen.<br />
Manchmal ist die Versuchung groß,<br />
aus der Angst, nicht attraktiv genug<br />
zu sein und zurückgewiesen zu werden,<br />
Situationen zu vermeiden, bei<br />
denen die Erkrankung stärker sichtbar<br />
ist (wie z. B. der Besuch des<br />
Schwimmbads oder einer Party). Es<br />
ist nicht ungewöhnlich für Jugendliche,<br />
dass sie ihre Erkrankung als<br />
Ausrede benutzen, um sich nicht <strong>mit</strong><br />
anderen zu verabreden und sich als<br />
Folge in sich selbst zurückzuziehen.<br />
PSORIASIS UND AKNE<br />
Die wiederholte Anwendung von<br />
Kortikosteroiden in großen Mengen<br />
kann zum Ausbruch von Akne führen.<br />
Einige Antibiotika, wie z.B. Tetracylin,<br />
die zur Behandlung von<br />
Akne eingenommen werden, können<br />
die <strong>Psoriasis</strong> verschlimmern.<br />
Medikamente, die Zink enthalten,<br />
wirken sich nicht negativ auf die<br />
<strong>Psoriasis</strong> aus.<br />
HORMONE UND PSORIASIS<br />
Für die Entstehung der <strong>Psoriasis</strong><br />
spielen sowohl genetische, als auch<br />
13<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
Immun- und Umweltfaktoren eine<br />
Rolle. Zu den Umweltfaktoren, die<br />
einen <strong>Psoriasis</strong>schub auslösen können,<br />
zählen Stress, gewisse Medikamente<br />
und Infektionskrankheiten.<br />
Auch Hormonveränderungen in<br />
den verschiedenen Lebensphasen<br />
können den Krankheitsverlauf beeinflussen.<br />
Einige Frauen berichten, dass die<br />
<strong>Psoriasis</strong> gemäß ihrem Menstruationszyklus<br />
schwankt, jedoch hat keine<br />
Untersuchung diese These bestätigt.<br />
Ebenso wenig konnte ein<br />
positiver oder negativer Effekt von<br />
Antibabypillen eindeutig nachgewiesen<br />
werden.<br />
Es wird häufig auch beobachtet,<br />
dass die <strong>Psoriasis</strong> während der<br />
Schwangerschaft abklingt, nach der<br />
Entbindung aber wieder heftiger<br />
wird. Die Krankheit verschlimmert<br />
sich bei einigen Frauen während der<br />
Wechseljahre. Dies ist auch ein Zeitraum,<br />
in dem die Wahrscheinlichkeit<br />
eines ersten Auftretens von<br />
<strong>Psoriasis</strong> erhöht ist.<br />
14<br />
Es ist nicht bekannt, welche hormonellen<br />
Mechanismen die <strong>Psoriasis</strong><br />
auslösen und ihren Verlauf beeinflussen<br />
können. Heute geht man<br />
davon aus, dass nicht hormonelle<br />
Schwankungen sondern andere<br />
Faktoren am Ausbruch der <strong>Psoriasis</strong><br />
und nachfolgenden Schüben beteiligt<br />
sind. Laut einigen Fachleuten<br />
bedeutet die Tatsache, dass die<br />
<strong>Psoriasis</strong> oft zu Beginn der Pubertät<br />
auftritt, nicht unbedingt, dass Hormone<br />
die einzige Ursache sind.<br />
Stattdessen wird vermutet, dass die<br />
Krankheit das Ergebnis eines bestimmten<br />
genetischen Programms<br />
ist.<br />
WIE BEHANDELT MAN PSORIASIS?<br />
Zurzeit gibt es noch keine dauerhafte<br />
Heilung, aber die Schuppenflechtenherde<br />
können <strong>mit</strong> einer Reihe<br />
von Medikamenten behandelt werden.<br />
An erster Stelle steht die sorgfältige<br />
und tägliche Hautpflege. Mit einer<br />
konsequenten Anwendung von äußerlichen<br />
Präparaten (topische Therapie)<br />
kann die große Mehrheit der<br />
Patienten <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong> sehr gut behandelt<br />
werden. Wenn eine äußerliche<br />
Behandlung nicht reicht, versprechen<br />
Kombinationen <strong>mit</strong> anderen<br />
Therapieformen - wie eine Lichttherapie<br />
(Phototherapie) - eine bessere<br />
Wirkung. Falls die betroffenen<br />
Hautbereiche zu ausgedehnt oder<br />
die Gelenke ebenfalls betroffen<br />
sind, hilft nur eine innerliche Behandlung<br />
(systemische Therapie).
äußerliche<br />
Behandlung<br />
(Topische<br />
Therapie)<br />
Lichttherapie<br />
(Phototherapie)<br />
innerliche<br />
Behandlung<br />
(Systemische<br />
Therapie)<br />
Therapiemöglichkeiten<br />
der <strong>Psoriasis</strong> vulgaris<br />
HAUTPFLEGE<br />
PFLEGE<br />
Trockene Haut ist für viele Menschen<br />
ein Problem. Ihre Haut saugt<br />
Cremes auf wie ein Schwamm, ohne<br />
dass sich ihr Zustand entscheidend<br />
bessert.<br />
Doch <strong>mit</strong> dem Cremen allein ist es<br />
nicht getan, schon bei der Reinigung<br />
sollte an die Haut gedacht<br />
werden.<br />
HAUTREINIGUNG<br />
Die Funktion des Säureschutzmantels<br />
wird durch alle Substanzen beeinträchtigt,<br />
welche die natürlichen<br />
Feuchthaltefaktoren auf der Haut<br />
stören und den pH-Wert der Haut<br />
stark ändern. Dazu gehören vor allem<br />
Seifen. Bei Menschen <strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong><br />
ist die Säureschutzschicht<br />
nicht richtig ausgebildet. Schon das<br />
allein hat zur Folge, dass die Haut<br />
empfindlich und anfällig für Krankheiten<br />
wird. Ungeeignete Reinigungs-<br />
und Pflege<strong>mit</strong>tel können<br />
dieses Problem noch verstärken.<br />
Der pH-Wert einer Seife liegt im<br />
leicht alkalischen Bereich von<br />
pH 8–11. Beim Einseifen wird der<br />
Säureschutzmantel zerstört. Schon<br />
die gesunde Haut braucht nach<br />
dem Duschen etwa zwei Stunden,<br />
um ihren natürlichen Säuregehalt<br />
selbständig wieder herzustellen.<br />
Kranke Haut kann sich nicht mehr<br />
von der vorangegangenen Entfettung<br />
erholen und wird trocken,<br />
spröde, rissig und schuppt.<br />
Es gibt aber auch rückfettende Produkte<br />
<strong>mit</strong> meist pflanzlichen oder<br />
mineralischen Ölen, die die Haut<br />
wieder geschmeidig machen. Inhaltstoffe<br />
wie Harnstoff, Glyzerin,<br />
Hyaluronsäure, Vitamin E oder Kollagen<br />
unterstützen die Rückfettung<br />
der Haut.<br />
DUSCHEN<br />
Häufiges Duschen ist bei trockener<br />
Haut nicht ratsam. Wenn überhaupt,<br />
dann sollten möglichst stark<br />
rückfettende Duschzusätze zum<br />
Einsatz kommen. Als wichtige Regel<br />
gilt, dass Körperreinigungs<strong>mit</strong>tel<br />
möglichst sparsam eingesetzt werden<br />
sollten. Zudem sollte nicht zu<br />
heiß geduscht werden: Denn je wärmer<br />
das Wasser, desto größer ist<br />
auch der entfettende und da<strong>mit</strong><br />
austrocknende Effekt. Die Wassertemperatur<br />
beim Duschen sollte<br />
deshalb immer unter der Körpertemperatur<br />
liegen.<br />
15<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
Nach der Dusche sollten Sie sich<br />
nicht <strong>mit</strong> dem Handtuch abrubbeln,<br />
da dadurch die Haut zusätzlich gereizt<br />
wird. Trocknen Sie sich gründlich<br />
ab, indem Sie den gesamten<br />
Körper <strong>mit</strong> einem Handtuch trocken<br />
tupfen. Lassen Sie die Haut nicht<br />
von alleine trocknen, da das Risiko<br />
der Rissbildung besteht, wenn die<br />
Haut abkühlt und zu lange feucht<br />
bleibt.<br />
Generell gilt, dass duschen bei <strong>Psoriasis</strong><br />
besser ist als zu baden, da<br />
Bäder die Haut stärker austrocknen.<br />
Sie können<br />
aber gelegentlich<br />
ein Entspannungsbad<br />
nehmen, wenn<br />
Sie nicht zu lange<br />
im Wasser bleiben<br />
und darauf achten,<br />
dass das Wasser<br />
nicht zu warm ist.<br />
Die Höchsttemperatur<br />
sollte bei 37-<br />
38°C liegen. Salzund<br />
Ölbäder können<br />
den Entzündungsprozess<br />
in der Haut dämpfen.<br />
Beim Ölbad wird die trockene Haut<br />
zusätzlich gefettet. Ölbädern kann<br />
man auch therapeutische Stoffe zusetzen,<br />
zum Beispiel entzündungshemmende<br />
Produkte wie Kamille<br />
oder Ringelblume. Auch nach dem<br />
Duschen ist es wichtig, dass Sie<br />
sich durch Abtupfen und nicht<br />
durch Rubbeln gründlich abtrocknen.<br />
BADEN<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
16<br />
www.psorinfo.de
THERAPIE<br />
Für die <strong>Psoriasis</strong> vulgaris stehen sowohl<br />
äußerliche, als auch innerliche<br />
Therapien und Lichttherapien zur<br />
Verfügung. In erster Linie werden<br />
Hautkrankheiten wie die Schuppenflechte<br />
vor allem bei geringer Ausdehnung<br />
rein äußerlich behandelt.<br />
Eine innerliche Therapie wird immer<br />
dann notwendig, wenn der Befall<br />
ausgedehnt ist, oder wenn es immer<br />
wieder zu Verschlechterungen<br />
nach äußerlicher Behandlung<br />
und/oder Lichttherapie kommt.<br />
Nachfolgend werden die verschiedenen<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
vorgestellt:<br />
ÄUßERLICHE PSORIASISBEHAND-<br />
LUNG (TOPISCHE THERAPIEN)<br />
Weitaus am häufigsten wird eine<br />
Schuppenflechte <strong>mit</strong> Salben,<br />
Cremes oder Lotionen behandelt. In<br />
diesem Kapitel soll auf die einzelnen<br />
Wirkstoffe und ihre Anwendung<br />
eingegangen werden:<br />
Keratolytika<br />
Äußerliche Therapie<br />
Innerliche Therapie<br />
Lichttherapie<br />
SALIZYLSÄURE<br />
Salizylsäure dient vor allem zu Beginn<br />
der Therapie dazu, die häufig<br />
dicken Schuppenflechtenherde abzulösen.<br />
Dadurch wird das Eindringen<br />
anderer Wirkstoffe zur äußerlichen<br />
Behandlung erleichtert. <strong>Gut</strong><br />
geeignet ist Salizylsäure, die in Vaseline,<br />
Carbowachs oder Öl gelöst<br />
ist. Je nach Dicke der Schuppen<br />
wird eine Konzentration von 5% bis<br />
10% gewählt.<br />
Besonders empfehlenswert ist es,<br />
Salizylsäure über Nacht einwirken<br />
zu lassen. Bei hartnäckigen Stellen<br />
kann die Wirkung <strong>mit</strong> einer Plastikfolie<br />
oder einer Badehaube verstärkt<br />
werden. Am nächsten Morgen<br />
wird nach Möglichkeit gebadet.<br />
Dabei können die Schuppen <strong>mit</strong> einem<br />
Waschlappen vorsichtig gelöst<br />
werden.<br />
Salizylsäure dringt in geringen Mengen<br />
in den Blutkreislauf ein. Insbesondere<br />
bei Kleinkindern darf deshalb<br />
nie die gesamte Haut behandelt<br />
werden. Vorsicht ist auch bei<br />
• Harnstoff<br />
• Salizylsäure<br />
• Vitamin D3 Analoga<br />
• Kortison<br />
• Teer<br />
• Cignolin (Dithranol)<br />
• Biologics<br />
• Ciclosporin<br />
• MTX<br />
• Orale Retinoide<br />
• Fumarsäureester<br />
• PUVA/Bade-PUVA<br />
• UV-A/UV-B<br />
• Schmalspektrum-UV-B (311nm)<br />
17<br />
Therapieformen der<br />
chronischen <strong>Psoriasis</strong><br />
vulgaris vom Plaque-<br />
Typ<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
Salizylat-Überempfindlichkeit und<br />
bei starken Salizylsäure-Konzentrationen<br />
geboten. Bei einem zu langen<br />
Kontakt können Hautirritationen<br />
ausgelöst werden.<br />
UREA (HARNSTOFF)<br />
Viele Salben, Cremes oder Lotionen<br />
enthalten Harnstoff. Harnstoff wird<br />
vom Körper zusammen <strong>mit</strong> Schweiß<br />
und Urin ausgeschieden. Reiner<br />
Harnstoff ist farb- und geruchlos.<br />
Harnstoff hemmt die Entzündung<br />
und den Juckreiz und weicht die<br />
Hornschicht auf. Dadurch können<br />
andere Wirkstoffe besser in die<br />
Haut eindringen. Weil Harnstoff<br />
Wasser in der Haut bindet, ist er<br />
auch ein wichtiger natürlicher<br />
Feuchthaltefaktor.<br />
In der psoriatischen Haut ist der<br />
Harnstoffgehalt deutlich erniedrigt.<br />
Der Zusatz von Harnstoff ist also<br />
äußerst sinnvoll. Nachteilig ist, dass<br />
Harnstoff auf offenen Hautstellen<br />
brennen kann.<br />
TEER<br />
Teer wird schon sehr lange als Bestandteil<br />
von Cremes und Salben<br />
zur Behandlung der <strong>Psoriasis</strong> eingesetzt.<br />
Der Wirkstoff bremst die<br />
krankhaft gesteigerte Zellteilung<br />
und Verhornung und vermindert die<br />
Entzündung und den Juckreiz. Als<br />
alleinige Behandlung reicht Teer<br />
meist nicht aus. Teer und Steroide<br />
(Kortison) werden häufig bei milder<br />
oder <strong>mit</strong>telschwerer Schuppenflechte<br />
zusammen eingesetzt. Zur<br />
Beseitigung von Schuppen der<br />
Kopfhaut stehen teerhaltige Shampoos<br />
zur Verfügung.<br />
18<br />
Von Nachteil sind beim Teer der unangenehme<br />
Geruch und das Verfärben<br />
von Haut und Kleidung. Aufgrund<br />
des kanzerogenen Risikos<br />
soll Teer nur unter sorgfältiger Abwägung<br />
des Nutzen/Risiko-Verhältnisses<br />
bei der Behandlung der <strong>Psoriasis</strong><br />
eingesetzt werden.<br />
DITHRANOL<br />
Dithranol ist eine Substanz, die bereits<br />
1916 chemisch hergestellt wurde.<br />
Seither wird das Mittel, das<br />
auch Anthralin oder in deutschsprachigen<br />
Ländern Cignolin genannt<br />
wird, bei <strong>Psoriasis</strong> <strong>mit</strong> großem Erfolg<br />
angewendet. Dithranol hemmt<br />
das übermäßige Zellwachstum und<br />
zeigt innerhalb von vier bis sechs<br />
Wochen eine zuverlässige Wirkung.<br />
Das Mittel kann immer wieder verwendet<br />
werden, Langzeitschäden<br />
sind nicht zu erwarten. Trotzdem<br />
wird Dithranol heute selten angewendet.<br />
Gründe dafür sind die relativ<br />
komplizierte Behandlung, die<br />
Gefahr von Hautreizungen bei unsachgemäßer<br />
Anwendung und vor<br />
allem das Verfärben der Wäsche<br />
und der sanitären Anlagen.<br />
Im ambulanten Bereich und für zuhause<br />
hat sich die so genannte Minutentherapie<br />
bewährt, bei der das<br />
Mittel nach einer Einwirkzeit von einigen<br />
Minuten wieder abgewaschen<br />
wird.<br />
KORTISON<br />
Kortison ist ein menschliches Hormon,<br />
das in der Nebennierenrinde<br />
gebildet wird. Die künstlich hergestellten<br />
kortisonartigen Wirkstoffe<br />
werden als Glukokortikoide, Glukokortikosteroide<br />
oder Kortikoide
Tag: 1 2 3 4 5 6<br />
Minuten 5 10 15 20 25 30<br />
Schema der Minutentherapie<br />
<strong>mit</strong> Dithranol<br />
bezeichnet. In Salben, Cremes<br />
oder Lösungen können Kortikosteroide<br />
die Entzündung bei einer<br />
<strong>Psoriasis</strong> rasch unterdrücken. Zusätzlich<br />
beeinflussen sie das Immunsystem<br />
der Haut und reduzieren<br />
die Schuppenbildung. Die Wirkung<br />
setzt in der Regel sehr rasch<br />
ein.<br />
Bei falscher Anwendung können<br />
Nebenwirkungen auftreten. Besonders<br />
bei einer Behandlung im Gesicht,<br />
aber auch an anderen Stellen<br />
kann sich die Haut <strong>mit</strong> der Zeit verdünnen<br />
(Atrophie). Zudem ist nach<br />
dem Absetzen sogar ein verstärktes<br />
Auftreten der Schuppenflechte an<br />
den behandelten Stellen möglich<br />
(Rebound-Effekt). Bei andauerndem<br />
Gebrauch können Dehnungsstreifen<br />
(Striae) entstehen.<br />
Die Nebenwirkungen führten in der<br />
Vergangenheit bei Patienten <strong>mit</strong><br />
Hautkrankheiten zu einer erheblichen<br />
Verunsicherung. Viele Patienten<br />
wollten von Kortison nichts<br />
mehr wissen und wurden sogar gegenüber<br />
anderen äußerlichen Therapien<br />
skeptisch. Dabei wurde<br />
kaum zur Kenntnis genommen,<br />
dass Kortisonpräparate heute <strong>mit</strong><br />
wesentlich weniger Nebenwirkungen<br />
auf dem Markt sind als noch<br />
vor wenigen Jahren. Äußerlich angewandt<br />
ist Kortison nach wie vor<br />
sehr nützlich und bisweilen sogar<br />
unabdingbar – vorausgesetzt, dass<br />
die Gefahren und Risiken dem Patienten<br />
bekannt sind. Um die Kortison-Dosis<br />
zu reduzieren, hat es sich<br />
auch bewährt, Kortison-Präparate<br />
und andere Wirkstoffe <strong>mit</strong>einander<br />
zu kombinieren.<br />
VITAMIN-D-DERIVATE<br />
Zu den Vitamin-D3-Abkömmlingen<br />
zählen die Substanzen Calcipotriol,<br />
Calcitriol und Tacalcitol. Präparate<br />
<strong>mit</strong> Vitamin-D-Derivaten stellen aktuell<br />
den größten Fortschritt in der<br />
topischen <strong>Psoriasis</strong>-Therapie dar<br />
und sind besonders für die Langzeittherapie<br />
geeignet.<br />
Vitamin D3, das eigentlich gar kein<br />
Vitamin, sondern ein Hormon ist,<br />
wird in einem komplizierten Regelkreis<br />
im Körper gebildet, sofern genügend<br />
Sonnenlicht vorhanden ist.<br />
Es wird auch <strong>mit</strong> der Nahrung aufgenommen.<br />
Dieses Hormon reguliert<br />
die Kalzium- und Phosphataufnahme<br />
aus dem Magen-Darm-Trakt<br />
und spielt eine Rolle bei der Steuerung<br />
der immunologischen und regenerativen<br />
Vorgänge in der Haut.<br />
Die gute Wirksamkeit von Vitamin D<br />
bei <strong>Psoriasis</strong> kennen Forscher seit<br />
Jahren. Doch zu viel Vitamin D stört<br />
den Kalziumstoffwechsel. Die Folgen<br />
einer so genannten Hyperkalzämie<br />
sind Erbrechen, Durchfall und<br />
Kopfschmerzen bis hin zu Gefäßverkalkungen<br />
und Kalkablagerungen in<br />
den Nieren.<br />
19<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
CALCIPOTRIOL<br />
1985 gelang die Synthese von Calcipotriol,<br />
ein Vitamin-D-Abkömmling,<br />
der 100 bis 200 Mal schwächer auf<br />
den Kalzium- und Phosphathaushalt<br />
wirkt als Vitamin D. Trotzdem<br />
hat Calcipotriol auf der psoriatischen<br />
Haut genau den gleichen gewünschten<br />
Effekt: Es reduziert die<br />
hohe Teilungsaktivität der Hautzellen,<br />
die für die Schuppung verantwortlich<br />
ist und fördert deren normale<br />
Reifung. Ferner hat es eine immunmodulatorische<br />
Funktion, die<br />
wohl ihre positive Einflussnahme<br />
auf die lokalen Entzündungsvorgänge<br />
erklärt.<br />
Calcipotriol ist als Salbe, Creme und<br />
Lösung erhältlich und hat sich bei<br />
den Patienten in den letzten Jahren<br />
als wichtigste topische Therapie<br />
durchgesetzt. Tatsächlich sprechen<br />
zahlreiche Studien für die gute Wirkung<br />
dieses Präparats. So zeigen<br />
mehrere Arbeiten, dass Calcipotriol<br />
besser wirkt als Dithranol oder Teer<br />
und in der Wirkung sogar vergleichbar<br />
ist <strong>mit</strong> einer <strong>mit</strong>telstarken Kortisonsalbe.<br />
Calcipotriol kann sowohl am Körper<br />
(als Creme und Salbe) als auch auf<br />
der Kopfhaut (als Lösung) aufgetragen<br />
werden. Das Gesicht sollte jedoch<br />
ausgespart werden, da es zu<br />
vorübergehenden Reizerscheinungen<br />
kommen kann, die in diesem<br />
Bereich sehr auffällig sind.<br />
Calcipotriol ist in der Regel gut verträglich.<br />
Es ist auch für eine Langzeittherapie<br />
gut geeignet, weil langfristige<br />
Nebenwirkungen nur sehr<br />
selten auftreten. Calcipotriol ist deshalb<br />
auch für Kinder zugelassen.<br />
20<br />
Von Nachteil ist, dass Calcipotriol<br />
gelegentlich Hautreizungen hervorruft,<br />
daher sollte es nicht zu großflächig<br />
(für mehr als 30% der Körperoberfläche)<br />
angewendet werden.<br />
Ein merklicher Therapieerfolg tritt<br />
oft erst nach einigen Wochen ein.<br />
Um den Wirkeintritt zu beschleunigen<br />
und das Risiko für Hautreizungen<br />
zu verringern wird es häufig <strong>mit</strong><br />
einem Kortison kombiniert.<br />
CALCITRIOL<br />
Calcitriol ist ein aktives Zwischenprodukt<br />
im Vitamin D3-Stoffwechsel.<br />
Die ausschließliche Therapie<br />
<strong>mit</strong> Calcitriol reduziert den Schweregrad<br />
der <strong>Psoriasis</strong> ohne jedoch<br />
die Wirksamkeit starker Steroide zu<br />
erreichen. Wegen der möglichen<br />
Wechselwirkung <strong>mit</strong> dem Kalziumund<br />
Phosphathaushalt darf es nicht<br />
auf großen Hautflächen angewendet<br />
werden.<br />
TACALCITOL<br />
Tacalcitol ist ein weiteres Vitamin-<br />
D3-Derivat, dessen Wirksamkeit<br />
und Sicherheit bei der Therapie der<br />
leichten bis <strong>mit</strong>telschweren <strong>Psoriasis</strong><br />
vulgaris vom Plaque-Typ dokumentiert<br />
sind. Um bei längerer und<br />
großflächiger Anwendung systemische<br />
Effekte zu vermeiden, raten<br />
manche Ärzte zur laufenden Kontrolle<br />
des Kalzium- und Phosphat-<br />
Stoffwechsels bei Patienten <strong>mit</strong> eingeschränkter<br />
Nierenfunktion sowie<br />
bei solchen, bei denen der Verdacht<br />
auf eine andere metabolische Anomalie<br />
besteht. Im Vergleich zur<br />
zweimal täglichen Anwendung von<br />
Calcipotriol ist die Wirksamkeit der<br />
einmal täglichen Applikation von Tacalcitol<br />
etwas geringer.
KOMBINATION VON CALCIPOTRIOL<br />
UND KORTISON<br />
Im Jahr 2002 wurde ein neues Präparat<br />
vorgestellt, das die Vorzüge<br />
von Calcipotriol und einem Kortison<br />
(Betamethasondipropionat) vereinigt.<br />
Zahlreiche Studien zeigen,<br />
dass diese neue Kombination deutlich<br />
wirksamer ist als die alleinige<br />
Anwendung der beiden Wirkstoffe<br />
Calcipotriol und Betamethason.<br />
Das Kombinations-Präparat sollte<br />
einmal täglich angewendet werden<br />
und hat nachweisbar eine schnelle<br />
Wirkung. Die meisten Patienten vertragen<br />
die Therapie gut, es treten<br />
nur wenige Nebenwirkungen auf. In<br />
einer langfristigen Verträglichkeitsstudie<br />
wurde festgestellt, dass das<br />
Produkt selbst bei wiederholter Anwendung<br />
eine gute Sicherheit aufweist.<br />
In einer evidenzbasierten<br />
Leitlinie zur Therapie der <strong>Psoriasis</strong><br />
vulgaris wird die fixe Kombination<br />
aus Calcipotriol und Steroid als Initialtherapie<br />
ausdrücklich empfohlen.<br />
Die Zielgruppe sind Patienten <strong>mit</strong><br />
einer milden, <strong>mit</strong>telschweren oder<br />
schweren <strong>Psoriasis</strong> vulgaris, bei denen<br />
nicht mehr als 30% der Körperoberfläche<br />
betroffen ist.<br />
CALCINEURIN-INHIBITOREN: TA-<br />
CROLIMUS UND PIMECROLIMUS<br />
Diese Wirkstoffe sind offiziell nur<br />
zur Therapie der atopischen Dermatitis<br />
(Neuroder<strong>mit</strong>is) zugelassen. In<br />
Einzelfällen verordnen Dermatologen<br />
die Calcineurin-Inhibitoren zur<br />
Behandlung der <strong>Psoriasis</strong> in empfindlichen<br />
Hautbereichen, z.B. dem<br />
Gesicht.<br />
WANN IST WELCHE DARREI-<br />
CHUNGSFORM SINNVOLL?<br />
Für ein und dieselbe Wirksubstanz<br />
zur Behandlung der Schuppenflechte<br />
hängt die Wahl der Darreichungsform<br />
<strong>mit</strong> dem Auftretungsort der<br />
Schuppenflechtenherde zusammen:<br />
• Eine Lösung oder ein Gel eignet<br />
sich vor allem für die Behandlung<br />
behaarter Hautflächen wie z. B.<br />
bei Kopfhautpsoriasis.<br />
• Salben haben einen sehr hohen<br />
Fettanteil und werden bei der Behandlung<br />
von trockenen, stark<br />
schuppenden <strong>Psoriasis</strong>-Plaques<br />
eingesetzt.<br />
• Cremes sind weniger fetthaltig als<br />
Salben. Diese Formulierungen<br />
werden wegen guter kosmetischer<br />
Resultate von vielen Patienten<br />
<strong>mit</strong> weniger trockener Haut<br />
gerne verwendet.<br />
LICHTTHERAPIEN<br />
Die Licht- oder Phototherapie ist eine<br />
wichtige Säule in der Behandlung<br />
der <strong>Psoriasis</strong>. Dabei wird die<br />
Haut in steigender Dosierung über<br />
mehrere Wochen bestrahlt. Auf die<br />
Haut wirkt besonders das ultraviolette<br />
Licht (UV), das sich über Wellenlängen<br />
von 200 bis 400 Nanometer<br />
(nm) erstreckt.<br />
UV-A<br />
Als UV-A bezeichnet man den Wellenbereich<br />
zwischen 320-380 nm. UV-A<br />
dringt zwar tiefer in die Haut ein als<br />
andere UV-Strahlen, ist dafür aber<br />
weniger energiereich und da<strong>mit</strong> we-<br />
21<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
280- 320 nm<br />
energiereich<br />
alleinige<br />
Behandlung oder<br />
in Kombination<br />
UV-B<br />
320-380 nm<br />
weniger energiereich<br />
Anwendung <strong>mit</strong><br />
Lichtsensibilisierungs<strong>mit</strong>teln<br />
(PUVA)<br />
UV-A<br />
in diesem Bereich aussenden, wird<br />
Dank der hochselektiven Bestrahlung<br />
eine optimale antipsoriatische<br />
Wirkung bei kurzen Bestrahlungszeiten<br />
erreicht. Die Gefahr einer Rötung<br />
oder anderer Nebenwirkungen<br />
ist minimal.<br />
PUVA-THERAPIE<br />
Das Spektrum der<br />
Sonnenstrahlung zur<br />
Behandlung der<br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
Oberhaut<br />
Lederhaut<br />
Unterhaut<br />
niger schädlich. Allerdings weiß man<br />
heute, dass die Tumorhäufigkeit<br />
auch durch UV-A gesteigert wird.<br />
UV-B<br />
UV-B (280-320 nm) dringt im Gegensatz<br />
zu UV-A nur in die Oberhaut<br />
ein, dafür aber auch in die Schicht,<br />
in der die Neubildung von Hornzellen<br />
stattfindet. Da bei der <strong>Psoriasis</strong><br />
die Zellteilung zu rasch verläuft, erfolgt<br />
hier <strong>mit</strong> deren Hemmung die<br />
entscheidende Wirkung. Zu viel UV-<br />
B verursacht Sonnenbrand und<br />
kann letztlich Hautkrebs erzeugen.<br />
SCHMALSPEKTRUM-UV-B-<br />
THERAPIE<br />
Für die Behandlung der <strong>Psoriasis</strong><br />
eignet sich vor allem der Wellenbereich<br />
von 300 bis 313 nm. Mit Hilfe<br />
von UV-Röhren, die gezielt Strahlen<br />
22<br />
Ein weiteres Verfahren ist die Photochemotherapie<br />
(PUVA = Psoralen<br />
+ UV-A). Dabei wird UV-A-Bestrahlung,<br />
die alleine bei der <strong>Psoriasis</strong><br />
nur schwache Wirkung zeigt, <strong>mit</strong><br />
der Anwendung des chemischen<br />
Wirkstoffes Psoralen kombiniert,<br />
der die Empfindlichkeit gegenüber<br />
den Strahlen erhöht.<br />
Seit 1994 ist bekannt, dass bei einer<br />
längeren PUVA-Behandlung insbesondere<br />
Männer ein erhöhtes Risiko<br />
eingehen, im Genitalbereich<br />
Hautkrebs zu bekommen. Die PU-<br />
VA-Therapie wird deshalb nur noch<br />
in Fällen einer schweren <strong>Psoriasis</strong><br />
angewandt, wo eine Schmalspektrum-UV-B-Therapie<br />
nicht ausreicht.<br />
Psoralen kann sowohl innerlich in<br />
Tablettenform eingenommen als<br />
auch äußerlich (in einem Bad oder<br />
als Creme) angewendet werden.<br />
Nach der Einnahme der Tabletten<br />
muss die Sonne acht Stunden lang<br />
gemieden werden. Während dieser<br />
Zeit muss zudem eine Sonnenbrille<br />
getragen werden, weil der Verdacht<br />
besteht, dass Psoralene schon in<br />
Verbindung <strong>mit</strong> dem Tageslicht die<br />
Augen schädigen können. Werden<br />
die Psoralene in niedriger Konzentration<br />
dem Badewasser zugesetzt,<br />
spricht man von einer Bade-PUVA-<br />
Therapie. Nach einer Badezeit von<br />
etwa 20 Minuten wird <strong>mit</strong> UV-A be-
strahlt. Dabei ergeben sich gegenüber<br />
der Tabletteneinnahme wesentliche<br />
Vorteile: Die häufig auftretenden<br />
Magen-Darm-Nebenwirkungen<br />
bleiben aus und es kommt<br />
auch zu keiner Lichtempfindlichkeit<br />
der Augen.<br />
Trotz guter Behandlungserfolge ist<br />
auch bei der PUVA-Therapie zu berücksichtigen,<br />
dass eine langfristige<br />
und wiederholte UV-A-Bestrahlung<br />
<strong>mit</strong> einem erhöhten Hautkrebsrisiko<br />
einhergeht.<br />
Bei allen Lichttherapien besteht die<br />
Gefahr einer vorzeitigen Hautalterung<br />
und sogar von Hautkrebs. Um<br />
die Augen zu schützen, muss bei<br />
Lichttherapien generell eine spezielle<br />
Schutzbrille getragen werden.<br />
Nicht bei jedem Patienten ist es<br />
notwendig, dass er seinen ganzen<br />
Körper den Strahlen aussetzt. Für<br />
die Kopfhautpsoriasis etwa gibt es<br />
spezielle Lichtkämme, bei der Nagelpsoriasis<br />
eignen sich Punktbestrahlungsgeräte<br />
sehr gut. Im Gegensatz<br />
zu Ganzkörper- oder Teilkörpergeräten<br />
werden diese Punktstrahler<br />
für die Anwendung zu Hause<br />
von der Krankenkasse bezahlt.<br />
BALNEOPHOTOTHERAPIE<br />
In den 90er Jahren wurde in vielen<br />
Hautarztpraxen und Kliniken die<br />
ambulante UV-Bestrahlung <strong>mit</strong><br />
Salzbädern kombiniert. Es hat sich<br />
gezeigt, dass Menschen <strong>mit</strong> Schuppenflechte<br />
von einer Balneophototherapie<br />
mehr profitieren als von einer<br />
„trockenen“ UV-B-Bestrahlung.<br />
Offensichtlich reduziert der hohe<br />
Anteil an Magnesium und Bromid<br />
im Solebad die gesteigerte Bildung<br />
von Hornzellen und vermindert zugleich<br />
die Entzündung. Die Haut<br />
wird zudem sensibilisiert, so dass<br />
sie optimal auf die un<strong>mit</strong>telbar<br />
nachfolgende Behandlung <strong>mit</strong> UV-<br />
Licht anspricht. Die Bestrahlung erfolgt<br />
<strong>mit</strong> Schmalspektrum-UV-B.<br />
Die Resultate dieser so genannten<br />
Solephototherapie sind eindrucksvoll.<br />
Studien haben gezeigt, dass<br />
sich <strong>mit</strong> 30 Bade-Licht-Behandlungen<br />
die Ausdehnung und Schwere<br />
einer Schuppenflechte im Durchschnitt<br />
um über 80 Prozent reduziert,<br />
ein Ergebnis, das demjenigen<br />
einer Klimatherapie am Toten Meer<br />
weitgehend entspricht.<br />
LASER<br />
Laser kommen in der Dermatologie<br />
seit mehreren Jahren zum Einsatz.<br />
Eine Laserbehandlung bietet Patienten,<br />
die mehrere kleine <strong>Psoriasis</strong>herde<br />
am Körper haben, gegenüber<br />
einer herkömmlichen Lichttherapie<br />
einen wesentlichen Vorteil:<br />
Der Laserstrahl kann gezielt auf die<br />
<strong>Psoriasis</strong>herde gerichtet werden, so<br />
dass nicht mehr der ganze Körper<br />
dem UV-Licht ausgesetzt wird. Die<br />
umliegende Haut bleibt von der<br />
Strahlenbehandlung verschont und<br />
die Gefahr von Hautkrebs wird reduziert.<br />
Die Lasertherapie muss in<br />
Deutschland vom Patienten selber<br />
bezahlt werden.<br />
INNERLICHE PSORIASISBEHAND-<br />
LUNG (SYSTEMISCHE THERAPIEN)<br />
Systemische Behandlungen werden<br />
nicht auf die Haut aufgetragen, sondern<br />
werden in anderer Form verabreicht<br />
(Tabletten, Spritzen etc.).<br />
23<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
Diese Behandlungstypen greifen in<br />
den gesamten Stoffwechsel ein und<br />
werden daher nur bei den schwerwiegenden<br />
Formen der <strong>Psoriasis</strong>,<br />
insbesondere bei einer Gelenkbeteiligung,<br />
eingesetzt.<br />
Systemische Therapien wirken im<br />
Allgemeinen gut, können aber zum<br />
Teil erhebliche Nebenwirkungen<br />
verursachen. Daher ist die Anwendung<br />
<strong>mit</strong> großer Sorgfalt und unbedingt<br />
nach den Anweisungen des<br />
Arztes zu befolgen. Von großer Bedeutung<br />
ist die Einhaltung der empfohlenen<br />
Termine für ärztliche Kontrolluntersuchungen.<br />
METHOTREXAT<br />
Methotrexat (MTX) kann sowohl<br />
Hautveränderungen bei der Schuppenflechte<br />
als auch Gelenksymptome<br />
bei <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis verbessern.<br />
MTX wirkt, indem es zum einen<br />
das Wachstum der Zellen<br />
hemmt und zum anderen das Immunsystem<br />
unterdrückt. Dieses zytotoxische<br />
Medikament wurde ursprünglich<br />
für die Krebsbehandlung<br />
entwickelt und in den siebziger Jahren<br />
für die Behandlung der <strong>Psoriasis</strong><br />
zugelassen. Es ist effektiv, hat<br />
aber toxische Wirkungen auf die<br />
Zellen und andere Organsysteme.<br />
MTX kann oral eingenommen oder<br />
gespritzt werden. Eingesetzt wird<br />
das Medikament allerdings nur bei<br />
schwerer Schuppenflechte und bei<br />
Sonderformen wie einer <strong>Psoriasis</strong><br />
erythrodermica, einer <strong>Psoriasis</strong> pustulosa<br />
oder einer <strong>Psoriasis</strong> arthritis.<br />
24<br />
Methotrexat wird in der Leber abgebaut<br />
und über die Nieren ausgeschieden.<br />
Deshalb ist diese Therapie<br />
bei Lebererkrankungen, Alkoholabhängigkeit,<br />
Übergewicht, Diabetes<br />
oder Nierenfunktionsstörungen<br />
nicht geeignet. Während der<br />
Behandlung sind regelmäßige Kontrollen<br />
des Leberstoffwechsels, der<br />
Nierenfunktion und des Blutbildes<br />
nötig. MTX kann zu Geburtsschäden<br />
und Fehlgeburten führen und darf<br />
nicht von Schwangeren eingenommen<br />
werden.<br />
RETINOIDE<br />
Retinoide sind Vitamin-A-Abkömmlinge,<br />
die als innerliche Behandlungsformen<br />
bei schweren Fällen<br />
eingesetzt werden. Sie wirken, indem<br />
sie das gesteigerte Zellwachstum<br />
und die Entzündungsreaktion<br />
bremsen.<br />
Da die Einnahme während der<br />
Schwangerschaft zu schweren<br />
Fruchtschädigungen führen kann,<br />
dürfen Frauen im gebärfähigen Alter<br />
das Medikament nur in Ausnahmefällen<br />
nehmen. In diesen Fällen ist<br />
eine absolut sichere Verhütung notwendig.<br />
CICLOSPORIN<br />
Ciclosporin ist ein Medikament, das<br />
sich hemmend auf das Wachstum<br />
der Hautzellen (Keratinozyten) auswirkt,<br />
indem es einige der Aktivitäten<br />
des Immunsystems unterbindet.<br />
Es ist vor allem als Immunsuppressivum<br />
aus der Transplantationsmedizin<br />
bekannt. Weil <strong>mit</strong> einer<br />
Schädigung der Nieren gerechnet<br />
werden muss, sollten die Nierenwerte<br />
im Blut regelmäßig und genau<br />
kontrolliert werden.<br />
Während und nach der Einnahme<br />
darf keine UV-Therapie erfolgen, da
das Hautkrebsrisiko erhöht ist. Ciclosporin<br />
kann vielfältige Nebenwirkungen<br />
haben, wie eine Nierenschädigung,<br />
unerwünschter Haarwuchs,<br />
Zahnfleischwucherungen, Nervenstörungen<br />
und Bluthochdruck. Deshalb<br />
sind regelmäßig Kontrolluntersuchungen<br />
erforderlich.<br />
Zugelassen ist Ciclosporin nur zur<br />
Therapie der schweren <strong>Psoriasis</strong><br />
und <strong>Psoriasis</strong> arthritis, bei Vorliegen<br />
einer Kontraindikation oder erfolgloser<br />
vorangehender Behandlung<br />
<strong>mit</strong> anderen Therapieformen.<br />
Ein Therapieerfolg tritt nach etwa<br />
zwei bis drei Monaten auf.<br />
FUMARATE<br />
Fumarsäureester (Fumarate) sind<br />
chemische Verbindungen der Fumarsäure,<br />
eines Stoffes, der im<br />
menschlichen Körper natürlicherweise<br />
vorkommt. In Deutschland<br />
wurden Fumarate 1994 zugelassen.<br />
Besonders gute Effekte werden bei<br />
der Plaque-<strong>Psoriasis</strong> beobachtet,<br />
aber das Medikament wirkt auch<br />
bei <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis, bei pustulösen<br />
Formen auf Hand- und Fußflächen<br />
und bei Nagelbefall.<br />
Die häufigsten Nebenwirkungen<br />
sind Übelkeit, Hitzewallungen,<br />
Durchfall und Entzündungen des<br />
Nasenrachenraumes.<br />
Gravierender sind die Blutbildveränderungen,<br />
die oft <strong>mit</strong> einer Fumarsäuretherapie<br />
einhergehen. Regelmäßige<br />
Laborkontrollen von Blutbild<br />
und Nierenfunktion sind deshalb<br />
während der gesamten Therapiedauer<br />
nötig.<br />
KORTIKOSTEROIDE<br />
Innerlich angewandte Kortisonpräparate<br />
werden in der modernen<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Therapie wegen der langfristigen<br />
Nebenwirkungen und des<br />
Rebound-Effekts (erneuter Schub<br />
nach Absetzen des Medikaments)<br />
nur noch selten angewendet.<br />
BIOLOGICS<br />
„Biologische Substanzen“ (Biologics,<br />
Biologika, Biologicals) werden<br />
<strong>mit</strong>tels gentechnischer Verfahren<br />
(biotechnologisch) hergestellt.<br />
Im Gegensatz zu traditionellen<br />
systemischen Therapien, die das<br />
ganze Immunsystem beeinflussen,<br />
wie Methotrexat und Ciclosporin,<br />
wirken Biologics sehr gezielt und<br />
stellen möglicherweise eine sicherere<br />
Behandlungsform dar. Da diese<br />
Präparate noch verhältnismäßig<br />
neu sind, ist die Sicherheit einschließlich<br />
der Langzeitsicherheit<br />
noch nicht ausreichend untersucht.<br />
Biologics gehen vor allem gezielt<br />
gegen Immunzellen und Botenstoffe<br />
vor, die die Entzündung bei der<br />
<strong>Psoriasis</strong> hervorrufen: Einige Biologics<br />
hemmen die Aktivierung der T-<br />
Lymphozyten. Andere verhindern<br />
die Funktionalität der Substanzen<br />
(z. B. Tumornekrosefaktor TNF-alpha,<br />
lnterleukine), die von ihnen<br />
freigegeben werden. Eine weitere<br />
Gruppe verringert die Zahl der T-<br />
Lymphozyten.<br />
Die Behandlung wird gewöhnlich<br />
gut vertragen. Je nach Wirkungsweise<br />
und Art der Anwendung (Injektionen,<br />
Infusionen) kann es zu unterschiedlichen<br />
Nebenwirkungen kom-<br />
25<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
men, wie allergische Reaktionen<br />
oder örtliche Reaktionen an der Einstichstelle<br />
(Blutungen, Blutergüsse,<br />
Rötung, Juckreiz, Schmerzen oder<br />
Schwellungen). Da durch die Biologics<br />
bestimmte Reaktionen des Immunsystems<br />
unterdrückt werden,<br />
ist auch das Infektionsrisiko erhöht.<br />
Wenn Sie <strong>mit</strong> einem solchen Medikament<br />
behandelt werden, ist es<br />
daher wichtig, dass Sie auf mögliche<br />
Anzeichen einer Infektion, wie<br />
Fieber, Husten oder andere grippeähnliche<br />
Beschwerden achten und<br />
Ihren Arzt darüber informieren.<br />
Biologics sind Fusionsproteine, rekombinante<br />
Proteine oder monoklonale<br />
Antikörper. Da die Herstellung<br />
sehr aufwändig ist, sind die<br />
Präparate im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Medikamenten sehr<br />
teuer. Sie bleiben daher in der Regel<br />
Patienten <strong>mit</strong> schweren Formen<br />
der <strong>Psoriasis</strong> und <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis<br />
vorbehalten, die auf andere systemische<br />
Medikamente oder eine PU-<br />
VA-Therapie nicht ansprechen bzw.<br />
wenn diese Therapieformen nicht<br />
angewendet werden können.<br />
ETANERCEPT<br />
Dieses chimäre Protein hemmt den<br />
Tumornekrosefaktor TNF-alpha. Dadurch<br />
lassen sich die Entzündungsprozesse<br />
stoppen, die zur Entstehung<br />
der psoriatischen Hautveränderungen<br />
führen.<br />
Etanercept wird zweimal wöchentlich<br />
unter die Haut (subkutan) gespritzt<br />
und kann auch vom Patienten<br />
selbst verabreicht werden. Das<br />
Medikament ist sowohl zur Therapie<br />
der Schuppenflechte als auch<br />
bei <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis sowie bei<br />
26<br />
Morbus Bechterew (eine chronisch<br />
entzündliche rheumatische Erkrankung<br />
<strong>mit</strong> Schmerzen und Versteifung<br />
von Gelenken) zugelassen.<br />
EFALIZUMAB<br />
Dieser monoklonale Antikörper wirkt<br />
durch Hemmung von T-Lymphozyten,<br />
die an immunologischen und<br />
Entzündungsprozessen maßgeblich<br />
beteiligt sind. Das Medikament wird<br />
einmal wöchentlich durch eine Injektion<br />
unter die Haut (subkutan) verabreicht<br />
und kann da<strong>mit</strong> auch vom<br />
Patienten selbst gespritzt werden.<br />
INFLIXIMAB<br />
Infliximab ist ein so genannter monoklonaler<br />
Antikörper, der wie Etanercept<br />
an den Entzündungsmediator<br />
TNF-alpha bindet und ihn so hemmt.<br />
Infliximab wird als Infusion in die Vene<br />
verabreicht. Nach der ersten Infusion<br />
erfolgen im Abstand von 2 und 6<br />
Wochen und dann alle 2 Monate weitere<br />
Infusionen. Pro Jahr sind etwa 6<br />
– 8 Infusionen notwendig. Infliximab<br />
wird neben der Schuppenflechte<br />
auch bei <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis sowie bei<br />
Morbus Crohn (eine chronisch-entzündliche<br />
Darmerkrankung) und<br />
Morbus Bechterew (eine chronisch<br />
entzündliche rheumatische Erkrankung<br />
<strong>mit</strong> Schmerzen und Versteifung<br />
von Gelenken) angewendet.<br />
ADALIMUMAB<br />
Adalimumab ist ebenfalls ein monoklonaler<br />
Antikörper gegen TNF-alpha,<br />
der v.a. auch in der Behandlung<br />
von rheumatoider Arthritis und<br />
Morbus Crohn eingesetzt wird. Der<br />
Wirkstoff wird jede zweite Woche<br />
subkutan injiziert.
KOMBINATIONSTHERAPIEN<br />
Durch die Kombination von zwei<br />
oder mehreren Medikamenten oder<br />
Therapieformen lassen sich die therapeutischen<br />
Wirkungen optimieren<br />
und die Nebenwirkungen minimieren.<br />
Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass<br />
die Kombinationstherapie oft<br />
schneller wirkt als eine Monotherapie.<br />
Kombinationstherapien sind für die<br />
Behandlung der Schuppenflechte<br />
schon seit langer Zeit bekannt. Seit<br />
1925 wird das Göckermann-Schema,<br />
eine Behandlung <strong>mit</strong> Steinkohleteer<br />
und UV-Bestrahlungen für<br />
leichtere Formen der <strong>Psoriasis</strong> angewendet.<br />
Ebenso bewährt ist die<br />
Ingram-Methode, eine kombinierte<br />
Teer-UV-B-Dithranol-Therapie. Wegen<br />
des Geruchs von Teer und der<br />
Gefahr von Hautreizungen sowie<br />
des unweigerlichen Verfärbens der<br />
Wäsche durch Dithranol sind diese<br />
nebenwirkungsarmen Therapieschemata<br />
heute weitgehend der<br />
stationären Behandlung vorbehalten.<br />
In jüngster Zeit hat sich bei<br />
leichter bis <strong>mit</strong>telschwerer <strong>Psoriasis</strong><br />
die Kombination von Kortikosteroiden<br />
<strong>mit</strong> Vitamin-D-Derivaten als eine<br />
der wirksamsten und nebenwirkungsärmsten<br />
Therapieformen<br />
durchgesetzt. Für die Behandlung<br />
der Plaque-<strong>Psoriasis</strong> steht ein Kombinationspräparat<br />
zur Verfügung,<br />
das nur einmal täglich aufgetragen<br />
werden muss.<br />
LANGZEITTHERAPIE<br />
Bei der <strong>Psoriasis</strong> handelt es sich um<br />
eine chronische Erkrankung, daher<br />
ist üblicherweise eine Langzeitbehandlung<br />
erforderlich. Allerdings<br />
wird bei der Frage der geeigneten<br />
Langzeittherapeutika die Auswahl<br />
sehr klein.<br />
Dithranol ist für eine Langzeittherapie<br />
aufgrund des komplizierten Behandlungsschemas<br />
nicht geeignet.<br />
Reine Kortikoide sind für eine langfristige<br />
Anwendung nicht zweckmäßig.<br />
Calcipotriol erfüllt diese Anforderung,<br />
ist aber teilweise nicht effektiv<br />
genug. Es lindert vor allem<br />
nicht den Juckreiz, der 70% aller Patienten<br />
beeinträchtigt. Daher kombiniert<br />
man oft Calcipotriol <strong>mit</strong> einem<br />
Kortikoid. Diese Kombination<br />
ist für die Langzeittherapie sehr gut<br />
geeignet, wie in einer Studie über<br />
52 Wochen gezeigt werden konnte.<br />
Substanz Eignung Kommentar<br />
Reine Kortikoide Nein Nicht als Monotherapie geeignet<br />
Eignung von topischen<br />
Therapeutika in<br />
der Langzeittherapie<br />
Calcipotriol Ja Teilweise nicht effektiv genug<br />
Kombination Calcipotriol/Kortikoide<br />
Ja Kontinuierliche und Intervalltherapie<br />
Dithranol Nein Langfristige Therapie praktisch nicht<br />
durchführbar<br />
27<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
eines neuen Schubs verantwortlich<br />
sein. Ein gutes Stress-Management<br />
kann die Ausprägung der <strong>Psoriasis</strong><br />
durchaus verbessern. Ebenfalls sollte<br />
die Behandlung einer Depression<br />
verstärkt Beachtung finden.<br />
KLIMATHERAPIEN<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
Eine systemische Langzeittherapie<br />
erhalten nur Patienten <strong>mit</strong> schwerer<br />
<strong>Psoriasis</strong>. Im Vergleich <strong>mit</strong> den traditionellen<br />
Systemtherapeutika zeigen<br />
Biologics ein besseres Sicherheitsprofil.<br />
Allerdings müssen das<br />
erhöhte Infektionsrisiko und Injektionsreaktionen<br />
beachtet werden.<br />
BESONDERE ASPEKTE<br />
PSORIASIS-ARTHRITIS<br />
Bei einer beginnenden <strong>Psoriasis</strong>-<br />
Therapie ist die Befragung der Patienten<br />
hinsichtlich Gelenkschmerzen<br />
und Morgensteifheit der Gelenke<br />
wichtig. Bei Verdacht auf <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis<br />
soll der Patient zu einer<br />
rheumatologischen Untersuchung<br />
überwiesen werden. Patienten <strong>mit</strong><br />
Nagelbefall sind häufiger von einer<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Arthritis betroffen als andere<br />
Psoriatiker.<br />
PSYCHOLOGISCHE DIMENSION<br />
DER PSORIASIS<br />
<strong>Psoriasis</strong> kann eine starke Auswirkung<br />
auf die Psyche haben. Stress<br />
kann zum Beispiel für den Ausbruch<br />
28<br />
Bei der Klimatherapie werden die<br />
natürlichen klimatischen Umweltreize<br />
besonderer Gegenden zur Heilungsbeschleunigung<br />
auf natürliche<br />
Weise genutzt. Besonders heilsam<br />
für die <strong>Psoriasis</strong> sind Aufenthalte<br />
am Toten Meer und an der Meeresküste:<br />
Es sind dabei folgende Wirkungen<br />
zu erwarten:<br />
• Aerosolwirkung der natriumchloridreichen,<br />
sauberen Luft<br />
• Reizwirkung auf die Haut (durchblutungsfördernd,<br />
stoffwechselanregend)<br />
• Wirkung durch die UV-Bestrahlung,<br />
welche die Vitamin D-Produktion<br />
anregt und zur Immunstärkung<br />
beiträgt.<br />
Aber auch ein Urlaub im Mitteloder<br />
Hochgebirge (Luftkur) kann für<br />
die <strong>Psoriasis</strong> sinnvoll sein.<br />
TOTES MEER<br />
Das Tote Meer ist ein 600 km 2 großer<br />
See an der Grenze zu Israel, der<br />
vom Jordan gespeist wird. Es liegt<br />
400 Meter unter dem Meeresspiegel<br />
und ist der tiefste Punkt der Erde,<br />
der reicher an Sauerstoff ist als jeder<br />
andere Ort. Der Salzgehalt des<br />
Toten Meeres beträgt bis zu 33%.<br />
Schon im Alten Testament ist von<br />
der heilenden Kraft des Toten Mee-
es die Rede. Hier werden vor allem<br />
Patienten <strong>mit</strong> Hautkrankheiten und<br />
Atmungsproblemen behandelt.<br />
Wegen des fast zehnfachen Salzgehaltes<br />
gegenüber anderen Meeren<br />
trägt das Wasser des Toten Meeres<br />
den menschlichen Körper wie Styropor,<br />
man kann nicht untergehen. Da<br />
das Salz jedoch schon bei kleinsten<br />
Hautverletzungen brennenden<br />
Schmerz verursacht, ist erhöhte<br />
Vorsicht geboten, zumal die Uferzone<br />
verkrustete Steine und scharfkantige<br />
Salzstöcke aufweist.<br />
Die Mineralien des Toten Meeres<br />
werden nicht nur in vielen Körperpflegeprodukten<br />
verarbeitet, sondern<br />
haben auch eine heilende Wirkung<br />
bei Neuroder<strong>mit</strong>is und Schuppenflechte.<br />
Kuraufenthalte bzw. Klimaheilbehandlungen<br />
werden zum<br />
Teil auch von deutschen Krankenkassen<br />
bezahlt.<br />
Die meisten Psoriatiker kehren nach<br />
vier Wochen nicht nur ruhiger und<br />
gelöster, sondern auch ganz oder<br />
fast ganz abgeheilt nach Hause zurück.<br />
Aber auch bei dieser Therapie<br />
kann sich ein erneuter Krankheitsschub<br />
innerhalb von Wochen/Monaten<br />
wieder einstellen.<br />
NORDSEEINSELN<br />
Das Klima, die Pollenarmut und die<br />
jodhaltige Meeresluft (Rein-Luft-Gebiet)<br />
sind ideale Voraussetzungen<br />
für die Therapie von Atemwegs- und<br />
Tumorerkrankungen, Hauterkrankungen<br />
und Allergien. Das Klima im<br />
Bereich der Nordseeinseln wird aufgrund<br />
des (verglichen zum Festlandklima)<br />
beständigeren meteorologischen<br />
Verhaltens (Golfstromeinfluss)<br />
von Allergikern und Hautpatienten<br />
sehr geschätzt. Die Klinik für<br />
Dermatologie und Allergologie der<br />
Nordseeklinik beispielsweise blickt<br />
auf eine mehr als 30jährige Erfahrung<br />
in der Therapie der <strong>Psoriasis</strong><br />
<strong>mit</strong> dem Nordsee-Inselklima zurück.<br />
GEBIRGE<br />
Im Mittelgebirge spielt für die Behandlung<br />
der Schuppenflechte vor<br />
allem die Luftreinheit, die geopsychische<br />
Wirkung durch die Landschaft<br />
(befreiende positive Geisteshaltung)<br />
und das milde, reizarme<br />
Sommerklima eine wichtige Rolle.<br />
Im Hochgebirge wirken sich die geringe<br />
Luftfeuchtigkeit und die intensive<br />
UV-Strahlung positiv auf die<br />
<strong>Psoriasis</strong> aus. Einen besonders<br />
günstigen Einfluss auf eine Schuppenflechte<br />
hat auch die praktisch<br />
schadstofffreie Luft <strong>mit</strong> ihrem verringerten<br />
Sauerstoffgehalt.<br />
Die Schweizer Orte Davos, Leysin<br />
und Arosa zählen zu den bedeutenden<br />
Luftkurorten. Das Klima in der<br />
Hochgebirgslage zeigt bei sehr vielen<br />
Psoriatikern gute Behandlungserfolge.<br />
29<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
nachgewiesen. In anderen Salben<br />
konnte gar kein Wirkstoff festgestellt<br />
werden. Hierbei beruht die<br />
„gute Wirkung“ auf dem so genannten<br />
Placebo-Effekt und der Hautpflege<br />
durch die Salbengrundlage.<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
ALTERNATIVTHERAPIEN<br />
Zu den Alternativtherapien zählt<br />
zum Beispiel die Homöopathie, Bioresonanz,<br />
Symbioselenkung, Akupunktur,<br />
Bachblütentherapie, Fußreflexzonenmassage,<br />
Hypnose, Kinesiologie<br />
oder Lymphdrainage.<br />
Viele Psoriatiker versuchen im Laufe<br />
ihrer Krankheit ihr Glück bei einem<br />
Heilpraktiker oder Naturheiler.<br />
Manchmal verzeichnet die so genannte<br />
Alternativ-Medizin auch sensationelle<br />
Erfolge – die allerdings<br />
allzu oft nur von kurzer Dauer sind.<br />
Zudem gibt es in Bezug auf die<br />
Wirksamkeit und Sicherheit von Alternativtherapien<br />
bisher kaum Studien.<br />
Vorsicht ist geboten bei Heilpraktikern,<br />
die davon abraten, einen<br />
Schulmediziner aufzusuchen. Unseriös<br />
sind auch dubiose klangvolle<br />
Titel und rasche Heilungsversprechen.<br />
Allzu oft wird das blinde Vertrauen<br />
von Heilsuchenden schamlos<br />
ausgenutzt. So wurde bereits in<br />
zahlreichen, angeblich natürlichen<br />
Salben nicht deklariertes Kortison<br />
30<br />
Eine sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin<br />
stellt die Phytotherapie dar.<br />
Die Pflanzenheilkunde nutzt das<br />
Wissen um die Heilkräfte von Pflanzen<br />
und verbindet so letztlich die<br />
traditionelle Heilkunst von Naturvölkern<br />
wie zum Beispiel das indische<br />
Ayurveda oder die tibetische<br />
Medizin <strong>mit</strong> der westlichen Wissenschaft.<br />
So wurde zum Beispiel eine<br />
entzündungshemmende Wirkung<br />
von Mahonia aquifolium bei <strong>Psoriasis</strong><br />
nachgewiesen. Die Pflanze wurde<br />
von der indianischen Urbevölkerung<br />
als Heil<strong>mit</strong>tel gebraucht und<br />
findet heute als Salbe in der <strong>Psoriasis</strong>therapie<br />
Anwendung. Eine unterstützende<br />
Wirkung haben auch Präparate<br />
<strong>mit</strong> Hamamelis, Cardiospermum,<br />
Nachtkerze, Kamille oder Ringelblume<br />
(Calendula). Nicht vergessen<br />
werden darf allerdings, dass<br />
auch pflanzliche Präparate Nebenwirkungen<br />
haben und manchmal Allergien<br />
auslösen können.<br />
Anbieter und Heilpraktiker versichern<br />
immer wieder, <strong>mit</strong> Aloe Vera<br />
könnte die Schuppenflechte geheilt<br />
oder wenigstens dauerhaft deutlich<br />
eingedämmt werden. Eindrucksvoll<br />
stellen sie „geheilte“ Patienten vor,<br />
bei denen die Schulmedizin erfolglos<br />
blieb. Es gibt zwar Einzelfälle,<br />
bei denen Aloe geholfen hat, nachprüfbar<br />
ist es für Außenstehende allerdings<br />
nicht, warum die <strong>Psoriasis</strong><br />
bei diesen Patienten tatsächlich zurückgegangen<br />
ist. Das Ergebnis einer<br />
Untersuchung ist ernüchternd:
Trotz mehr als zweihundert enthaltener<br />
Wirkstoffe konnte ihre heilende<br />
Wirkung wissenschaftlich-medizinisch<br />
nicht erwiesen werden.<br />
Freuen wird Anwender der Alternativtherapien<br />
folgendes Urteil des<br />
Landgerichts München I: Private<br />
Krankenkassenversicherungen<br />
müssen auch für so genannte Außenseitermethoden<br />
bezahlen, wenn<br />
diese beim Patienten Erfolg haben.<br />
„Hat eine Behandlungsmethode Erfolg,<br />
ist sie vom Versicherer zu bezahlen“,<br />
entschied das Gericht. Das<br />
Urteil wurde am 2. Dezember 2003<br />
veröffentlicht.<br />
BEHANDLUNG VON PROBLEMATI-<br />
SCHEN BEREICHEN<br />
Einige Körperbereiche sind aufgrund<br />
ihrer anatomischen Gegebenheiten<br />
schwer zu behandeln. Dies<br />
gilt für Kopfhaut, Gesicht, Hautfalten,<br />
Handflächen, Fußsohlen, Nägel<br />
und Schleimhäute. Außerdem haben<br />
die für die Umwelt sichtbaren<br />
Läsionen (wie zum Beispiel <strong>Psoriasis</strong>herde<br />
im Gesicht, an Händen und<br />
auf der Kopfhaut) einen erheblichen<br />
Einfluss auf die Lebensqualität des<br />
Patienten, da sie häufig Schamgefühle,<br />
aber auch das Gefühl von<br />
Ausgrenzung auslösen.<br />
KOPFHAUT<br />
Die Kopfhaut gehört zu den am<br />
häufigsten befallenen Stellen der<br />
<strong>Psoriasis</strong> vulgaris. Typisch sind<br />
Schuppenflechtenherde an Stirnund<br />
Nackenhaargrenzen und an<br />
den Schläfenpartien. Wenn die Herde<br />
ausgedehnt sind, kann der behaarte<br />
Kopf <strong>mit</strong> dichten Krusten bedeckt<br />
sein. Diese Form der <strong>Psoriasis</strong><br />
wird oft <strong>mit</strong> einer Pilzerkrankung<br />
oder einer seborrhoischen Dermatitis<br />
(ein Hautausschlag, der besonders<br />
auf der Kopfhaut und im Gesicht<br />
auftritt und meist <strong>mit</strong> Schuppungen<br />
verbunden ist) verwechselt.<br />
Die Kopfhautpsoriasis ist nicht nur<br />
ein großes ästhetisches Problem.<br />
Wiederholtes Aufkratzen führt häufig<br />
zu Infektionen, durch die es örtlich<br />
begrenzt zu einem Haarausfall<br />
kommen kann. Meistens wachsen<br />
die Haare wieder nach, aber in ganz<br />
schweren Fällen kann der Haarausfall<br />
dauerhaft sein. Es lohnt sich<br />
deshalb, eine Kopfhautpsoriasis<br />
frühzeitig zu behandeln.<br />
Bei starker Verkrustung kann die<br />
Kopfhaut vor der Behandlung <strong>mit</strong><br />
Salizylsäure entschuppt werden.<br />
Dabei wird ihre Wirkung verstärkt,<br />
wenn man die Medikation über<br />
Nacht unter einer Badekappe oder<br />
Baumwollmütze einwirken lässt.<br />
Für die Behandlung bieten sich<br />
Shampoos, Schäume, Gele oder Lösungen<br />
an. <strong>Gut</strong> geeignet sind Vitamin-D-Derivate<br />
wie Calcipotriol. Dabei<br />
muss bedacht werden, dass Salizylsäure<br />
die Wirkung von Vitamin-<br />
D-Präparaten aufheben kann. Deshalb<br />
muss nach dem Entschuppen<br />
der Kopfhaut <strong>mit</strong> salizylhaltigen<br />
Mitteln das Haar zuerst gut gewaschen<br />
werden.<br />
Bei einer hartnäckigen oder stark<br />
juckenden Kopfhautpsoriasis bleibt<br />
nur die Anwendung von kortisonhaltigen<br />
Präparaten. Auch hier stehen<br />
alkoholische und nicht-alkoholische<br />
Lösungen, Cremes und Gels<br />
in verschiedenen Wirkklassen zur<br />
Verfügung. Kortison kann auf der<br />
31<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
Kopfhaut über längere Zeit angewendet<br />
werden, weil hier die Gefahr<br />
für eine Verdünnung der Haut geringer<br />
ist als bei anderen Körperstellen,<br />
wie etwa im Gesicht. Ganz<br />
harmlos sind allerdings kortisonhaltige<br />
Präparate auch auf der Kopfhaut<br />
nicht. Deshalb sollten solche<br />
Mittel in Kombination <strong>mit</strong> anderen<br />
Wirkstoffen eingesetzt werden. Insbesondere<br />
die Kombination <strong>mit</strong> Vitamin-D-Präparaten<br />
hat sich bei der<br />
Kopfhautpsoriasis bewährt. Für die<br />
gleichzeitige Verabreichung von Calcipotriol<br />
und Kortikosteroiden wird<br />
zurzeit ein Kombinationspräparat in<br />
Gel-Form für die einmal tägliche Anwendung<br />
entwickelt.<br />
Für die Kopfhautpsoriasis sind einige<br />
Auslösefaktoren bekannt, die<br />
man im Alltag leicht vermeiden<br />
kann. Um die Kopfhaut nicht zu reizen,<br />
sollte man anstelle einer<br />
Kunststoffbürste eine Bürste <strong>mit</strong><br />
Naturborsten verwenden. Der Fön<br />
sollte auf keinen Fall zu heiß eingestellt<br />
sein, Dauerwellen und Tönungen<br />
sind bei Kopfhautpsoriasis<br />
nicht sinnvoll. Die Schuppen sollten<br />
nicht herausgekämmt oder herausgekratzt<br />
werden, da sich die<br />
Krankheit dadurch verschlimmern<br />
kann.<br />
NAGELPSORIASIS<br />
32<br />
Häufig sind Finger- und Fußnägel an<br />
der Schuppenflechte beteiligt. In<br />
diesem Fall spricht man von einer<br />
Nagelpsoriasis. Bei ca. der Hälfte<br />
der an Schuppenflechte erkrankten<br />
Patienten sind die Nägel betroffen.<br />
Dabei kommt die <strong>Psoriasis</strong> an den<br />
Fingernägeln häufiger vor als an<br />
den Fußnägeln. Eine Nagelpsoriasis<br />
kann jedoch ganz selten auch alleine<br />
ohne weiteren Befall des Körpers<br />
auftreten.<br />
Eine typische Veränderung ist der<br />
„Tüpfelnagel“. Kleine Dellen bedecken<br />
die Nagelplatte. Häufig zu sehen<br />
ist auch der so genannte Ölfleck.<br />
Wenn kleine <strong>Psoriasis</strong>herde<br />
unter dem Nagel auftreten, die erst<br />
entzündlich sind, aber noch keine<br />
Schuppenbildung aufweisen, zeigt<br />
sich das auf dem Nagel als lachsfarbene<br />
Verfärbung. Bei einer Vergrößerung<br />
eines unter dem Nagel liegenden<br />
Herdes, kann es zu einer<br />
langsamen Abhebung der Nagelplatte<br />
(Onycholyse) kommen. Im<br />
schwerwiegendsten Fall zerbröselt<br />
der Nagel oder fällt ganz ab. Wer<br />
Nagelveränderungen feststellt, sollte<br />
deshalb nicht zu lange warten.<br />
An erster Stelle steht allerdings eine<br />
sichere Diagnose, denn es besteht<br />
die Gefahr, dass eine Verwechslung<br />
<strong>mit</strong> einer Onychomykose<br />
(Pilzerkrankung) erfolgt. In Zweifelsfällen<br />
sollte eine mykologische Untersuchung<br />
ebenfalls vorgenommen<br />
werden.<br />
Bei der Behandlung ist es wichtig,<br />
dass nicht nur die Nagelplatte, sondern<br />
vor allem der Nagelfalz behandelt<br />
wird. Die beste Wirkung wird<br />
erzielt, wenn die betroffene Stelle<br />
über Nacht abgedeckt wird, beispielsweise<br />
<strong>mit</strong> einem Fingerling.<br />
Im Allgemeinen werden <strong>mit</strong> topischen<br />
Behandlungen keine guten<br />
Ergebnisse erzielt, auch wenn Vitamin-D-Derivate<br />
als langfristige Therapie<br />
durchaus wirksam sein können.<br />
Eine Kortisonspritze in das Nagelbett<br />
ist schmerzhaft. Wenn Patienten<br />
von <strong>Psoriasis</strong> betroffene Nagelläsionen<br />
als beeinträchtigend<br />
empfinden, da sie keine Gegenstän-
de mehr greifen können oder gesellschaftliche<br />
Ablehnung befürchten,<br />
können systemische Behandlungen<br />
(wie z.B. Retinoide oder Methotrexat)<br />
verschrieben werden. In<br />
diesem Fall sollten aufgrund der<br />
schweren Nebenwirkungen Nutzen<br />
und Risiko sorgfältig abgewogen<br />
werden.<br />
Nagelpsoriasis gibt häufig Anlass<br />
zu Schamgefühlen, vor allem bei<br />
Menschen <strong>mit</strong> berufsbedingtem<br />
Kundenkontakt. Daher kann das<br />
Auftragen von Nagellack sinnvoll<br />
sein, um die Unebenheiten zu glätten<br />
und die Farbveränderungen zu<br />
verdecken. Auch künstliche Nägel<br />
können verwendet werden, wenn<br />
die natürlichen Nägel gerade nachwachsen.<br />
PSORIASIS IN HAUTFALTEN<br />
Wenn die <strong>Psoriasis</strong> in Hautfalten<br />
vorkommt, wird von einer inversen<br />
<strong>Psoriasis</strong> und flexuralen <strong>Psoriasis</strong><br />
gesprochen. Körperregionen, in denen<br />
Haut auf Haut zu liegen kommt,<br />
sind wegen der Scheuerwirkung,<br />
der Feuchtigkeit und der Wärme besonders<br />
anfällig für die Bildung von<br />
<strong>Psoriasis</strong>herden. Am häufigsten betrifft<br />
die inverse <strong>Psoriasis</strong> die Gesäßspalte,<br />
die Leisten, den Nabel, die<br />
Zehenspalten, den Genitalbereich<br />
und den Bereich unter den Brüsten.<br />
Die normalerweise für <strong>Psoriasis</strong> typischen<br />
Schuppen treten seltener<br />
auf.<br />
Die inverse <strong>Psoriasis</strong> wird vor allem<br />
<strong>mit</strong> schwach wirksamen Glukokortikoiden<br />
und Vitamin-D-Derivaten behandelt.<br />
Wenn schwerwiegende<br />
Krankheitsschübe auftreten, kann<br />
der Hautarzt eine UV-B-Therapie<br />
oder eine Lasertherapie verschreiben.<br />
PSORIASIS-ARTHRITIS<br />
Eine <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis tritt häufig<br />
erst nach mehreren Jahren nach dem<br />
Ausbruch der Schuppenflechte auf.<br />
Hierbei handelt es sich um eine chronische<br />
Entzündung <strong>mit</strong> verschieden<br />
starker Gelenkbeteiligung. Besonders<br />
häufig betroffen sind die Mittel-,<br />
End- und Grundgelenke der Finger<br />
und Zehen. Dabei schwellen die Gelenke<br />
an, schmerzen und versteifen<br />
sich. In seltenen Fällen kann eine<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Arthritis auch auftreten, ohne<br />
dass ein Befall der Haut vorliegt.<br />
Wenn bereits eine <strong>Psoriasis</strong> diagnostiziert<br />
ist und zusätzlich Gelenkbeschwerden<br />
auftreten, sollte ein Rheumatologe<br />
diese untersuchen.<br />
Die Therapie der <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis<br />
ist schwierig. Zur grundlegenden<br />
Behandlung gehören nichtsteroidale<br />
Antiphlogistika und klassische<br />
Rheuma<strong>mit</strong>tel, die entzündungsund<br />
schmerzlindernd wirken. Die<br />
Ursachen werden da<strong>mit</strong> allerdings<br />
nicht behandelt.<br />
Als Standardtherapie bei schweren<br />
Fällen gelten Methotrexat und Ciclosporin.<br />
Diese Medikamente wirken<br />
auch gegen die Hautveränderungen.<br />
Allerdings sollten hier aufgrund<br />
der schweren Nebenwirkungen<br />
Nutzen und Risiko sorgfältig<br />
abgewogen werden. In den letzten<br />
Jahren kamen „Biologics“ zur Behandlung<br />
der <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis auf<br />
den Markt. Diese greifen sehr gezielt<br />
in den Entzündungsprozess<br />
ein, indem sie zum Beispiel den Tumornekrosefaktor<br />
TNF-alpha blockieren.<br />
33<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
PSORIASIS IN DER SCHWANGER-<br />
SCHAFT<br />
Wirken sich hormonelle Veränderungen<br />
auf die Schuppenflechte<br />
aus? Diese Frage konnte noch nicht<br />
eindeutig geklärt werden. Viele<br />
Frauen stellen jedoch fest, dass sich<br />
ihre <strong>Psoriasis</strong> während der Schwangerschaft<br />
verbessert und sich in der<br />
Still-Phase leicht verschlimmert.<br />
<strong>Psoriasis</strong> steht einer Schwangerschaft<br />
nicht im Wege. Ebenso wenig<br />
beeinträchtigt sie die Fähigkeit, Kinder<br />
großzuziehen. Da die <strong>Psoriasis</strong><br />
nicht ansteckend ist, besteht kein<br />
Risiko, die Krankheit beim Kuscheln<br />
oder Stillen auf ein Kind zu übertragen.<br />
Es gibt jedoch eine genetische<br />
Veranlagung für <strong>Psoriasis</strong>. Forschungen<br />
zufolge besteht ein Übertragungsrisiko<br />
von 8-15%, wenn ein<br />
Elternteil an <strong>Psoriasis</strong> erkrankt ist,<br />
und ein Risiko von 50-60%, wenn<br />
beide Elternteile betroffen sind.<br />
Die Behandlung schwangerer Frauen<br />
ist vor allem dann problematisch,<br />
wenn sie an einer schweren Form der<br />
<strong>Psoriasis</strong> leiden. Die meisten Behandlungen<br />
müssen vor der Schwangerschaft<br />
abgebrochen werden, da<br />
die Medikamente zu angeborenen<br />
Schädigungen des Babys führen können.<br />
Frauen sollten ihren Hautarzt<br />
frühzeitig informieren, wenn sie eine<br />
Schwangerschaft planen. Dann kann<br />
der Hautarzt beurteilen, ob die <strong>Psoriasis</strong>behandlung<br />
während der<br />
Schwangerschaft fortgesetzt werden<br />
kann bzw. ob ein anderes Medikament<br />
besser geeignet ist.<br />
Zur Hautpflege können beruhigende<br />
und feuchtigkeitsspendende<br />
Cremes gefahrlos verwendet werden.<br />
Auch Peeling<strong>mit</strong>tel wie z.B.<br />
Urea und Salizylsäure eignen sich<br />
gut, wenn sie nur auf kleine Stellen<br />
aufgetragen werden.<br />
PSORIASIS IM ALLTAG<br />
Die <strong>Psoriasis</strong> ist nicht ansteckend,<br />
aber sichtbar und entspricht nicht<br />
dem Ideal eines gesunden Aussehens.<br />
Die Umwelt reagiert oft ablehnend<br />
oder der Betroffene glaubt an<br />
diese Reaktion der Umwelt. Strategien<br />
im Umgang <strong>mit</strong> der eigenen<br />
Krankheit bedeuten, sich den Problemfeldern<br />
Familie, Partnerschaft,<br />
Sexualität und Beruf zu stellen. Im<br />
Folgenden sollen einige Aspekte aufgeführt<br />
werden, die für den Alltag<br />
<strong>mit</strong> <strong>Psoriasis</strong> von Bedeutung sind.<br />
BERUFSWAHL<br />
Wenn eine <strong>Psoriasis</strong> schon im Kindesalter<br />
auftritt, sollte die Krankheit<br />
selbstverständlich auch bei der Berufswahl<br />
berücksichtigt werden. Die<br />
meisten Berufe können allerdings<br />
praktisch ohne Einschränkungen in<br />
Betracht gezogen werden. Ungünstig<br />
ist eine starke mechanische Beanspruchung<br />
der Haut, von der zum<br />
Beispiel Bauarbeiter betroffen sind.<br />
Auch der Kontakt <strong>mit</strong> Lösungs<strong>mit</strong>teln,<br />
Säuren oder Laugen sollte vermieden<br />
werden. Ein Beruf <strong>mit</strong> ständigem<br />
Schwitzen ist ebenfalls ungünstig<br />
für einen Psoriatiker. Ebenso<br />
ungeeignet sind Berufe, bei denen<br />
die Haut ständig <strong>mit</strong> Wasser in<br />
Berührung kommt.<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
34<br />
www.psorinfo.de
Die Wahrscheinlichkeit für ein Kind<br />
an <strong>Psoriasis</strong> zu erkranken, liegt bei<br />
50-60% wenn beide Eltern Psoriatiker<br />
sind.<br />
Die Wahrscheinlichkeit für ein Kind<br />
an <strong>Psoriasis</strong> zu erkranken, liegt bei<br />
8-15% wenn ein Elternteil Psoriatiker<br />
ist.<br />
ERNÄHRUNG & GENUSSMITTEL<br />
Einen Zusammenhang zwischen der<br />
Ernährung und dem Krankheitsverlauf<br />
einer <strong>Psoriasis</strong> wurde noch nicht<br />
nachgewiesen. Eine eigentliche <strong>Psoriasis</strong>diät<br />
ist deshalb nicht bekannt.<br />
Untersuchungen haben aber gezeigt,<br />
dass die <strong>Psoriasis</strong> bei Übergewichtigen<br />
häufig einen schwereren<br />
Verlauf nimmt und schlechter auf<br />
Behandlungen anspricht. Darüber<br />
hinaus kann Übergewicht zu einem<br />
erhöhten Risiko für Bakterien- und<br />
Pilzinfektionen in den Hautfalten,<br />
z.B. in den Achselhöhlen, in der<br />
Leistengegend und unter den Brüsten<br />
führen. Außerdem werden die<br />
Gelenke durch das Übergewicht<br />
stärker belastet, was im Lauf der<br />
Zeit schmerzhaft werden kann.<br />
Studien haben gezeigt, dass <strong>Psoriasis</strong><br />
bei Übergewichtigen häufig <strong>mit</strong><br />
Fettstoffwechselstörungen und erhöhten<br />
Harnsäurewerten einhergeht.<br />
Dieses biologische Ungleichgewicht<br />
kann die Nebenwirkungen<br />
bestimmter Medikamente, wie z.B.<br />
Ciclosporin und Retinoide, die zur<br />
Behandlung von <strong>Psoriasis</strong> eingesetzt<br />
werden, verstärken.<br />
Übergewichtigen wird daher empfohlen,<br />
eine von einem Ernährungsberater<br />
zusammengestellte, ausgewogene<br />
Diät einzuhalten.<br />
Weitere bekannte Provokationsfaktoren<br />
der <strong>Psoriasis</strong> sind neben dem<br />
Übergewicht regelmäßiger Genuss<br />
von Alkohol und Rauchen. Gemäß<br />
einer kürzlich durchgeführten Studie<br />
erhöht Rauchen das <strong>Psoriasis</strong>ri-<br />
35<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
siko in 50% der Fälle (insbesondere<br />
für <strong>Psoriasis</strong> pustulosa).<br />
Andere Studien haben gezeigt, dass<br />
Raucher <strong>mit</strong> einem Zigarettenkonsum<br />
von mehr als 15 Zigaretten pro<br />
Tag ein zweimal so hohes Risiko für<br />
einen <strong>Psoriasis</strong>ausbruch aufweisen<br />
wie Nichtraucher. Das Risiko steigt<br />
proportional zur konsumierten Nikotinmenge.<br />
KLEIDUNG<br />
Alle Kleidungsstücke, die reiben<br />
oder drücken, sind für Personen <strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong> ungeeignet. Empfehlenswert<br />
ist daher weite und bequeme<br />
Bekleidung aus Baumwolle, Leinen<br />
oder Seide. Für Männer sind statt<br />
Unterhosen Boxershorts sehr praktisch.<br />
Enge Jeans oder Kragen an<br />
Hemden, die unnötig scheuern,<br />
sollten Psoriatiker möglichst selten<br />
anziehen. Das gleiche gilt für Turnschuhe,<br />
in denen die Füße stark<br />
schwitzen. Im Sommer sind offene<br />
Sandalen am besten für die Füße.<br />
KÖBNER-PHÄNOMEN<br />
Das Köbner-Phänomen beschreibt<br />
eine Reaktion, bei der durch Hautreizung<br />
an gesunden Stellen <strong>Psoriasis</strong><br />
auftritt.<br />
Bei betroffenen Psoriatikern können<br />
physikalische Reize wie Druck, Verletzungen<br />
oder eine ständige mechanische<br />
Belastung die <strong>Psoriasis</strong> verschlimmern<br />
oder gar auslösen. Diagnostiziert<br />
der Arzt ein Köbner-Phänomen,<br />
sollten alle physikalischen oder<br />
chemischen Reizungen, Laserbehandlungen<br />
und chirurgischen Operationen<br />
vermieden werden.<br />
36<br />
Um einer Verschlimmerung der<br />
Krankheit vorzubeugen, sollten Sie<br />
Reizungen der Schuppenflechtenherde<br />
so weit wie möglich verhindern.<br />
Daher ist es wichtig, dass Sie beim<br />
Kämmen und Rasieren sehr vorsichtig<br />
vorgehen und die Nägel möglichst<br />
kurz halten. Beim Aufenthalt im Freien<br />
empfiehlt es sich, den Sonnenkontakt<br />
zu begrenzen und Sonnenschutzcremes<br />
bzw. hypoallergene<br />
Hautpflegeprodukte zu verwenden,<br />
um so Irritationen zu vermeiden.<br />
LEBENSQUALITÄT<br />
<strong>Psoriasis</strong> hat deutliche, negative<br />
Auswirkungen auf die Lebensqualität<br />
der Patienten. Dies wurde in<br />
zahlreichen Studien nachgewiesen.<br />
Die <strong>Psoriasis</strong> beeinträchtigt eine<br />
Vielzahl von Parametern:<br />
Arbeitsplatz/Schule. Es wurde festgestellt,<br />
dass der Umgang <strong>mit</strong> anderen<br />
Menschen am Arbeitsplatz oder<br />
in der Schule in hohem Maße von einer<br />
Hautkrankheit beeinträchtigt<br />
wird. Bei einer schweren <strong>Psoriasis</strong><br />
kann auch die Ausübung eines bestimmten<br />
Berufs unmöglich sein.<br />
Tägliche Aktivitäten. Oft wird<br />
fälschlicherweise angenommen,<br />
dass <strong>Psoriasis</strong> ansteckend sei oder<br />
sie wird <strong>mit</strong> anderen Krankheiten<br />
verwechselt. Diese Missverständnisse<br />
tragen oftmals zum Ausschluss<br />
von <strong>Psoriasis</strong>patienten aus<br />
öffentlichen Einrichtungen bei, wie<br />
z.B. aus Schwimmbädern und<br />
Sportstudios.<br />
Sexuelle Aktivität. Patienten <strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong>, besonders Frauen, haben<br />
Schwierigkeiten da<strong>mit</strong>, sexuelle Beziehungen<br />
einzugehen. Siehe hier-
Aber die Tatsache, dass man <strong>Psoriasis</strong><br />
hat, zieht nicht zwangsläufig<br />
sexuelle Probleme nach sich. Auch<br />
wenn es bei einer neuen Partnerschaft<br />
natürlich schwierig ist, um gewisse<br />
Fragen herumzukommen, wie<br />
„wann muss ich ihr/ihm von meiner<br />
Krankheit erzählen“, „was soll ich<br />
tun, wenn sie/er sich ekelt, mich anzufassen“<br />
und „wie erkläre ich, dass<br />
<strong>Psoriasis</strong> nicht ansteckend ist“.<br />
STRESS<br />
Die Haut und das Nervensystem<br />
sind eng <strong>mit</strong>einander verbunden,<br />
da sie denselben embryonischen<br />
Ursprung haben. Psychischer Stress<br />
führt dazu, dass der Körper chemische<br />
Stoffe freisetzt, die als Neurotrans<strong>mit</strong>ter<br />
bezeichnet werden. Diese<br />
wirken auf verschiedene Organe,<br />
unter anderem auf die Haut und lösen<br />
Kettenreaktionen aus, wobei<br />
• die Hauterneuerung weiter angeregt<br />
wird und sich so<strong>mit</strong> noch<br />
schneller Schuppen bilden<br />
• die Haut anfällig für Entzündungen<br />
ist<br />
Als Techniken zum Stressabbau eignen<br />
sich die Entspannungstechniken<br />
der Sophrologie, Akupunktur,<br />
Reflexologie, Aromatherapie aber<br />
auch sanfte Massagen. Es gibt auch<br />
einige Grundregeln zur Stressbekämpfung.<br />
Achten Sie darauf, dass<br />
Sie genügend Schlaf bekommen<br />
und führen Sie morgens und<br />
abends einige Minuten lang Atemübungen<br />
durch, um alle Spannungen<br />
zu lösen, die sich unter Umständen<br />
in Ihrem Körper aufgestaut<br />
haben. Wenn Sie emotional gefestigt<br />
sind, kann Ihr Immunsystem<br />
besser <strong>mit</strong> Entzündungen fertig<br />
werden. Für den Fall, dass Ihre <strong>Psoriasis</strong><br />
zu unüberwindbaren emotionalen<br />
und beziehungsbezogenen<br />
Schwierigkeiten führt, empfiehlt<br />
sich eine Psychotherapie.<br />
URLAUB<br />
Im Allgemeinen ist ein Urlaub in einem<br />
trockenen und sonnigen Klima,<br />
wie z.B. an der Mittelmeerküste gut<br />
geeignet, um <strong>Psoriasis</strong>schübe unter<br />
Kontrolle zu halten. Dies gilt insbe-<br />
• das Immunsystem geschwächt<br />
wird und nicht optimal auf die<br />
Entzündung reagieren kann.<br />
Stress allein reicht nicht aus, um<br />
<strong>Psoriasis</strong> auszulösen, da an der<br />
Krankheit mehrere Faktoren beteiligt<br />
sind, unter anderem genetische,<br />
umweltbezogene und immunologische<br />
Faktoren. Stress kann aber eine<br />
<strong>Psoriasis</strong> verschlimmern und die<br />
erscheinungsfreien Phasen verkürzen.<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
38<br />
www.psorinfo.de
sondere, wenn Sie an einer leichten<br />
Form der Krankheit leiden. Heißes,<br />
feuchtes Klima führt wahrscheinlich<br />
zu einer Verschlimmerung schwerer<br />
Fälle.<br />
Auch wenn sich die Sonne positiv<br />
auf psoriatische Haut auswirken<br />
kann, sollten sich Menschen <strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong> vor den schädlichen Effekten<br />
von UV-A- und UV-B-Strahlen<br />
schützen. Es gibt Sonnenschutzprodukte,<br />
die eigens für empfindliche<br />
Haut entwickelt wurden. Diese Produkte<br />
führen der Haut die verloren<br />
gegangene Feuchtigkeit wieder zu.<br />
<strong>Gut</strong>e Erfolge in der Behandlung der<br />
Schuppenflechte werden auch an<br />
der Nordsee oder am Mittelmeer erzielt.<br />
Dabei sind Aufenthalte von<br />
mindestens zwei, wenn möglich<br />
aber vier Wochen günstig. Besonders<br />
gut wirken sich an diesen Orten<br />
die starke Sonneneinstrahlung<br />
und das Salzwasser aus. Auch im<br />
Hochgebirge lässt sich das Reizklima<br />
<strong>mit</strong> seiner intensiven Sonneneinstrahlung<br />
zum Abheilen einer<br />
<strong>Psoriasis</strong> nutzen.<br />
Obwohl in Deutschland ca. 2 Millionen<br />
Patienten an der Schuppenflechte<br />
erkrankt sind, ist sie der breiten<br />
Öffentlichkeit wenig bekannt.<br />
Viele Leute glauben irrtümlicherweise,<br />
dass falsche Ernährung oder<br />
mangelnde Hygiene das Hautbild<br />
verursachen. Obwohl die Schuppenflechte<br />
nicht ansteckend ist, werden<br />
Betroffene oft gemieden. Als Folge<br />
davon ziehen sie sich häufig zurück,<br />
resignieren und meiden sogar den<br />
Kontakt <strong>mit</strong> dem Arzt. Dabei wäre<br />
gerade bei <strong>Psoriasis</strong> der regelmäßige<br />
Arztbesuch sinnvoll, weil immer<br />
wieder neue Therapien entwickelt<br />
werden. <strong>Psoriasis</strong> lässt sich zwar immer<br />
noch nicht heilen, die Symptome<br />
lassen sich jedoch <strong>mit</strong> einem<br />
überaus zufrieden stellenden Erfolg<br />
behandeln.<br />
ZU GUTER LETZT<br />
39<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN<br />
1. Woher kommt der Name<br />
<strong>Psoriasis</strong>?<br />
Das Krankheitsbild der <strong>Psoriasis</strong><br />
wurde erstmals von dem englischen<br />
Arzt Robert Willan (1757-1812) beschrieben,<br />
ihren heutigen Namen<br />
gab ihr der Wiener Hautarzt Ferdinand<br />
v. Hebra (1816-1880): <strong>Psoriasis</strong><br />
vulgaris. Der Name leitet sich ab<br />
vom griechischen Psora (die Schuppe)<br />
und psao (ich kratze).<br />
2. Ist Kortison für mich gefährlich?<br />
Kortison ist ein <strong>leben</strong>swichtiges<br />
Körperhormon. Vom Kortison abgeleitete<br />
Substanzen nennt man Kortikoide.<br />
Bei der Schuppenflechte sollten<br />
Kortikoide nur äußerlich verwendet<br />
werden. Üblicherweise werden<br />
Kortikoide, sofern sie nicht <strong>mit</strong><br />
anderen Wirkstoffen als Kombinationstherapie<br />
zusammen verabreicht<br />
werden, nur eine begrenzte Zeit benutzt.<br />
Bei unsachgemäßer Anwendung<br />
(Verbrauch großer Mengen über<br />
längere Zeit oder an Körperstellen<br />
<strong>mit</strong> sehr dünner Haut, z. B: im Genitalbereich)<br />
kann es zu Hautschäden<br />
oder in seltenen Fällen auch zu Störungen<br />
des Hormonhaushalts kommen.<br />
3. Es gibt jetzt Salben <strong>mit</strong> Kortison<br />
und Vitamin D in einer Tube, ist das<br />
sinnvoll?<br />
40<br />
Ja. Die gleichzeitige Anwendung<br />
(Kombinationstherapie) von kortisonartigen<br />
Wirkstoffen (Kortikoiden)<br />
zusammen <strong>mit</strong> Calcipotriol (ein<br />
Vitamin-D3-Abkömmling) verstärkt<br />
den Effekt der einzelnen Wirkstoffe<br />
und vermindert beispielsweise reizende<br />
Nebenwirkungen erheblich.<br />
Zudem wirkt das Kombinationspräparat<br />
schneller als Kortikoide oder<br />
Calcipotriol alleine und muss nur<br />
einmal täglich aufgetragen werden.<br />
4. Was kann ich tun, wenn mich<br />
Fremde wegen meiner Schuppenflechte<br />
ansprechen?<br />
Am sinnvollsten ist es sie ruhig<br />
drauf hinzuweisen, dass <strong>Psoriasis</strong><br />
weder ansteckend ist, noch <strong>mit</strong><br />
mangelnder Sauberkeit zu tun hat.<br />
5. Hat Rauchen Einfluss auf die<br />
Schuppenflechte?<br />
Ja. Nachgewiesen wurde ein schädlicher<br />
Einfluss des Rauchens auf die<br />
<strong>Psoriasis</strong> pustulosa, einer <strong>Psoriasis</strong>-<br />
Form <strong>mit</strong> eitrigen Pusteln, die vor allem<br />
an den Handflächen und Fußsohlen<br />
vorkommt.<br />
6. Wird durch gelegentliches Trinken<br />
von Alkohol meine Schuppenflechte<br />
schlimmer?<br />
Das ist möglich. Alkohol kann den<br />
Hautzustand einer <strong>Psoriasis</strong> deutlich<br />
verschlechtern oder sogar neue<br />
Schübe auslösen.<br />
7. Hat Stress Einfluss auf die<br />
Schuppenflechte?<br />
Ja. Stress ist ein starker Auslösefaktor<br />
für die <strong>Psoriasis</strong>. Es kann einen<br />
neuen Schub auslösen oder den bestehenden<br />
Krankheitszustand verschlechtern.<br />
8. Gibt es Medikamente für andere<br />
Krankheiten, die meine Schuppenflechte<br />
verändern können?
Ja. Gewisse Arznei<strong>mit</strong>tel können eine<br />
<strong>Psoriasis</strong> ungünstig beeinflussen<br />
und sollten als Psoriatiker gemieden<br />
werden. Dazu zählen: Betablocker<br />
(Metoprolol), Malaria-Prophylaxe<br />
(Chloroquin) und Lithium (gegen<br />
Depressionen).<br />
9. Ist die Schuppenflechte ansteckend?<br />
Nein. Schuppenflechte ist genetisch<br />
bedingt. Sie hat weder etwas <strong>mit</strong><br />
der persönlichen Hygiene des Betroffenen<br />
zu tun, noch kann sie<br />
durch Berührungen oder sexuelle<br />
Kontakte übertragen werden.<br />
10. Sind Neuroder<strong>mit</strong>is und Schuppenflechte<br />
sich ähnlich?<br />
Nein, Neuroder<strong>mit</strong>is gehört zu den<br />
allergischen Erkrankungen und<br />
führt zu einem anderen Hautbild als<br />
die <strong>Psoriasis</strong>. Beides sind aber<br />
chronische Hauterkrankungen.<br />
12. Ist die Schuppenflechte eine allergische<br />
Erkrankung?<br />
Nein.<br />
13. Kann ich an einer Schuppenflechte<br />
sterben?<br />
Joel M. Gelfand und seine Kollegen<br />
von der Universität of Pennsylvania<br />
School of Medicine in Philadelphia<br />
fanden heraus, dass während des<br />
analysierten Zeitraums Frauen und<br />
Männer <strong>mit</strong> schwerer Schuppenflechte<br />
im Durchschnitt 3,5-4,4 Jahre<br />
früher starben als jene ohne <strong>Psoriasis</strong>.<br />
Bei Patienten <strong>mit</strong> einer milden<br />
Form der Schuppenflechte wurde<br />
kein erhöhtes Sterberisiko festgestellt.<br />
14. Ist Schuppenflechte heilbar?<br />
Nein, die <strong>Psoriasis</strong> ist eine chronische<br />
Krankheit, die man das ganze<br />
Leben lang haben kann. Eine effektive,<br />
fortlaufende Therapie hingegen<br />
kann die Symptome der <strong>Psoriasis</strong><br />
reduzieren und die Lebensqualität<br />
verbessern.<br />
15. Hat Schuppenflechte etwas <strong>mit</strong><br />
unzureichender Hygiene zu tun?<br />
Nein!<br />
16. Kann ich bedenkenlos öffentliche<br />
Bäder und Saunen besuchen?<br />
Ja. Wenn Sie in einem Schwimmbad<br />
schwimmen ist es wichtig, anschließend<br />
das Chlor gut abzuwaschen,<br />
da Chlor Ihre Haut austrocknet.<br />
Nach dem Schwimmen sollte eine<br />
Feuchtigkeitscreme verwendet werden.<br />
Ein Saunabesuch kann durchaus einen<br />
sehr positiven Einfluss auf die<br />
Schuppenflechte ausüben: Er entspannt,<br />
reinigt die Haut und stärkt<br />
die Abwehrkräfte. Die Schwitzbäder<br />
eignen sich aber auch zur unterstützenden<br />
Behandlung der <strong>Psoriasis</strong>-<br />
Arthrose, indem sie Schmerzen des<br />
Bewegungsapparats lindern können.<br />
17. Hat das Wetter Einfluss auf meine<br />
Schuppenflechte?<br />
Ja. Bei warmen Wetter <strong>mit</strong> viel Sonnenschein<br />
verbessert sich die<br />
Schuppenflechte häufig. Bei der<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Arthritis sind die Gelenkbeschwerden<br />
im Sommer geringer.<br />
41<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
18. Kann die Schuppenflechte <strong>mit</strong><br />
einem Laser behandelt werden?<br />
Bestrahlungen <strong>mit</strong> ultraviolettem<br />
Licht und Laser zeigten bei einzelnen<br />
Patienten viel versprechende<br />
Erfolge. Im Unterschied zur konventionellen<br />
UV-Therapie ist der Laser<br />
schonender: Nicht der ganze Körper<br />
wird der Strahlung ausgesetzt, sondern<br />
nur die befallenen Stellen, die<br />
<strong>mit</strong>tels des schmalen Lichtbandes<br />
gezielt bestrahlt werden können. Eine<br />
Heilung ist aber auch <strong>mit</strong> der Lasertherapie<br />
nicht möglich. Die Behandlung<br />
muss selbst bezahlt werden,<br />
da sie keine Kassenleistung<br />
ist.<br />
19. Können Schuppenflechtenherde<br />
medikamentös so weit behandelt<br />
werden, bis sie nicht mehr sichtbar<br />
sind?<br />
Ja, durch die geeignete Therapie<br />
kann die Haut zeitweise erscheinungsfrei<br />
werden. Dieser Zustand<br />
kann unterschiedlich lang sein und<br />
zum Teil auch Jahre andauern. Jedoch<br />
lässt sich eine dauerhafte Erscheinungsfreiheit<br />
im Sinne einer<br />
Heilung nicht erreichen.<br />
20. Muss ich mich ständig eincremen,<br />
auch wenn meine Schuppenflechte<br />
gut zurückgegangen ist?<br />
Ja! Die regelmäßige Hautpflege<br />
beugt Reizungen der Haut vor, so<br />
kann das Auftreten neuer Schuppenflechtenherde<br />
möglichst lange<br />
vermieden werden.<br />
Die Ursachen für die <strong>Psoriasis</strong> sind<br />
unbekannt, aber es gibt viele Faktoren,<br />
die <strong>mit</strong> der Krankheit assoziiert<br />
sind und zum Ausbruch der <strong>Psoriasis</strong><br />
führen können. <strong>Psoriasis</strong> ist teilweise<br />
genetisch bedingt, das heißt,<br />
dass jemand wahrscheinlicher an<br />
<strong>Psoriasis</strong> erkrankt, wenn bereits ein<br />
Familien<strong>mit</strong>glied an <strong>Psoriasis</strong> leidet.<br />
In dieser Broschüre können Sie<br />
mehr über die Faktoren, die zu einem<br />
Ausbruch führen, erfahren.<br />
22. Welches sind die charakteristischen<br />
Symptome der Schuppenflechte?<br />
Die Schuppenflechte ist eine nicht<br />
ansteckende, familiär gehäuft auftretende,<br />
entzündliche Hauterkrankung,<br />
die nicht heilbar ist und<br />
schubweise wiederkehrt.<br />
Ein Schuppenflechtenherd besitzt<br />
folgende Charakteristika: Er ist<br />
scharf begrenzt und weist eine<br />
Schuppung, Verdickung und Entzündung<br />
auf.<br />
23. Juckt <strong>Psoriasis</strong>?<br />
Patienten berichteten, dass <strong>Psoriasis</strong><br />
juckt. Tatsächlich wird geschätzt,<br />
dass bei 60%-70% der Betroffenen<br />
gleichzeitig auch Juckreiz auftritt.<br />
24. Welche Therapieform wird bei<br />
<strong>Psoriasis</strong> am häufigsten eingesetzt?<br />
Ungefähr 70% der Patienten werden<br />
nur topisch behandelt, das<br />
heißt <strong>mit</strong> Medikamenten, die auf<br />
die Haut aufgetragen werden.<br />
21. Wie bekomme ich <strong>Psoriasis</strong>?<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
42<br />
www.psorinfo.de
25. Wie schnell kann ich erste Ergebnisse<br />
in der <strong>Psoriasis</strong>-Therapie<br />
erwarten?<br />
Der Eintritt eines Therapieerfolgs ist<br />
je nach Therapie unterschiedlich.<br />
Mit der richtigen Therapie können<br />
Sie eine Besserung Ihrer <strong>Psoriasis</strong><br />
innerhalb von 1-2 Wochen sehen.<br />
Besprechen Sie sich <strong>mit</strong> Ihrem Arzt,<br />
welche Behandlung für Sie am Aussichtsreichsten<br />
ist.<br />
26. Welche Kleidung soll ich tragen,<br />
wenn ich einen <strong>Psoriasis</strong>-Schub habe?<br />
Eng sitzende Kleidung kann zu<br />
Haut-Irritationen führen und da<strong>mit</strong><br />
die <strong>Psoriasis</strong> verschlimmern. Wählen<br />
Sie für Ihre Kleidung weiche, natürliche<br />
Stoffe wie Baumwolle, auch<br />
für Ihre Unterwäsche.<br />
27. Gibt es etwas was ich tun kann,<br />
um den nächsten <strong>Psoriasis</strong>-Schub<br />
zu verhindern?<br />
Die auslösenden Faktoren sind bei<br />
jedem Menschen unterschiedlich.<br />
Dennoch ist es sinnvoll, sich keinem<br />
unnötigen Stress auszusetzen und<br />
Alkohol und Rauchen zu vermeiden.<br />
auch zu Verschlechterungen führen.<br />
In jedem Fall ist der Ablauf der<br />
Schwangerschaft durch eine <strong>Psoriasis</strong><br />
nicht gefährdet.<br />
30. Welchen Einfluss hat die Ernährung?<br />
Soweit bekannt ist, ist die Art der<br />
Ernährung nicht ursächlich an der<br />
<strong>Psoriasis</strong> beteiligt. Insofern ist keine<br />
spezielle Diät zu empfehlen.<br />
Aber eine gesunde vollwertige Kost<br />
wirkt sich immer positiv aus - auch<br />
bei Schuppenflechte.<br />
31. Führt Schuppenflechte irgendwann<br />
zu Hautkrebs?<br />
Nein. Trotz der beschleunigten Zellteilungsrate<br />
in der betroffenen Haut<br />
ist noch nie eine Häufung von Hautkrebs<br />
bei Schuppenflechte-Patienten<br />
beobachtet worden.<br />
32. Werden meine Kinder auch an<br />
Schuppenflechte erkranken?<br />
Die Wahrscheinlichkeit an <strong>Psoriasis</strong><br />
zu erkranken, beträgt bei einem erkrankten<br />
Elternteil 15% und steigt<br />
bis auf 50%, wenn beide Elternteile<br />
betroffen sind.<br />
28. Kann ich mich rasieren, wenn<br />
ich einen <strong>Psoriasis</strong>-Schub habe?<br />
In den Bereichen, in denen Sie<br />
Schuppenflechtenherde haben, ist<br />
es besser sich zu rasieren, als die<br />
Haare chemisch zu entfernen.<br />
29. Verändert sich die Haut durch<br />
die Schwangerschaft?<br />
Das ist leider nicht vorhersehbar -<br />
es kann zu Verbesserungen, aber<br />
43<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
RATGEBER<br />
Matthias Augustin, Erwin Schöpf<br />
<strong>Psoriasis</strong>. Ursachen und Therapie<br />
der Schuppenflechte.<br />
C.H.Beck; Auflage: 1 (August 1999)<br />
ISBN-10: 3406447252<br />
Niels Carstenson, Günther Schäfer,<br />
Monika Brennecke<br />
Abwechslungsreiche Diät bei <strong>Psoriasis</strong><br />
Karl F. Haug Fachbuchverlag; Auflage:<br />
1 (August 2002) ISBN-10:<br />
383043006X<br />
Enno Christophers, Ulrich Mrowietz,<br />
Wolfram Sterry:<br />
<strong>Psoriasis</strong>. Auf einen Blick<br />
Thieme, Stuttgart (2003) ISBN-10:<br />
3131378611<br />
Anne Maguire<br />
Hauterkrankungen als Botschaften<br />
der Seele<br />
Patmos; Auflage: 1 (Juni 2003)ISBN-<br />
10: 3491698006<br />
Ulrich Mrowietz, Gerhard Schmid-<br />
Ott:<br />
Schuppenflechte – Was Sie schon<br />
immer über <strong>Psoriasis</strong> wissen wollten<br />
Karger, 2005, ISBN 3-8055-7940-3<br />
Günther N Schäfer<br />
<strong>Psoriasis</strong> (Schuppenflechte) / Neuroder<strong>mit</strong>is<br />
(Endogenes Ekzem) -<br />
Antworten zu Alltagsfragen von A-Z<br />
Selbstverlag (Gebundene Ausgabe -<br />
1. Dez. 2006) ISBN-10: 3000204334<br />
Brigitte Lang:<br />
Hautnah erlebt. Porentiefe Geschichten<br />
die unter die Haut gehen<br />
Freya; Auflage: 1 (April 2005) ISBN-<br />
10: 3902134879<br />
Internetseite<br />
www.psorinfo.de<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
44<br />
www.psorinfo.de
PATIENTENORGANISATIONEN<br />
Selbsthilfegruppen von Patienten<br />
können gerade bei Krankheiten wie<br />
<strong>Psoriasis</strong> weiterhelfen. Die unten<br />
aufgeführten Organisationen führen<br />
regionale Gruppen und organisieren<br />
diverse Informationsveranstaltungen.<br />
Zeitschriften informieren über<br />
neue Ansätze in der Therapie, alternative<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
und Versicherungsleistungen bei<br />
Heilbehandlungen.<br />
DEUTSCHLAND<br />
Deutscher <strong>Psoriasis</strong> Bund e.V.<br />
Seewartenstrasse 10, D-204591<br />
Hamburg<br />
Tel. 0049 40 22 33 99 0,<br />
Fax 0049 40 22 33 99 22<br />
www.psoriasis-bund.de<br />
E-Mail: info@psoriasis-bund.de<br />
Das <strong>Psoriasis</strong>-Netz:<br />
www.psoriasis.netz.de<br />
<strong>Psoriasis</strong>forum:<br />
www.psoriasis-forum-berlin.de/<br />
SCHWEIZ<br />
Schweizerische <strong>Psoriasis</strong> und Vitiligo<br />
Gesellschaft (SPVG)<br />
Gryphenhübeliweg 38, Postfach<br />
345, 3000 Bern 6<br />
E-Mail: spvg@bluewin.ch<br />
ÖSTERREICH<br />
Psoriatiker-Verein Austria<br />
Jägerstrasse 3/2, A-1200 Wien<br />
Tel. 0043 222 332 40 03<br />
http://members.chello.at/renate.re<br />
ichl/<br />
E-Mail: pso.austria@chello.at<br />
Obwohl die vorliegende Broschüre <strong>mit</strong> größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde,<br />
übernimmt die LEO Pharma GmbH keine Garantie für die Vollständigkeit<br />
des Inhaltes.<br />
Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung<br />
sowie der Übersetzung in fremde Sprachen, sind vorbehalten.<br />
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Fotokopien, Film oder auf<br />
elektronischem Weg) ohne schriftliche Genehmigung von LEO Pharma<br />
GmbH reproduziert werden.<br />
45<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
WAS IST PSORIASIS? 4<br />
WOHER KOMMT DER NAME PSORIASIS? 4<br />
KRANKHEITSBILD 4<br />
WIE KANN MAN PSORIASIS VON ANDEREN HAUTERKRANKUNGEN UNTERSCHEIDEN? 5<br />
WER IST BETROFFEN? 5<br />
ARTEN DER PSORIASIS 6<br />
<strong>Psoriasis</strong> vulgaris 6<br />
<strong>Psoriasis</strong> guttata 6<br />
<strong>Psoriasis</strong> nummularis 6<br />
<strong>Psoriasis</strong> pustulosa 6<br />
<strong>Psoriasis</strong> inversa 7<br />
<strong>Psoriasis</strong> generalisata 7<br />
Erythrodermische <strong>Psoriasis</strong> 7<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Arthritis 7<br />
WIE ENTSTEHT PSORIASIS? 8<br />
KRANKHEITSAUSLÖSER 9<br />
EINFLUSS DER PSORIASIS AUF ANDERE ERKRANKUNGEN 10<br />
ENTZÜNDLICHE ERKRANKUNGEN 10<br />
STOFFWECHSELERKRANKUNGEN 10<br />
PSYCHOLOGISCHE ERKRANKUNGEN 11<br />
HERZKRANKHEITEN 11<br />
ANDERE HAUTKRANKHEITEN 11<br />
PSORIASIS BEI KINDERN & JUGENDLICHEN 12<br />
PSORIASIS BEI KINDERN 12<br />
Behandlung 12<br />
Pflege 12<br />
Ernährung 12<br />
Tipps für den Alltag 12<br />
PSORIASIS BEI JUGENDLICHEN 13<br />
<strong>Psoriasis</strong> und Akne 13<br />
HORMONE UND PSORIASIS 13<br />
WIE BEHANDELT MAN PSORIASIS? 14<br />
PFLEGE 15<br />
Hautreinigung 15<br />
Duschen 15<br />
Baden 16<br />
THERAPIE 17<br />
ÄUSSERLICHE PSORIASISBEHANDLUNG (TOPISCHE THERAPIEN) 17<br />
Salizylsäure 17<br />
Urea (Harnstoff) 18<br />
Teer 18<br />
Dithranol 18<br />
Kortison 18<br />
Vitamin-D-Derivate 19<br />
Kombination von Calcipotriol und Kortison 21<br />
Calcineurin-Inhibitoren: Tacrolimus und Pimecrolimus 21<br />
Wann ist welche Darreichungsform sinnvoll? 21<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
46<br />
www.psorinfo.de
LICHTTHERAPIEN 21<br />
UV-A 21<br />
UV-B 22<br />
Schmalspektrum-UV-B-Therapie 22<br />
PUVA-Therapie 22<br />
Balneophototherapien 23<br />
Laser 23<br />
INNERLICHE PSORIASISBEHANDLUNG (SYSTEMISCHE THERAPIEN) 23<br />
Methotrexat 24<br />
Retinoide 24<br />
Ciclosporin 24<br />
Fumarate 25<br />
Kortikosteroide 25<br />
Biologics 25<br />
KOMBINATIONSTHERAPIEN 27<br />
LANGZEITTHERAPIE 27<br />
BESONDERE ASPEKTE 28<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Arthritis 28<br />
Psychologische Dimension der <strong>Psoriasis</strong> 28<br />
KLIMATHERAPIEN 28<br />
Totes Meer 28<br />
Nordseeinseln 29<br />
Gebirge 29<br />
ALTERNATIVTHERAPIEN 30<br />
BEHANDLUNG VON PROBLEMATISCHEN BEREICHEN 31<br />
Kopfhaut 31<br />
Nagelpsoriasis 32<br />
<strong>Psoriasis</strong> in Hautfalten 33<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Arthritis 33<br />
PSORIASIS IN DER SCHWANGERSCHAFT 34<br />
PSORIASIS IM ALLTAG 34<br />
BERUFSWAHL 34<br />
ERNÄHRUNG & GENUSSMITTEL 35<br />
KLEIDUNG 36<br />
KÖBNER-PHÄNOMEN 36<br />
LEBENSQUALITÄT 36<br />
SEXUELLE ASPEKTE 37<br />
STRESS 38<br />
URLAUB 38<br />
ZU GUTER LETZT 39<br />
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN 40<br />
RATGEBER 44<br />
PATIENTENORGANISATIONEN 45<br />
DEUTSCHLAND 45<br />
SCHWEIZ 45<br />
ÖSTERREICH 45<br />
47<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
LEO Pharma GmbH<br />
Frankfurter Straße 233, A3 · D-63263 Neu-Isenburg<br />
Telefon: (06102) 201-0 · Telefax: (06102) 201-200<br />
www.leo-pharma.de<br />
LEO ®<br />
© LEO 21-1-0093 JUNI 2008 ALLE GENANNTEN LEO MARKEN GEHÖREN DER LEO GROUP