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Unabhängig von Rom ....pdf - MJB-Verlag Mehr

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Der wichtigste Verhandlungsgegenstand des Kongresses war nun die<br />

Schaffung eines eigenen katholischen Bistums, die sich als nötig erwies.<br />

Es wurde einstimmig eine sogenannte ,,Bischofs-Kommission" gewählt<br />

(Vorsitzender Prof. v. Schulte), die als Zentral-Organ für Deutschland<br />

sämtliche organisatorischen Vollmachten erhielt, bis eine regelmäßige<br />

bischöfliche Jurisdiktion errichtet war. Insbesondere oblag der Bischofs-<br />

Kommission die Vorbereitung der Bischofswahl (durchgeführt 4. 6. 1873<br />

in Köln), Bischofsweihe (geschehen 11. 8. 1873 in Rotterdam), der<br />

staatlichen Anerkennung als katholischer Bischof (erfolgt in Preußen,<br />

Baden und Hessen) und der Ausarbeitung einer Kirchenverfassung<br />

(angenommen vom 3. Kongreß in Konstanz 1873 und durch die 1.<br />

Synode ratifiziert) 31 .<br />

Die Wahl des ersten alt-katholischen Bischofs im Jahre 1873 in<br />

Köln<br />

Die Alt-Katholiken-Kongresse 1871 in München, 1872 in Köln und 1873<br />

in Konstanz mit jeweils rund 300 Delegierten wurden zum Ausdruck<br />

eines synodalen Aufbruchs und wirksamen Protests gegenüber dem<br />

römischen Zentralismus.<br />

»Im Bewußtsein unserer religiösen Pflichten halten wir fest an dem alten<br />

katholischen Glauben, wie er in Schrift und Tradition bezeugt ist, sowie<br />

am alten katholischen Cultus« hieß es 1871 in München. »Wir<br />

betrachten uns deshalb als vollberechtigte Glieder der katholischen<br />

Kirche und lassen uns weder aus der Kirchengemeinschaft noch aus<br />

dem durch diese Gemeinschaft uns erwachsenden kirchlichen und<br />

bürgerlichen Rechten verdrängen.« Konsequent beschlossen die<br />

Delegierten, »an allen Orten, wo sich das Bedürfnis einstellt und die<br />

Personen vorhanden sind, ...eine regelmäßige Seelsorge herzustellen«.<br />

Das war schon kurz darauf in Bayern, Baden, Hessen-Darmstadt,<br />

Preußen und vereinzelt auch in anderen Ländern der Fall. In Kirchen, die<br />

dem Staat gehörten oder <strong>von</strong> protestantischen Gemeinden zur<br />

Verfügung gestellt wurden, fanden die ersten Gottesdienste statt.<br />

Unermüdlich zogen Professoren wie Huber, Friedrich, Reinkens, Knoodt<br />

und Michelis durch die Lande, um Vorträge zu halten. Der Kölner<br />

Kongreß 1872 hatte sich deshalb vor allem mit Fragen »betreffend die<br />

Organisation der Seelsorge« befaßt, unter denen ein wichtiger Schritt die<br />

Einrichtung eines siebenköpfigen Komitees zur »Vorbereitung der<br />

Bischofswahl« und zur Erarbeitung eines »Statuts für die Gemeinde-<br />

Organisation« war.<br />

31 Nach: Die Verhandlungen des zweiten Altkatholiken-Kongresses zu Köln, Offizielle Ausgabe, Köln und Leipzig. 1872.

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