Gut leben mit Psoriasis
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de mehr greifen können oder gesellschaftliche<br />
Ablehnung befürchten,<br />
können systemische Behandlungen<br />
(wie z.B. Retinoide oder Methotrexat)<br />
verschrieben werden. In<br />
diesem Fall sollten aufgrund der<br />
schweren Nebenwirkungen Nutzen<br />
und Risiko sorgfältig abgewogen<br />
werden.<br />
Nagelpsoriasis gibt häufig Anlass<br />
zu Schamgefühlen, vor allem bei<br />
Menschen <strong>mit</strong> berufsbedingtem<br />
Kundenkontakt. Daher kann das<br />
Auftragen von Nagellack sinnvoll<br />
sein, um die Unebenheiten zu glätten<br />
und die Farbveränderungen zu<br />
verdecken. Auch künstliche Nägel<br />
können verwendet werden, wenn<br />
die natürlichen Nägel gerade nachwachsen.<br />
PSORIASIS IN HAUTFALTEN<br />
Wenn die <strong>Psoriasis</strong> in Hautfalten<br />
vorkommt, wird von einer inversen<br />
<strong>Psoriasis</strong> und flexuralen <strong>Psoriasis</strong><br />
gesprochen. Körperregionen, in denen<br />
Haut auf Haut zu liegen kommt,<br />
sind wegen der Scheuerwirkung,<br />
der Feuchtigkeit und der Wärme besonders<br />
anfällig für die Bildung von<br />
<strong>Psoriasis</strong>herden. Am häufigsten betrifft<br />
die inverse <strong>Psoriasis</strong> die Gesäßspalte,<br />
die Leisten, den Nabel, die<br />
Zehenspalten, den Genitalbereich<br />
und den Bereich unter den Brüsten.<br />
Die normalerweise für <strong>Psoriasis</strong> typischen<br />
Schuppen treten seltener<br />
auf.<br />
Die inverse <strong>Psoriasis</strong> wird vor allem<br />
<strong>mit</strong> schwach wirksamen Glukokortikoiden<br />
und Vitamin-D-Derivaten behandelt.<br />
Wenn schwerwiegende<br />
Krankheitsschübe auftreten, kann<br />
der Hautarzt eine UV-B-Therapie<br />
oder eine Lasertherapie verschreiben.<br />
PSORIASIS-ARTHRITIS<br />
Eine <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis tritt häufig<br />
erst nach mehreren Jahren nach dem<br />
Ausbruch der Schuppenflechte auf.<br />
Hierbei handelt es sich um eine chronische<br />
Entzündung <strong>mit</strong> verschieden<br />
starker Gelenkbeteiligung. Besonders<br />
häufig betroffen sind die Mittel-,<br />
End- und Grundgelenke der Finger<br />
und Zehen. Dabei schwellen die Gelenke<br />
an, schmerzen und versteifen<br />
sich. In seltenen Fällen kann eine<br />
<strong>Psoriasis</strong>-Arthritis auch auftreten, ohne<br />
dass ein Befall der Haut vorliegt.<br />
Wenn bereits eine <strong>Psoriasis</strong> diagnostiziert<br />
ist und zusätzlich Gelenkbeschwerden<br />
auftreten, sollte ein Rheumatologe<br />
diese untersuchen.<br />
Die Therapie der <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis<br />
ist schwierig. Zur grundlegenden<br />
Behandlung gehören nichtsteroidale<br />
Antiphlogistika und klassische<br />
Rheuma<strong>mit</strong>tel, die entzündungsund<br />
schmerzlindernd wirken. Die<br />
Ursachen werden da<strong>mit</strong> allerdings<br />
nicht behandelt.<br />
Als Standardtherapie bei schweren<br />
Fällen gelten Methotrexat und Ciclosporin.<br />
Diese Medikamente wirken<br />
auch gegen die Hautveränderungen.<br />
Allerdings sollten hier aufgrund<br />
der schweren Nebenwirkungen<br />
Nutzen und Risiko sorgfältig<br />
abgewogen werden. In den letzten<br />
Jahren kamen „Biologics“ zur Behandlung<br />
der <strong>Psoriasis</strong>-Arthritis auf<br />
den Markt. Diese greifen sehr gezielt<br />
in den Entzündungsprozess<br />
ein, indem sie zum Beispiel den Tumornekrosefaktor<br />
TNF-alpha blockieren.<br />
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gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de