Gut leben mit Psoriasis
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WIE ENTSTEHT PSORIASIS?<br />
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5<br />
Die Haut bei Schuppenflechte:<br />
Im Vergleich<br />
zu gesunder<br />
Haut fallen hier die erweiterten<br />
Gefäße (1),<br />
die große Anzahl an<br />
Entzündungszellen (2)<br />
und die aufragende,<br />
verdickte Hornschicht<br />
(3) auf.<br />
Lederhaut <strong>mit</strong> Blutgefäßen<br />
(1), Oberhaut<br />
(4), Erneuerungszellschicht<br />
(5) Hornschicht<br />
(3)<br />
Die Haut ist <strong>mit</strong> ungefähr 2 Quadratmetern<br />
das größte Organ des<br />
menschlichen Körpers. Sie besteht<br />
aus 3 Schichten, die untereinander<br />
in Verbindung stehen, voneinander<br />
abhängig sind und sich gegenseitig<br />
beeinflussen.<br />
Das Krankheitsgeschehen spielt<br />
sich bei der <strong>Psoriasis</strong> vor allem in<br />
der obersten Hautschicht, der Epidermis,<br />
ab. Hier werden fortwährend<br />
Oberhautzellen gebildet, welche<br />
nach außen wandern und die,<br />
für den Schutz der Haut erforderliche,<br />
Hornschicht produzieren.<br />
Die an Schuppenflechte erkrankte<br />
Haut ist in ihrer Funktion gestört:<br />
1. Die Zellerneuerung erfolgt zu<br />
schnell<br />
2. Es kommt zu einer entzündlichen<br />
Hautreaktion<br />
Bei einer Schuppenflechte erneuert<br />
sich die Oberhaut aufgrund einer<br />
abnormalen Vermehrung der Oberhautzellen<br />
zu schnell – etwa siebenmal<br />
schneller als normal. Tatsächlich<br />
beträgt die Erneuerungszeit<br />
in Schuppenflechtenherden nur<br />
4-7 Tage gegenüber 28 Tagen in der<br />
gesunden Haut. Aufgrund der kurzen<br />
Zeitspanne sind die Oberhautzellen<br />
noch nicht ausgereift und lösen<br />
sich deshalb nicht von der<br />
Hautoberfläche ab. Sie verk<strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong> den benachbarten Zellen und<br />
bilden feste Schuppen.<br />
entzündlichen Hautreaktionen. Zwei<br />
Zelltypen sind hauptsächlich für die<br />
entzündliche Reaktion verantwortlich:<br />
Die Langerhans-Zellen und die<br />
T-Zellen.<br />
In der gesunden Haut haben die<br />
Langerhans-Zellen die Aufgabe eindringende<br />
Mikroorganismen zu erkennen<br />
und deren weiteres Vordringen<br />
in die Haut zu stoppen. Nach<br />
dem ersten Erkennen der Eindringlinge<br />
wandern die Langerhans-Zellen<br />
in die nächst gelegenen Lymphknoten<br />
und aktivieren dort weitere<br />
Immunzellen, die so genannten T-<br />
Zellen. Die T-Zellen werden dann<br />
über die Blutbahnen in das Gewebe<br />
transportiert, in dem die Eindringlinge<br />
beobachtet wurden, und unterstützen<br />
dort die Immunabwehr.<br />
Bei der Schuppenflechte werden T-<br />
Zellen auch ohne Vorhandensein<br />
von Mikroorganismen von den Langerhans-Zellen<br />
aktiviert und gelangen<br />
in die Oberhaut. Als Ursache für<br />
diese Fehlsteuerung wird eine Autoimmunreaktion<br />
gegen die Oberhautzellen<br />
angenommen, deren<br />
Oberflächenproteine Teilen von bestimmten<br />
Bakterien ähneln. Die aktivierten<br />
T-Zellen setzen Botenstoffe<br />
wie Interferon-gamma und Tumornekrosefaktor-alpha<br />
frei. Die Botenstoffe<br />
haben eine entzündungsfördernde<br />
Wirkung und regen die<br />
Oberhautzellen zu einer starken<br />
Vermehrung an. Die abnormale Erneuerung<br />
der Oberhautzellen und<br />
die Entzündungsreaktion sind von<br />
außen als Schuppung und Rötung<br />
sichtbar.<br />
Zusätzlich zu der schnellen Umsatzrate<br />
der Oberhautzellen ist die<br />
Schuppenflechte das Ergebnis von<br />
gut <strong>leben</strong><br />
<strong>mit</strong><br />
<strong>Psoriasis</strong><br />
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