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23-09-2012 24h Rad am Ring - SG Stern Stuttgart

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mitbekommen haben muss und ab und an seine Richtung ändert. In vollem Vertrauen auf die optimistischsten<br />

Wetterprognosen, es soll ja tatsächlich besser werden, kann man dennoch den Abend einigermaßen genießen<br />

und sich bereits intensive Gedanken zur Rennstrategie machen. Es gilt, einen einvernehmlichen Plan zu<br />

erstellen, der insbesondere individuelle Tagesformhöhen und -tiefen sowie Schlafbedarfe und persönlichen<br />

Neigungen berücksichtigt. Gar nicht so einfach, wie man sich denken kann, dann nachts zwischen 2 und 4 ist<br />

der Körper in aller Regel nicht zu physischen Höchstleistungen ausgelegt. Zudem kommt hier der Mental-Tief-<br />

Faktor hinzu, wenn man eins<strong>am</strong> mit rund 500 Lumen bewaffnet durch die dunklen Trails um die Nürburg fährt.<br />

Es kommen einem Gedanken in den Sinn wie: „…wenn die Erde nun doch eine Scheibe ist? ….dann kann das<br />

Ende nicht mehr weit sein!“ Oder es übermannt einen diese totale Eins<strong>am</strong>keit wie sie schon die Apollo-<br />

Astronauten im Mondschatten erlebten – ja….so muss es denen wohl da oben ergangen sein, nur ohne<br />

Mountainbike. Gut wenn`s dann grade einen Mitbewerber ein- oder zu überholen gilt, das hilft enorm gegen das<br />

„warum tu` ich mir das nur an“-Gefühl und steigert kurzfristig die Konzentration.<br />

Da die Einigung auf einen alle Interessen berücksichtigenden Fahrplan irgendwie nicht zustande kommen<br />

möchte, beschließt man, eine Nacht drüber zu schlafen und tatsächlich, <strong>am</strong> Tag drauf findet sich eine neue und<br />

von allen Fahrern akzeptierte Einteilung der Turns (dieser Plan unterliegt natürlich strengster Geheimhaltung<br />

und wird hier nicht im Detail wiedergegeben). Mittlerweile hat sich auch der nächtliche Regen und der Wind<br />

gelegt und es beginnt abzutrocknen.<br />

Nach dem ausgiebigen Frühstück und letztem Handanlegen an Bike und Body folgt zunächst das Fahrerbriefing<br />

durch unseren Rennleiter Guido Hertneck. Was Ross Brawn für das Mercedes Formel 1 Te<strong>am</strong> ist, ist Guido für<br />

uns. Dieser muss nun 24 Stunden den Überblick über 3 Te<strong>am</strong>s bewahren, die Zeiten mitstoppen, Fahrer<br />

aufrufen und was sonst noch alles so anfällt. Im Gegensatz zu Ross hat Guido nur zwei Bildschirme im Auge zu<br />

halten, die ihm per WLAN Zugriff auf den offiziellen Zeitenmonitor des Veranstalters erlauben. 24 h lang hat er<br />

die Konkurrenten und deren Abstände im Auge, so dass gegebenenfalls die Rennstrategie sinnvoll umgestellt<br />

werden kann. Jetzt kann es also für die <strong>Ring</strong>-Althasen Jürgen Bubeck, Ralf Bönisch, Jochen Adler, Oliver Merz,<br />

Tobi Zähringer und Rudi Schulz sowie zwei Ersttäter: Alexander Speisekorn und Christoph Zimmermann bald<br />

losgehen. Der D<strong>am</strong>en-Vierer ist ebenfalls von alten...ähem… also natürlich voll jungen D<strong>am</strong>en, die aber schon<br />

ein paar Jahre schon mal da waren und die Strecke kannten usw…besetzt. Das <strong>SG</strong> <strong>Stern</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Womens-<br />

Dre<strong>am</strong>-Te<strong>am</strong> setzt sich in diesem Jahr zus<strong>am</strong>men aus Susanne Rathgeb, Betty Bubeck und Sandra Hertneck<br />

mit ihrer neuen, ebenfalls jungen und dyn<strong>am</strong>ischen Mitstreiterin Nicole Kuttruff.<br />

Auch die Rennrad Mannschaft Te<strong>am</strong> Stuttgardia <strong>Stuttgart</strong> mit Philippe Deckers, Wolfgang Kreuzberger, Frank<br />

Keller und Markus Zwißler, bereitete sich langs<strong>am</strong> auf die bevorstehenden 24 Stunden über den legendären<br />

Asphalt und durch die - nicht nur für Rennautos - tückischen 72 Kurvenpassagen der Nordschleife vor.<br />

Und schon toben die ersten Rennradrennen über<br />

verschiedene Distanzen. Céline und Jana Bubeck nutzen<br />

die Gelegenheit, sich auf der Eifelachterbahn mit dem<br />

Rennrad zu versuchen, sie sind ja das ganze Jahr schon<br />

sehr erfolgreich im Straßenradsport unterwegs. Und der<br />

Erfolg sollte sich auch hier einstellen. Sie gewinnen das<br />

25 km-Rennen mit Platz eins und zwei in rund 50<br />

Minuten, was einem Schnitt 30er Schnitt auf dem<br />

schönsten Stück Asphalt zwischen Nord- und Südpol<br />

entspricht und d<strong>am</strong>it auch die Ges<strong>am</strong>twertung der<br />

D<strong>am</strong>en. Auch Julius Zwißler konnte einen Erfolg feiern. Er<br />

belegte den 2. Platz in seiner Altersklasse und wurde 10.<br />

in der Herren-Ges<strong>am</strong>twertung.<br />

Allmählich machen sich die Biker startklar für die obligatorische Besichtigungsrunde, gäbe es einen <strong>Ring</strong>-Racer-<br />

Jargon à la Formel 1 wäre es wahrscheinlich die „Installation Lap“. Sie zeigt, ob das gewählte Mensch-<br />

Maschinen-Set-Up für die Strecke taugt. Passen die Reifen zum Untergrund nass und matschig? Reifendruck?<br />

Und wie sieht die Ideallinie in den Trails und insbesondere im kurzen Wurzelstück aus (3 Linien möglich)? Wie<br />

wird sich die Strecke während des Rennens entwickeln? Aufgefahren oder abtrocknend? Wo lauern Fallen,<br />

Rinnen, verdeckte Wurzeln? Und wo kann ich Sekunden gutmachen? Und ganz wichtig – wo kann ich <strong>am</strong><br />

geschicktesten die langs<strong>am</strong>eren Fahrer (Achter-Te<strong>am</strong>s sind klar die schnellsten) überholen? All das muss in<br />

der Besichtigungsrunde gespeichert werden, denn ein Fehler, ein Plattfuß oder ein Sturz können die<br />

entscheidenden Minuten kosten.

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