Untersuchung organischer Adsorbate auf ... - Markus Lackinger
Untersuchung organischer Adsorbate auf ... - Markus Lackinger
Untersuchung organischer Adsorbate auf ... - Markus Lackinger
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Inkorporation von Gästen 97<br />
(a) 20×20 nm 2 (b) 13×13 nm 2<br />
Abbildung 7.7: Chickenwire-Struktur in Heptansäure; In die hexagonal angeordneten Zellen<br />
des Wirt-Gast-Systems sind Coronen-Moleküle aus der flüssigen Phase eingelagert.<br />
tierten Fullerenen sind für Coronen aber benachbarte Zellen besetzt, so daß die Moleküle<br />
zurück in die flüssige Phase gehen. Nachfolgende Scans desselben Probenausschnitts demonstrieren<br />
das Ausheilen dieser mit dem STM geschaffenen Defekte. Auf einer Zeitskala<br />
von Minuten werden die Zellen aus der flüssigen Phase wieder besetzt. Diese Beobachtung<br />
gibt Anlaß zu der Vermutung, die Situation mit fast vollständiger Besetzung der<br />
Kavitäten repräsentiert das thermodynamische Gleichgewicht. Die einzelnen Fehlstellen<br />
sind dann thermischer Anregung geschuldet und aus ihrer Häufigkeit könnte die Energiedifferenz<br />
besetzter und unbesetzter Zellen deduziert werden. Allerdings ist die <strong>auf</strong>tretende<br />
Anzahl ”<br />
natürlicher“ Fehlstellen für eine statistisch signifikante Aussage zu gering. Zudem<br />
müßte für die statistische Analyse eine Erzeugung auch der einzelnen Punkt-Defekte<br />
durch Wechselwirkung mit der STM-Spitze ausgeschlossen werden können.<br />
Eine nähere Betrachtung der submolekular <strong>auf</strong>gelösten Coronen-Gäste enthüllt Unterschiede<br />
in ihrer internen Struktur. Manche Coronen-Moleküle erscheinen deutlich hexagonal<br />
mit klar <strong>auf</strong>gelösten inneren Maxima - ein Beispiel ist durch das Sechseck in<br />
Abb. 7.7(b) markiert. Andere dagegen erscheinen eher rotationssymmetrisch - ein Beispiel<br />
ist durch den Kreis in Abb. 7.7(b) markiert - dazwischen gibt es viele Übergangszustände.<br />
Eine Erklärung dafür kann die freie Rotation von Coronen in den Zellen bieten. Diesen<br />
Freiheitsgrad hätten dann <strong>auf</strong>grund von Unterschieden in der Adsorbat-Substrat Bindung<br />
bzw. geringfügig anderer Wechselwirkung mit der TMA-Zellwand nicht alle Moleküle.<br />
Weiterhinsindingrößeren geordneten Domänen, wie beispielsweise in Abb. 7.7(a), Anzeichen<br />
eines Übergitters der verschiedenen Coronen-Kontraste auszumachen. Das spricht für<br />
einen Moiré-Effekt durch etwas andere Adsorptionsplätze der unterschiedlich erscheinenden<br />
Coronen-Gäste. Hingegen in Ausschnitten mit hoher Defektdichte ist kein Ordnungsprinzip<br />
der runden und hexagonalen Coronen-Moleküle mehr erkennbar. Dieser Sachverhalt<br />
könnte mit der Relaxation der TMA-Struktur an den unbesetzten Kavitäten und<br />
damit einher gehenden Veränderungen der Adsorptionsplätze des Coronen in der Nachbarschaft<br />
erklärt werden.