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LADEN (2 Mo) - Les Amis de l'Euro

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Para<strong>de</strong> österreichischer Kriegsschiffe vor <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Kaiser Wilhelm II., 1911.<br />

Ferdinand Max blieb <strong>de</strong>r große För<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>r<br />

Kriegsmarine, bis er 1864 Österreich verließ,<br />

um die schicksalhafte Krone Mexikos anzunehmen.<br />

Ferdinand Max hinterließ seiner Marine jedoch<br />

<strong>de</strong>n Protegé Wilhelm von Tegetthoff,<br />

<strong>de</strong>r die berühmteste Figur und <strong>de</strong>r größte<br />

Admiral <strong>de</strong>r Kriegsmarine wer<strong>de</strong>n sollte.<br />

1864 brachten ihm seine Verdienste in <strong>de</strong>r<br />

Seeschlacht bei Helgoland gegen die Dänen<br />

<strong>de</strong>n Rang eines Kontreadmirals ein. Der große<br />

Sieg gegen die technisch und zahlenmäßig<br />

überlegenen Italiener 1866 bei Lissa<br />

führte zur Beför<strong>de</strong>rung zum Vizeadmiral.<br />

Tegetthoff hisste seine Admiralsflagge an<br />

Bord <strong>de</strong>r S.M.S. „Erzherzog Ferdinand Max“<br />

zu Ehren seines abwesen<strong>de</strong>n Gönners. Bald<br />

danach fiel ihm die traurige Aufgabe zu, <strong>de</strong>n<br />

Leichnam <strong>de</strong>s glücklosen Kaisers von Mexiko<br />

heim nach Triest zu holen. 1868 bis 1871<br />

war Tegetthoff Marineoberkommandant und<br />

setzte die Aufbaupläne <strong>de</strong>s Erzherzogs fort.<br />

Es setzte eine Zeit <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns für die Marine<br />

ein, in <strong>de</strong>r es mehrere Forschungsmissionen<br />

im Dienste <strong>de</strong>r Wissenschaft gab. Eine<br />

<strong>de</strong>r berühmtesten war die Polarexpedition<br />

1872 – 1874 von Linienschiffsleutnant Weyprecht<br />

und Infanterieoberleutnant von Payer.<br />

Ihr Schiff wur<strong>de</strong> in Bremerhaven gebaut und<br />

trug <strong>de</strong>n Namen „Admiral Tegetthoff“. Es<br />

sollte nicht mehr aus <strong>de</strong>m Eis <strong>de</strong>r Arktis zurückkehren,<br />

die Mannschaft hingegen konnte<br />

gerettet wer<strong>de</strong>n. Die Expedition ent<strong>de</strong>ckte<br />

Neuland, das sie nach ihrem Kaiser Franz-<br />

Joseph-Land nannte. An<strong>de</strong>re Schiffe trugen<br />

die rot-weiß-rote Flagge in die entferntesten<br />

Winkel <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>.<br />

Während Pola <strong>de</strong>r Hauptkriegshafen war,<br />

blieb Triest Han<strong>de</strong>lshafen und Hafen für die<br />

Zivilschifffahrt. 1833 in Triest gegrün<strong>de</strong>t,<br />

beför<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Österreichische Lloyd Triest<br />

die k. k. Post. Die Schiffe steuerten die Levante<br />

und Alexandria in Ägypten an; nach<br />

<strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>s Suezkanals auch Bombay<br />

in Indien und sogar Shanghai in China. Die<br />

Austro-Americana Linie (Unione Austriaca)<br />

wur<strong>de</strong> 1903 von Fratelli Cosulich in Triest<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Ihre Schiffe fuhren von Triest<br />

nach Messina, Neapel, Palermo, New York<br />

und Südamerika. Sie brachten zahlreiche<br />

Emigranten in die Neue Welt.<br />

Erzherzog Franz Ferdinand war das nächste<br />

prominente Mitglied <strong>de</strong>s Kaiserhauses, das<br />

seine Liebe zur See ent<strong>de</strong>ckte. 1892/93 begleitete<br />

er aus gesundheitlichen Überlegungen<br />

die S.M.S. „Kaiserin Elisabeth“ auf ihrer<br />

Weltumsegelung. Diese Reise vertiefte<br />

seine Begeisterung für das Meer und sein<br />

Interesse an <strong>de</strong>r k. u. k. Kriegsmarine. Franz<br />

Ferdinand diente auf keinem Schiff, in erster<br />

Linie war er Armeeoffizier. Dennoch ernannte<br />

ihn Kaiser Franz Joseph 1902 zum<br />

Admiral honoris causa. (Später erhielt er<br />

dieselbe Ehrung vom <strong>de</strong>utschen Kaiser.)<br />

Franz Ferdinand bewies sein aktives Interesse<br />

an <strong>de</strong>r k. u. k. Kriegsmarine und wur<strong>de</strong> einer<br />

ihrer größten För<strong>de</strong>rer. Sein Interesse<br />

galt vor allem <strong>de</strong>r Verwaltung und Finanzierung,<br />

<strong>de</strong>r Ausrüstung, <strong>Mo</strong><strong>de</strong>rnisierung und<br />

<strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>r Marine. An Bord eines<br />

Schiffes o<strong>de</strong>r bei offiziellen Auftritten, wie<br />

<strong>de</strong>m Stapellauf eines neuen Schiffes, trug<br />

Franz Ferdinand stets Marineuniform. Im<br />

Gegensatz zum Kaiser, <strong>de</strong>r auch bei Besichtigungen<br />

<strong>de</strong>r Flotte immer die Militäruniform<br />

trug. (Einmal äußerte sich Kaiser Franz<br />

Joseph diesbezüglich seinem Neffen gegenüber:<br />

„Ich kann nicht einmal das Boot meines<br />

Enkels im Bassin vor <strong>de</strong>r Kaiservilla dirigieren,<br />

und da sollte ich mich als Admiral<br />

kostümieren?“)<br />

Die Hauptaufgabe <strong>de</strong>r Kriegsmarine lag in<br />

<strong>de</strong>r Verteidigung <strong>de</strong>r Heimatküsten. Österreich<br />

hatte keinerlei Ambitionen in Übersee.<br />

Die sonstige Schifffahrt diente <strong>de</strong>m Han<strong>de</strong>l<br />

und <strong>de</strong>r Forschung o<strong>de</strong>r bloß Repräsentationszwecken,<br />

wie die Weltumsegelung <strong>de</strong>r<br />

S.M.S. „Kaiserin Elisabeth“ (1892/93) o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>r S.M.S. „Sankt Georg“ und<br />

<strong>de</strong>r S.M.S. „Aspern“ 1907 in <strong>de</strong>n USA anlässlich<br />

<strong>de</strong>r 300-Jahr-Feier <strong>de</strong>r Gründung<br />

von Jamestown, <strong>de</strong>r ersten englischen Siedlung.<br />

1900 beteiligten sich österreichische Matrosen<br />

an <strong>de</strong>r Rettung <strong>de</strong>r internationalen Gesandten<br />

in Peking während <strong>de</strong>s Boxeraufstan<strong>de</strong>s.<br />

Sie kamen von <strong>de</strong>n Schiffen „Zenta“,<br />

„Kaiserin und Königin Maria Theresia“,<br />

„Kaiserin Elisabeth“ und „Aspern“.<br />

Die größte Schiffswerft befand sich in Triest,<br />

das Stabilimento Tecnico. Weiters gab es das<br />

Cantiere Navale Triestino in <strong>Mo</strong>nfalcone bei<br />

Triest, die Danubius-Werft in Fiume und natürlich<br />

eine für <strong>de</strong>n Bau und die Reparatur<br />

von Schiffen in Pola selbst. Unter <strong>de</strong>n Marineoberkommandanten<br />

Vizeadmiral Freiherr<br />

von Spaun und Admiral Graf <strong>Mo</strong>ntecuccoli<br />

sowie unter tatkräftiger Unterstützung <strong>de</strong>s<br />

Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand<br />

Die Grundsteinlegung <strong>de</strong>s k. k. Marine-Arsenals in Pola am 9. Dezember 1856 –<br />

Reise von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth nach Italien.<br />

© Alle Fotos: IMAGNO/Austrian Archives<br />

12 DIE MÜNZE

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