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Balé-de-Rua-Tänzer Paulo unterrichtet in den Favelas von Uberlândia – die Kinder sind voll dabei.<br />

Waghalsige Akrobatik gehört zur Show.<br />

“<br />

Tanzunterricht stärkt das<br />

Selbstwertgefühl der Kinder<br />

– und hält sie fern von<br />

Drogen und Kriminalität.<br />

’’<br />

Die ersten acht Jahre waren hart. Bis 2000<br />

konnten die Tänzerinnen und Tänzer von<br />

«Balé de Rua» («Ballett der Strasse») wie sie<br />

sich nannten, nur abends und nachts trainieren.<br />

Tagsüber mussten sie ihren Brotjobs als<br />

Bäcker, Maler oder Automechaniker nachgehen.<br />

Doch mit der Zeit hatten sie sich in Brasilien<br />

einen Namen gemacht. «Wir waren<br />

schon damals schwierig einzuordnen. Die<br />

Leute fragten uns: Was macht ihr da? Modern<br />

Dance? Street Dance? Contemporary<br />

Dance? Break Dance? Capoeira? Samba? Wir<br />

entwickelten unseren eigenen Stil – und<br />

damit unsere Identität. Das war unsere<br />

Stärke.»<br />

2002 erhielten sie die erste Einladung nach<br />

Europa – und tourten dann in weiteren Kontinenten.<br />

In den letzten drei Jahren tanzten<br />

sie vor 350000 Zuschauern in insgesamt<br />

10 Ländern, bisheriger Höhepunkt war ihr<br />

Auftritt 2010 im Sydney Opera House. «Und<br />

das war sogar noch mehr, als wir geträumt<br />

hatten», sagt Fernando.<br />

Da die Mitglieder von Balé de Rua nun vom<br />

Tanzen – wenn auch nur bescheiden – leben<br />

können, haben sie vor einigen Jahren das<br />

Projekt «New Talents» gestartet: In den Favelas<br />

von Uberlândia unterrichten die Tänzer<br />

gratis Strassenkinder, die mit grosser Begeis-<br />

terung von den Profis lernen. «Gestartet<br />

wurde das eigentlich als kulturelles, nicht als<br />

soziales Projekt». Jungen Menschen soll so<br />

eine Chance und eine Gelegenheit gegeben<br />

werden, selber aus sich etwas zu machen. Es<br />

geht nicht in erster Linie darum, dass aus<br />

allen Kindern erfolgreiche Tänzer oder gar<br />

Stars werden sollen. «Das Tanzen stärkt das<br />

Selbstwertgefühl der Kinder, die Beschäftigung<br />

damit hält sie fern von Kriminalität,<br />

Drogen und Prostitution» sagt Isabela Gomide,<br />

eine Seniorin, die ehrenamtlich das Sozialzentrum<br />

in den Favelas leitet, nicht weit<br />

vom grossen Gefängnis von Uberlândia. Tänzer<br />

Paulo, der hier gratis Unterricht gibt, sagt:<br />

«Vor allem sollen die Kinder lernen, dass<br />

Armut kein Defekt ist.» Fernando erklärt es<br />

so: «Wenn die Strassenkinder mit dem Unterricht<br />

beginnen, achten sie mehr auf ihr Äusseres,<br />

ihre Gesundheit und stärken ihr Selbstbewusstsein,<br />

erleben die Kraft, die man aus<br />

Zusammenarbeit und Disziplin schöpft.»<br />

Auch im Kulturzentrum von Balé de Rua,<br />

einer ehemaligen Zuckerfabrik zwischen Supermärkten<br />

und Autogaragen, werden insgesamt<br />

300 junge Talente unterrichtet. Einige<br />

von ihnen haben es geschafft – sie gehören<br />

zu den 13, die während drei Wochen auf der<br />

Bühne der Maag Halle zu sehen<br />

sind. Video auf www.balederua.ch<br />

Text: Christoph Soltmannowski<br />

PaPerboy<br />

Die Tänzer als gestylte «Malandros».<br />

In der Show «Colors of Brazil» erzählen die 12 Tänzer und die Tänzerin von Balé de Rua ihre Story.<br />

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