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Deutsche Grammatik - Setcom

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong> – Wikipedia<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Deutsche</strong>_<strong>Grammatik</strong><br />

ihm geschrieben gehabt haben“); das Doppelte Perfekt ist im Süden des deutschen<br />

Sprachraums entstanden, um Vorzeitigkeit auszudrücken, wenn im Perfekt erzählt<br />

wird. Es wird nur umgangssprachlich verwendet, und sein Gebrauch gilt in der<br />

Schriftsprache bislang als grammatisch falsch.<br />

Anwendungsbereiche der Tempusformen<br />

Die wichtigste Form ist das Präsens. Es kann als historisches Präsens Präteritum bzw.<br />

Perfekt ersetzen und steht vielfach für das Futur I. In diesen Fällen steht oft ergänzend<br />

eine Adverbiale der Zeit.<br />

Sprichwörter stehen im gnomischen Präsens: „Hochmut kommt vor dem Fall.“<br />

Bildung der Tempusformen<br />

Die Formen der Vergangenheitstempora Plusquamperfekt und Perfekt werden gebildet<br />

mit den Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II (Partizip Perfekt). Das<br />

Präteritum verwendet den Stamm des Infinitivs.<br />

Die Futurformen werden mit dem Verb werden bzw. (Futur II) werden und haben bzw.<br />

sein gebildet.<br />

Plusquamperfekt, Futur II und auch Futur I werden eher selten in der gesprochenen<br />

Sprache verwendet. Manche Dialekte kennen diese Tempora nicht. Einige Dialekte<br />

kennen dafür das Plusplusquamperfekt oder „doppeltes Perfekt“ (z. B. Er hat ihn<br />

gesehen gehabt). Süddeutsche Dialekte haben kein Präteritum mit Ausnahme der<br />

Modal- und Hilfsverben. Im Schweizerdeutschen gibt es überhaut kein Präteritum. Das<br />

Plattdeutsche kennt dagegen alle sechs Zeitformen, wobei die Futurformen mit sollen<br />

(auf Platt: sölen oder schölen [ik sall/schall]) gebildet werden.<br />

Diathese/Genus Verbi<br />

Das <strong>Deutsche</strong> unterscheidet zwischen Aktiv und Passiv. Das Genus Verbi des Mediums,<br />

das in einigen indogermanischen Sprachen zu finden war, entspricht formal dem Aktiv<br />

oder wird mittels Reflexivpronomen verdeutlicht, und findet sich vereinzelt auch im<br />

<strong>Deutsche</strong>n („Das Buch liest sich gut.“).<br />

Insbesondere im formalen Deutsch ist das Passiv wichtig. Es wird aus den Hilfsverben<br />

werden bzw. sein und dem Partizip Perfekt gebildet und verkehrt die Perspektive des<br />

Aktivsatzes.<br />

Der Patiens wird Ausgangspunkt, der Agens verliert die Subjektrolle und kann auch<br />

wegfallen.<br />

Beispiel: Die Frau beobachtete den Unfall. – Der Unfall wurde (von der Frau)<br />

beobachtet.<br />

Das <strong>Deutsche</strong> unterscheidet zwischen dem Vorgangspassiv, das semantisch den Passiva<br />

der meisten anderen europäischen Sprachen entspricht und das meist mit dem<br />

Hilfsverb werden gebildet wird, und dem Zustandspassiv mit dem Hilfsverb sein. Diese<br />

11 of 23 09/10/2011 04:40 PM

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