Gut leben mit Psoriasis
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gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
CALCIPOTRIOL<br />
1985 gelang die Synthese von Calcipotriol,<br />
ein Vitamin-D-Abkömmling,<br />
der 100 bis 200 Mal schwächer auf<br />
den Kalzium- und Phosphathaushalt<br />
wirkt als Vitamin D. Trotzdem<br />
hat Calcipotriol auf der psoriatischen<br />
Haut genau den gleichen gewünschten<br />
Effekt: Es reduziert die<br />
hohe Teilungsaktivität der Hautzellen,<br />
die für die Schuppung verantwortlich<br />
ist und fördert deren normale<br />
Reifung. Ferner hat es eine immunmodulatorische<br />
Funktion, die<br />
wohl ihre positive Einflussnahme<br />
auf die lokalen Entzündungsvorgänge<br />
erklärt.<br />
Calcipotriol ist als Salbe, Creme und<br />
Lösung erhältlich und hat sich bei<br />
den Patienten in den letzten Jahren<br />
als wichtigste topische Therapie<br />
durchgesetzt. Tatsächlich sprechen<br />
zahlreiche Studien für die gute Wirkung<br />
dieses Präparats. So zeigen<br />
mehrere Arbeiten, dass Calcipotriol<br />
besser wirkt als Dithranol oder Teer<br />
und in der Wirkung sogar vergleichbar<br />
ist <strong>mit</strong> einer <strong>mit</strong>telstarken Kortisonsalbe.<br />
Calcipotriol kann sowohl am Körper<br />
(als Creme und Salbe) als auch auf<br />
der Kopfhaut (als Lösung) aufgetragen<br />
werden. Das Gesicht sollte jedoch<br />
ausgespart werden, da es zu<br />
vorübergehenden Reizerscheinungen<br />
kommen kann, die in diesem<br />
Bereich sehr auffällig sind.<br />
Calcipotriol ist in der Regel gut verträglich.<br />
Es ist auch für eine Langzeittherapie<br />
gut geeignet, weil langfristige<br />
Nebenwirkungen nur sehr<br />
selten auftreten. Calcipotriol ist deshalb<br />
auch für Kinder zugelassen.<br />
20<br />
Von Nachteil ist, dass Calcipotriol<br />
gelegentlich Hautreizungen hervorruft,<br />
daher sollte es nicht zu großflächig<br />
(für mehr als 30% der Körperoberfläche)<br />
angewendet werden.<br />
Ein merklicher Therapieerfolg tritt<br />
oft erst nach einigen Wochen ein.<br />
Um den Wirkeintritt zu beschleunigen<br />
und das Risiko für Hautreizungen<br />
zu verringern wird es häufig <strong>mit</strong><br />
einem Kortison kombiniert.<br />
CALCITRIOL<br />
Calcitriol ist ein aktives Zwischenprodukt<br />
im Vitamin D3-Stoffwechsel.<br />
Die ausschließliche Therapie<br />
<strong>mit</strong> Calcitriol reduziert den Schweregrad<br />
der <strong>Psoriasis</strong> ohne jedoch<br />
die Wirksamkeit starker Steroide zu<br />
erreichen. Wegen der möglichen<br />
Wechselwirkung <strong>mit</strong> dem Kalziumund<br />
Phosphathaushalt darf es nicht<br />
auf großen Hautflächen angewendet<br />
werden.<br />
TACALCITOL<br />
Tacalcitol ist ein weiteres Vitamin-<br />
D3-Derivat, dessen Wirksamkeit<br />
und Sicherheit bei der Therapie der<br />
leichten bis <strong>mit</strong>telschweren <strong>Psoriasis</strong><br />
vulgaris vom Plaque-Typ dokumentiert<br />
sind. Um bei längerer und<br />
großflächiger Anwendung systemische<br />
Effekte zu vermeiden, raten<br />
manche Ärzte zur laufenden Kontrolle<br />
des Kalzium- und Phosphat-<br />
Stoffwechsels bei Patienten <strong>mit</strong> eingeschränkter<br />
Nierenfunktion sowie<br />
bei solchen, bei denen der Verdacht<br />
auf eine andere metabolische Anomalie<br />
besteht. Im Vergleich zur<br />
zweimal täglichen Anwendung von<br />
Calcipotriol ist die Wirksamkeit der<br />
einmal täglichen Applikation von Tacalcitol<br />
etwas geringer.