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Liebherr präsentiert auf der Bauma 2013 erstmals die ...

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Abbauverfahren<br />

Die Verfahren, nach denen <strong>der</strong> Abbau von festen<br />

mineralischen Rohstoffen im Tiefbau vorgenommen<br />

wird, sind sehr vielfältig. Überspitzt kann gesagt werden,<br />

dass <strong>die</strong> Abbauverfahren in ihrer Erscheinungsform<br />

so vielfältig sind wie <strong>die</strong> Lagerstätten selbst. Bei <strong>der</strong><br />

Auswahl eines Abbauverfahrens ist <strong>die</strong> Ausprägung<br />

<strong>der</strong> Lagerstätte und hier beson<strong>der</strong>s <strong>die</strong> Teufenlage, <strong>die</strong><br />

Mächtigkeit, das Einfallen und <strong>die</strong> Standfestigkeit des<br />

Lagerstätten- und Nebengesteins <strong>der</strong> Haupteinflussfaktor.<br />

Nur durch Abstimmung des Abbauverfahrens <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se<br />

Lagerstättenparameter wird ein Abbau des mineralischen<br />

Rohstoffes wirtschaftlich und technisch möglich. Die<br />

Abbauverfahren können nach verschiedenen Merkmalen<br />

eingeteilt werden. Die Merkmale können in drei Ordnungen<br />

unterteilt werden. Merkmale <strong>der</strong> ersten Ordnung sind <strong>die</strong><br />

Bauweise und <strong>die</strong> Dachbehandlung, Merkmale <strong>der</strong> zweiten<br />

Ordnung umfassen Angaben über <strong>die</strong> Verhiebsart und<br />

-richtung. Die Merkmale <strong>der</strong> dritten Ordnung geben letztlich<br />

Auskunft über <strong>die</strong> Abb<strong>auf</strong>ührung und Abbaurichtung.<br />

Merkmale <strong>der</strong> ersten Ordnung<br />

WEITERBILDUNG<br />

Einführung in <strong>die</strong> Rohstoffgewinnung<br />

Abbau fester mineralischer Rohstoffe im<br />

untertägigen Bergbau<br />

Nach dem in den vorausgegangenen AMS-Ausgaben<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Weiterbildung <strong>die</strong> Fachgebiete<br />

von Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. H. Tudeshki<br />

Institut für Bergbau | TU Clausthal | Deutschland<br />

„Rohstoffsicherung, Lagerstättenerkundung, Reservenberechnung, Geomechanik und<br />

Hydrogeologie“ als Voraussetzung für Planung von Bergbauprojekten ausführlich behandelt<br />

wurde, setzt <strong>die</strong> Weiterbildung <strong>die</strong>ser Ausgabe mit <strong>der</strong> Einführung in <strong>die</strong> Rohstoffgewinnung<br />

fort. Nach <strong>der</strong> Eröffnung des Themas in <strong>der</strong> vergangenen Ausgabe durch <strong>die</strong> „Bergbaurelevanten<br />

Lagerstättenmerkmale“ werden in <strong>die</strong>ser Weiterbildung <strong>die</strong> Verfahren <strong>der</strong> Rohstoffgewinnung<br />

im untertägigen Bergbau behandelt.<br />

Bei <strong>der</strong> langfrontartigen Bauweise wird <strong>die</strong> Lagerstätte<br />

in einer Front von bis zu mehreren hun<strong>der</strong>t Metern abgebaut.<br />

Die Abb<strong>auf</strong>ront rückt dabei quer zu ihrer Erstreckung vor.<br />

Eine solche Bauweise wird bei großflächig abgelagerten,<br />

plattenförmigen Lagerstätten mit mäßigem Einfallen<br />

angewandt und ist typisch für den Abbau von Steinkohle.<br />

Wird <strong>die</strong> bestehende Lagerstätte in schmale Abschnitte,<br />

so genannte Stöße, eingeteilt, so wird <strong>die</strong>s als stoßartige<br />

Bauweise bezeichnet. Die einzelnen Stöße weisen dabei<br />

meist eine ein- bis dreifache Streckenbreite <strong>auf</strong>, können<br />

neben-, über- o<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong> angeordnet werden<br />

und werden nacheinan<strong>der</strong> abgebaut. Abbauverfahren<br />

mit stoßartiger Bauweise werden meist bei gangartigen<br />

Vorkommen des Erzbergbaus angewandt.<br />

Bei <strong>der</strong> pfeilerartigen Bauweise wird <strong>die</strong> Lagerstätte in<br />

Abschnitte, so genannte Pfeiler eingeteilt. Die Pfeiler werden<br />

durch vollständiges o<strong>der</strong> teilweises Umfahren hergestellt.<br />

Nachdem <strong>die</strong>ses Pfeilerstreckensystem <strong>auf</strong>gefahren<br />

wurde, kann in einem zweiten Arbeitsschritt damit<br />

begonnen werden, <strong>die</strong> Pfeiler und damit einhergehend den<br />

größten Teil <strong>der</strong> Lagerstätte abzubauen. Die Pfeiler können<br />

dabei je nach Ausprägung des Rohstoffvorkommens neben<br />

o<strong>der</strong> übereinan<strong>der</strong> liegen.<br />

Eine grundsätzliche Einteilung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Abbauverfahren wird mittels <strong>der</strong> Bauweise vorgenommen.<br />

Die Bauweise beschreibt, wie ein abzubauen<strong>der</strong><br />

Lagerstättenabschnitt in Angriff genommen wird. Die<br />

folgenden Bauweisen sind möglich:<br />

• langfrontartige Bauweise,<br />

• stoßartige Bauweise,<br />

• pfeilerartige Bauweise,<br />

• kammerartige Bauweise und<br />

• blockartige Bauweise.<br />

Die kammerartige Bauweise zeichnet sich durch das<br />

Herstellen von Kammern o<strong>der</strong> Örtern aus. Kammern und<br />

Örter sind gleichmäßig geformte Abbauräume mit einem<br />

lang gestreckten meist rechteckigen Grundriss. Wird<br />

<strong>der</strong> Hohlraum dabei in einem Arbeitsgang <strong>auf</strong>gefahren,<br />

entsprechen <strong>die</strong> Abmessungen also ungefähr denen<br />

einer Strecke, dann handelt es sich um Örter. Werden<br />

<strong>die</strong>se Abmessungen vor allem hinsichtlich <strong>der</strong> Höhe<br />

überschritten, so spricht man von einer Kammer. Eine<br />

Son<strong>der</strong>form <strong>der</strong> kammerartigen Bauweise ist <strong>die</strong> so<br />

genannte Weitung.<br />

Ausgabe 01 | <strong>2013</strong><br />

www.advanced-mining.com<br />

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