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LADEN (2 Mo) - Les Amis de l'Euro

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S. M. S. „N O V A R A“<br />

Die Seeschlacht von Lissa (1866).<br />

Rückholung <strong>de</strong>r Leiche Maximilians von Mexiko, Triest 1868.<br />

tik mit Kaiser Maximilian, <strong>de</strong>m ehemaligen<br />

Oberbefehlshaber <strong>de</strong>r österreichischen<br />

Kriegsmarine Erzherzog Ferdinand Max.<br />

Über Gibraltar, Funchal auf Ma<strong>de</strong>ira, Port<br />

Royal auf Martinique und Jamaika erreichte<br />

die „Novara“ am 28. Mai 1864 das mexikanische<br />

Veracruz, wo sich Maximilian<br />

mit seiner Gemahlin Charlotte ausschiffte.<br />

Die „Novara“ blieb noch einige Zeit in<br />

Amerika; segelte nach Havanna und kreuzte<br />

zwischen <strong>de</strong>n karibischen Inseln. Nach<br />

und nach verschlechterte sich ihr Zustand;<br />

täglich musste mit zwei Pumpen eine Stun<strong>de</strong><br />

lang gepumpt wer<strong>de</strong>n. Im Juni 1865 segelte<br />

sie schließlich zurück nach Europa,<br />

war am 22. Juli 1865 in Gibraltar und erreichte<br />

über Malta am 12. August 1865<br />

Triest. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Wochen und <strong>Mo</strong>naten<br />

wur<strong>de</strong> sie in Pola wie<strong>de</strong>r instand gesetzt.<br />

Die Arbeiten waren schon fast been<strong>de</strong>t,<br />

als am 3. Mai 1866 am Bug Feuer ausbrach,<br />

nach damaligen Vermutungen von<br />

einem italienischen Arbeiter gelegt. Das<br />

Feuer wur<strong>de</strong> so mächtig, dass sich das<br />

Schiff nach einer Viertelstun<strong>de</strong> trotz einströmen<strong>de</strong>n<br />

Löschwassers um 8 cm hob.<br />

Man beschloss, die Fregatte zu versenken,<br />

doch die gegen die Wasserlinie abgegebenen<br />

Schüsse waren unwirksam, die Kugeln<br />

blieben in <strong>de</strong>m starken Holz stecken. Inzwischen<br />

wur<strong>de</strong> die „Novara“ vom Lloyd-<br />

Dampfer „Albania“ gegen <strong>de</strong>n Wind gedreht;<br />

330 Mann <strong>de</strong>r Eskadre bekämpften<br />

in Booten mit Feuerspritzen <strong>de</strong>n Brand. Es<br />

gelang; nach Stun<strong>de</strong>n konnte man die Fregatte<br />

wie<strong>de</strong>r betreten, die letzten Rauchspuren<br />

verschwan<strong>de</strong>n am nächsten <strong>Mo</strong>rgen.<br />

Das ganze Vorschiff bis zu <strong>de</strong>n Kesseln,<br />

<strong>de</strong>r Fockmast und zahlreiche Geschützlafetten<br />

waren vernichtet.<br />

Die „Novara“ wur<strong>de</strong> neuerlich gedockt und<br />

am 20. Mai 1866 von <strong>de</strong>r „Santa Lucia“<br />

zur Werft Josef Tonello nach Triest geschleppt.<br />

Dort wur<strong>de</strong> sie unter Zeitdruck<br />

repariert; ein neuer Krieg mit Italien stand<br />

bevor. Am 20. Juni 1866 lief die „Novara“<br />

© IMAGNO/Austrian Archives<br />

© Heeresgeschichtliches Museum<br />

wie<strong>de</strong>r in Pola ein und stieß am 4. Juli<br />

1866 zu <strong>de</strong>r vor Fasana liegen<strong>de</strong>n Eskadre<br />

<strong>de</strong>s Admirals Tegetthoff.<br />

Die „Novara“ war ein Holzschiff; die Zukunft<br />

hatten jedoch Eisen- und Panzerschiffe.<br />

So wur<strong>de</strong>n die Bordwän<strong>de</strong> in Erwartung<br />

künftiger Kämpfe min<strong>de</strong>stens<br />

zwischen <strong>de</strong>n Stückpforten durch notdürftig<br />

waagrecht angebrachte Ketten ver<strong>de</strong>ckt<br />

und <strong>de</strong>r übliche weiße Batteriestreifen aus<br />

Tarngrün<strong>de</strong>n schwarz angemalt.<br />

Am 20. Juli 1866 kam es schließlich nach<br />

Tagen <strong>de</strong>s Wartens zu <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkwürdigen<br />

Schlacht bei Lissa gegen die italienische<br />

Übermacht. Trotz ihrer Panzerschiffe und<br />

Überzahl verloren die Italiener vor allem<br />

wegen ihrer schlechten Führung <strong>de</strong>n<br />

Kampf. Dabei fiel <strong>de</strong>r Kommandant <strong>de</strong>r<br />

„Novara“, Linienschiffskapitän Erik af<br />

Klint, gleich zu Beginn <strong>de</strong>r Schlacht, er<br />

wur<strong>de</strong> durch eine Granate zerrissen. Batterien<br />

an bei<strong>de</strong>n Bordseiten waren gleichzeitig<br />

in Aktion, sie gaben 342 Schuss ab. Das<br />

Schiff selbst erhielt 47 Treffer, die fünf<br />

Mann töteten und 19 Mann verwun<strong>de</strong>ten.<br />

Inzwischen nahm auch das Abenteuer in<br />

Mexiko ein blutiges En<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m Sieg<br />

<strong>de</strong>r amerikanischen Nordstaaten gegen <strong>de</strong>n<br />

Sü<strong>de</strong>n begannen sich die USA auch in Mexiko<br />

zu engagieren. Sie unterstützten die<br />

republikanischen Aufständischen durch<br />

Waffen, Geld und Freiwillige. Nach <strong>de</strong>m<br />

Abzug französischer Truppen aus Mexiko<br />

blieb Maximilian auf sich allein gestellt,<br />

wur<strong>de</strong> gefangen und in Queretaro nach<br />

einem Schauprozess hingerichtet. Seine in<br />

Europa Hilfe suchen<strong>de</strong> Frau Charlotte verfiel<br />

<strong>de</strong>m Wahnsinn.<br />

En<strong>de</strong> Juni 1867 wur<strong>de</strong> die „Novara“ zur<br />

Heimholung <strong>de</strong>r Leiche <strong>de</strong>s am 19. Juni<br />

erschossenen Maximilian bestimmt; die<br />

schwierige diplomatische Mission übertrug<br />

Kaiser Franz Joseph Kontreadmiral Wilhelm<br />

von Tegetthoff, <strong>de</strong>ssen Name in <strong>de</strong>r<br />

Welt einen guten Klang hatte. Um keine<br />

Zeit zu verlieren, reiste <strong>de</strong>r Admiral mit<br />

einem Liniendampfer voraus; die „Novara“<br />

verließ am 18. Juli 1867 Triest und kam<br />

über Malta, Gibraltar und Havana am 17.<br />

September 1867 in Veracruz an.<br />

Doch die Verhandlungen zeigten sich noch<br />

schwieriger als erwartet; die neue mexikanische<br />

Regierung erwartete von Österreich<br />

eine diplomatische Anerkennung, die ihr<br />

Tegetthoff allein nicht geben konnte und<br />

wollte. Erst im November übergab Tegetthoff<br />

<strong>de</strong>n Mexikanern ein Schreiben <strong>de</strong>s<br />

österreichischen Außenministers, womit<br />

sie sich zufrie<strong>de</strong>ngaben. Den Sarg Maximilians<br />

übernahm Tegetthoff in Veracruz,<br />

worauf die „Novara“ die Heimreise antre-<br />

▲<br />

DIE MÜNZE 9

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