Hauteffloreszenzen bei Infektionskranklheiten, Teil II, H. Klinker, P ...
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Pusteln und pyogener Superinfektion. In Extremfällen kann der ganze Bartbereich<br />
betroffen sein. Durch Epilieren einzelner Haare aus dem Herd kann oft bereits<br />
mikroskopisch ein Pilznachweis geführt werden, der jedoch immer durch eine<br />
Pilzkultur bestätigt und der Erreger klassifiziert werden sollte.<br />
Bei einer Trichomykose sollte eine konsequente systemische Antimykose<br />
(Itraconazol oder Terbinafin) meist über Monate, unter Kontrolle der Laborparameter,<br />
insbesondere Leberenzyme, erfolgen.<br />
Epizoonosen<br />
Da<strong>bei</strong> handelt es sich um ►Hauterkrankungen durch Ektoparasiten, wo<strong>bei</strong> in<br />
vielen Fällen der Mensch nur als Nebenwirt fungiert. Wenngleich in unseren<br />
Klimazonen Insektenstiche und Bisse eher harmlos verlaufen und eine geringe<br />
Komplikationsrate aufweisen, werden wir durch den Fernreisetourismus zunehmend<br />
mit blutsaugenden Parasiten konfrontiert, deren Stich bzw. Biss zusätzlich die<br />
Gefahr der Übertragung gefährlicher Infektionskrankheiten (Malaria, Schlafkrankheit,<br />
Leishmaniose) birgt. Deshalb sollte immer der Ort und Zeitpunkt eines<br />
Stichereignisses erfragt und gegebenenfalls eine Tropenerkrankung in das Spektrum<br />
der Differenzialdiagnosen eingeschlossen werden.<br />
Abgesehen von der Gefahr der Übertragung von Infektionen durch diese Vektoren,<br />
sollten Insektenstiche <strong>bei</strong> Juckreiz differenzialdiagnostisch nicht übersehen werden –<br />
die aufwendige und kostenintensive Abklärung anderer Dermatosen kann damit u. U.<br />
vermieden werden (z.B. bullöse Insektenstichreaktion vs. blasenbildende<br />
Autoimmunerkrankung). Prinzipiell bestehen sehr große interindividuelle<br />
Unterschiede <strong>bei</strong> der Reaktion auf Insektenstiche. Während einzelne Personen<br />
kaum Stichreaktionen aufweisen, kann <strong>bei</strong> anderen Menschen ein Stich zu<br />
ausgeprägter Lokalreaktion mit Schwellung und Rötung führen.<br />
Im folgenden sollen die in unseren Klimazonen am häufigsten auftretenden<br />
Epizoonosen kurz besprochen werden, wo<strong>bei</strong> auf eine zoologische Systematik<br />
verzichtet wird und nur die häufigsten Infestationen beschrieben werden.<br />
Pedikulose<br />
►Läuse (Kopf, Kleider und Filzläuse) saugen in mehrstündigem Abstand Blut. An<br />
der Einstichstelle kommt es zu stark juckenden, flachen Papeln. Intensives Kratzen,<br />
welches dazu dient, durch den Kratzschmerz den Juckreiz zu eliminieren, führt häufig<br />
zu Sekundärinfektion und Ekzematisation. Epidemisches Auftreten von Kopfläusen in<br />
Kindergärten und Schulen ist nicht selten und wird oft bereits von Eltern <strong>bei</strong><br />
Vorstellung ihres Kindes erwähnt. Die Verdachtsdiagnose kann schnell durch den<br />
Nachweis von ►Nissen (an Haaren und Kleidung klebenden Eiern), seltener durch<br />
den direkten Nachweis der Läuse bestätigt werden. Therapeutisch müssen sowohl<br />
die Laus wie auch die Eier abgetötet bzw. entfernt werden. Neben dem<br />
mechanischen Entfernen (Waschen, Lauskamm) kommen verschiedene lokal<br />
applizierbare Mittel (Permethrin, Goldgeist, Hexachlorcyclohexan) zum Einsatz.<br />
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