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hallo-telgte_17-11-2013

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BT 27 Sport<br />

Sonntag, <strong>17</strong>. November <strong>2013</strong><br />

Schockdiagnose Kreuzbandriss<br />

Sami Khedira muss umWM-Teilnahme bangen /Aufmunterung kommt auch von Ronaldo<br />

Von Jürgen Zelustek<br />

Irgendwie erinnertesan2010<br />

und das plötzliche Aus von<br />

Michael Ballack vor der WM.<br />

Am Freitag beim ansehnlichen<br />

1:1 gegen Italien erwischte<br />

es nun Sami Khedira.<br />

MAILAND. Als Sami Khedira<br />

weit um Mitternacht ins<br />

noble Mannschaftshotel<br />

Principe di Savoia zurück-<br />

Zitat<br />

„Mir war von vornherein<br />

klar, dass es gegen Italien<br />

kein Freundschaftsspiel werden<br />

würde.“<br />

Joachim Löw imZDF<br />

kehrte, musste er vonHelfern<br />

gestützt werden. Sein rechtes<br />

Knie wardickverbunden und<br />

musste gekühlt werden. Die<br />

Bilder sprachen für sich, ließen<br />

nichts Gutes erahnen –<br />

ehe der 26-Jährige Bundestrainer<br />

Joachim Löw die<br />

fürchterliche und niederschmetternde<br />

Diagnose der<br />

Kernspintomografie in einer<br />

Mailänder Klinik mitteilte.<br />

Die zuvor gute Stimmung bei<br />

der kleinen Feier zum 100.<br />

Länderspiel vonLöw als Chefcoach<br />

war passé.<br />

Denn Khedirahat beim 1:1<br />

gegen Angstgegner Italien<br />

einen Innenbandriss und Riss<br />

Schrecksekunde: Sami Khedira ahnt eswohl schon in diesem Moment –Kreuzbandriss.<br />

des vorderen Kreuzbandes im<br />

rechten Knie erlitten und<br />

muss mit einem halben Jahr<br />

Pause rechnen. Damit droht<br />

der Mittelfeldspieler vonReal<br />

Madrid auch für die WM-<br />

Endrunde im kommenden<br />

Sommer in Brasilien (12. Juni<br />

bis 13.Juli 2014)auszufallen.<br />

„Sami muss operativ behandelt<br />

werden, wir haben<br />

die Hoffnung, dass er zu Beginn<br />

der WM wieder gesund<br />

ist“, war Mannschaftsarzt<br />

Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrtzuversichtlich.<br />

Löwsagte<br />

zur schweren Verletzung<br />

eines seiner Leistungs- und<br />

Hoffnungsträger für die WM:<br />

„Das ist ein bitterer Rückschlag<br />

für Sami und uns alle.<br />

Er istauf und neben dem Platz<br />

eine ganz große Kämpfernatur<br />

und Persönlichkeit. Er<br />

denkt immer positiv. Das<br />

wird ihm helfen, und daher<br />

bin ich auch optimistisch,<br />

dass er rechtzeitig bis zum Anpfiff<br />

der WM wieder fit wird.“<br />

Aufmunternde Worte erhielt<br />

Khedira auch von seinem<br />

Real-Teamkollegen Cristiano<br />

Ronaldo. „Ichwünsche<br />

Dir das Allerbeste für deine<br />

Genesung. Du bist ein Fighter,und<br />

wir warten auf deine<br />

schnelle Rückkehr. Die Weltmeisterschaft<br />

wartet auf<br />

dich“, schrieb der Portugiese<br />

bei Twitter.<br />

Khedira war nach einem<br />

Zweikampf mit Andrea Pirlo<br />

Foto: dpa<br />

liegengeblieben und minutenlang<br />

mit schmerzverzerrtem<br />

Gesicht an der Außenlinie<br />

behandelt worden. In der<br />

67. Minute wurde er nach<br />

einer zuvor hervorragenden<br />

Leistung gegen den Dortmunder<br />

Sven Bender ausgewechselt.<br />

Anschließend wurde<br />

er in ein Mailänder Krankenhaus<br />

zur Kernspin-Untersuchung<br />

gebracht, wo sich<br />

die schlimmsten Befürchtungen<br />

bewahrheiteten. (sid)<br />

Falsche Neun die richtige Wahl?<br />

Alternativen und Ausrichtung in der Offensive werden weiter diskutiert<br />

Stand in vorderster Front auf verlorenem Posten:<br />

Mario Götze (li.).<br />

Foto: dpa<br />

MAILAND.Ist die „falsche Neun“<br />

die richtige Wahl? Die Taktik ohne<br />

echten Stürmer sorgte sieben Monate<br />

vor der WM auch nach dem<br />

1:1 (1:1) im Klassiker gegen Italien<br />

wieder einmal für Diskussionen,<br />

nachdem die Variante mit Mario<br />

Götze in vorderster Front wenig<br />

Wirkung gezeigt hatte.<br />

Am Dienstag (21 Uhr/ARD) im<br />

Jubiläumsspiel in London gegen<br />

England wird Bundestrainer Joachim<br />

Löw möglicherweise wieder<br />

umstellen und in Abwesenheit der<br />

verletzten Torjäger Miroslav Klose<br />

und Mario Gomez auf Max Kruse<br />

setzen. Der Gladbacher istder einzige<br />

nominelle Angreifer im Kader<br />

der DFB-Auswahl.<br />

„Wir warennicht so oftimStrafraum,<br />

wie wir es wollten. Es ist<br />

schwer zu sagen, ob es daran lag,<br />

dass wir keinen Stürmer hatten“,<br />

sagte Thomas Müller zur Taktik der<br />

DFB-Auswahl in San Siro. Man<br />

müsse daran „noch ein bisschen<br />

feilen“.<br />

Auch Löwwar vomOffensivspiel<br />

der DFB-Auswahl nicht sonderlich<br />

überzeugt. „Vorne hatten die Spieler<br />

sehr viel Arbeit, sie mussten das<br />

Geschehen von unserem Torweghalten.<br />

Wirhatten zwar ein spielerisches<br />

Übergewicht, es istuns aber<br />

nicht so gelungen, in den Sechzehner<br />

einzudringen. Da hätten<br />

wir insgesamt mehr machen müssen“,<br />

urteilte der 53-Jährige.<br />

Debüt im Tor<br />

Nicht zum AufgebotamDienstag<br />

(21 Uhr/ARD) in London gegen<br />

England zählen Manuel Neuer,<br />

Philipp Lahm und Mesut Özil. Sie<br />

traten nachdem Spiel in Mailand<br />

die Heimreise an. Während Per<br />

Mertesacker wieder zum Team<br />

stößt, steht der 33-jährige Torhüter<br />

Roman Weidenfeller vor seinem<br />

Länderspieldebüt.<br />

Explizit Kritik an Götze wollte er<br />

nicht üben. Doch der 21-Jährige<br />

stand gegen die resoluten Italiener<br />

oft auf verlorenem Posten. Torgefahr<br />

strahlte der Münchner überhauptnicht<br />

aus, auchsonstkonnte<br />

er wenig Akzente setzen. Bezeichnenderweise<br />

fiel das einzige Tor<br />

nach einer Standardsituation, und<br />

dies auch noch durch Verteidiger<br />

Mats Hummels (8.).<br />

Kapitän Philipp Lahm tat sich<br />

mit einer Einschätzung über die<br />

Taktik ohne echten Stürmer ebenso<br />

wie Müller schwer. „Miro und<br />

Mario sind verletzt, da haben wir<br />

nicht so viele Optionen. Zuletzt in<br />

Frankreich hat dies in der Schlussphase<br />

gut funktioniert“, äußerte<br />

der 30-Jährige, räumte aber ein,<br />

dass man in diesem System „nicht<br />

hoch in den Strafraum spielen<br />

kann“. „Die Tore sprechen für Miro<br />

und Mario“, meinte deshalb Toni<br />

Kroos, fügte aber auch an: „Spiele<br />

werden heutzutage im Mittelfeld<br />

entschieden.“<br />

(sid)

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