Gut leben mit Psoriasis
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gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
www.psorinfo.de<br />
Kopfhaut über längere Zeit angewendet<br />
werden, weil hier die Gefahr<br />
für eine Verdünnung der Haut geringer<br />
ist als bei anderen Körperstellen,<br />
wie etwa im Gesicht. Ganz<br />
harmlos sind allerdings kortisonhaltige<br />
Präparate auch auf der Kopfhaut<br />
nicht. Deshalb sollten solche<br />
Mittel in Kombination <strong>mit</strong> anderen<br />
Wirkstoffen eingesetzt werden. Insbesondere<br />
die Kombination <strong>mit</strong> Vitamin-D-Präparaten<br />
hat sich bei der<br />
Kopfhautpsoriasis bewährt. Für die<br />
gleichzeitige Verabreichung von Calcipotriol<br />
und Kortikosteroiden wird<br />
zurzeit ein Kombinationspräparat in<br />
Gel-Form für die einmal tägliche Anwendung<br />
entwickelt.<br />
Für die Kopfhautpsoriasis sind einige<br />
Auslösefaktoren bekannt, die<br />
man im Alltag leicht vermeiden<br />
kann. Um die Kopfhaut nicht zu reizen,<br />
sollte man anstelle einer<br />
Kunststoffbürste eine Bürste <strong>mit</strong><br />
Naturborsten verwenden. Der Fön<br />
sollte auf keinen Fall zu heiß eingestellt<br />
sein, Dauerwellen und Tönungen<br />
sind bei Kopfhautpsoriasis<br />
nicht sinnvoll. Die Schuppen sollten<br />
nicht herausgekämmt oder herausgekratzt<br />
werden, da sich die<br />
Krankheit dadurch verschlimmern<br />
kann.<br />
NAGELPSORIASIS<br />
32<br />
Häufig sind Finger- und Fußnägel an<br />
der Schuppenflechte beteiligt. In<br />
diesem Fall spricht man von einer<br />
Nagelpsoriasis. Bei ca. der Hälfte<br />
der an Schuppenflechte erkrankten<br />
Patienten sind die Nägel betroffen.<br />
Dabei kommt die <strong>Psoriasis</strong> an den<br />
Fingernägeln häufiger vor als an<br />
den Fußnägeln. Eine Nagelpsoriasis<br />
kann jedoch ganz selten auch alleine<br />
ohne weiteren Befall des Körpers<br />
auftreten.<br />
Eine typische Veränderung ist der<br />
„Tüpfelnagel“. Kleine Dellen bedecken<br />
die Nagelplatte. Häufig zu sehen<br />
ist auch der so genannte Ölfleck.<br />
Wenn kleine <strong>Psoriasis</strong>herde<br />
unter dem Nagel auftreten, die erst<br />
entzündlich sind, aber noch keine<br />
Schuppenbildung aufweisen, zeigt<br />
sich das auf dem Nagel als lachsfarbene<br />
Verfärbung. Bei einer Vergrößerung<br />
eines unter dem Nagel liegenden<br />
Herdes, kann es zu einer<br />
langsamen Abhebung der Nagelplatte<br />
(Onycholyse) kommen. Im<br />
schwerwiegendsten Fall zerbröselt<br />
der Nagel oder fällt ganz ab. Wer<br />
Nagelveränderungen feststellt, sollte<br />
deshalb nicht zu lange warten.<br />
An erster Stelle steht allerdings eine<br />
sichere Diagnose, denn es besteht<br />
die Gefahr, dass eine Verwechslung<br />
<strong>mit</strong> einer Onychomykose<br />
(Pilzerkrankung) erfolgt. In Zweifelsfällen<br />
sollte eine mykologische Untersuchung<br />
ebenfalls vorgenommen<br />
werden.<br />
Bei der Behandlung ist es wichtig,<br />
dass nicht nur die Nagelplatte, sondern<br />
vor allem der Nagelfalz behandelt<br />
wird. Die beste Wirkung wird<br />
erzielt, wenn die betroffene Stelle<br />
über Nacht abgedeckt wird, beispielsweise<br />
<strong>mit</strong> einem Fingerling.<br />
Im Allgemeinen werden <strong>mit</strong> topischen<br />
Behandlungen keine guten<br />
Ergebnisse erzielt, auch wenn Vitamin-D-Derivate<br />
als langfristige Therapie<br />
durchaus wirksam sein können.<br />
Eine Kortisonspritze in das Nagelbett<br />
ist schmerzhaft. Wenn Patienten<br />
von <strong>Psoriasis</strong> betroffene Nagelläsionen<br />
als beeinträchtigend<br />
empfinden, da sie keine Gegenstän-