Strukturierung von Bedeutungserklärungen mit XML - Arbeitsbereich ...

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vGes1080, die aus den Gesellschaftsverben „verschlechtern“ und „absteigen“ besteht, ist dem
Verb „verarmen“ übergeordnet:
r hyperonym (verarmen, vGes1080{verschlechtern, absteigen})
5) Die Implikationsbeziehung (engl.: entailment) r entailment (a,b) bedeutet, dass der Zustand,
der durch das Verb a beschrieben wird, den Zustand vom Verb b impliziert. Die Implikationsbeziehung
wird von GermaNet restriktiv verwendet [GermaNetSP]. Ein Ausnahme davon ist
z.B. der folgende Fall: Der Zustand a = „schnarchen“ impliziert den Zustand B = „schlafen“:
r entailment (schnarchen, schlafen)
6) Die semantische Relation der Kausation r kausation (a,b) liegt vor, wenn der Zustand a den
Zustand b in der Zeitfolge verursacht. Ist als a die Synonymklasse vAllgemein311 = {halten3,
behalten} (Z.B.: „Die Firma will ihre qualifizierten Ingenieure behalten“) gegeben und ist b
die Synonymklasse vAllgemein290 = {bleiben}, so liegt folgende Relation vor:
r kausation ({halten3, behalten}, {bleiben})
7) Die semantische Relation der Assoziation wird von den GermaNet-Verfassern als vages
Konzept betrachtet, von dem nur selten Gebrauch gemacht wird [GermaNetSP]: Ein Gebrauchsbeispiel
ist: a = Synonymklasse vBesitz461 = {haushalten, wirtschaften}, b = Synonymklasse
VBesitz411 = {sparen}:
r assoziation ({haushalten, wirtschaften}, {sparen})
In GermaNet ist die Hyperonymie die wichtigste semantische Relation: Bei Verben machen
die Tupel der Hyperonomie 90,55 Prozent 28 bei den drei Wortarten Substantive, Adjektive,
Verben zusammen machen die Tupel der Hyperonomie 85,24 Prozent 29 aus. D.h. in Germa-
Net haben Baumstrukturen eine höhere Relevanz als die horizontalen Strukturen (z.B. Assoziation,
Antonymie, Kausation), die die eigentlichen Netzstrukturen schaffen.
XLINK-Modellierung der semantischen Relationen in GermaNet
In XLINK Syntax [XLINK], die auf XML aufbaut, werden XML Elemente, die unterschiedlichen
Ressourcen (z.B. unterschiedlichen Wortfeldern in GermaNet) angehören, verknüpft.
Jedes Element muss hierzu eine XML-ID besitzen, die es identifiziert (z.B. Synset-ID oder
lexUnit-ID). Beispiel: Die folgende Antonymie, die zwischen dem lexikalischen Eintrag „ähneln“,
der dem Synset vAllgemein.126 angehört und „unterscheiden“, der dem Synset vAllgemein.150
angehört, soll nachfolgend im XLINK Kode betrachtet werden:
r antonym (vAllgemein.126.ähneln, vAllgemein.150.unterscheiden)
Im XLINK Element lex_rel werden die Stammdaten der Relation als XLINK Attribute, wie
Relationstyp (name="antonymy“) und Anzahl der Relationsrichtungen (dir ="both“) hinterlegt.
In zwei Locator-Elementen werden die Ressourcen der Komponenten a und b des Relationstupels
r(a,b) hinterlegt. Weiterhin gibt es so viele arc-Elemente, wie die Relation Richtungen
hat. Daher hat man bei diesem Beispiel zwei XLINK Elemente vom Typ arc. Die Referenzangabe
xlink:href des Locator-Elements hat folgenden syntaktischen Aufbau:
xlink:href : Aufbau : DATEINAME#ELEMENT_ID (hier: lexUnit-ID)
Für die beiden Ressourcen des Beispiels hat man daher folgende Referenzangaben:
Resource 1: xlink:href="verben.Allgemein.xml#vAllgemein.150.unterscheiden"
Resource 2: xlink:href="verben.Allgemein.xml#vAllgemein.126.ähneln"
28 Anzahl Hyperonymie-Tupel / Anzahl aller Relationentupel = 9640/10645 = 0,9055 .
29 Anzahl Hyperonymie-Tupel / Anzahl aller Relationentupel = 57711/67705 = 0,8524 . Dass der Prozentsatz bei
Verben höher als der Gesamtprozentsatz ist, liegt daran, dass unter den „kleinen“ Relationen bei Substantiven
verhältnismäßig oft auch Meronymien und Holonymien auftreten: Anzahl (Meronymie und Holonymie)-Tupel /
Anzahl aller Relationentupel = 3872 / 67705 ≈ 5,71 Prozent.