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Verstrahlt tour 2011 - Stadtimpuls Krefeld

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STADTLEBEN<br />

COMEDY & CO.<br />

BEI BEI BEI WOHNZIMMERATMOSPHÄRE<br />

WOHNZIMMERATMOSPHÄRE<br />

WOHNZIMMERATMOSPHÄRE<br />

<strong>Krefeld</strong>s älteste Aufführungsstätte, das Podio, geht mit der Zeit.<br />

„Ich bin hier die Frau für alles“, lacht Betti Ixkes<br />

und hat einen Stuhl dabei, der für den Abend<br />

noch bezogen werden muss. Sie und ihre Mitspieler<br />

bauen die Requisiten und die Bühne selber.<br />

Ixkes spricht lebhaft und man merkt ihr die<br />

Begeisterung für ihren Beruf und das organisatorische<br />

Drumherum an. „Und ich bin hier der<br />

kleine Intendant!“ Später am Abend steht Loriots<br />

Dauerbrenner „Kultur und andere Katastrophen“<br />

auf dem Programm, die sympathische<br />

Rothaarige ist gelernte<br />

Schauspielerin und steht sel-<br />

ber auf den Brettern. „Und<br />

ich bin außerdem ausgebildete<br />

Buchhändlerin, damit<br />

bin ich sozusagen geerdet<br />

und nicht nur abgehobene<br />

Künstlerin“, wie sie gerne<br />

betont. Betti Ixkes und ihr<br />

Mann Rüdiger Höfken sind<br />

Gründer des Theater ohne Namen. Podio lautet<br />

der Name der Spielstätte im Herzen der Stadt.<br />

Die zeichnet sich durch diverse Besonderheiten<br />

aus: Das kleine Theater hat wirklich Wohnzimmeratmosphäre<br />

und gerade die ist vom Publikum<br />

gewollt. Viele Bücher, Topfpfl anzen, Bilder<br />

und so manches Deko-Objekt sorgen für eine<br />

gewisse Behaglichkeit. Dazu gibt es ein Glas<br />

Sekt, die Stimmung ist gut, noch bevor jemand<br />

die Bühne betritt. Die Kabarett- und Comedy-<br />

Künstler kommen gern. Auch die Künstler lieben<br />

diesen direkten Kontakt zum Publikum.<br />

„Wir haben fast Hautkontakt“, schmunzelt Ixkes.<br />

„Wir sind ein Arbeitsvolk, wir sind die Macher!“,<br />

unterstreicht Ixkes. „Wir erzählen nicht<br />

nur, sondern setzen unsere Ideen sommers wie<br />

winters um.“ Rund acht Aufführungen pro Mo-<br />

14<br />

nat stemmt das Team, spielt selber oder bietet<br />

Gastauftritte. Von Comedy über musikalische<br />

Unterhaltung bis Kabarett ist vieles dabei. „Obwohl<br />

ich die einzelnen Spartenbezeichnungen<br />

gar nicht mag“, sagt Ixkes und verweist auf fl ießende<br />

Grenzen zwischen den Genres. So geben<br />

sich bis zum Sommer u. a. Vera Deckers, Murat<br />

Topal und Carsten Höfer die Ehre. Solokünstler<br />

oder kleine Gruppen bis fünf Personen haben<br />

auf dem Podest Platz. Bis es soweit war, hat das<br />

Theater ohne Namen<br />

INFO<br />

seit 1992 viel geleistet<br />

und auch manchen<br />

Wandel erlebt. 2004<br />

zog die Truppe an den<br />

jetzigen Standort. Vorher<br />

gab es die Aufführungen<br />

im eigenen<br />

Wohnzimmer, das jedes<br />

Mal leer geräumt<br />

werden musste, damit es pro Abend rund 35<br />

Personen Platz bot. „Das hat super eingeschlagen“,<br />

so Ixkes. Nach drei Jahren und 5.000 Besuchern<br />

in den eigenen vier Wänden musste eine<br />

andere Lösung her.<br />

Spielstätte: Wohnzimmer-Theater Podio<br />

Jägersstr. 26, 47798 <strong>Krefeld</strong><br />

Tel. 0172/2947966<br />

www. theaterohnenamen.de<br />

Podio ist eine eigene Marke<br />

Vor der jetzigen Spielstätte gab es Aufführungsräume<br />

in der Fabrik Heeder und auf der Dionysiusstraße,<br />

bis sich vor sechs Jahren die Möglichkeit<br />

ergab, ein eigenes kleines Haus zu mieten.<br />

Gerade diese Enge ermöglichen eine gewisse<br />

Intimität und private Atmosphäre. Dadurch<br />

unterscheidet sich das Podio von großen Theatern.<br />

„Wir wollen weg von Mega-Events.“<br />

„Man muss als Theaterbetreiber mit der Zeit gehen“,<br />

weiß die Mitbegründerin, die in den letzen<br />

Jahrzehnten buchstäblich viel auf die Beine ge-<br />

stellt hat. „Es geht heute nicht mehr, mit dem<br />

erhobenen Zeigefi nger auf der Bühne zu stehen.<br />

Stattdessen kann man auch mit der leichten<br />

Muse den Einstieg in ein schweres Thema<br />

schaffen.“ Der Erfolg gibt ihnen recht, schließlich<br />

fi nanziert sich das Ensemble durch die Eintrittsgelder<br />

selber. „Podio – das ist heute längst<br />

ein Begriff, eine eigene Marke“, hebt das Gründungsmitglied<br />

hervor. „Wir stehen für gute Unterhaltung<br />

in netter Atmosphäre.“ Es kommen<br />

auch genug Besucher, wenn weniger prominente<br />

Künstler auftreten. „Die Leute vertrauen<br />

uns“, weiß sie, darauf ist sie stolz.<br />

Das Kernteam besteht aus fünf Schauspielern,<br />

manchmal muss aufgestockt werden. Dazu<br />

kommen zahlreiche Ehrenamtler, die die Besucher<br />

im laufenden Abendbetrieb betreuen. Das<br />

heißt hier: die Plätze anweisen oder Getränke<br />

ausschenken. Auch diese Gesten unterstreichen,<br />

dass die Besucher als willkommene Gäste<br />

angesehen werden und nicht als zahlendes<br />

Publikum.<br />

Text: Sonja Schleypen · Fotos: Podio Theater und Veranstalter

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