KKK 2803-2865 4.Teil: Das Vaterunser • Die sieben Bitten
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DIE SIEBEN BITTEN DES VATERUNSER<br />
I <strong>•</strong> „Geheiligt werde dein Name“ 2142–2159<br />
2807 <strong>Das</strong> Wort „heiligen“ ist hier zunächst nicht so sehr im verursachenden<br />
(Gott allein heiligt, macht heilig), sondern vor allem im einschätzenden Sinn<br />
zu verstehen: etwas als heilig anerkennen und es so behandeln. Daher wird<br />
die Anrufung „Geheiligt werde ...“ bei der Anbetung manchmal als Lob und 2097<br />
Danksagung verstanden (1). Doch diese Bitte wird uns von Jesus in Wunschform<br />
gelehrt: es ist eine Bitte, ein Verlangen und ein Warten, an denen Gott<br />
und der Mensch beteiligt sind. Schon die erste Bitte des <strong>Vaterunser</strong>s nimmt<br />
uns in das innerste Mysterium der Gottheit und in die Taten des Heiles für<br />
die Menschheit hinein. Unsere Bitte, daß sein Name geheiligt werde, schließt 51<br />
uns in den „im voraus gefaßten gnädigen Ratschluß“ (Eph 1,9) mit ein,<br />
„daß wir in Liebe heilig und untadelig vor Gott leben“ (Eph 1,4).<br />
2808 Gott offenbart seinen Namen in den entscheidenden Ereignissen 203, 432<br />
seiner Heilsökonomie, in denen er sein Werk vollendet. <strong>Die</strong>ses Werk vollzieht<br />
sich aber für uns und in uns nur dann, wenn sein Name durch uns und<br />
in uns geheiligt wird.<br />
2809 <strong>Die</strong> Heiligkeit Gottes ist der unzugängliche Brennpunkt seines ewigen<br />
Mysteriums. Was in der Schöpfung und Geschichte von ihm offenbar ist, nennt<br />
die Schrift die Herrlichkeit, das Erstrahlen seiner Majestät (2). Gott krönt den 293<br />
Menschen „mit Herrlichkeit“ (3), indem er ihn als sein „Abbild“, ihm „ähnlich“<br />
(Gen 1,26) erschafft. Durch die Sünde hat der Mensch jedoch „die Herrlichkeit<br />
Gottes verloren“ (4). Somit zeigt Gott seine Heiligkeit, indem er seinen 705<br />
Namen offenbart und kundtut, um den Menschen „nach dem Bild seines<br />
Schöpfers“ (Kol 3,10) neu zu schaffen. 294<br />
2810 Durch die Verheißung an Abraham und den bekräftigenden Eid (5)<br />
verpflichtet sich Gott, ohne jedoch seinen Namen zu enthüllen. Erst Mose<br />
beginnt er, diesen zu offenbaren (6), und er bezeugt ihn vor den Augen des<br />
ganzen Volkes, indem er es vor den Ägyptern rettet: „Er ist hoch und erhaben“<br />
(Ex 15,1). Seit dem Bund am Sinai gehört dieses Volk ihm; es ist berufen,<br />
ein „heiliges“ (oder „geweihtes“ – im Hebräischen steht dafür das gleiche 63<br />
Wort) (7) Volk zu sein, denn der Name Gottes wohnt in ihm.<br />
(1) Vgl. Ps 111,9; Lk 1,49. – (2) Vgl. Ps 8; Jes 6,3. – (3) Vgl. Ps 8,6. – (4) Vgl. Röm 3,23. –<br />
(5) Vgl. Hebr 6,13. – (6) Vgl. Ex 3,14. – (7) Vgl. Ex 19,5–6.