Tierschutzkurier 4 - Tierschutzverein für Tirol
Tierschutzkurier 4 - Tierschutzverein für Tirol
Tierschutzkurier 4 - Tierschutzverein für Tirol
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NR. 4 / 2010<br />
TIER<br />
SCHUTZ<br />
KURIER<br />
TIERSCHUTZVEREIN<br />
FUR TIROL 1881<br />
P.b.b., Verlagspostamt 6020 Innsbruck, GZ 02Z030037 M<br />
www.tierschutzverein-tirol.at<br />
Stolzer<br />
Bartträger
TIERSCHUTZ<br />
AKTUELL<br />
INGE WELZIG<br />
Liebe Tierfreunde!<br />
Es gibt Momente, da läuft alles verrückt. Wie das<br />
Foto mit den beiden verbundenen Händen beweist.<br />
Es kam ein Anruf, dass im Stubaital ein herrenloser<br />
Hund in schrecklichem Zustand sei und<br />
dass er bereits Schaum vorm Maul hätte. Carina<br />
hatte gerade keinen Dienst und war bereit, mit<br />
ihrem Freund den Hund zu holen. Der Vierbeiner<br />
war allerdings mit dem Einsteigen in ein fremdes<br />
Auto nicht einverstanden und biss vor dem<br />
Schließen der Heckklappe kräftig zu. Im Auto war<br />
ein Gitter, der Hund war sicher verwahrt und die<br />
Behandlung im Krankenhaus hatte jetzt Vorrang.<br />
Erst später kam Carina mit dem Verletzten ins Tierheim,<br />
wo ich alles vorbreitet hatte, den Beißer in<br />
eine Außenbox zu leiten. Was der Hund verweigerte.<br />
Die Heckklappe vom Auto war schon eine<br />
Stunde lang offen – der Wuff fletschte die Zähne<br />
und war nicht einmal mit einer Stange mit Haken<br />
heraus zu bekommen. Risiko war jetzt der falsche<br />
Weg, ein Tierarzt mit Narkosepfeil musste her. Am<br />
späten Samstag-Abend ist das jedoch ein Problem.<br />
Ich erreichte Dr. Theurl in Natters, der den Kontakt<br />
mit dem Alpenzoo organisieren wollte. Der Rückruf<br />
dauerte nicht lange, es gab lösbare Probleme:<br />
Dr. Theurl hatte eine Hand in Gips und konnte<br />
nicht selbst fahren, also fuhr ich nach Natters und<br />
holte ihn. Danach wurde Dr. Ulrich vom Alpenzoo<br />
benötigt, der hatte den Schlüssel zum Narkosepräparat.<br />
Und zwar bei sich daheim in Thaur, wo<br />
dessen Auto nicht fahrbereit war. Mit Dr. Theurl<br />
fuhr ich nach Thaur, dann alle zusammen in den Alpenzoo.<br />
Danach ins Tierheim, wo die Narkotisierung<br />
problemlos vor sich ging. Wieder die beiden<br />
Herren Tierärzte nach Natters und Thaur zurückge-<br />
bracht, es war dann 1.30 Uhr. Der Hund weiß ja<br />
gar nicht, was er mit seiner Streunerei angerichtet<br />
hat. Jedenfalls wurde er am nächsten Tag von seinem<br />
Besitzer wieder geholt. Da war er nicht mehr<br />
bissig.<br />
Nicht viel besser<br />
erging es mir,<br />
als mich ein Polizeiposten<br />
aus dem Unterland<br />
bat, zu kommen<br />
(wieder ein<br />
Samstag). Ein Hund<br />
war schon länger alleine<br />
in der Wohnung<br />
und Nachbarn<br />
Krallen ohne Spaziergänge<br />
konnten schon die zweite Nacht nicht schlafen wegen<br />
des dauernden Geheules. Auch dieser Hund<br />
hatte keine Lust in mein Auto zu steigen. Die inzwischen<br />
eingetroffene Hundestaffel der Polizei<br />
hätte mit der Fangstange arbeiten müssen, was <strong>für</strong><br />
den Hund ganz grauenhaft ist. Ich bat davon abzusehen,<br />
er war nicht in akuter Lebensgefahr war.<br />
Das Tier wurde dann am Montag danach vom<br />
Amtstierarzt beschlagnahmt. Da sah man an den<br />
Krallen erst richtig, wie trostlos das Leben dieses<br />
Tieres gewesen sein muss. Sie waren so unbenützt,<br />
dass sie durch ihr Längenwachstum mit<br />
Sicherheit geschmerzt haben müssen. Der gleiche<br />
Zustand zeigte sich bei den Zähnen, die teilweise<br />
eitrig faul waren, obwohl das Tier erst drei Jahre alt<br />
war. Jedenfalls konnten diese Dinge und das verfilzte<br />
Fell inzwischen behoben werden und die Collie-Hündin<br />
lebt im Tierheim richtig auf, zumal sie<br />
wegen der Hitze auch noch geschoren wurde.<br />
Zum Heulen war mir bei einer Kontrolle eines<br />
Schäferhundezüchters in Kirchbichl. Das Foto<br />
neben diesen Zeilen spricht eine Sprache <strong>für</strong> sich.<br />
Ich hoffe, dass hier mit Hilfe des Amtstierarztes<br />
wenigstens eine Verbesserung erreicht werden<br />
kann. Es leuchtet mir einfach nicht ein, warum jemand<br />
nur des Geldes wegen Schäferhunde züchtet,<br />
wo wir mehr als genug Hunde in <strong>Tirol</strong> haben<br />
und die Tierheime nicht wissen, wohin damit.<br />
Ungeplante Boxhandschuhe<br />
Zucht <strong>für</strong> Geld<br />
2<br />
TIERSCHUTZ-KURIER
Freude macht da<strong>für</strong> unsere erste Tierheimkatze.<br />
Vier Abende lang habe ich versucht, den verstörten,<br />
roten Kater vorm Tierheim zu fangen. Als<br />
ich ihn dann hatte und ins Büro trug, konnte er mit<br />
dem Schmusen nicht mehr aufhören. Am nächsten<br />
Tag wurde er kastriert und leckte meine Hand<br />
schon wieder, während er noch halb betäubt war.<br />
Winnie (vom roten Winnetou) hat sich <strong>für</strong> ein Bleiben<br />
im Tierheim entschieden und geht inzwischen<br />
stolz ein und aus. Jetzt hat er sogar eine eigene<br />
Katzenklappe bekommen und genießt seine Freiheit<br />
gleich wie die Schmusestunden. Hunde sind<br />
ihm vertraut und er liebt meine Ria. Freude pur <strong>für</strong><br />
alle.<br />
Solche Erlebnisse wünsche ich vielen Tierfreunden.<br />
Ihre<br />
BALU im Glück<br />
Balu ist mit Hündin Emma und den Zweibeinern an<br />
den Wörthersee übersiedelt. Das schöne Gästehaus, in<br />
dem man auch mit Hunden willkommen ist, wurde vor<br />
einigen Monaten innen ausgemalt, was die beiden<br />
Hunde besonders lustig fanden. „Wir hinterlassen<br />
überall weiße Pfotenabdrücke. Uns gefällt das, aber<br />
meine Zweibeiner sind am Maulen. Keinen Geschmack,<br />
die beiden. Dass ich dann im Herbst zur<br />
Tierheimfeier nach <strong>Tirol</strong> komme, ist schon gebongt,<br />
wird sicher eine Hetz! Ich wünsche allen Kollegen im<br />
Tierheim, dass sie auch ein gutes Zuhause finden,<br />
auch den Katzen, obwohl ich die nicht ausstehen<br />
kann. Den Preis <strong>für</strong> die Tombola bring ich eigenpfotig<br />
mit. (Wochende <strong>für</strong> zwei Personen mit Hund/en). Mit<br />
einem kräftigen Wauwau grüßt Euch Balu.“<br />
Was mit diesen Zeilen so einfach klingt, war die<br />
großartige Geduld von besonderen Tierfreunden. „Unser<br />
alter Balu hat durch die vielen Schläge, die er in<br />
den ersten drei Jahren seines Lebens erhalten hat,<br />
massive Schädigungen des Beckens und der Wirbelsäule<br />
erhalten und wir versuchen, durch Behandlungen<br />
ihm noch einige Zeit hier auf Erden mit wenigen<br />
Schmerzen zu ermöglichen. Grüßen Sie Caro herzlich,<br />
denn die hat uns damals Balu aufs Auge gedrückt. Es<br />
waren gewaltige Schwierigkeiten im ersten Jahr, er hat<br />
uns alle ordentlich durchgebissen und wir hatten unsere<br />
sozialen Kontakte aufs Eis gelegt. Da<strong>für</strong> habe ich<br />
noch nie eine solche Hundeliebe erfahren wie durch<br />
Balu. Jeder, der Balu und mich kennenlernt, ist beeindruckt<br />
von dieser Symbiose. Ich höre noch heute die<br />
Worte von Caro: ‚Dieser Hund hat dich ausgewählt<br />
und er wird es dir sein Leben lang mit Liebe danken.’<br />
Genauso ist es. Liebe Grüße vom Wörthersee aus dem<br />
Accantohaus.“ (Sonderpreis <strong>für</strong> unsere Mitglieder, Hunde<br />
gratis, 500 m 2 Wiese zum Toben. Tel. 0472/2989)<br />
Katze Josi und Hündin Lea verstehen sich prächtig.<br />
Streckschlafhaltung<br />
Muffin wurde in der Leutasch verzweifelt gesucht,<br />
wir konnten nur Mut machen. Es dauerte eine ganze<br />
Woche, bis der kleine Hund fast sterbend in einem<br />
Garten einige Kilometer von seinem Wohnort entfernt<br />
in der Wiese liegend gefunden wurde. Inzwischen hat<br />
er sich erholt, die Woche seiner Abwesenheit bleibt<br />
ein Geheimnis.<br />
Das Frauchen von Soraya<br />
schreibt:<br />
„Mein Kater Shirkhan ist<br />
entzückt von Soraya und<br />
hat sie die ganze Zeit im<br />
Auge. Natürlich ist sie noch<br />
etwas schüchtern, aber sie<br />
ist ruhig und in sich ruhend,<br />
es ist einfach nur schön.<br />
Wir sind alle ganz glücklich,<br />
Soraya bei uns haben zu dürfen.“ (So ein kaiserlicher<br />
Katzenname verpflichtet halt).<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
3
Billy lässt<br />
<strong>für</strong> sein<br />
Frauchen<br />
alles<br />
mit sich<br />
machen.<br />
Freddy findet, dass Frauchens Schuhe<br />
nicht kleiner sein können als er, also muss die<br />
Schachtel passen.<br />
Samy, der Degu aus dem Tierheim, hat geschrieben:<br />
„Nach der Reise war meine Angst vor lauter Neugier<br />
schnell vergessen. Ich war nicht alleine!!! Im Nachbarkäfig<br />
saß Max und weil meine neue Pflegemutter so vorsichtig<br />
war, durften wir uns anfangs nur durchs Gitter beschnuppern.<br />
Inzwischen sind wir die dicksten Freunde. Wenn unsere<br />
Pflegemutter mittags nach Hause kommt, dürfen wir<br />
gleich frei herum sausen. Nach ein paar Stunden sind wir<br />
so geschafft, dass wir freiwillig zurück in unser Heim gehen.<br />
Manchmal machen wir ein Schläfchen in unserem<br />
Lieblingsversteck<br />
unter der<br />
Couch.<br />
Dort hat<br />
Max uns<br />
aus Papier<br />
ein urgemütliches<br />
Nest<br />
gebaut.“<br />
In die bestehende Gruppe der Kaninchen Schnuppi, Zebro,<br />
Pimpf und Hop hat sich Collin aus dem Tierheim perfekt<br />
eingefügt.<br />
Putzi wurde vor sieben Jahren aus dem Tierheim geholt<br />
und findet, dass ihre Dosenöffner bei der Verwendung von<br />
Stühlen kein Mitspracherecht haben.<br />
4<br />
TIERSCHUTZ-KURIER
Der Inhalt von diesem Laptop ist<br />
diebstahlsicher bewacht.<br />
Rambo hält nichts vom geduldigen Warten<br />
auf die Futterschüssel am Boden.<br />
Das Frauchen<br />
dieses<br />
Prachtkerls<br />
bedankt sich<br />
beim Tierheim<br />
<strong>für</strong> den<br />
tollen Kater<br />
Koarl<br />
Kuscheltier-<br />
Fete.<br />
Obmann Dr. Adolph Platzgummer<br />
Liebe Tierfreunde!<br />
Es ist ein immer wieder<br />
auftauchender Irrtum,<br />
dass Tierhandlungen<br />
nicht unter<br />
das Tierschutzgesetz<br />
fallen würden. Selbstverständlich<br />
gibt es<br />
auch <strong>für</strong> das Gewerbe<br />
Vorschriften, die aber<br />
wegen der kürzeren Verweildauer der Tiere<br />
teilweise weniger streng sind.<br />
In der Anlage 2 zu § 5, Abs. 1 Z 2 <strong>für</strong> Kleinsäugetiere<br />
(z. B. Kaninchen und Meerschweinchen)<br />
finden sich folgende Vorschriften:<br />
1.1.1: „Die Bodenfläche der Unterkünfte muss<br />
zur Gänze gleichmäßig mit Einstreu bedeckt<br />
sein.“<br />
Anschließend werden die Anforderungen an<br />
diese Einstreu präzisiert. Katzenstreu, Torfmull<br />
und Sand dürfen da<strong>für</strong> nicht verwendet werden.<br />
Wichtig ist der Punkt der Rückzugsmöglichkeiten:<br />
„Allen Tieren müssen ausreichende Rückzugsmöglichkeiten,<br />
zum Beispiel in Form von<br />
Häuschen, Höhlen, Rohren und Wurzeln angeboten<br />
werden. Alle Tiere müssen die Einrichtungen<br />
gleichzeitig nützen können.“<br />
Geregelt ist auch die Beschaffenheit von Nagematerial<br />
<strong>für</strong> Kaninchen und andere Nagetiere.<br />
Selbstverständlich wird auch der ständige Zugang<br />
zum Wasser vorgeschrieben, wobei sowohl<br />
Trinkflaschen, als auch offene und standfeste<br />
Gefäße verwendet werden können.<br />
Für das allgemeine Wohlbefinden gehört die<br />
Temperatur der Umgebung angepasst. Da die<br />
Tiere einen hohen Sauerstoffverbrauch haben,<br />
muss ein ausreichender Luftaustausch ge -<br />
sichert sein.<br />
Nach dem allgemein gültigen Gesetz <strong>für</strong> Kleintiere<br />
dürfen auch in Tierhandlungen Kaninchen<br />
und Meerschweinchen nur gemeinsam mit<br />
Artgenossen in der Gruppe gehalten werden.<br />
Wobei der Gesetzgeber weiß, dass es unverträgliche<br />
Artgenossen gibt, <strong>für</strong> die es Ausnahmen<br />
geben muss.<br />
Dass unsere Mitarbeiter in den Tierheimen keine<br />
Sorgen mit unverträglichen Tieren haben,<br />
wünscht sich<br />
Ihr<br />
Adolph Platzgummer<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
5
Schriftliche Kritik<br />
Damit niemand glaubt, wir würden nur nette Briefe<br />
bekommen, ein Beispiel aus Kitzbühel mit der Aufforderung<br />
an Welzig, den Hausverstand einzuschalten:<br />
„Das Boot ist voll mit die Hunde. Sie brauchen Kunden<br />
<strong>für</strong> Ihre Kampfhunde und die kommen dann in<br />
Wohnungen. Wenn Ausgang, dann mit Beißkorb<br />
und Leine. Ich sage Ihnen, das ist Tierquälerei!! Ich<br />
habe einen Tipp <strong>für</strong> die Überzahl von Hunden und<br />
Katzen. Einschläfern!!!! – und das Problem ist beseitigt.<br />
Hunde, Katzen und Bären sind Raubtiere. Tierliebe<br />
schaut anders aus. Echte Bauernflächen werden<br />
weniger, aber Hunde und Katzen mit Ihrer SO-<br />
GENANNTEN Tierliebe werden mehr, was soll das?<br />
Ich, ein Bergbauernbub aus dem Zillertal, mit der<br />
Prennsuppe aufgewachsen – die Tiere waren meine<br />
Freunde mit Ablaufdatum.“<br />
Unsere Meinung dazu: Damals hat es nicht nur weniger<br />
Tiere, sondern auch weniger Menschen gegeben.<br />
Dass Bauernflächen weniger wurden, hat am<br />
allerwenigsten mit Hund oder Katze zu tun. War die<br />
Zeit wirklich besser, als jeder Bauer eine Unzahl von<br />
kleinen Katzen ohne Bedenken umbrachte? Wer zu<br />
Tieren grausam ist, ist es auch zu hilflosen Menschen.<br />
Wer im Herzen echte Liebe hat, hat sie <strong>für</strong> die<br />
ganze Schöpfung Mensch-Tier-Pflanze und verlangt<br />
nicht, alles zu vernichten, was ihm nicht gefällt.<br />
Die Kletterdame Mona hat ein exklusives<br />
Gartenhaus, das ihr niemand streitig macht.<br />
Vier<br />
Tierheimchefs<br />
in Position<br />
Sakira ist acht Jahre alt. Die Besitzerin schrieb uns,<br />
dass der Hund weg müsse, weil ihr Mann allergisch<br />
sei. Bemerkenswert<br />
ist dabei,<br />
dass der zwei -<br />
te, wesentlich<br />
jüngere Hund<br />
bleiben kann.<br />
Ist die Allergie<br />
des Mannes<br />
etwa altersabhängig?<br />
Sakira ist kinder-<br />
und katzenlieb<br />
und<br />
kann gut alleine<br />
sein. (Dass man mit einem Baby und zwei Hunden<br />
überfordert ist, ist zu akzeptieren. Dass aber ausgerechnet<br />
der ältere Hund wegen der Allergie weg muss,<br />
ist unlogisch). Wir hoffen, <strong>für</strong> Sakira einen guten Platz<br />
finden zu können. Anfragen im Tierheim.<br />
Perfekte Siesta von Joe<br />
„Mal schauen,<br />
ob der kitzelig ist!“<br />
Mit Streicheln<br />
fängt man<br />
keine Mäuse!<br />
6<br />
TIERSCHUTZ-KURIER
Luftbildschau einer<br />
Rattenfamilie<br />
„Meine Katze<br />
schmust am<br />
liebsten mit<br />
mir!“<br />
Bitte aus der Buchhaltung<br />
„Ich schau prinzipiell in keine Kamera!“<br />
Unsere immer genaue Trixi rauft sich manchmal<br />
die Haare aus. Nämlich dann, wenn sie<br />
eine Spende nicht zuordnen kann. Wenn<br />
entweder die Adresse fehlt, wenn die Unterschrift<br />
völlig unleserlich ist oder auch wenn<br />
es doppelte Namen gibt und kein weiterer<br />
Hinweis dabei ist, welche Elisabeth X. das<br />
gerade ist. Wir haben einige Spender mit einem<br />
kleinen Dauerauftrag, denen wir bis<br />
heute den <strong>Tierschutzkurier</strong> nicht schicken<br />
können, weil wir trotz aller kriminalistischer<br />
Versuche keine Anschrift finden konnten.<br />
Normalerweise dokumentiert unsere Kassierin Mag.<br />
Rotter, wenn Geld kommt. Bella und Timo interessiert<br />
kein Haushaltsbuch, Hauptsache sie bekommen etwas.<br />
Ein Korb voller<br />
Zufriedenheit<br />
Das Frettchen Joy<br />
… aus dem Tierheim<br />
liebt das<br />
„Schaffelbad“, allerdings<br />
noch mehr<br />
die Spaziergänge<br />
mit Fretti-Freundin<br />
Fay und Frauchen<br />
in der Wiese. Anfangs<br />
waren die<br />
beiden Frettchen<br />
zu ihrer neuen<br />
Besitzerin nicht gerade<br />
zärtlich, inzwischen<br />
ist aus<br />
Zwicken ein Knabbern<br />
geworden.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER 7
Langhaarige Schönheit in kurzem Gras<br />
Die Familie von Luisa hatte jahrelang Gesundheitsprobleme<br />
bei den Pferden. Bis endlich festgestellt wurde,<br />
dass die Pferde den <strong>für</strong> sie giftigen Efeu gefressen haben.<br />
Wenigstens dem Pony Riat geht es gut und es liebt<br />
es, von der drei Jahre alten Luisa geführt zu werden.<br />
Warnung!<br />
Margot F. berichtet uns von zwei schweren<br />
Vergiftungen von Hunden durch Schneckengift.<br />
Nur einer davon hat gerade noch überlebt.<br />
Auch wenn auf der Packung steht, dass das<br />
Schneckengift nicht gefährlich sei, schadet es<br />
schon auf den Pfoten. Wer sich der Schnecken<br />
nicht erwehrt, kann es ja mit dem uralten<br />
Hausmittel Bier versuchen. Das ist nicht giftig<br />
und der Tod im Bier-Rausch ist hoffentlich weniger<br />
schlimm.<br />
Nasenbussi<br />
Katzen können uns Menschen imitieren, aber auch<br />
ignorieren. Besonders wenn sie gerade meditieren.<br />
Zweimal klein, aber fein<br />
Nachfragen nützt nichts – diese Hundekinder aus<br />
dem Tierheim sind alle schon vermittelt.<br />
Rocky achtet auf seine Spielsachen.<br />
8 TIERSCHUTZ-KURIER
Von Elisabeth J. bekamen<br />
wir ihre Erlebnisse mit<br />
der Amselaufzucht (ge-<br />
kürzt)<br />
„Der Föhn hat wieder einmal<br />
kräftig über Innsbruck-Pradl<br />
hinweggeblasen<br />
und das in einem<br />
Rosenstrauch befestigte<br />
Amselnest in gehörige<br />
Schieflage gebracht. Zwei<br />
nackte, kleine Vögelchen<br />
drohten abzustürzen. Es<br />
wurde aufgerichtet, aber<br />
die Amseleltern waren<br />
nicht mehr zu sehen. Das<br />
von Fachleuten angekündigte<br />
Auftauchen der Vogeleltern<br />
fand nicht statt. Da<strong>für</strong> kam eine erfahrene<br />
Tierfreundin auf Besuch und schaute sorgenvoll in die<br />
verwaiste Amsel-Kinderstube. Ein kleiner Piepmatz<br />
war leider schon tot. Das zweite kleine Vögelchen lebte<br />
noch, fühlte sich aber kühl an. Ihm fehlte schon<br />
länger das wärmende<br />
Federkleid<br />
der Mutter. Nun<br />
begann das Notprogramm.<br />
Mit<br />
viel Geduld nahm<br />
Pepe, wie er genannt<br />
wurde,<br />
dann doch etwas<br />
Wasser und Futter<br />
an und wurde<br />
von seiner Retterin<br />
mit nach Hause<br />
genommen.<br />
Von nun an stand<br />
am Speiseplan faschiertes<br />
Rindfleisch und Katzenfutter mit Topfen und<br />
geriebenen Karotten. Die Tagesplanung der Ersatzmama<br />
wurde so umgestellt, dass der Kleine regelmäßig<br />
versorgt werden konnte. Das Federkleid wuchs genauso<br />
wie die Funktion der Verdauung, weshalb der größte<br />
Teil der Küche inzwischen mit Tüchern abgedeckt<br />
wurde. Bald konnte er zurück in seinen Heimatgarten.<br />
Wenn er Hunger hat, macht er sich mit gewohntem<br />
Gezwitscher bemerkbar und landet zu Füßen der Person,<br />
von der er etwas will. Was wir uns immer wieder<br />
fragen: Wer hat Pepe geflüstert, dass die Hauskatze<br />
Mausi eine Gefahr <strong>für</strong> ihn ist? Wenn er derer ansichtig<br />
wird, flüchtet er auf den nächsten Ast und verhält sich<br />
still. Was ihm ein langes Leben bescheren wird.“<br />
„Solange<br />
ich am Stuhl<br />
bin, müsst<br />
Ihr eben<br />
warten.“<br />
Diese Katze träumt<br />
sicher davon, gerade<br />
eine Maus zu fangen.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns beim Alpenzoo <strong>für</strong><br />
die jährlich wachsende Zahl an Aufnahmen von Vogelkindern<br />
ohne Eltern bedanken. Die perfekte Aufzuchtsstation<br />
dieses Zoos hat schon vielen Piepmätzen<br />
das Leben gerettet. Dazu dürfen wir bemerken,<br />
dass die alte Meinung, diese Vögelchen würden als<br />
Futter <strong>für</strong> andere Tiere verwendet werden, schon seit<br />
vielen Jahren nicht mehr stimmt. Heute hat man dort<br />
dankenswert die Einstellung, dass neben Artenschutz<br />
auch der Tierschutz <strong>für</strong> einzelne Individuen seinen<br />
Platz haben muss.<br />
(Abenteuerlich falsche Behauptungen sind auch über<br />
unsere Tierheime im Umlauf, damit müssen wir leben).<br />
Moritz duckt sich, denn er will zum Einkaufen<br />
mitgenommen werden.<br />
Liegende Katze auf Liege.<br />
Was kann beeindruckender sein als die<br />
Selbst achtung einer Katze.<br />
ERNEST HEMINGWAY<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
9
■ Lügen um Tiere<br />
Im Tierheim ist es <strong>für</strong> die Mitarbeiter nichts Neues, angelogen<br />
zu werden. Da wird eine Katze abgegeben,<br />
weil das Kind allergisch ist, auch wenn man gar keine<br />
Kinder hat. Ein Hund wird gebracht, der angeblich als<br />
angehängt an der Autobahn gefunden wurde und man<br />
kann zufällig beweisen, dass es der eigene ist. Natürlich<br />
sei er wohlerzogen, obwohl er gleich an der Hose der<br />
Mitarbeiterin das Bein hebt. Einen Impfpass kann man<br />
nicht bringen, weil der „leider irrtümlich“ zum Altpapier<br />
gegeben wurde. Dass ein total verwahrlostes Kaninchen<br />
erst auf der Fahrt ins Tierheim krank geworden sei, soll<br />
man auch noch glauben. Auch das Verschwinden mancher<br />
Tiere wird von Märchenerzählungen begleitet. Das<br />
geht von der Wasserschildkröte, die selbstmörderisch<br />
aus dem Becken gesprungen sei bis zum Vogel, der<br />
sich vor dem Urlaubsantritt den Käfig selbst geöffnet<br />
hat. In der Nähe von Holzgau im Lechtal hat soeben ein<br />
Bauer einer Nachbarskatze mit der Maschine ein Bein<br />
abgemäht, was ja vorkommen kann. Er erschlug die<br />
Katze und erzählte der Besitzerin, dass alle vier Beine<br />
abgemäht worden seien. Hätte das gestimmt, so wäre<br />
das ein verständliches Erlösen gewesen. Die Besitzerin<br />
holte die in den Lech geworfene Katze heraus und musste<br />
feststellen, dass nur ein kurzes Fußteil fehlte. Zur Rede<br />
gestellt kam der bekannte Satz „ist eh nur ein Vieh“.<br />
Neun Jahre Freude an dieser Katze hätten leicht doppelt<br />
so lange dauern können.<br />
■ Hundeschulen<br />
Sehr viele Jahre befanden wir uns im Kriegszustand mit<br />
der Hundeschule in Zirl von Herbert Pittl. Grund <strong>für</strong> unsere<br />
Gegnerschaft wegen die Schutzausbildung. Wir<br />
wollen nicht einsehen, dass <strong>für</strong> Familienhunde erlernt<br />
werden muss, was nur Polizeihunde können sollten.<br />
Nämlich jemanden festzuhalten und zu verfolgen. Besonders<br />
dumm empfinden wir noch heute die Tatsache,<br />
dass das Ausstellen von Zuchtpapieren <strong>für</strong> die Reinrassigkeit<br />
eines Schäfers von diesem Können abhängt. Wir<br />
freuen uns nach einem Gespräch mit H. Pittl zu erfahren,<br />
dass dieser selbst nicht mehr züchtet und ebenfalls<br />
da<strong>für</strong> ist, dass diese Auflage <strong>für</strong> Zuchtpapiere fällt.<br />
Von der Schutzhunde-Ausbildung distanziert sich schon<br />
lange die Hundeschule in Patsch. Gemeldet hat sich bei<br />
uns auch Henrys Hundeschule in Oberperfuß, wo es<br />
ebenfalls keine Schutzausbildung gibt. Natürlich freuen<br />
wir uns darüber, dass alte Forderungen von uns inzwischen<br />
erfüllt werden. Bitte melden Sie uns weitere<br />
Schulen, wo man den Unsinn der Schutzausbildung beendet<br />
hat.<br />
■ Katzenbabys im Gesetz<br />
Bestimmungen unseres Tierschutzgesetzes wurden<br />
nicht zum Vergnügen geschrieben, sondern zum Umgang<br />
mit hilflosen Lebewesen. Nicht umsonst steht darin<br />
geschrieben, dass man Katzenkinder erst mit acht<br />
Wochen der Mutter wegnehmen darf. Besonders verwerflich<br />
ist der Fall in Schlitters, wo ein vier Wochen altes<br />
Kätzchen von einer berufstätigen Frau ins Haus geholt<br />
wurde. Dass dieses Katzenbaby unter der langen<br />
Einsamkeit am Tage leidet, ist ihr egal. Das Problem mit<br />
einem zweiten Kätzchen zu lösen, lehnt die Frau ab.<br />
Wenn sie abends heimkommt, will sie etwas zur eigenen<br />
Freude vorfinden. Diese Freude hätten genauso<br />
Jungkatzen ab einem halben Jahr machen können. Ab<br />
einem Alter von sechs Monaten können sich die Katzen<br />
selbst genug beschäftigen und können auch alleine bleiben.<br />
Womit zu einem glücklichen Katzenleben beigetragen<br />
wird.<br />
Das Kaiserbier ist <strong>für</strong> die Kehle, das Tierheim <strong>für</strong> die Hundeseele.<br />
(natürlich auch <strong>für</strong> die Seele der anderen Tiere)<br />
10<br />
TIERSCHUTZ-KURIER
■ Auto wird zum Backofen<br />
„Alle Jahre wieder“ – mitten im Sommer bekommt dieses<br />
Weihnachtslied seine Bedeutung. Hunde müssen<br />
sterben, weil den Besitzern die Gefahr der Hitzeentwicklung<br />
im Auto nicht bewusst ist. Auch bei einem etwas<br />
geöffneten Fenster können innerhalb von Minuten<br />
durch Sonneneinwirkung 60 Grad im Inneren entstehen.<br />
Selbst verantwortungsbewussten Tierhaltern kann ein<br />
Fehler passieren. Man stellt den Wagen beruhigt im<br />
Schatten ab und bedenkt nicht die Wanderung der Sonne.<br />
Hunde und Katzen können durch ihr Fell nicht<br />
schwitzen und müssen den Wärmeaustausch über Hecheln<br />
vollziehen. Die dadurch entstehende Wasserverdunstung<br />
muss das Tier wenigstens durch Trinken ausgleichen<br />
können. Ist kein Wasser vorhanden, so kommt<br />
es zur Hyperthermie, das bedeutet, dass die Körpertemperatur<br />
steigt. Nicht jeder Hund, der aus einem Auto<br />
bellt, ist gefährdet. Erste Anzeichen <strong>für</strong> einen Hitzschlag<br />
ist eine bei gestrecktem Hals weit heraushängende<br />
Zunge, Taumeln und Erschöpfung. Steigt die Körpertemperatur<br />
auf 40 Grad Celsius, so treten Kreislaufbeschwerden<br />
auf und es besteht Lebensgefahr. In solchen<br />
Fällen sollte man nicht zögern, die Polizei zu rufen und<br />
das Kennzeichen durchgeben. Gelingt es nicht, sofort<br />
den Besitzer zu erreichen, wird bei Gefahr in Verzug –<br />
meist in Absprache mit einem Amtstierarzt – das Auto<br />
geöffnet. Der Hund wird normalerweise mit einem nassen<br />
Tuch abgekühlt und bei Bedarf anschließend dem<br />
Tierheim übergeben.<br />
„Wenn Du kleines Mädchen die Katze auf den Schoß nehmen<br />
kannst, warum geht das nicht mit mir als Pferd?“<br />
Gina aus dem<br />
Ötztal bekam<br />
eine Belohnung<br />
<strong>für</strong>s Bravsein<br />
Unser Jugendmitglied<br />
Dinah schläft nicht<br />
nur alleine<br />
Casper und Luna haben das Tierheim Mentlberg gemeinsam<br />
verlassen und sich in ihrer neuen Heimat sofort eingewöhnt.<br />
Nur vor die Kamera wollten sie nicht gemeinsam.<br />
Hautkontakt<br />
Das ist Diego, der in der Marderfalle eines Nachbarn bei<br />
tropischer Hitze mehr als 24 Stunden ausharren musste,<br />
bis die Besitzer das Betreten des Grundstückes erzwangen.<br />
Hätte niemand sein klägliches Miauen gehört, wäre er<br />
elend eingegangen.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
11
Tierheim aktuell • Tierheim aktuell •<br />
Tierheim Innsbruck-Mentlberg<br />
Immer wieder müssen wir am Verstand mancher<br />
Besucher zweifeln. Da ruft eine Frau an, weil sie<br />
dringend zwei Perserkatzen abgeben müsse. Es<br />
ekle ihr vor den Haaren dieser Tiere. Dann steht sie<br />
da, trotz der Hitze aus Saalfelden gekommen, beide<br />
Katzen in einem kleinen Katzenkorb. Die Tiere<br />
kommen im Tierheim in ein Zimmer, und die Frau<br />
geht weg. Im Auto fängt der Sohn zu heulen an,<br />
die Frau kommt wieder und verlangt ihre Katzen<br />
lautstark zurück. Die Mitarbeiterinnen wollen dieser<br />
Verrückten die beiden Tiere nicht mehr geben,<br />
ich bitte die Frau, das Haus zu verlassen, da die<br />
Öffnungszeiten vorbei sind. Keine Chance. Sie will<br />
die Katzen haben. Unsere Sabine füttert gerade in<br />
einem anderen Zimmer die Katzen. Die Frau geht<br />
dorthin, dreht den im Schloss steckenden Schlüssel<br />
um und sperrt Sabine ein. Jetzt kann sie das andere<br />
Zimmer aufsperren, packt die Katzen ein und<br />
will damit flüchten. Wir lassen die Frau später nur<br />
deshalb ziehen, weil sie <strong>für</strong> ihren Sohn sicher sofort<br />
zwei andere Perserkatzen gekauft hätte. Diese<br />
beiden vorhandenen Tiere waren die Verrückte<br />
wenigstens schon gewöhnt.<br />
Dass es in der Katzenabteilung viel leichter ist, angelogen<br />
zu werden, ist leider Realität. Zimmertiger<br />
kann man unauffälliger aussetzen, sie sind selten<br />
gechipt und sehen sich viel zu sehr ähnlich, um<br />
beweisen zu können, ob sie zugelaufen sind oder<br />
man sie nur loshaben will.<br />
Auch bei den Hunden schaut es nicht rosig aus.<br />
51 Hundebesitzer, die ihr Tier los werden wollen,<br />
befinden sich auf der Warteliste. Im letzten<br />
Jahr waren das höchsten fünf. Wir alle fragen uns,<br />
wie das weiter gehen kann. Dabei darf man nicht<br />
jammern, weil wir zwar brechend voll sind, es die<br />
erstklassigen Mitarbeiter aber schaffen, dass ständig<br />
Hunde abgegeben<br />
werden<br />
können.<br />
Noch bewältigen<br />
wir unsere<br />
Arbeit, weil<br />
eben jeder sein<br />
Bestes gibt.<br />
Jeder im<br />
Tierheim weiß,<br />
dass Claudia<br />
die größten<br />
Hunde am<br />
liebsten hat.<br />
Florian Caro Helga<br />
Ein Teil der vergebenen<br />
Hunde der<br />
letzten Zeit<br />
Hätte Andrea<br />
eine gepunktete<br />
Bluse, so<br />
wäre der<br />
Partnerlook<br />
mit Dogge und<br />
Dalmatiner<br />
perfekt.<br />
Monty ist vier Jahre alt und wurde uns vom Amtstierarzt<br />
übergeben. Das unglaublich dichte Fell des Collies wurde<br />
wegen der Hitze geschoren und die ebenso zu langen<br />
Krallen geschnitten.<br />
(Foto am Beginn<br />
des Heftes). Er<br />
ist schüchtern<br />
und sucht jetzt<br />
einen Platz bei<br />
ruhigen Menschen,<br />
die bald<br />
einen besonders<br />
dank baren<br />
Freund haben<br />
werden.<br />
12<br />
TIERSCHUTZ-KURIER
Tierheim aktuell • Tierheim aktuell<br />
Sabine<br />
Volker<br />
Verena Vera Nina Carina<br />
Tierheim Reutte<br />
Moses ist ein<br />
freundlicher<br />
und unkomplizierter<br />
Hund.<br />
Der wohlerzogene<br />
Vierbeiner ist<br />
mit Hunden und<br />
Katzen verträglich<br />
und würde<br />
trotz seiner<br />
16 Jahre einen<br />
liebevollen<br />
Gnadenhofplatz<br />
verdienen.<br />
Ohne die Ehrenamtlichen Helferinnen Juliane,<br />
Nicole, Gaby, Maria und Werner könnte es<br />
Ferdinanda nicht schaffen, das Tierheim so toll in<br />
Schuss zu halten. Besonders bei den Hunden gelingt<br />
es ihr perfekt, das überbelegte, kleine Tierheim<br />
zu schaukeln. Als Meisterin der Improvisation<br />
kann Ferdinanda viele schwierige Probleme lösen.<br />
Tierheim Wörgl<br />
Fassungslos kann unsere Gerlinde (natürlich auch<br />
Michaela, Michael, Uschi und die anderen Ehrenamtlichen)<br />
immer noch dreinschauen. Wenn<br />
zum Beispiel jemand kommt und unbedingt einen<br />
Husky will – nur wegen der blauen Augen. Oder<br />
wenn sich <strong>für</strong> einen netten Fundhund der Besitzer<br />
meldet, den Hund aber nicht mehr holt und nur<br />
nach den Kosten <strong>für</strong> das Zurücklassen fragt.<br />
Freude dagegen brachte eine Tierfreundin aus<br />
Münster. Die beiden Sorgenkinder-Katzen waren<br />
Luna und Pucci. Beide extrem scheu und nicht<br />
sauber. Diese Frau wollte den beiden trotzdem<br />
eine Chance geben und nahm sie mit. Jetzt hat sie<br />
zwei dankbare Katzen daheim.<br />
Aus Kirchdorf kamen glückliche Zeilen an Gerlinde vom<br />
Tierheim in Wörgl. Hasso macht viel Freude und weil er<br />
sich gut benehmen kann, darf er fast überallhin mitkommen.<br />
Der zehn Jahre alte Felix wurde im Tierheim Reutte abgeholt.<br />
Pasko hat im Außerfern ein tolles Herrchen bekommen.<br />
Gemeinsam blicken Mogli und Pumuckl in die Zukunft. Sie<br />
wurden von Gerlinde an einen tollen Platz vermittelt.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
13
Tierheim aktuell • Tierheim aktuell<br />
Katzenheim Schwaz<br />
Der Katzenbestand<br />
ist dort von acht<br />
Tieren im letzten Jahr<br />
auf über zwanzig<br />
schnell angestiegen.<br />
Besucher sind herzlich<br />
eingeladen, sich<br />
den Umbau anzusehen.<br />
Bitte die Öffnungszeiten<br />
von 15<br />
bis 17 Uhr (außer am<br />
Sonntag) einhalten.<br />
Außerhalb der Zeiten<br />
in wichtigen Fällen<br />
wäre ein Anruf unter<br />
05242/65103 möglich.<br />
Inzwischen wurde<br />
auch die wegen eines<br />
schweren Pilzbefalls<br />
geschorene Perserkatze<br />
vermittelt.<br />
Wegen der großen<br />
Ansteckungsgefahr<br />
musste sie sechs Wochen lang im Käfig sitzen, was<br />
natürlich <strong>für</strong> Katze und Betreuerin eine seelische<br />
Qual war.<br />
Private Katzenstationen<br />
Die Katzenstationen in Wenns (Manuela),<br />
Telfs (Annemarie) und Schlitters (Alexandra)<br />
erleben mit Verspätung den Boom kleiner Katzen.<br />
In jedem Fall ist zu bemerken, dass unser<br />
ständiges Kastrieren der herrenlosen Katzen bereits<br />
Früchte trägt und die Bombardierung mit<br />
Katzenkindern deutlich nachgelassen hat. Die<br />
großen Ausgaben <strong>für</strong> die Kastrationsaktionen<br />
lohnen sich wirklich, natürlich vor allem wegen<br />
der Verhinderung vom brutalen Töten des unerwünschten<br />
Nachwuchses.<br />
Ratzi wurde vor zwei Jahren aus dem Tierheim zu<br />
den Mitratten Fipsi und Millie geholt. Eigentlich sollten<br />
sie eine Dreiergruppe bilden, was aber nicht gelang.<br />
Ratzi mag nur die<br />
Menschen, diese da<strong>für</strong><br />
umso lieber. Die Trennung<br />
von den anderen<br />
ist weiter kein Problem,<br />
alle drei haben<br />
genügend Turnmöglichkeiten<br />
und auch<br />
Auslauf.<br />
Ob der Durst von diesen Tropfen<br />
gelöscht wird, ist die Frage.<br />
Nach den Erfahrungen mit den Ameisen im Büro vom Tierheim könnte man diese Tiere in der Erdbeben-Vorwarnung<br />
einsetzen. Jedes Jahr schaffen sie es, durch irgendwelche Fensterritzen auf einem großen Arbeitsbrett aufzutauchen,<br />
obwohl mit Hilfe von Gips versucht wurde, die Fugen abzudichten. Inzwischen ist die Invasion egal, weil ein Gegenmittel<br />
gefunden wurde: Man klopft einfach fest auf das Brett, womit die normalerweise nützlichen Tierchen verschwinden.<br />
Anscheinend verständigen sie ihre Artgenossen vom unfreundlichen Akt, denn danach kehrt Ruhe ein.<br />
Diese Meldung schrieb Welzig in ihrer Tierecke der TT. Daraufhin meldete sich eine Tierfreundin, die eine andere,<br />
leider nicht beeinflussbare Erfahrung machte. Entlang der Hausmauer hatte sie gleich viele Ameisennester. Das entdeckte<br />
der Grünspecht und grub bis auf den Grund alle Nester aus, bis keine einzige Ameise mehr da war. – Ja, wer<br />
hat schon einen Buntspecht.<br />
14<br />
TIERSCHUTZ-KURIER
Im Raum<br />
Jenbach ist<br />
diese Taube<br />
zugeflogen.<br />
Ausnahmsweise<br />
ist es<br />
keine Brieftaube<br />
mit<br />
Ring.<br />
Brieftauben<br />
überfliegen<br />
uns ja zu<br />
Tausenden.<br />
Meistens gehören sie in Länder des Ostblocks und<br />
wurden in der Gegend der Schweiz in die Luft geschickt.<br />
Jede Taube, die heimfindet, lässt das Züchterherz aufjubeln.<br />
Diejenigen, die ihre Aufgabe nicht erfüllt haben,<br />
besitzen keinen Wert mehr. Natürlich gibt es auch da<br />
Ausnahmen und Tierliebe unter den Züchtern.<br />
Darauf war die Familie nicht eingestellt, als sie zu<br />
ihrem Husky bei uns die Katze Winni Puh holte. Nämlich<br />
auf weiteren vierbeinigen Familienzuwachs. Der<br />
kam vor zwei Monaten in Form der Hundetochter von<br />
Shakira dazu. Wie es immer wieder vorkommt, konnte<br />
der Hund von der Vorbesitzerin wegen einer eingetretenen<br />
Schwangerschaft nicht behalten werden, was<br />
zur Hunde-Familienzusammenführung von Mutter und<br />
Tochter geführt hat.<br />
Speisenzubereitung<br />
<strong>für</strong> drei<br />
hungrige Mäuler<br />
Symetrie von<br />
Kaninchen<br />
Das tolle Motorrad vom Titelbild von vorne mit Bianka<br />
und Stella.<br />
Spielgefährten<br />
P.S. Das fröhliche Erlebnisbuch in Sachen Tierschutz<br />
ist <strong>für</strong> 14.90 bei Welzig (0 66 4 / 274 59 64)<br />
oder im Tierheim (0 512 / 58 14 51) erhältlich und<br />
wird zugeschickt. E-Mail: inge.welzig@ikbnet.at<br />
TIERSCHUTZ-KURIER 15
Wächter<br />
Hängebauchschweine sind<br />
intelligente Tiere.<br />
Kein <strong>Tirol</strong>er Adler,<br />
sondern ein <strong>Tirol</strong>er<br />
Schmetterling<br />
„Uff – diese<br />
Bergtour<br />
hat mich<br />
doch glatt<br />
geschafft.“<br />
Über Willi haben wir<br />
im letzten <strong>Tierschutzkurier</strong><br />
schon berichtet.<br />
Obwohl er sich wie ein<br />
kleiner Teufel benommen<br />
hat, durfte er bleiben<br />
und wird inzwischen<br />
zu einem manierlichen<br />
Hund. Auch<br />
wenn ein Familienmitglied<br />
schon wieder ein<br />
Pflaster am Finger hat.<br />
Gelebte<br />
Gemütlichkeit<br />
„Wer will da unser Gespräch stören?“<br />
Sorella beim<br />
Überlegen, ob<br />
sie den<br />
Fotografen<br />
akzeptiert<br />
16<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Kater Max beherrscht die Rolle.
Diese Katze ist mit ihrer<br />
Spiel-Maus völlig zufrieden.<br />
Bajo hat ein Verdauungsproblem<br />
und darf nicht jeden<br />
Tag Fleisch haben.<br />
Er macht dieses<br />
Problem seiner<br />
Besitzerin leicht<br />
und klein, weil er<br />
das Flockenfutter<br />
so sehr liebt.<br />
Butch aus Stufenreich lässt wieder einmal grüßen, auch<br />
wenn er schläfrig ist.<br />
Blick aus<br />
dem Fenster im<br />
Tierheim<br />
Ihre Einstellung<br />
zum Jäger wird die<br />
sieben Jahre alte<br />
Sarah aus Mils<br />
kaum noch ändern<br />
können. Nachdem<br />
das Mädchen seinen<br />
erst acht Monate<br />
alten Kater<br />
schmerz lich vermisste,<br />
hoffte sie<br />
auf Informationen<br />
aus benachbarten<br />
Häusern. Mutig<br />
klingelte sich die Volksschülerin durch die Siedlung,<br />
bis sie bei der schlimmen Nachricht landete. Zwei Jäger<br />
waren unterwegs gewesen und hatten Merlin erschossen.<br />
Sie meinten, dass der eher kleine Kater ein<br />
Reh gerissen habe. Dass das ein Fuchs oder Hund gewesen<br />
sein dürfte, ist natürlich schwer zu beweisen.<br />
Vermutlich hatten die Jäger ein schlechtes Gewissen.<br />
Sonst hätten sie die Familie angerufen, denn der Kater<br />
trug ein gut sichtbares Flohband mit der Telefonnummer.<br />
Wer je sein Tier gesucht hat, weiß was diese Familie<br />
gelitten hat. Unnötig lang durch das Verschweigen<br />
des Abschusses. Eine ganz gemeine Feigheit!<br />
Sonnenschein Jacky braucht einen Sommerstuhl.<br />
Neugieriger Ziegenbock<br />
Wildentenfamilie in<br />
einer Schrebergarten-<br />
Anlage in Innsbruck.<br />
Gockel mit<br />
dem Versuch,<br />
die Beine <strong>für</strong>s<br />
Ballett zu<br />
trainieren.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER 17
Chinchillas sind<br />
nachtaktiv und<br />
nichts <strong>für</strong><br />
Menschen mit<br />
leichtem Schlaf.<br />
Zwei Unzertrennliche.<br />
Diese Kleinpapageien<br />
verdienen<br />
ihren Namen,<br />
denn<br />
bei Verlust<br />
des Partners<br />
geben sie<br />
sich auf.<br />
Katzen -<br />
toilette im<br />
wahrsten<br />
Sinne des<br />
Wortes<br />
Unser Spiel -<br />
gehege im<br />
Tierheim<br />
bewährt sich<br />
immer wieder.<br />
Abenteuer -<br />
katze Hanni<br />
Besuch im Tierheim<br />
Hanni vom Achensee<br />
war bereits<br />
vier Tage abgängig.<br />
Die Besitzerin<br />
machte sich große<br />
Sorgen. Zweimal<br />
glaubte sie, auf<br />
der Suche ein leises<br />
Miauen zu<br />
hören, weshalb der Sohn der Katzenbesitzerin mit einer<br />
Taschenlampe alle drei Kamine ausleuchtete.<br />
Nichts. In der Nachbarschaft wurde überall gefragt<br />
und gerufen – kein Erfolg. Es war am sechsten Tag, einem<br />
Sonntag. Wieder hörte die Besitzerin ein Miauen.<br />
Dann war ein Kratzen zu hören. „Hanni kann doch<br />
nicht in der Mauer sein“ dachte die Frau. Sie rief die<br />
Katze, klopfte an die Mauer und Hanni antwortete<br />
kläglich. Die Tierfreundin war sich jetzt sicher, dass<br />
Hanni in der Mauer zwischen zwei Zimmern sein musste.<br />
Sohn Hubert wurde gerufen, der auf den Dachboden<br />
ging, wo gerade Umbauarbeiten im Gange waren.<br />
Im hintersten Gebälk fand er eine offene Stelle, wo er<br />
fünf Meter tiefer in der Mauer Hanni liegen sah. Als<br />
erstes seilte Hubert ein Gefäß mit Wasser und Futter<br />
den schmalen Kamin mit ca. 20 cm Breite hinunter.<br />
Hanni fraß gierig, aber noch befand sie sich in dieser<br />
Tiefe. Frauchen zerschnitt ein Leintuch in der Hoffnung,<br />
dass die Katze am zusammengeknoteten Tuch<br />
hinaufkraxeln würde. Leider verstand die Katze den<br />
Plan nicht. Es blieb nichts anderes übrig, als mit Hammer<br />
und Meißel ein Loch in die Wand zu schlagen. Sobald<br />
das Loch groß genug war, flitzte Hanni heraus,<br />
sauste zur Vogeltränke, wo sie ihren schlimmen Durst<br />
löschte und ging dann wie gewohnt in ihren Wald, als<br />
wäre nichts gewesen.<br />
Ein Parkplatz<br />
im<br />
Schatten ist<br />
immer<br />
gefragt.<br />
18<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Auch wenn dieses Zicklein seine Mutter verloren hatte, so<br />
durfte es trotzdem liebevoll aufwachsen. Und weil in der<br />
Familie ein Hund war, versuchte es hartnäckig, das Bellen<br />
zu erlernen. Das ergab eine interessante Sprachvermischung<br />
zwischen Meckern, Bellen und Jaulen.
Wir trauern um den großen<br />
Tierfreund Roman Aperle,<br />
der im 92. Lebensjahr seine<br />
Augen <strong>für</strong> immer geschlossen<br />
hat und seiner Frau und<br />
den vielen geliebten Vier -<br />
beinern nachgefolgt ist.<br />
Er war jahrzehntelang ein<br />
treues Mitglied unseres<br />
Vereines.<br />
Die Freude über unsere Besuche mit Tieren<br />
im Elisabethinum ist diesen beiden Mädchen<br />
anzusehen.<br />
■ Ein besonderer Pfarrer der katholischen Kirche<br />
In Wattens stellt Pfarrer Mariusz Sacinski im Pfarrblatt<br />
die Frage, ob Tiere in den Himmel kommen. Er beantwortet<br />
die Frage mit verblüffend einfacher Logik: Natürlich<br />
kommen sie in den Himmel, sogar ganz nahe bei<br />
Gott, weil sie keine Sünde begehen können, weshalb<br />
sie auch nicht das Paradies verlassen mussten. Tiere<br />
sind Teil der Schöpfung, welche Gott gleichermaßen<br />
wertvoll ist. Diese Ansicht teilt auch Bischof Laun aus<br />
Salzburg. Die Kirchenaustritte wären sicher weniger,<br />
wenn es mehr solche Kirchenmänner geben würde.<br />
Dass Pfarrer Sacinski mitsamt seinem Hund ins Außerfern<br />
versetzt wird, hat hoffentlich nicht mit seiner bekennenden<br />
Tierliebe zu tun.<br />
■ Erinnerungen eines Mitgliedes von uns<br />
Großvater hat dem Drängen eines Freundes nachgegeben<br />
und ihm seinen Hund Menelaos verkauft. Dieser ist<br />
ein Jagdhund, in dieser Eigenschaft braucht ihn Großvater<br />
nicht. Aber Menelaos ist mit diesem Verkauf nicht<br />
einverstanden. Kaum ist das Tor vom neuen Hof einmal<br />
offen, entwischt der Hund und kehrt zum Großvater<br />
zurück. Nach der vierten Rückkehr ist es dem Großvater<br />
peinlich und er verjagt Menelaos schweren Herzens auf<br />
unfreundlichste Weise. Das akzeptiert der Jagdhund und<br />
bleibt beim neuen Herrl. Bis Großvater einmal am neuen<br />
Hof vorbeispaziert und Menelaos durchs Gitter<br />
krault. Da versteht der Hund, dass die Liebe immer<br />
noch da ist und nützt die nächste Gelegenheit, zurückzulaufen.<br />
Großvater nimmt das erhaltene Geld und kauft<br />
seinen treuen Gefährten zurück.<br />
In Westendorf hat diese Katze<br />
beschlossen, die fehlenden<br />
Blumen zu ersetzen.<br />
„Bäh – mich kann<br />
kein Fotograf aus<br />
der Ruhe<br />
bringen!“<br />
Solche Zustände<br />
in Wohnungen<br />
sind <strong>für</strong> unsere<br />
Außendienst -<br />
mitarbeiterin Caro<br />
keine Seltenheit.<br />
„Oft tut auch derjenige Unrecht, der nichts tut. Wer<br />
Unrecht nicht – in seiner Macht stehend - bekämpft,<br />
macht sich mitschuldig.“<br />
EGNI REISER<br />
„Ich weiß,<br />
dass ich<br />
einen edlen<br />
Blick habe.“<br />
Bewohntes<br />
Zimmer<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
19
Das sind Duke und Diego, zwei Norwegische<br />
Waldkatzen. Beide sind Anfang Juli in Hatting<br />
spurlos verschwunden. Alles deutet auf einen<br />
Diebstahl hin. Vielleicht kommt mit dieser Zeitung<br />
ein Hinweis, wo zwei solche Rassekatzen aufgetaucht<br />
sind. Oder an wen vielleicht eine einzeln<br />
verkauft wurde. Die beiden Kinder Johannes und<br />
Katharine vermissen ihre Lieblinge genauso wie<br />
der Rest der Familie.<br />
■ Rechnungsrätsel<br />
Ein Katzenpärchen vermehrt<br />
sich so, dass die Nachkommen<br />
jeweils überleben und<br />
selbst Junge bekommen. Das<br />
ergibt nach einem Jahr 12<br />
Junge, nach zwei Jahren 66,<br />
nach drei Jahren 382, nach<br />
vier Jahren 2.201 … und nach<br />
zehn Jahren 80 Millionen.<br />
Das viele Geld, das wir <strong>für</strong> die<br />
Kastrationen der herrenlosen<br />
Katzen ausgeben, ist jedenfalls<br />
klug verwendet.<br />
„So sehen mich<br />
meine Zweibeiner<br />
am liebsten.<br />
Zufrieden und brav,<br />
und das inmitten von<br />
Blumen“.<br />
Diese Katze war der Rabenkrähe nicht schnell genug<br />
beim Fressen, denn die Reste gehörten immer ihr.<br />
GALERIE CLAUDIANA<br />
Wir danken im Voraus der Betreiberin der Galerie<br />
Claudiana <strong>für</strong> die Möglichkeit, eine bunte<br />
Ausstellung zum Erlös <strong>für</strong> das Tierheim zu machen.<br />
Wir haben schon verschiedene, tolle Bilder,<br />
bitten aber um weitere als Spende. Wenn<br />
Sie Bilder besitzen, die Ihre Wohnung nicht<br />
mehr schmücken werden, dann könnten wir<br />
damit Geld <strong>für</strong> unsere Vierbeiner erlösen.<br />
Jedenfalls freuen wir uns auf Ihren Besuch am<br />
Donnerstag, 12. August 2010, 18.00 Uhr, in<br />
der Innsbrucker Altstadt, Herzog-Friedrich-Stra -<br />
ße 3/1.<br />
Der Besuch in der Galerie Claudiana wird sicher<br />
nette Gespräche unter Tierfreunden ergeben.<br />
Eröffnungworte:<br />
Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa.<br />
■ Spendengütesiegel und letzter Wille<br />
Wer armen Tieren über seinen Tod hinaus helfen will,<br />
kann das durch ein Legat oder ein Testament wirkungsvoll<br />
machen. Gerade unser Spendengütesiegel garantiert<br />
durch seine laufenden unabhängigen und strengen<br />
Kontrollen, dass kein Euro falsch verwendet werden<br />
kann. Wobei uns die Erfüllung des letzten Willens ohne<br />
Wenn und Aber und ohne eine Änderung daran eine<br />
Herzensangelegenheit ist.<br />
Kater Moritz<br />
hat uns<br />
einen so<br />
langen Brief<br />
geschrieben,<br />
dass wir<br />
kürzen<br />
mussten:<br />
„Meine<br />
neuen Menschen<br />
nennen mich auch Moritzi, Schmutzkater, Herr<br />
Katerputz oder Schnaggele. Ihr fragt immer nur die<br />
Zweibeiner, wie zufrieden sie mit ihrem neuen Kameraden<br />
sind. Dabei haben nicht die mich ausgesucht,<br />
sondern ich sie. Mal ehrlich, es war ganz nett im Tierheim,<br />
aber ich kannte schon alles und wollte ein neues<br />
Abenteuer. Dann kamen die beiden in mein Katzenzimmer,<br />
da hab ich mir gedacht, dass bei diesen<br />
fröhlichen Leuten sicher immer etwas los ist. Ich habe<br />
vorgeführt, wie putzig ich spielen kann und die beiden<br />
manipuliert. Natürlich hat’s geklappt und ich kam<br />
in eine nette Wohnung mit viel Katzenspielzeug. Aber<br />
wer braucht schon Katzenspielzeug, wo es doch viel<br />
Tolleres gibt. Am liebsten mag ich die Lego-Blumen,<br />
die kann man so toll im Maul herumtragen. Dann rufen<br />
meine Menschen begeistert ‚jetzt lullt der Moritz<br />
wieder an seinem Schnuller’! Nach zwei Wochen durfte<br />
ich in den Keller. Da gab es viel zu entdecken –<br />
echt cool. Dann wollte ich noch mehr, nämlich hinaus.<br />
Endlich haben sie es kapiert – Menschen sind ja nicht<br />
unbedingt die hellsten Köpfe – sie haben mich in den<br />
Garten mitgenommen. An der Leine, als ob ich ein<br />
Hund wäre. Nachdem ich mich gut ausgekannt habe,<br />
hoffte ich endlich alleine raus zu können. Stattdessen<br />
haben die mich zum Tierarzt geschleppt und meiner<br />
Männlichkeit beraubt. Als Trost haben sie mir dann<br />
zwei Extratüren eingebaut, eine in die Wohnungstür<br />
und eine in die Kellertüre. Seitdem darf ich ein- und<br />
ausgehen, wie es mir passt. Ich denke, ich werde hier<br />
bleiben, wo ich die Menschen schon so gut erzogen<br />
habe. Ich hab jetzt alles, was ich von Anfang an wollte.“<br />
20 TIERSCHUTZ-KURIER
■ Sabine von der Katzenabteilung<br />
Diese Bilder überraschen<br />
manchen Hunde-Laien.<br />
Sie stammen alle aus Spielen<br />
unter befreundeten<br />
Hunden und haben mit<br />
Aggressivität nichts zu tun.<br />
Für Hundelaien<br />
sind diese<br />
Bilder vielleicht<br />
furchterregend.<br />
In Wirklichkeit<br />
sind diese<br />
Bilder im glücklichen<br />
Spiel dieser<br />
Vierbeiner<br />
entstanden.<br />
… hat sich Gedanken gemacht: Katzenbabys sind natürlich<br />
süß, aber machen auch viel Arbeit. Man braucht Geduld<br />
und viel Zeit, um sie zu erziehen, soferne man eine<br />
Katze überhaupt erziehen kann. Eine ältere Katze hat<br />
diese Phasen schon durchlebt und besitzt einen ausgebildeten<br />
Charakter. Sie sucht unsere Nähe um zu schmusen<br />
oder liebevoll gestreichelt zu werden. Sie schätzt<br />
auch eine sanfte Massage oder will nur auf unserem<br />
Schoß schlafen. Leider kommen sehr oft ältere Katzen<br />
ins Tierheim, weil die Besitzer sterben und die Hinterbliebenen<br />
keine Katze erben wollen (manchmal auch<br />
nicht können). Wenn Sie eine Katze aufnehmen wollen,<br />
freuen wir uns auf Ihren Besuch im Tierheim. Hier warten<br />
auch ältere Katzen auf ein liebevolles Zuhause, um<br />
dann bei Ihnen einen schönen Lebensabend zu verbringen.<br />
Damit leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Tierschutz.<br />
Das englische Wort „animal“ leitet sich vom lateinischen<br />
„anima“ ab, welches Lebewesen, Atem, Seele<br />
oder Luft bedeutet. Sind wir nicht alle ANIMA?“<br />
In Kleinvolderberg wurde dieser Kater herrenlos und<br />
schwer verletzt gefunden. In einigen Wochen wird alles<br />
verheilt sein und ein neues Frauchen, das ihn jetzt schon<br />
pflegt, wurde <strong>für</strong> Lucky auch schon gefunden. Er kann<br />
wirklich „lucky“ sein.<br />
Erinnerungen an Tsunami 2004 von Erich L., Wien,<br />
(gekürzt). Der Kontakt entstand, weil Inge Welzig soeben<br />
über Erich L. in Wien ein gebrauchtes Auto gekauft<br />
hat, nachdem ihr altes nach 235.000 km den Geist<br />
aufgegeben hatte<br />
„Seit Jahren schon verbrachten wir im größeren Kreis<br />
Weihnachten und Silvester auf Sri Lanka. Im Dezember<br />
2004 sollte auch gleichzeitig der 50er meiner Frau gefeiert<br />
werden. Bald brachten uns zwei Kinder aus unserer<br />
Gruppe zwei Hundewelpen, die – obwohl weniger als<br />
vier Wochen alt – beim Nachbarhotel hinaus geprügelt<br />
worden waren. Die Kleinen winselten, hatten Schrammen<br />
und Wunden am ganzen Körper und wir fuhren<br />
damit zum Tierarzt. Von nun an waren wir mit Pluto und<br />
Daisy rund um die Uhr beschäftigt. Zum Schlafen durften<br />
wir sie nicht mit in die Anlage nehmen, vor den<br />
Bungalows weinten sie jedoch so, dass niemand schlafen<br />
konnte. Die Lösung war der Bau eines Schlafplatzes<br />
unter einem Fischerboot. Aber nicht lange, der Fischer<br />
brauchte sein Boot und die beiden Hundekinder legten<br />
Wert auf unsere Gesellschaft.<br />
Daisy ruhend<br />
auf der Strandliege<br />
und Pluto immer<br />
unterwegs, um die<br />
anderen Streunerhunde<br />
am Strand zu verbellen.<br />
Es gab keine<br />
Nacht mehr ohne Probleme,<br />
egal wo wir<br />
versuchten, die kleinen Heuler zu deponieren. Sie fanden<br />
immer Löcher, um dann bei uns lautstark aufzutauchen.<br />
So konnte es nicht weitergehen – es gab eine Krisensitzung.<br />
Wir wollten einheimische Tierfreunde finden,<br />
die gegen monatliche Bezahlung aus der Heimat<br />
die Versorgung der beiden übernehmen würden. Jedes<br />
Jahr würden wir dann den Platz nachkontrollieren. Wir<br />
feierten Weihnachten mit einer Nordmanntanne und<br />
den beiden Findelkindern Pluto und Daisy mit dem Wissen,<br />
deren Zukunft geregelt zu haben.<br />
Da kam der schreckliche 26. Dezember 04. Wir saßen<br />
mit den Welpen beim Frühstück im ersten Stock auf der<br />
Terrasse und blickten bei wolkenlosem Himmel aufs<br />
Meer. Daisy war wie immer bei uns unter dem Tisch<br />
und Pluto auf Entdeckungsreise. Auf einmal wurde das<br />
Wasser vom Meer höher und mein Schwager sah Pluto<br />
im Wasser stehen. Er wollte ihn beim Stiegenaufgang<br />
aufnehmen, als eine 1,80 Meter hohe Welle den Mann<br />
und den Hund wegspülte. Mein Schwager konnte sich<br />
an einer Palme anklammern, <strong>für</strong> Pluto gab es keine Hilfe.<br />
Nach zehn Minuten war der ganze Spuk vorläufig<br />
vorbei. Unser einheimischer Freund kam von seiner Unterkunft<br />
im Dschungel angerannt und forderte uns auf,<br />
vor der nächsten Welle in sein höher gelegenes Haus zu<br />
kommen. Bis auf ein Handy hatten wir alles verloren. So<br />
konnten wir wenigstens mit der Heimat Kontakt aufnehmen<br />
und den Heimflug zwei Tage später organisieren.<br />
Für Daisy interessierte sich kein Einheimischer mehr,<br />
sodass wir beschlossen, sie mit nach Österreich zu<br />
nehmen. Es gab nur Hindernisse und Verbote <strong>für</strong> einen<br />
Hund – wir schafften es trotzdem, Daisy in einem<br />
Schminkkoffer nach Hause zu schmuggeln. Heute heißt<br />
sie als Dank <strong>für</strong> das Überleben von uns allen Tsunami<br />
und jedes Jahr ist sie am 26. Dezember beim Gedächtnisgottesdienst<br />
im Stephansdom mit dabei. Sie ist immer<br />
noch sehr ängstlich, lebt aber bei den Treffen mit<br />
den Überlebenden richtig auf und genießt deren Zuwendung.<br />
Leider hat vermutlich die zu frühe Impfung<br />
einen schweren Schaden an der Leber verursacht, sodass<br />
wir bei Tierärzten und in der Tierklinik Dauergast<br />
sind und nur bestimmtes Futter geben können. Wir hoffen,<br />
<strong>für</strong> Tsunami noch viele Jahre gute Hundebesitzer<br />
sein zu können, wie sie es nach ihrem Schicksal auch<br />
verdient hat.“<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
21
Projekt HAK Wörgl<br />
„Ein Funken Hoffnung“ heißt das Projekt, in das Birgit,<br />
Nicole und Theresa von der HAK in Wörgl viel<br />
Zeit steckten. Entstanden ist ein Bericht von 61 Seiten,<br />
den wir uns immer wieder einmal vornehmen.<br />
Wobei eine komplizierte Finanzsprache dem Laien<br />
manchmal den Kopf rauchen lässt. Ganz einfach zu<br />
verstehen dagegen ist die Statistik zur Befragung<br />
von Schülern der Handelsschule und der Handels -<br />
akademie. Von über 50 befragten Jugendlichen kam<br />
ein einziges Mal die richtige Antwort auf die Frage,<br />
wie denn das Tierheim Wörgl finanziert werde.<br />
Nämlich durch Spenden. Leider nicht richtig ist die<br />
durchwegs gegebene Antwort „vom Staat“.<br />
Das ist Kuscheln<br />
in Reinkultur.<br />
Kater Rosso war<br />
vor acht Jahren<br />
einer Tierfreundin<br />
in Innsbruck<br />
zugelaufen und<br />
ist heute ungefähr<br />
elf Jahre alt.<br />
Das Foto wurde uns gemeinsam mit einem besonders<br />
netten Brief geschickt und dem Wunsch, mit Kraft und<br />
Humor immer durchzuhalten.<br />
Wenn man genau<br />
schaut, kann man<br />
hier im Tierheim in<br />
Ischia unseren <strong>Tierschutzkurier</strong><br />
in der<br />
Hand der Dame<br />
erkennen.<br />
Vermutlich wird dem<br />
Hund gerade daraus<br />
vorgelesen.<br />
Den ganzen Sommer lang<br />
dürfen die beiden Hunde<br />
unseres Mitglieds aus<br />
dem Sellraintal die Freiheit<br />
im Süden gemeinsam<br />
mit Frauchen genießen.<br />
Abu und Tina<br />
lieben die gemütliche<br />
Kaustunde genauso wie<br />
den Spaziergang am Meer.<br />
In Kramsach<br />
im Fachental<br />
hat ein Tierfreund<br />
diese<br />
Anlage <strong>für</strong><br />
die so selten<br />
gewordenen<br />
Hummeln gebaut.<br />
Die Farbe<br />
blau wird<br />
zwar besonders gerne angenommen, zwingend ist sie<br />
nicht. Nur die Löcher müssen 30 bis 40 cm tief in das<br />
Holz hineingehen und sollten unterschiedlich groß<br />
sein. Dass in diesem Garten nicht nur an Hummeln,<br />
sondern auch an Kleintiere wie Frosch und Schmetterlinge<br />
gedacht wird, liegt auf der Hand. Mit einfachen<br />
Mitteln kann man sich ein kleines Naturparadies<br />
schaffen, besonders wenn ein kleiner Folienteich noch<br />
dazu kommt.<br />
Muggi hat nach<br />
ihrer Ankunft<br />
bei ihrer neuen<br />
Besitzerin gleich<br />
die Wohnung inspiziert<br />
und den<br />
Kratzbaum entdeckt,<br />
der auf<br />
einen Hochstand<br />
(Schrank) führt,<br />
natürlich mit einer Decke ausgestattet. Inzwischen ist kein<br />
Platz vor ihr sicher. Schnell wurden die diversen Fenster<br />
und der Balkon katzensicher gemacht. Dabei wurde auch<br />
ein spezielles Gitter am Kippfenster montiert. Besonders<br />
dankbar ist Frauchen da<strong>für</strong>, dass Muggi nur am Kratzbaum<br />
ihre Krallen schärft.<br />
„Es ist ganz sicher,<br />
dass kein Mensch zu<br />
echter Vervollkommnung<br />
kommt, wenn er<br />
nicht einsieht, dass er<br />
den Tieren kein Leid<br />
zufügen darf.“<br />
Prof. Dr.<br />
Hubertus Mynarek<br />
„Ich bin<br />
interessant<br />
und toll.“<br />
„Da seht ihr mal, was<br />
ein heller Kopf ist.“<br />
„Ich bin der Streuner Benny. Am Anfang<br />
war ich sehr scheu und ängstlich und hab<br />
mich auch nicht angreifen lassen. Aber seit<br />
einem Jahr habe ich ein herrliches Leben.<br />
Bei meinem neuen Frauchen ist es kuschelig<br />
und warm, auch im Winter. Ansonsten<br />
kann ich nach Herzenslust streunen. Zu<br />
Frauchen kann ich kommen, wann ich will<br />
und bekomme dann mein Futter und die<br />
Streicheleinheiten. Jetzt habe ich auch das<br />
Bett erobert, lasse aber meiner zweibeinigen<br />
Mitbewohnerin auch noch Platz.“<br />
22<br />
TIERSCHUTZ-KURIER
Am 105. Geburtstag wurde dieses<br />
Bild unseres Mitgliedes Margareta<br />
Auer aufgenommen. Im Mai dieses<br />
Jahres ist sie friedlich von uns gegangen.<br />
Bei diesem erreichten<br />
Alter gibt es <strong>für</strong> den Tod keine<br />
Trauer, sondern Dankbarkeit <strong>für</strong><br />
die lange Zeit.<br />
Wer das Buch von Inge Welzig<br />
„Abenteuer Tierschutz, Anekdoten aus der Praxis“<br />
gelesen hat, kennt Frau Auer aus einem der vielen<br />
heiteren Berichte. Sie war 92 Jahre alt, als sie ins Tierheim<br />
kam und einen sechs Jahre alten Schäfer wollte.<br />
Da sie noch dazu alleinstehend war, lehnte Inge Welzig<br />
ab. Nach einigen Tagen fuhr Frau Auer mit dem<br />
Taxi vor und weil das Auto von Welzig nicht da war,<br />
stolzierte sie mit erhobenem Haupt ins Tierheim. „Ich<br />
bin 70 Jahre alt und hätte gerne den Schäfer“. Ihr<br />
Aussehen war danach, sie bekam den Schäferhund.<br />
Als später die Versorgung von Hund und Frau Auer<br />
schwierig wurde, kümmerte sich die Katzenfreundin<br />
Erika um beide. Der Hund war längst an Altersschwäche<br />
gestorben, als Frau Auer ihn noch um<br />
sechs Jahr überlebte. Und mit verschmitztem Lachen<br />
zu jedem Geburtstag Inge Welzig einlud.<br />
Unsere wichtige Bitte:<br />
Dass Sie automatisch unseren <strong>Tierschutzkurier</strong><br />
bekommen, sollte Sie auch daran erinnern, dass<br />
wir gerne einmal pro Jahr 10,– Euro von Ihnen<br />
hätten. Ein Erlagschein ist jedes Mal im Heft, ein<br />
Dank an alle jenen, die ihn auch verwenden.<br />
Als dieser Fundhund<br />
ins Tierheim kam,<br />
war nur noch im<br />
Tierarztzimmer ein<br />
freier Platz. Er war<br />
der erste Hund, der<br />
über den Schreibtisch<br />
aufs Fensterbrett<br />
sprang und<br />
hoffte, dass das<br />
Herrchen bald kommen<br />
würde. Lange<br />
musste er nicht warten,<br />
um abgeholt zu<br />
werden.<br />
Wir haben in <strong>Tirol</strong> schätzungsweise 50.000 Hunde.<br />
Die meisten sind freundlich und positiv <strong>für</strong><br />
Menschen und deren Mitbewohner. Dazwischen<br />
findet man Hundehalter, die man nur als schrecklich<br />
bezeichnen kann. Wie jene beiden, die sich vor wenigen<br />
Tagen am Hundeplatz mit ihren großen Vierbeinern<br />
kennengelernt haben. Die Frau und der<br />
Mann waren mit ihren Hunden nicht zufrieden und<br />
haben sie deshalb einfach ausgetauscht. Nachdem<br />
die Frau mit ihrem neuen Hund gegangen war, verschenkte<br />
der Mann den soeben eingetauschten<br />
Hund an eine Gruppe von Migranten weiter, denen<br />
die Polizei gerne eine verbotene Zweckentfremdung<br />
nachweisen würde. Eine solche Aktion ist<br />
zwar nicht typisch, Hundehalter <strong>für</strong> die man sich<br />
schämen muss, gibt es leider trotzdem genug. Was<br />
wieder einmal die vielen Anständigen unter ihnen<br />
ausbaden müssen.<br />
Baron aus<br />
Innsbruck hat<br />
den richtigen<br />
Namen, wie<br />
man an seiner<br />
Haltung er -<br />
kennen kann.<br />
Murli macht die Türen<br />
auf, was immer wieder zu<br />
Überraschungen führt.<br />
„Ich bin stolz, dass<br />
ich einen sooo großen<br />
Freund habe.“<br />
Wenn man befreundet<br />
ist, muss<br />
man auch teilen<br />
können.<br />
„Meine Spiel -<br />
sachen bewache<br />
ich auch im<br />
Schlafe.“<br />
Impressum:<br />
<strong>Tierschutzverein</strong> <strong>für</strong> <strong>Tirol</strong> 1881, Tierheim 6020 Innsbruck-Mentlberg,<br />
Völser Straße 55, Tel. 0 51 2 / 58 14 51, Fax 0 51 2 / 58 14 51-9<br />
ZVR Nr.: 652923670<br />
Büro: Montag – Freitag, 8.00 – 11.00, 14.00 – 17.00 Uhr<br />
Tierheim: Montag bis Samstag, 14.00 – 17.00 Uhr.<br />
Obmann: Dr. Adolph Platzgummer<br />
Geschäftsführung und Redaktion: Inge Welzig.<br />
Ehrenpräsidentin: Intendantin Brigitte Fassbaender.<br />
Tierheim Wörgl: Tel. 0 66 4 / 849 53 51<br />
Tierheim Reutte: Tel. 0 66 4 / 455 67 89<br />
Katzenheim: Tel. 0 52 42 / 65 103<br />
www.tierschutzverein-tirol.at<br />
www.law-platzgummer.at<br />
<strong>Tirol</strong>er Sparkasse Kto.-Nr. 0000-025189, BLZ 20503<br />
Raiffeisen-Landesbank Kto.-Nr. 586222, BLZ 36000<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
23
24<br />
Wir sind dankbar <strong>für</strong> die vielen aufmerksamen<br />
Tierfreunde. Sonst hätten wir ja nicht helfen<br />
können, als zwei Katzen von ihren Besitzern einfach<br />
aus dem Fenster geworfen wurden. Froh sind<br />
wir auch über Meldungen, wenn von ausziehenden<br />
Familien Tiere einfach zurückgelassen werden.<br />
Wurden sie ausgesetzt, so ist eine rasche Information<br />
besonders wichtig, damit die Tiere nicht verwildern.<br />
Immer wieder kommt es durch einen besonderen<br />
Stress <strong>für</strong> eine Katze zum Ausbruch einer schlummernden<br />
Krankheit. Wobei die Leukose – einmal<br />
ausgebrochen – normalerweise tödlich verläuft.<br />
Wie bei einer Katzenbesitzerin, deren Katze gegen<br />
Leukose geimpft war, nachdem der Test davor sogar<br />
negativ war. Das noch nicht einmal zwei Jahre<br />
alte Tier erkrankte trotzdem und starb. Es gibt keine<br />
Erklärung <strong>für</strong> diesen Ausbruch. Wir müssen lernen,<br />
dass auch Tiere ihr individuelles Schicksal haben.<br />
Selbst wenn wir Kopf stehen – Leben kann<br />
nun mal nicht erzwungen werden.<br />
Ein Dank an die vielen Polizisten, die sich auch<br />
bei Tierquälereien engagieren. Jener Polizist,<br />
der den Fall der Vergiftung eines Hundes nicht aufnehmen<br />
wollte, ist die Ausnahme. Wie auch seine<br />
Worte „ist doch eh nur ein Viech.“<br />
Vegetarische Rezepte: Wir haben früher welche<br />
gebracht, verwenden unseren Platz im Heft lieber<br />
<strong>für</strong> die Tiere. Weil sich jeder hunderte Rezepte<br />
aus dem Internet holen kann und weil es dazu inzwischen<br />
viele gute Kochbücher der vegetarischen<br />
Küche gibt.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
„Ich trage die<br />
Brille nicht nur<br />
wegen der<br />
Sonne, sondern<br />
auch um cool<br />
wie Frauchen<br />
zu sein.“<br />
Dieser Schlachtakt eines Schweines stört keinen Tierfreund.<br />
Ing. Ernst A., der beim Bau des Tierheimes die<br />
Behörde vertrat, bat zum runden Geburtstag um Spenden<br />
<strong>für</strong> das Tierheim. Er hat an den neun Jahre zurückliegenden<br />
Bau so gute Erinnerungen, dass er auf die<br />
üblichen Geburtstagsgeschenke verzichtete und statt<br />
dessen mit einem humorvollen Schreiben das Plastik -<br />
schwein füllen ließ.<br />
Bewegungsmelder haben schon manchen Anruf<br />
bei der Polizei ausgelöst. Wobei die schuldigen<br />
Einbrecher oft ganz harmlose Katzen waren.<br />
Ein Dank an Benno aus Landeck, der am Bau mit<br />
Wärmedämmung und Systemputz arbeitet. Er<br />
hat uns wegen eines Vogelnestes kontaktiert. Wir<br />
konnten ihm mitteilen, dass man das leere Nest<br />
gut versetzen kann, natürlich nicht hunderte Meter<br />
weit weg. Sind bereits Vogelbabys drin, dann ist<br />
das mit dem Naturschutzgesetz kaum vereinbar. In<br />
keinem Fall darf so ein Nest zerstört werden. Ein<br />
dickes Lob an alle Baufirmen, die dann die Tage bis<br />
zum flügge werden, warten.<br />
Wem das Lächeln fehlt,<br />
dem fehlt eine Katze. MARK TWAIN<br />
Kaninchenhalter sind immer wieder über die<br />
Nachtaktivitäten ihrer Nager überrascht. Wer<br />
einen leichten Schlaf hat, sollte diese Tiere nicht<br />
<strong>für</strong>s Schlafzimmer einplanen.<br />
Faszinierende Meerschweinchen: Sie sind die<br />
einzigen Tiere, wo es schon im Mutterleib zu einem<br />
Zahnwechsel kommt. Darum sind die Baby so<br />
schnell selbstständig.<br />
Wir haben im letzten <strong>Tierschutzkurier</strong> eine Abschleppfirma<br />
angeprangert, weil sie ein Auto<br />
mit Hund an einem heißen Tag abgeschleppt hat.<br />
Noch dazu ein Auto mit Behindertenausweis. Dazu<br />
haben wir allerdings inzwischen die Information,<br />
dass der Behindertenausweis nicht die Fahrerin betroffen<br />
hat und dass bei Hunden im Auto nach<br />
dem Abschleppen die Firma Prantl die Fahrzeuge<br />
immer im Schatten abstellt. Es wurde daher nur<br />
der Auftrag der Behörde erfüllt. In jedem Fall bitten<br />
wir Hundebesitzer, an kritischen Halteverbotsstellen<br />
niemals das Auto mit Hund abzustellen,<br />
das Tier kann den Abschleppauftrag nicht verhindern.