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Beraterrundbrief Landwirtschaft Februar 2013 - Demeter

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• wenig unverrottete org. Masse im Boden, enges<br />

C/N-Verhältnis<br />

Rhiz überlebt an organischen Rückständen mit<br />

weitem C/N-Verhältnis. Stroh und grasreiches<br />

Kleegras zeigen weites C/N, junge Gründüngung<br />

enges C/N-Verhältnis. Je weniger unverrottete Masse<br />

im Boden, desto weniger Rhiz. Zwischenfrucht<br />

intensiv zerkleinern, dann rottet sie schneller.<br />

Fladenpräparat zur Einarbeitung von Gründüngung<br />

fördert die Rotte.<br />

• hohe biotische Aktivität im Boden<br />

Kompost in der Pflanzreihe reduziert Rhiz. erheblich,<br />

Kompost als Bodenverbesserer positiv. Hornmist<br />

steigert Bodenaktivität, kein strohiger Mist, rottet zu<br />

lange. Organ. Düngung zur Zwischenfrucht, Ölrettich-<br />

/ Gemenge zeigen in verschiedenen Versuchen mehr<br />

Ertrag und weniger Rhiz an Kartoffeln, abschlegeln<br />

bei Frost für optimale Zerkleinerung/Zersplitterung.<br />

• Ernte so früh wie möglich<br />

Ab Juli nehmen Schäden am Erntegut zu, nach<br />

Schalenfestigkeit keinen Tag zu lange im Boden<br />

lassen, Kühllager bei früher Ernte erforderlich.<br />

Erhard Gapp Beratungsdienst Ulm<br />

BROT- UND SPEISEGERSTE PIRONA ZUGELASSEN<br />

Am 20.12. wurde die neue spelzenfreidreschende<br />

Sommergerste Pirona vom Bundessortenamt<br />

zugelassen. Damit kann nun Saatgut dieser in der<br />

Getreidezüchtungsforschung Darzau entwickelten<br />

neuen Sorte in Verkehr gebracht werden. Entwickelt<br />

wurde sie als Brotgerste für Mischbrote mit Dinkel,<br />

Weizen oder Einkorn, aber sie kann auch als<br />

Speisegerste, für Gersten-Bulgur oder für die<br />

Geflügel- und Schweinefütterung angebaut werden.<br />

Gegenüber der bereits 2003 zugelassenen Sorte<br />

Lawina verfügt Pirona erstmals über eine<br />

Flugbrandresistenz und hat eine hohe<br />

Widerstandsfähigkeit gegenüber Mehltau und<br />

Netzflecken. Sie ist sehr wüchsig mit ausgeprägter<br />

Beikrautbeschattung. In der Bildekräftebeurteilung<br />

zeigte sie eine gute Durchwärmung des Ätherleibes<br />

bis in die Muskulatur hinein. Sie ist nach der <strong>Demeter</strong>-<br />

Pflanzenzuchtrichtlinie zertifiziert, so dass der<br />

Hinweis „biologisch-dynamisch gezüchtete Sorte“<br />

verwendet werden darf.<br />

Näheres. K-J. Müller, Darzau, Tel. 05853-1397;<br />

Getreidezüchtungsforschung Darzau; www.darzau.de<br />

Sortenwahl zur Frühjahrsbestellung <strong>2013</strong><br />

Das Thema Sortenwahl kommt einem nach dem<br />

Jahreswechsel eigentlich immer zu schnell. Die<br />

Aussaat ist noch 3 Monate hin. Will man sich aber<br />

bestimmte Sorten sichern, so sollte man sich<br />

kurzfristig entscheiden. Das Jahr 2012 hat in punkto<br />

Sorten einige Überraschungen gebracht. Beim<br />

Getreide gab es erstmals nach mehreren Jahren<br />

wieder nennenswert Pilzkrankheiten - wie Gelbrost<br />

und Septoria beim Sommerweizen. Lokal war der<br />

Ertragsunterschied zwischen den Sorten dann<br />

deutlicher als die üblichen 5 - 10 %. Nicht immer geben<br />

die offiziellen Sortenversuche das her. Wer in diesem<br />

Punkt einschlägige Erfahrungen gemacht hat, sollte<br />

daraus seine Schlüsse ziehen. Die Sorte Eminent ist<br />

regional nach diesen Erfahrungen nicht mehr erste<br />

Wahl; Scirocco nur im Mittelfeld, Kadrilj (der öko zu<br />

wenig vermehrt wird) und der alte Taifun rücken aus<br />

dieser Sicht dagegen weiter nach vorn. Bei der<br />

Sommergerste wurden in der Praxis ähnliche<br />

Beobachtungen gemacht. Zu Futterzwecken<br />

angebaut schnitt die hierfür gezüchtete Eunova<br />

augenscheinlich (nicht gemessen) deutlich besser ab<br />

als die Standard-Braugerstensorte Marthe. Auch<br />

diese Beobachtung spiegeln Sortenversuche nicht<br />

wider. Marthe ist eine Sorte mit einer sehr schnellen<br />

Jugendentwicklung. Wurden in der Praxis beide<br />

Sorten nebeneinander sehr früh ausgesät und war<br />

der Boden für Sommergerste noch gar nicht reif (sie<br />

will zur Aussaat alle Nährstoffe parat haben), dann<br />

war Eunova besser. Das spricht aber nicht gegen<br />

Marthe, sondern gegen diese Art des<br />

Sommergerstenanbaues. Insbesondere Marthe<br />

macht Erträge über eine hohe Bestandesdichte. Sie<br />

sollte in der Jugendentwicklung nährstoffmäßig aus<br />

dem Vollen schöpfen können. Dafür muss wiederum<br />

die Düngegrundlage (ob Vorfrucht oder organischer<br />

Dünger) länger vorgerottet werden. Die<br />

nachfolgende Saat kann dann frühestens ab dem 10.<br />

April in einen gut vorbereiteten warmen Boden<br />

erfolgen. Das Beispiel zeigt, dass Sorte, Standort,<br />

Anbautechnik und Jahreswitterung miteinander<br />

korrespondieren. Die nachfolgenden Empfehlungen<br />

sind somit ein ungenauer Kompromiss für möglichst<br />

viele Situationen. Hat ein Praktiker anderweitige<br />

Beobachtungen und Schlussfolgerungen, so hat er<br />

alle Freiheit dieser Welt, danach zu handeln.<br />

Kultur Standardsorte<br />

Option<br />

So.-Weizen Kadrilj Taifun, Scirocco<br />

So.-Gerste- Marthe<br />

Brau<br />

So.-Gerste- Eunova Djamila<br />

Futter<br />

Hafer Max Ivory (für "dicke" Standorte<br />

und Vorfrüchte)<br />

So.-Triticale Logo Dublet (geht nach Verfügbarkeit)<br />

Ackerbohne Fuego Divine (für flexiblere<br />

Verwertung)<br />

Körnererbse Alvesta Respekt(für noch bessere<br />

Standfestigkeit)<br />

Lupine Boruta Haags Blaue (für noch<br />

gleichmäßigere Abreife)<br />

Gustav Alvermann, Ökoring SH<br />

GETREIDEBAU MIT UNTERSAAT<br />

Vorteile: durchgehende Begrünung, Futteraufwuchs<br />

im Herbst, zeit- und kostensparendes Verfahren<br />

Nachteile: Licht- und Wasserkonkurrenz (entweder<br />

gelingt die Hauptkultur oder die Untersaat).<br />

Grünanteile im Erntegut erfordern Trocknung. Keine<br />

Stoppelbearbeitung als zentrale Maßnahme zur<br />

Regulierung von Wurzelunkräutern möglich.<br />

Rundbrief – <strong>Demeter</strong>-Beratung Mitte/ Nord: <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> 5

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