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Unabhängig von Rom ....pdf - MJB-Verlag Mehr

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Theophanu starb mit 31 Jahren am 15. Juni 991 auf einer<br />

Reichsversammlung in Nimwegen und wurde nach ihrem Wunsch in St.<br />

Pantaleon bestattet. Sie ruht in einem Sarkophag aus weißem,<br />

griechischem Marmor im südlichen Seitenschiff.<br />

So war es selbstverständlich, dass die Mönche über acht Jahrhunderte<br />

hinweg am 15. Juni jeden Jahres eine Gedenkmesse zu Ehren<br />

Theophanus feierten.<br />

Im Verlaufe der hochmittelalterlichen Stadterweiterungen und<br />

Ummauerung Kölns wurde St. Pantaleon dann in des Stadtgebiet<br />

einbezogen. Während des Spätmittelalters tat sich in der Kirche recht<br />

wenig. Andere Klöster in und um Köln wurden erheblich mehr mit<br />

Stiftungen bedacht. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde der<br />

spätgotische Lettner errichtet, welcher heute die Orgel trägt.<br />

Ab 1618 wurde die Kirche in mehreren Bauabschnitten barockisiert.<br />

Da<strong>von</strong> ist heute noch der Orgelprospekt <strong>von</strong> 1652 und die<br />

Chorausstattung nebst Kanzel <strong>von</strong> 1747 erhalten. Baufälligkeit führte<br />

1757 zum Einsturz eines der beiden Seitentürme und danach zur<br />

Erneuerung des Mittelturms und der beiden Seitentürme in verminderter<br />

Größe mit barocken Turmabschlüssen.<br />

Die französische Besetzung Kölns 1794 brachte die Auflösung des<br />

Klosters mit sich. Die Kirche wurde zunächst Pferdestall, in der<br />

Preußenzeit nach 1815 dann evangelische Garnisonskirche. Auf dem<br />

Mittelturm wurde ein optischer Telegraph installiert, der die schnelle<br />

Übermittlung <strong>von</strong> Nachrichten <strong>von</strong> und nach Berlin ermöglichen sollte.<br />

Nachdem diese Einrichtung durch die Entwicklung der elektrischen<br />

Telegraphie nicht mehr benötigt wurde, wurde das Westwerk 1890-92<br />

romanisch restauriert.<br />

Im Jahre 1872 genehmigten die Militärbehörden den Alt-Katholiken die<br />

Mitbenutzung der Garnisonkirche St. Pantaleon. Dies entsprach letztlich<br />

aber nicht den Vorstellungen der alt-katholischen Gemeinde; sie mußte<br />

sich mit anderen Konfessionen den Raum auch hinsichtlich der zeitlichen<br />

Verfügbarkeit teilen. Allerdings fand im Jahre 1873 in St. Pantaleon die<br />

Wahl des ersten alt-katholischen Bischofs statt.<br />

Nach der Entmilitarisierung des Rheinlands tauschte die evangelische<br />

Gemeinde 1922 St. Pantaleon gegen die wenige hundert Meter entfernte<br />

Kartäuserkirche mit ihren Klostergebäuden beim preußischen Staat ein.<br />

St. Pantaleon wurde danach katholische Pfarrkirche.

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