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Untersuchung organischer Adsorbate auf ... - Markus Lackinger

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Präparation der Proben 26<br />

Blende verringert. Idealerweise besteht im Tiegel thermisches Gleichgewicht zwischen der<br />

zu verdampfenden Substanz und der Gasphase. Da der Blendendurchmesser klein ist,<br />

wird dieses Gleichgewicht durch den sich ausbildenden Molekülstrahl kaum gestört. Ein<br />

Querschnitt durch die rotationssymmetrische Zelle ist in Abb. 3.4 dargestellt.<br />

Die Vorteile dieses Konzepts sind:<br />

• Eine homogenere Erwärmung des Tiegels, weil er indirekt über eine Keramikhülse<br />

geheizt wird. Zusätzlich trägt die gute Wärmeleitfähigkeit des Molybdän-Tiegels zu<br />

einer gleichmäßigen Temperaturverteilung bei.<br />

• Die Temperaturmessung ist verläßlich und reproduzierbar, weil der Tiegel direkt <strong>auf</strong><br />

dem Thermoelement sitzt und guten thermischen Kontakt hat.<br />

• Ein stabiler Arbeitspunkt durch das Prinzip der Knudsen-Zelle. Die Aufdampfrate<br />

hängt idealerweise nur noch von der Temperatur ab.<br />

• Eine bessere thermische Abschirmung des Verdampfers durch doppelte Strahlungsschilde.<br />

Dadurch verringert sich die benötigte elektrische Heizleistung. Unnötiges<br />

Aufheizen der Umgebung und der damit verbundene Anstieg des Totaldrucks werden<br />

vermieden.<br />

Für die Heizwendel wird Tantal ausgewählt, weil es bei den benötigten Temperaturen<br />

noch über ausreichende mechanische Festigkeit verfügt und deutlich leichter zu verarbeiten<br />

ist als Wolfram. Als Thermoelement-Legierung wird Typ K eingesetzt, um zu den<br />

Eurotherm-Temperaturreglern kompatibel zu sein. Außerdem decken Typ K Thermoelemente<br />

einen großen Temperaturbereich ab. Der thermische Verdampfer ist für Temperaturen<br />

bis 700 ◦ C ausgelegt. Höhere Temperaturen sind wegen der verwendeten spanbaren<br />

Keramik (Macor) nicht möglich, aber auch für die verwendeten Substanzen nicht erforderlich.<br />

Auf einen CF35-Flansch können bis zu drei dieser Knudsen-Zellen untergebracht werden.<br />

Angesteuert werden sie durch einen Eurotherm PID-Temperaturregler. Dies erlaubt<br />

eine zügige automatische Aufheizung des Tiegels bis zum Arbeitspunkt. Generell wird<br />

die Tiegeltemperatur etwa (50–100) ◦ C unter der Sublimationstemperatur gehalten. Dies<br />

erlaubt zum einen für nachfolgende Experimente den Arbeitspunkt schnell anzufahren<br />

- zu hohe Heizraten können die Moleküle beschädigen - zum anderen hält die erhöhte<br />

Temperatur das Verdampfgut sauber. Außerdem ist das dadurch bedingte permanente<br />

Ausgasen eine effektive Methode zur in-situ Nachreinigung der organischen Substanzen<br />

[For97]. Verunreinigungen mit niedrigerer Sublimationstemperatur verdampfen kontinuierlich,<br />

Verunreinigungen mit höherer Sublimationstemperatur gehen am Arbeitspunkt<br />

nicht in die Gasphase über.<br />

Nach einer neuen Befüllung der Tiegel wird die Substanz zu Beginn gründlich ausgegast,<br />

indem bis zum Erreichen des Arbeitspunkts die Temperatur sukzessive erhöht<br />

wird. Dabei wird nach jeder Temperaturerhöhung gewartet, bis der Totaldruck wieder den<br />

10 −9 mbar Bereich erreicht hat. Gegebenenfalls wird vor der Deposition durch Temperaturen<br />

leicht oberhalb der Sublimationstemperatur das Verdampfgut nochmals gereinigt.

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