Beraterrundbrief Landwirtschaft Februar 2013 - Demeter
Beraterrundbrief Landwirtschaft Februar 2013 - Demeter
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grundsätzlich der gesamte Betrieb gewerblich,<br />
sondern der Erzeugerbetrieb kann weiterhin landund<br />
forstwirtschaftliche Einkünfte erzielen und nur<br />
der gewerbliche Teil führt zu gewerblichen<br />
Einkünften. Eine Ausnahme gilt für Betriebe, die von<br />
einer Personengesellschaft, zum Beispiel einer GbR,<br />
geführt werden. Diese können im Unterschied zu<br />
Einzelunternehmen grundsätzlich nur eine<br />
Einkunftsart haben, wobei ein Vorrang für<br />
gewerbliche Einkünfte gilt. Deshalb kann für eine GbR<br />
bei nachhaltigem Überschreiten der Grenzen der<br />
gesamte Betrieb ins Gewerbe „kippen“. Die aus den<br />
„gewerblichen“ Tätigkeiten resultierenden Einkünfte<br />
können bei Einhaltung der Grenzen regulär über die<br />
landwirtschaftliche<br />
Einkommensteuererklärung<br />
angegeben werden. Die neue Richtlinie muss zu ihrer<br />
Wirksamkeit noch von der Bundesregierung bestätigt<br />
und im Bundessteuerblatt veröffentlich werden,<br />
womit im Lauf des Januar <strong>2013</strong> zu rechnen ist. Landund<br />
forstwirtschaftliche Betriebe dürfen sich bereits<br />
für das laufende Wirtschaftsjahr 2012/<strong>2013</strong> auf die<br />
neue Abgrenzung berufen. Zwingend anzuwenden<br />
sind die neuen Grundsätze dann ab dem kommenden<br />
Wirtschaftsjahr <strong>2013</strong>/2014. Da ein gewerblicher<br />
Betriebsteil erst bei nachhaltigem, das heißt drei<br />
Jahre hintereinander erfolgendem Überschreiten der<br />
Grenzen entsteht, kommen die mit der<br />
Gewerblichkeit des Betriebsteils verbundenen Folgen<br />
praktisch erst ab dem Wirtschaftsjahr 2016/2017 zum<br />
Tragen.<br />
Götz Daniel nach top agrar online<br />
7.1.<strong>2013</strong> aus RS AG Ökoring Nds 1-<strong>2013</strong><br />
PFLANZENBAU<br />
WIE VIEL NÄHRSTOFFE BRINGEN ORGANISCHE DÜNGER?<br />
Nährstoffe organ. Dünger<br />
(Orientierungswerte ab Lager)<br />
1 % Weißkleeanteil im Grünland bindet 3 kg N/ha.<br />
N P 2 O 5 K 2 O S<br />
Gülle 7,5% TM, kg/cbm 3,6 1,5 5,8 0,2<br />
Gülle cbm/ha<br />
15 54 23 87 3<br />
25 90 38 145 5<br />
Mist, 2kg Einstreu,25%TM, kg/to 5 4,5 6,9 0,7<br />
Stallmist dt/ha<br />
120 60 54 83 8<br />
220 110 99 152 15<br />
Mist, 9kg Einstreu, 25%TM, kg/to 6 4 10 0,7<br />
Tiefstallmist dt/ha<br />
120 72 48 120 8<br />
220 132 88 220 15<br />
Grüngutkompost, 50% TM, kg/to 6,6 3,9 5,1<br />
Grüngutkompost, to FM/ha alle 3 Jahre<br />
30 198 117 153<br />
Landschaftspflegemat., 40% TM 6,3 2,1 6,7<br />
Landsch.pflegemat., to FM/ha alle 3 Jahre<br />
30 189 63 201<br />
Tresterkompost, 60% TM, kg/ to 10 4 16<br />
Traubentresterkompost, to FM/ha<br />
30 300 120 480<br />
Umrechnungsfaktoren P 2 O 5 * 0,44 = P<br />
K 2 O * 0,83 = K<br />
Quellen: LfL Bayern,2007/ 2011, LTZ BW 2008, LfULG Sachsen 2011<br />
Erhard Gapp, Beratungsdienst Ulm<br />
ENTWICKLUNG DER KEIMLÄNGE BEI PFLANZKARTOFFELN<br />
Bei milden Temperaturen entwickeln sich<br />
Pflanzkartoffeln oft über das ideale Keimstadium<br />
hinaus. Selbst im Kühlhaus mit Temperaturen um 4 °C<br />
wachsen die Keime auch langsam weiter.<br />
Handlungsmöglichkeiten sind nur begrenzt möglich.<br />
Die folgende Tabelle zeigt Anhaltswerte für<br />
Keimlängen:<br />
Zeitpunkt Entwicklung der Keimlänge<br />
Anfang Januar 2 bis 3 mm = Keimstimmung<br />
Mitte Januar 5 bis 6 mm<br />
Anfang <strong>Februar</strong> 10 bis 12 mm<br />
Anfang März 15 bis 20 mm<br />
Vorkeimziel:<br />
• Etwa 2 cm Keimlänge bei halbautomatischen<br />
Legesystemen + Handeinlage<br />
• Etwa 1 cm Keimlänge bei vollautomatischen<br />
Systemen<br />
Keimabrüche über 10% führen oft zu ungleichmäßiger<br />
Sortierung (multiple Keimung), geringeren<br />
Übergrößen und Mindererträge, allerdings auch<br />
abhängig von Sorten und Witterung.<br />
Franz-Theo Lintzen, Ökoteam NRW<br />
KARTOFFELBAU, DAUERTHEMA RHIZOCTONIA<br />
Rhizoctonia und Dry Core haben letztes Jahr zu<br />
hohen Ausfällen geführt.<br />
Maßnahmen gegen Rhizoctonia und Dry Core:<br />
• Pflanzgut max. 20% Rhiz-Sklerotien<br />
Mehr als 20% Rhizoctonia-Sklerotien sollten nicht auf<br />
Pflanzknollen vorhanden sein, sonst steigt das<br />
Infektionsrisiko. 100 Knollen waschen, bonitieren.<br />
• 4 Jahre FF-Abstand zwischen Kartoffeln<br />
• für schnelles Auflaufen sorgen<br />
Die Rhiz- Infektion erfolgt am Keimling. Je länger die<br />
Keimphase, desto höhere Infektionsgefahr.<br />
Bodenerwärmung abwarten, keimstimuliertes<br />
Pflanzgut eher flach pflanzen (je nach Sorte), Damm<br />
abstriegeln, nach Auflaufen aufhäufeln.<br />
Tief in kalten Boden abgelegte Knollen mit<br />
Dammüberbau brauchen viel länger bis zum<br />
Auflaufen, das Risiko steigt<br />
• günstige Wachstumsbedingungen schaffen<br />
Flächen mit guter Bodenstruktur auswählen, keine<br />
Bodenverdichtung, 5cm unter Pflanztiefe locker,<br />
angemessene Düngung mit ausreichend Stickstoff<br />
und Kali, Gülle oder gut verrottetem Mist, Damm<br />
beim Hacken/Häufeln nicht mit dem Werkzeug/<br />
Schlepperrad pressen, Feinwurzeln an der<br />
Dammflanke nicht abschneiden.<br />
Bei Nässe mit Luftmangel im Boden öffnet die Knolle<br />
ihre Lentizellen (Atmungszellen), zu erkennen an<br />
weißen Punkten an der Knolle. Dann stehen Tür und<br />
Tor für Dry Core offen.<br />
• Wenig Verunkrautung.<br />
Insbesondere Quecke fördert Drahtwürmer, deren<br />
Bohrlöcher sind Eintrittspforten für Rhiz mit<br />
Folgeerscheinung Dry Core.<br />
Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> 4