KKK 2803-2865 4.Teil: Das Vaterunser • Die sieben Bitten
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DIE SIEBEN BITTEN DES VATERUNSER<br />
III <strong>•</strong> „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“<br />
2822 Es ist der Wille unseres Vaters, „daß alle Menschen gerettet werden 851<br />
und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Er ist geduldig, „weil<br />
er nicht will, daß jemand zugrunde geht“ (2 Petr 3,9) (1). Sein Gebot, das alle<br />
anderen zusammenfaßt und uns seinen Willen offenbart, lautet: „Liebt 2196<br />
einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“<br />
(Joh 13,34) (2). 2712<br />
2823 Gott „hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, nach seinem 59<br />
gnädigen Ratschluß ... das All in Christus wieder unter ein Haupt zu fassen ...<br />
Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem<br />
Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt“<br />
(Eph 1,9–11). So beten wir inständig, daß dieser gnädige Ratschluß sich<br />
verwirkliche auf der Erde, so wie er es im Himmel schon ist. 51 2059<br />
2824 Der Wille des Vaters wurde in Christus durch seinen menschlichen<br />
Willen ein für allemal vollkommen erfüllt. Bei seinem Eintritt in die Welt 475<br />
sprach Jesus: „Ja, ich komme ... deinen Willen, Gott, zu tun“ (Hebr 10,7) (3).<br />
Nur Jesus kann von sich sagen, daß er „immer das tue, was [dem Vater]<br />
gefällt“ (Joh 8,29). Beim Beten in seiner Todesangst stimmt er diesem 612<br />
Willen des Vaters ganz zu: „Nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen“<br />
(Lk 22,42) (4). Darum hat sich Jesus „für unsere Sünden hingegeben … nach<br />
dem Willen unseres Gottes“ (Gal 1,4). „Aufgrund dieses Willens sind wir<br />
durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt“<br />
(Hebr 10,10).<br />
2825 Jesus hat, „obwohl er der Sohn war ... durch Leiden den Gehorsam<br />
gelernt“ (Hebr 5,8). Wieviel mehr gilt das für uns Geschöpfe und Sünder, die<br />
in Jesus an Kindes Statt angenommen wurden! Wir bitten unseren Vater,<br />
unseren Willen mit dem seines Sohnes zu vereinen, damit wir seinen Willen, 615<br />
den Ratschluß des Heiles für das Leben der Welt, erfüllen. Aus uns selbst<br />
sind wir dazu völlig unfähig, aber mit Jesus vereint und mit der Kraft seines<br />
Heiligen Geistes können wir dem Vater unseren Willen übergeben und uns<br />
zu dem entschließen, wozu sich der Sohn stets entschieden hat: <strong>Das</strong> zu tun,<br />
was dem Vater gefällt (5).<br />
Wenn wir Christus anhängen, „können wir mit ihm ein einziger Geist werden<br />
und dadurch seinen Willen erfüllen; so wird dieser auf Erden wie im Himmel<br />
vollkommen erfüllt“ (Origenes, or. 26).<br />
(1) Vgl. Mt 18,14. – (2) Vgl. 1 Joh 3; 4; Lk 10,25–37. – (3) Vgl. Ps 40,8–9. – (4) Vgl. Joh 4,34;<br />
5,30; 6,38. – (5) Vgl. Joh 8,29.