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KKK 2803-2865 4.Teil: Das Vaterunser • Die sieben Bitten

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DIE SIEBEN BITTEN DES VATERUNSER<br />

2843 So nehmen die Worte des Herrn über die Vergebung, das heißt über<br />

diese Liebe, die bis zum Äußersten liebt (1), Leben an. <strong>Das</strong> Gleichnis vom<br />

unbarmherzigen Knecht, das die Lehre des Herrn über die kirchliche Gemeinschaft<br />

abschließt (2), endet mit den Worten: „Ebenso wird mein himmlischer<br />

Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen<br />

vergibt“. Davon, vom ganzen „Herzen“, hängt alles ab. Es liegt nicht in 368<br />

unserer Macht, erlittenes Unrecht nicht mehr zu spüren und zu vergessen;<br />

doch das Herz, das sich dem Heiligen Geist öffnet, läßt diese Verletzung<br />

zu Mitleid werden und reinigt das Gedächtnis, indem es die Schuld zu einer<br />

Fürbitte werden läßt.<br />

2844 <strong>Das</strong> christliche Gebet geht so weit, den Feinden zu vergeben (3). Es 2262<br />

verklärt den Jünger, indem es ihn seinem Meister gleichgestaltet. <strong>Die</strong> Vergebung<br />

ist ein Höhepunkt des christlichen Betens. Deshalb kann nur ein<br />

Herz, das mit dem göttlichen Mitleid übereinstimmt, die Gabe des Gebetes<br />

in sich aufnehmen. <strong>Die</strong> Vergebung bezeugt auch, daß in unserer Welt die<br />

Liebe stärker ist als die Sünde. <strong>Die</strong> Märtyrer von gestern und heute legen<br />

für Jesus dieses Zeugnis ab. <strong>Die</strong> Vergebung ist die Grundbedingung für<br />

die Versöhnung (4) der Kinder Gottes mit ihrem Vater und der Menschen<br />

untereinander (5).<br />

2845 <strong>Die</strong>se der Natur nach göttliche Vergebung kennt weder Maß noch 1441<br />

Grenzen (6). Wenn es sich um Schuld (nach Lk 11,4 „Sünden“; nach Mt 6,12<br />

„Schulden“) handelt, sind eigentlich immer wir die Schuldner: „Bleibt niemand<br />

etwas schuldig; nur die Liebe schuldet ihr einander immer“ (Röm 13, 8).<br />

<strong>Die</strong> Gemeinschaft der heiligsten Dreifaltigkeit ist Ursprung und Maßstab der<br />

Echtheit jeder Beziehung (7). Im Gebet, vor allem in der Eucharistie wird sie<br />

gelebt (8).<br />

„Gott nimmt das Opfer unversöhnlicher Menschen nicht an und schickt sie<br />

vom Altar weg, um sich zuvor mit ihrem Bruder auszusöhnen, damit sie dann<br />

durch ihre friedfertigen <strong>Bitten</strong> auch bei Gott Frieden finden. <strong>Das</strong> schönste<br />

Opfer in Gottes Augen ist es, wenn Friede und brüderliche Eintracht unter<br />

uns herrschen und wenn das Volk in der Einheit des Vaters und des Sohnes<br />

und des Heiligen Geistes verbunden ist“ (hl. Cyprian, Dom. orat. 23).<br />

(1) Vgl. Joh 13,1. – (2) Vgl. Mt 18,23–35. – (3) Vgl. Mt 5,43–44. – (4) Vgl. 2 Kor 5,18–21. –<br />

(5) Vgl. Johannes Paul II., Enz. „Dives in misericordia“ 14. – (6) Vgl. Mt 18,21–22; Lk 17,3–4.<br />

(7) Vgl. 1 Joh 3,19–24. – (8) Vgl. Mt 5,23–24.

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