tierschutz-kurier - Tierschutzverein für Tirol
tierschutz-kurier - Tierschutzverein für Tirol
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TIER<br />
SCHUTZ<br />
KURIER<br />
TIERSCHUTZVEREIN<br />
FUR TIROL 1881<br />
NR. 6 / 2009 P.b.b., Verlagspostamt 6020 Innsbruck, GZ 02Z030037 M<br />
Keine Katzenmama, aber gerettet!<br />
www.<strong>tierschutz</strong>verein-tirol.at
2<br />
TIERSCHUTZ<br />
AKTUELL<br />
INGE WELZIG<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Im Büro hatte ich einen besonders netten Kater<br />
übernommen, der ein Abenteuer hinter sich hatte.<br />
Der Lämpermahd im Stubaital ist ein eher unbekannter<br />
Berg von über 2.600 Metern, der eher<br />
schwierig zu besteigen ist. Weit und breit gibt es<br />
keine Hütte oder Alm. Darum wunderte sich ein<br />
Zoologe nicht wenig, als er mit seiner Frau <strong>für</strong> das<br />
Hochgebirge unbekannte Töne hörte. Einige Meter<br />
unter dem Gipfelkreuz fand er eine kleine Höhle,<br />
aus der eine rote Katze leise und schwach miaute.<br />
„Ja was machst den du da“ genügte, um dem Kater<br />
seine Angst zu nehmen, er sprang direkt in die<br />
Arme von Maria und schmuste sich dankbar hinein.<br />
Als Tierfreunde konnten die beiden nicht anders,<br />
sie trugen den Kraxi genannten Kater hinunter<br />
auf die Walderalm. Nach diesem Zwischenstopp<br />
kam der kastrierte, einige Jahre alte<br />
Kater in mein Büro. Es dauerte eine Woche lang,<br />
bis die richtigen Besitzer von unserer Suche nach<br />
ihnen erfuhren. Sie wohnten auf der anderen Seite<br />
des Berges im Stubaital. Der Kater wurde schon<br />
insgesamt drei Wochen vermisst und die Freude<br />
über das Wiedersehen war groß.<br />
Kraxi hat sich eine Retterin ausgesucht.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Kraxi im Büro<br />
Im „Harleys“<br />
gelandet<br />
Ein ähnliches Glück<br />
hatte eine Katze<br />
aus Wattens. Auch sie<br />
war schon länger abgängig<br />
und wurde<br />
von ihren Besitzern<br />
verzweifelt gesucht.<br />
Unsere Suchmeldungen<br />
waren erfolglos.<br />
Als eine Wattenerin in<br />
Innsbruck im Motorrad-in-Lokal<br />
Harleys<br />
ihr Getränk bestellte,<br />
traute sie ihren Augen nicht. Da bettelte eine Katze,<br />
die ihr sehr bekannt vorkam. Tatsächlich – es<br />
war die Nachbarskatze. Eingepackt und mitgenommen<br />
war schnell getan. Ein Freudenfest <strong>für</strong> die<br />
ganze Familie war die Rückkehr ihres Lieblings.<br />
Viel Wirbel gab es zu Beginn der winterlichen<br />
Verhältnisse wegen meiner Forderung, dass<br />
die Kühe jetzt einen Unterstand haben müssten.<br />
Mir wurde vorgeworfen, ich hätte von der Situation<br />
keine Ahnung. Mag sein, aber ich hatte mich<br />
davor mit den kompetenten Zuständigen abgesprochen<br />
und die klare Aussage zum Tierschutzgesetz<br />
<strong>für</strong> die Wetterlage erhalten. Die Wirkung<br />
war gut, denn wenige Tage danach waren fast keine<br />
Kühe mehr im Freien. Wobei ich hier betonen<br />
muss, dass es toll ist, wenn Kühe die Möglichkeit<br />
haben, ins Freie zu gehen. Nur müssen sie eben<br />
die Möglichkeit <strong>für</strong> einen trockenen Liegeplatz und<br />
einen windfreien Unterstand haben. Eine Notwendigkeit,<br />
die <strong>für</strong> Pferde und besonders <strong>für</strong> Schafe<br />
erst später entsteht.<br />
(Ein wütender Bauer hatte zwar in seinem Schimpf-<br />
Mail in etlichen Dingen Recht, dass aber die Bauern<br />
die einzigen Tierschützer seien, kann ich nicht<br />
ganz ernst nehmen. Deren oft wirklich harte Arbeit<br />
will ich nicht leugnen).<br />
Den Fall eines „Hobby-Falkners“ haben wir dem<br />
Amtstierarzt übergeben. Der Falke wurde in<br />
einer Kiste auf dem Balkon gehalten und nur ab<br />
und zu herausgeholt, um dann mit einem an den<br />
Beinen angebundenen Seil am Wegfliegen gehindert<br />
zu werden. Der Vogel versuchte zwar trotzdem<br />
abzufliegen, kippte durch das Seil gehindert<br />
dann allerdings immer nach unten und flatterte<br />
dann hängend an der Hand des „Abrichters“ bis<br />
dieser den Vogel dann wieder auf seine Hand zog.<br />
Natürlich gab es hier eine Anzeige.<br />
Eine Meldung aus dem Zillertal brachte mein<br />
Blut in Wallung. Tierfreunde hatten nach dem<br />
ersten Schnee bewiesen, dass die 15 Jahre alte<br />
Hündin Asta aus Zell am Ziller bereits fünf Tage<br />
lang in der Berghütte des Besitzers eingesperrt<br />
war. Für diesen kein Grund zur Aufregung, das sei<br />
kein Stress <strong>für</strong> das Tier. Am vierten Tag, dem Frei-
Asta<br />
tag, behauptete er, dass der Hund längst im Tal<br />
sei, weshalb wir an diesem Abend auf einen<br />
Hilfseinsatz verzichteten. Am Sonntag wurde Asta<br />
endlich mit dem Traktor geholt. Als ich sie sah,<br />
war ich überrascht, wie gut sie noch beisammen<br />
war. Jedenfalls werden wir ihre Versorgung im Auge<br />
behalten, einen 15 Jahre alten Hund übersiedelt<br />
man nicht ins Tierheim, wenn man eine andere Lösung<br />
findet.<br />
Hartnäckig war sie schon die junge Frau, die in<br />
ihrer Küche eine riesige Ratte gesehen haben<br />
wollte. Das Tier sollte unter dem Geschirrspüler sitzen.<br />
Es war Sonntag und der Hausmeister sei unerreichbar.<br />
Mir war auch nicht ganz wohl dabei, aber<br />
ich hoffte, die Ratte zur Terrassentüre ausjagen zu<br />
können. Jetzt begannen wir in der Küche mit den<br />
Umbauarbeiten. Alles musste so geschoben werden,<br />
dass das Nagetier nicht Richtung Schlafzimmer<br />
flüchten konnte. Bis auf den Geschirrspüler<br />
war bald alles verrückt und Richtung Gang dicht<br />
gemacht. Im Keller hatten wir zwei große Bretter<br />
gefunden, es sollte nichts schief gehen können.<br />
Jetzt den Geschirrspüler anheben – da flitzte etwas<br />
über alle Barrikaden drüber ins Badezimmer. Es<br />
war ein Siebenschläfer, der später mit einer kleinen<br />
Lebendfalle eingefangen werden konnte und sicher<br />
froh war, wieder ins Freie gebracht zu werden.<br />
Dass ich einen Storch in meinem Polo fahren<br />
würde, hatte ich nicht eingeplant. Der Vogel<br />
war völlig entkräftet in St. Anton gefunden worden.<br />
Ein Bub blieb drei Stunden in seiner Nähe, damit<br />
Helfer den Vogel fangen könnten. Da zum<br />
Weglaufen die Kraft immer noch reichte, war die<br />
Aktion <strong>für</strong> Feuerwehr und Polizei nicht einfach. Der<br />
Vogel wurde mir dann bei Imst übergeben, da er<br />
nicht mehr selbst fressen konnte und gestopft werden<br />
musste, kam er dazu vorerst in den Alpenzoo.<br />
Dort hätte er in einem Käfig bleiben müssen, weshalb<br />
er dann in ein oben geschlossenes Gehege im<br />
Tierheim übersiedelte. Ich hatte inzwischen herausbekommen,<br />
dass der Jungstorch in Ostdeutschland<br />
von einer Storchenstation mit drei weiteren<br />
Störchen auf die Reise nach Afrika geschickt wor-<br />
den war. Albert hat es eben nicht geschafft und<br />
nach vier Wochen im Tierheim bat ich die Storchenstation<br />
in Rust, unseren Schützling zu den<br />
vorhandenen fünf Störchen aufzunehmen. Albert<br />
sollte nicht einsam sein und wenn Sie diesen Kurier<br />
erhalten, wird er schon in Rust sein. Ein sicher<br />
glücklicheres Leben <strong>für</strong> Albert ist uns die Fahrt ins<br />
Burgenland schon wert.<br />
Glück brauchen wir <strong>für</strong> unsere Arbeit immer<br />
wieder und Glück wünschen wir auch Ihnen <strong>für</strong><br />
die kommenden Feiertage.<br />
Ihre<br />
Albert<br />
P.S. An dieser Stelle ein Dank an alle Mitarbeiter,<br />
die einfach großartige Arbeit leisten.<br />
Entsetzt kam Nina in der<br />
Früh ins Tierheim.<br />
Am Parkplatz fand sie an<br />
einem kühlen Morgen<br />
zwei ausgesetzte<br />
Kaninchen.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
3
4<br />
Genuss in<br />
der Infrarotkabine<br />
Aus der TT übernehmen wir diese herrliche Schilderung<br />
von Christian Willim über den Einzug<br />
einer Katze ins Haus:<br />
„Vor drei Jahren trat sie in mein Leben. Und ist<br />
heute daraus nicht mehr wegzudenken. Dabei<br />
nimmt sie sich Dinge heraus, von denen ich mir<br />
früher nie hätte vorstellen können, dass ich sie<br />
mir jemals gefallen lassen würde. Aber ihr Einstand<br />
war zu herzzerreißend: ein kleines Fellknäuel,<br />
das halbverhungert von einem Bauernhof in<br />
unsere Obhut gegeben wurde. Davor war <strong>für</strong><br />
mich klar: Tisch und Bett sind <strong>für</strong> Katzen tabu.<br />
Heute teilt Tiger, wie der kümmerliche Zwerg genannt<br />
wurde, um seine Abwehrkräfte zu stärken,<br />
beides mit mir, wie es ihm gefällt. Erziehungsmaßnahmen<br />
wurden nämlich anfangs hintangestellt.<br />
Erst Mal sollte der Patient gesunden. Und<br />
wenn er vor der Schlafzimmertür kümmerlich vor<br />
sich hin miaute, wurde die natürlich geöffnet.<br />
War ja ganz alleine, das arme Ding. Groß war die<br />
Freude, als Tiger endlich zu fressen begann. Das<br />
wurde mit einem Stückchen Schinken vom Frühstückstisch<br />
belohnt. Auf den klettert Katze heute<br />
noch. Auf den Boden wird die Ungezogene<br />
gelockt indem ihr dort – erraten – ein Stück<br />
Schinken offeriert wird. Tiger versteht es auch<br />
sonst, sich zu holen, was sie begehrt. Ist das Unterhaltung,<br />
reißt mich das Räuberkätzlein aus<br />
dem Schlaf. Das hätte ich mir früher nicht gefallen<br />
lassen. Früher.<br />
KING CHARLES<br />
E s war ein Hinweis an uns von einer Tierfreundin,<br />
die in einer Zeitung entsetzt gesehen hatte, dass<br />
unter einer Tischplatte aus Glas Fische im Aquarium<br />
schwammen. Die Sorge, dass mit jedem Hinstellen<br />
des Glases ein Stress entstehen würde, war auf den<br />
ersten Blick berechtigt. Wir teilten diese Bedenken in<br />
zwei Sätzen im letzten Tierschutz<strong>kurier</strong> ohne Namensnennung.<br />
Es freut uns, dass „Buntes Tierisches“<br />
so genau gelesen wird, dass sich der Wirt des Lokales<br />
mit uns in Verbindung setzte. Er gab uns die Möglichkeit,<br />
den Tisch zu prüfen. Durch ein dickes Luftpolster<br />
zu den Fischen sind diese tatsächlich erschütterungsfrei<br />
und reagieren auch auf ein Klopfen nicht.<br />
Bei dieser Kontrolle konnten wir nicht nur ein tolles,<br />
riesiges Aquarium sehen, sondern auch kompetente<br />
Information zur Aquaristik bekommen. Interessierte<br />
sind jederzeit willkommen, sowohl zum Gedankenaustausch,<br />
als auch zur Beratung bei Problemen. Das<br />
Lokal King Charles ist in der Amraserstraße in Innsbruck<br />
neben dem Blindenheim leicht zu finden.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Ein Gockel<br />
weiß immer,<br />
dass er<br />
schön ist.<br />
Wenn das<br />
kein strenger<br />
Blick ist!<br />
Petzi ist lebt auf Kreta in Freiheit und kommt manchmal<br />
bei Marlies und Peter auf einen kurzen Plausch<br />
vorbei.Falco genießt es, verhätschelt zu werden.<br />
Degus sind Gruppentiere.<br />
„Verschwinde<br />
– das ist meine<br />
Schlafhöhle!“
Nachwuchs bei Familie Bantamhuhn in Ötztal-Stufenreich.<br />
Cindy hat uns von einem glücklichen Urlaub Grüße ins<br />
Tier heim geschickt.<br />
Kater Bowmore hat es geschafft, dass seine Zweibeiner<br />
auf der Mauer hocken, während er den Gartenstuhl besetzt.<br />
Ungewöhnliches<br />
Schlafkistchen<br />
Alle Vögel sind schon da …<br />
OBMANN DR. GSCHNITZER<br />
Liebe Tierfreunde!<br />
Mehrfach wurde ich<br />
schon gefragt, welche<br />
Funktion ein Tierschutzombudsmann,<br />
der in jedem Bundesland<br />
vorgeschrieben<br />
ist, hat. Dessen Aufgaben<br />
sind im Tierschutzgesetz<br />
wie<br />
folgt beschrieben:<br />
■ Es können nur Personen bestellt werden,<br />
die über ein abgeschlossenes Studium der Veterinärmedizin,<br />
Zoologie, Agrarwissenschaft,<br />
eine vergleichbare Ausbildung oder über eine<br />
Zusatzausbildung im Bereich des Tierschutzes<br />
verfügen. Der Tierschutzombudsmann hat die<br />
Interessen des Tierschutzes zu vertreten.<br />
■ Der Tierschutzombudsmann hat in Verwaltungsverfahren<br />
Parteistellung. Er ist berechtigt,<br />
in alle Verfahrensakten Einsicht zu nehmen sowie<br />
alle einschlägigen Auskünfte zu verlangen.<br />
Die Behörden haben ihn bei der Ausübung seines<br />
Amtes zu unterstützen. In der Ausübung<br />
seines Amtes unterliegt er keinen Weisungen.<br />
■ Der Tierschutzombudsmann hat der Landesregierung<br />
über seine Tätigkeit zu berichten. Er<br />
darf während seiner Funktionsperiode keine<br />
Tätigkeiten ausüben, die mit seinen Obliegenheiten<br />
unvereinbar sind oder den Anschein der<br />
Befangenheit hervorrufen. Seine Funktionspe -<br />
riode endet mit Ablauf oder durch begründete<br />
Abberufung.<br />
In <strong>Tirol</strong> ist in diese Funktion Dr. Martin Janovsky<br />
bestellt. Wir wünschen ihm, dass er möglichst<br />
wenig mit Tierquälereien befasst ist.<br />
Ihr Dr. Georg Gschnitzer<br />
Hier möchte man Kaninchen sein. Sogar gegen etwaige<br />
Gelüste der Nachbarskatze sind die Nager durch ein<br />
Schutznetz geschützt.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
5
6<br />
Endlich abstellen!<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Vor neun Jahren kam<br />
Luna auf einen wunderbaren<br />
Platz in Igls.<br />
Sie war aus Süditalien<br />
als Junghund nach Innsbruck<br />
gekommen.<br />
Bereits nach wenigen<br />
Tagen brach durch den<br />
Umstellungsstress die<br />
Leishmaniose massiv<br />
aus. Die Grabmilbe<br />
machte Mensch und<br />
Tier drei Monate lang<br />
schlimm zu schaffen<br />
und nur durch eine<br />
konsequente Behandlung<br />
konnte Luna zu<br />
einer wunderschönen<br />
Hündin abheilen. Ihrer<br />
Besitzerin machte sie<br />
viel Freude. Der frühe<br />
Tod der Hündin mit<br />
neun Jahren macht<br />
traurig, kann aber die<br />
vielen schönen Erinnerungen<br />
nicht trüben.<br />
Wir vergönnen dem Dorffest in Reith jeden<br />
Spaß. Dass aber Meerschweinchen unter<br />
stundenlangem Stress stehen, sollte im kommenden<br />
Jahr endgültig vorbei sein. Beim<br />
Roulette konnte man am Spieltisch wetten, welches<br />
der vier Tiere in welches Häuschen läuft. Jedes<br />
Mal ertönte zum Start eine Kuhglocke und<br />
dann wurde es laut. Diejenigen, die aufs richtige<br />
Meerschweinchen gesetzt haben, jubeln umso lauter.<br />
Achtung Veranstalter! Das ist gegen das Tierschutzgesetz.<br />
Außerdem wäre dazu eine Genehmigung<br />
der Veterinärbehörde nötig!<br />
Genauso gehört der Verkauf von Weißbauch -<br />
igeln in den Tierhandlungen abgestellt. Wobei<br />
im Verkauf erst kürzlich ein Fehler passiert ist.<br />
Ein Afrikanischer Weißbauchigel wurde anstatt<br />
eines Ägyptischen Langohrigels verkauft, was ein<br />
Riesenunterschied ist. Der eine bleibt wild und<br />
unfreundlich, der andere kann ganz zahm sein.<br />
„Nino ist das<br />
lustigste Katzentier,<br />
das ich je<br />
gesehen habe.<br />
Der Kater fühlt<br />
sich bei uns<br />
wohl und die<br />
Wohnung<br />
gehört ihm.“<br />
Jessy liebt es<br />
biologisch.<br />
Von ganzem Herzen gratulieren<br />
wir unserer Ehrenpräsidentin<br />
Brigitte Fassbaender zu ihrem<br />
70. Geburtstag. Ihre Tierliebe<br />
zeigt, dass Engagement in der<br />
Kunst und Tierliebe eine gemeinsame<br />
Sensibilität haben.<br />
Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und alles<br />
Gute.<br />
Vor fünf Jahren<br />
konnten wir dieser<br />
Katze das Leben<br />
retten und<br />
ihre Babys dann<br />
weitervermitteln.<br />
Erinnerungen<br />
an den<br />
Achensee, als<br />
er die Höchsttemperatur<br />
von 18 Grad<br />
erreicht hatte.<br />
Jeannie in Wattens ist<br />
eine Blumenfreundin.
Freundschaft<br />
Seliges<br />
Träumen<br />
Neugier<br />
„Fotografen sind mir egal.“<br />
Selman aus Zirl<br />
ist ein Meister im<br />
Relaxen.<br />
Mag. Dr. Doris Renner<br />
Liebe Tierfreundin,<br />
lieber Tierfreund!<br />
Die Kultur eines Volkes<br />
wird in hohem Maße<br />
von seiner Sprache geprägt.<br />
Diese hat sich durch verschiedene,<br />
vor allem religiös<br />
bedingte Einflüsse entwickelt und spiegelt<br />
die gelebten Werte und den Umgang des jeweiligen<br />
Volkes mit Schwächeren wider.<br />
Gerade unser Sprachraum ist voll von sprachlichen<br />
Abwertungen, welche im Besonderen die<br />
Tiere betreffen. In der deutschen Sprache werden<br />
Tiere nicht geboren, sie werden geworfen.<br />
Sie dürfen nicht sterben, sondern müssen verenden.<br />
Im anglikanischen Sprachraum dürfen auch Tiere<br />
das Recht <strong>für</strong> sich in Anspruch nehmen, geboren<br />
zu werden und sterben zu dürfen. Wenn<br />
wir aufmerksam die Tageszeitung verfolgen,<br />
werden wir zum Beispiel folgendes aus dem<br />
Plädoyer eines Staatsanwaltes lesen: „Der<br />
Mann wurde gehalten wie ein Tier“ oder „das<br />
Kind wurde geschlagen wie ein Hund …“. Ich<br />
könnte Ihnen eine lange Reihe derartiger gesprochener<br />
und schriftlicher Worte anführen.<br />
Wie darf man Tiere denn halten? Dürfen Hunde<br />
geschlagen werden? In Österreich gibt es eines<br />
der besten Tierschutzgesetze auf der Welt<br />
– auf dem Papier, welches ja bekanntlich sehr<br />
geduldig ist. Leider sind wir noch lange nicht<br />
so weit, auch nur annähernd den von uns ausgebeuteten<br />
Nutztieren Respekt und Ehrerbietung<br />
<strong>für</strong> ihr nur unserer Ernährung gewidmetes<br />
Leben entgegen zu bringen. Wir Menschen<br />
sind auf dieser Erde eine von vielen Arten,<br />
welche im Einklang mit der Natur leben sollte<br />
und nicht das Recht hat, sich über diese Natur<br />
hochmütig zu erheben. Wir sind nicht das Maß<br />
aller Dinge, sondern nur ein winzig kleiner Teil<br />
des Universums. Ich darf mit einem Zitat aus<br />
dem Talmud enden und Ihnen besinnliche<br />
Weihnachtstage und ein gesundes neues Jahr<br />
<strong>für</strong> sich und Ihre zwei- und vierbeinigen Lieblinge<br />
wünschen!<br />
Achte auf Deine Gedanken,<br />
denn sie werden deine Worte.<br />
Achte auf Deine Worte,<br />
denn sie werden Deine Taten.<br />
Achte auf Deine Taten,<br />
denn sie werden Deine Gewohnheiten.<br />
Achte auf Deine Gewohnheiten,<br />
denn sie werden Dein Charakter.<br />
Achte auf Deinen Charakter,<br />
denn er wird zu Deinem Schicksal.<br />
Ihre Doris Renner<br />
TIERSCHUTZ-KURIER 7
So war der<br />
Sommer<br />
Big brother<br />
is watching<br />
you.<br />
8 TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Spielpause<br />
in Volders<br />
„Das ist MEIN<br />
Haus – bitte nicht<br />
stören!“<br />
Schmetterlings-<br />
Hochzeit<br />
In Scharnitz hat Kai<br />
sein neues Daheim gefunden.<br />
Wir danken der Familie Heim-Swarovski<br />
vom Schindlhof in Fritzens da<strong>für</strong>, dass<br />
die Eintrittsgelder vom Manfred-Swarovski-<br />
Turnier im Dressurreiten unserem Tierheim<br />
Innsbruck-Mentlberg zugute gekommen sind.<br />
Es ist schön, wenn so große Pferdeanlagen in<br />
der Hand von Tierfreunden sind, was ja nicht<br />
immer selbstverständlich ist.<br />
Fußmatte <strong>für</strong> Joe<br />
Mit Wehmut denkt diese Familie aus Deutschland immer<br />
noch an den qualvollen Tod von Tino in Steinach. Sie<br />
haben wieder zwei Hunde und hoffen, dass nie wieder so<br />
eine Vergiftung durch Erich H., Besitzer einer Garage in<br />
Steinach, passiert. Für den Tod von Tino hat er sich lapidar<br />
entschuldigt, das gleiche Gift lagerte er aber weiterhin in<br />
der offenen Garage.
Wer im Tierschutz arbeitet, zweifelt nicht<br />
daran, dass auch Tiere Schutzengel haben.<br />
Wie der kleine Bivo aus Münster. Die Besitzerin<br />
hatte ihn von Schwaz nach Münster<br />
zum Schwiegervater gebracht, der mit dem<br />
Vierbeiner an der Leine spazieren ging. Als die<br />
beiden an einer offenen Haustüre vorbeigingen,<br />
stürmte ein abgerichteter Schäfer heraus<br />
und attackierte den kleinen Hund, wobei der<br />
Schwiegervater verzweifelt versuchte, Bivo zu<br />
beschützen. Im Gerangel riss sich der kleine<br />
Hund los und rannte auf die Autobahn Richtung<br />
Schwaz. Bei Jenbach mussten schon etliche<br />
Autos bremsen und hatten die Warnblinkanlage<br />
aktiviert, um Auffahrunfälle zu verhindern.<br />
Ein Ehepaar aus Hamburg sah den Hund,<br />
blieb kurz stehen und rief dem Hund zu, er solle<br />
einsteigen, woraufhin Bivo sofort hineinsprang.<br />
Seine Pfoten waren blutig und ein wenig<br />
auch die Schnauze, was vom Schäfer gewesen<br />
sein dürfte.<br />
Das nach Italien fahrende Ehepaar war jetzt ratlos<br />
und fuhr in Vomp zur Raststätte. Die Autobahnpolizei<br />
Wiesing sandte ein Lotsen-Auto<br />
bis zum Tierheim Mentlberg, von wo die Retter<br />
nach der Übergabe des Hundes Richtung Süden<br />
weiter fuhren. Da Bivo nicht nur gechippt,<br />
sondern auch mit Telefonnummer im Internet<br />
angemeldet ist, konnten die Besitzer sofort<br />
verständigt werden. Die Freude beim Wiedersehen<br />
mit den Besitzern bereitete auch den<br />
Tierheim-Mitarbeitern einen Freudentag.<br />
So lebte Tomi<br />
unter einem<br />
Hauseingang.<br />
Es gehört zu den<br />
eher einfachen<br />
Dingen, solche<br />
Haltungen abzustellen,<br />
denn dabei<br />
handelt es<br />
sich um einen<br />
groben Verstoß<br />
gegen das Tierschutzgesetz.<br />
Lucky im Glück<br />
Herr Magister Holzer von der Spar Warenhandels AG<br />
besuchte das Tierheim mit einem Dauergeschenk: 60<br />
Sparfilialen in <strong>Tirol</strong> haben jetzt am Kassa-Ausgang einen<br />
Warenkorb stehen, in den man Futter, welches man<br />
davor gekauft hat, <strong>für</strong> unseren Verein einwerfen kann.<br />
Die Abholung des im Lager gesammelten Futters erfolgt<br />
teilweise durch unsere Caro oder die Mitarbeiter<br />
des nächstgelegenen Tierheimes, aber auch durch einige<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter. Am dringendsten wird Katzenfutter<br />
benötigt. In jedem Fall bedanken wir uns bei<br />
allen Futterspendern im Namen unserer Vierbeiner.<br />
Freundschaft ist unabhängig von der Größe<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
9
10<br />
Jolly hat geschrieben, dass sie in den Tierschutz<strong>kurier</strong> will.<br />
Gage gibt es keine.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Eliot in<br />
Wohlfühl-Haltung<br />
Einige Zeilen aus<br />
dem Schreiben einer<br />
großen Tierfreundin,<br />
die diese beiden Fotos<br />
sandte, dürfen<br />
wir hier zitieren:<br />
„Mein Mann und ich<br />
leben hier am Berg<br />
mitten in der Natur<br />
und unsere Katzen<br />
haben ein sehr schönes<br />
Leben. Trotzdem<br />
kommt es vor, dass<br />
eine Katze nicht nach<br />
Hause kommt. Für<br />
mich ist das sehr<br />
schlimm, wenn ich<br />
nicht weiß, was passiert<br />
ist. Anders ist es <strong>für</strong> mich, wenn ich ein sehr altes<br />
oder unheilbar krankes Tier bis zum Tod begleiten darf,<br />
obwohl ich auch hier große Trauer empfinde. Da<strong>für</strong> kenne<br />
ich auch die Freude, wenn ich ein Tier retten darf. Auch<br />
komische Situationen fehlen bei uns nicht. Wenn z. B. drei<br />
Erwachsene am Boden liegen, um einen Maulwurf im Zimmer<br />
zu fangen. Wahrscheinlich ein Geburtstagsgeschenk<br />
von unserem Kater.“<br />
Klitschnass und trotzdem schön<br />
Unzählige Stunden und Nerven hat uns dieses fast blinde<br />
Lamm gekostet. Nicht nur uns, sondern auch andere,<br />
wie die Tierfreundin auf diesem Bild. Das Problem war<br />
nicht die Fütterung, sondern die Diskussion um die optimale<br />
Unterbringung auf einem Bauernhof, wo das<br />
Lamm durch beste Bedingungen gefunden hatte.<br />
Ich habe die Philosophen und die Katzen<br />
studiert, doch die Weisheit der Katzen ist<br />
letztlich um ein Weites größer.<br />
Gina hat sich in den ersten Wochen nur versteckt. Heute<br />
ist sie eine unkomplizierte, verschmuste Katze, die ihrer<br />
Besitzerin die Geduld täglich dankt.<br />
Wellness-Anlage<br />
HYPPOLITE TAINE
Mary hat die ersten beiden Stunden nach dem Tierheim<br />
unter dem Ofen verbracht. Ihre Angst verschwand<br />
schnell, jetzt ist sie nur noch glücklich.<br />
„Mein Frauchen habe ich großartig um den Finger gewickelt.<br />
Sie tanzt ganz brav nach meiner Pfeife.“<br />
Der kleine Odin will im<br />
Bild groß raus kommen.<br />
Kontrollposten<br />
Lennox aus dem Tierheim<br />
hat sich schnell in seinem<br />
neuen Pferde-Rudel<br />
eingelebt.<br />
Wenn ins Tierheim Hunde<br />
aus der sogenannten<br />
Kampfhund-Rasse gebracht<br />
wer den, werden die Gesichter<br />
lang. Aber nicht, weil man<br />
diese Hunde weniger mag,<br />
sondern weil sie nur an besonders<br />
ausgesuchte Plätze<br />
gegeben werden können. Damit<br />
sie nicht in Händen von<br />
Angebern landen, wo es nur ums Image geht, aber<br />
nicht um die Zuneigung, die ein Hund braucht. Wer<br />
so einen Hund als Familienhund aufnimmt, braucht<br />
gute Nerven. Die Beleidigungen durch Vorurteile<br />
von Menschen, die nach dem Aussehen Hunde als<br />
bissig abstempeln, muss man aushalten, damit<br />
man nicht selbst grantig wird. Lennox hatte schon<br />
vor Monaten einen Interessenten, der diese Vorurteile<br />
selbst erleben musste und deshalb von der<br />
Aufnahme des Hundes Abstand nahm. Da<strong>für</strong> ist<br />
dieser liebenswerte Rüde jetzt im Paradies gelandet.<br />
Er genießt seine Freundschaft mit dem Pony<br />
Magic, den täglichen Stallbesuch bei den Pferden<br />
und die Streicheleinheiten seiner neuen Besitzer.<br />
Wie immer hängt das Wesen eines Hundes davon<br />
ab, wie Zweibeiner mit ihm umgehen.<br />
Dieser Bernhardiner aus Musau<br />
lebte das typische Leben eines<br />
Hundes in einer Familie, in der<br />
tagsüber niemand daheim ist.<br />
Abgesehen davon, dass der<br />
Zwinger viel zu klein ist, bekam<br />
der Hund praktisch keinen Auslauf.<br />
In einem Gespräch mit Inge<br />
Welzig meinte der Tierbesitzer,<br />
dass er nicht gewusst hätte, dass<br />
man mit einem Hund spazieren gehen muss. Mutig<br />
und ohne sich in der Anonymität zu verstecken, begannen<br />
Nachbarn und der besonders tierliebende<br />
Aufsichtsjäger Eckhard P. den Kampf um die Veränderung<br />
der Bedingungen <strong>für</strong> das Tier. Der Bericht von Inge<br />
Welzig in TT rief die Züchterin dieser Hündin auf<br />
den Plan und wir danken Frau LInser aus Patsch <strong>für</strong><br />
den sofortigen Rückkauf des Tieres.<br />
Hugo hat ganz tolle Besitzer.<br />
Im Tierheim Wörgl saß<br />
er mit einer Pilzinfektion,<br />
was immer viel Geduld <strong>für</strong><br />
die Behandlung braucht.<br />
Trotzdem wurde er mitgenommen,<br />
die Behandlung<br />
wurde selbst fertig gemacht.<br />
Der Schmusekater<br />
macht viel Freude und bedankt<br />
sich <strong>für</strong> die Zeit der<br />
guten Betreuung im Tierheim.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
11
Tierheim aktuell • Tierheim aktuell •<br />
12<br />
Tierheim Innsbruck-Mentlberg<br />
Die Besitzer von König Ludwig bedanken sich besonders<br />
herzlich <strong>für</strong> die erstklassige Beratung und die Freundlichkeit<br />
der Mitarbeiter.<br />
Als ein sehr alter Hund aus Ladis ins Tierheim<br />
gebracht wurde, war unser Mitleid groß. Der<br />
Hund war so gut wie blind und wir hatten keine<br />
Vermisstenmeldung, die dazu gepasst hätte. Gechipt<br />
war er auch nicht, die Zukunft schien düster.<br />
Durch unsere Information über einen Rundfunksender<br />
meldeten sich dann nach einer Woche<br />
doch die Besitzer, die einfach nicht mehr damit gerechnet<br />
hatten, dass ihr Leo noch am Leben sein<br />
könnte. Er hatte in eisiger Kälte die Orientierung<br />
verloren und war sehr weit gelaufen.<br />
Was uns allen Sorgen macht, ist der Tierbestand<br />
in diesem November. In allen Abteilungen<br />
ist es voll wie in der ärgsten Urlaubszeit.<br />
Normalerweise ist um diese Zeit die Anzahl der<br />
Tiere halbiert. Die Mitarbeiter haben keine Chance,<br />
Dinge zu erledigen, die im Sommer liegen geblieben<br />
sind. Trotzdem muss ständig irgendwo renoviert<br />
werden. Derzeit werden in den Hundegehegen<br />
in den Zwischenwänden Schieber eingerichtet,<br />
um die Möglichkeiten <strong>für</strong> Gruppenhaltung zu<br />
verbessern. Damit bekommt jeder einzelne Hund<br />
noch mehr Bewegungsmöglichkeit und die soziale<br />
Komponente wird verbessert. Die laufenden Fortbildungen<br />
der Mitarbeiter ermöglichen immer<br />
wieder Optimierungen.<br />
Am Samstag Nachmittag kam eine telefonische<br />
Meldung von Wanderern ins Tierheim, mitten<br />
im Wald unterm Lanser Köpfl liege eine Hündin,<br />
die entweder verletzt sei oder gerade Junge bekäme,<br />
sie sei jedenfalls nicht dazu zu bewegen aufzustehen.<br />
Dort angekommen stellten Florian und<br />
Claudia fest, dass die Hündin nur etwas mollig ist<br />
und einfach erschöpft zu sein schien. Sie wollte auf<br />
keinen Fall selbst gehen, also packten die beiden<br />
sie in eine Decke und trugen sie zurück bis zum<br />
Weg, wo das Auto parkte. Aufgrund des Chips<br />
konnten die Besitzer schnell herausgefunden werden,<br />
diese waren jedoch bis spät in die Nacht<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Erschöpft gefunden.<br />
selbst auf der Suche nach ihrem Hund und leider<br />
telefonisch nicht erreichbar. Als sie am nächsten<br />
Morgen ihren Liebling im Tierheim wohlbehalten<br />
vorfanden war die Freude natürlich groß – auf beiden<br />
Seiten! Auch die gehfaule Hündin war beim<br />
Anblick ihrer Besitzer plötzlich wieder sehr agil<br />
und zeigte, dass sie sehr gut selbst laufen konnte.<br />
Obwohl wir im Sommer <strong>für</strong> die Katzen eine<br />
Ausweitung durch einen Alu-Container in einem<br />
Außengehege ermöglicht haben, ist es <strong>für</strong> die<br />
Katzenabteilung eng, falls nicht endlich wie bisher<br />
die Zahl deutlich reduziert werden kann. Verena ist<br />
zuversichtlich und so hoffen wir, dass der Abbau<br />
der Katzenanzahl einfach Verspätung hat. Wenn<br />
wir vergleichen mit anderen Heimen in Österreich,<br />
dürfen wir sowieso nicht jammern, denn je mehr<br />
Katzen wir bekommen, desto mehr werden auch<br />
wieder geholt.<br />
Das Gleiche gilt <strong>für</strong> die Kleintiere. Daneben<br />
wachsen uns die Igel wie jeden Herbst über<br />
den Kopf. Wir können nur schauen, dass sie möglichst<br />
schnell zunehmen, damit man die molligen<br />
in den Winterschlaf schicken kann.<br />
Tierheim Wörgl<br />
Gerlinde ist von ihrem Ausflug in die Landwirtschaft<br />
nach vier Monaten wieder zurückgekehrt<br />
und hat mehr wie genug zu tun. Sie war<br />
durch Michaela und Michael zwar gut vertreten,<br />
aber besonders Michael muss als Professor am<br />
Gymnasium seine ehrenamtliche Tätigkeit wieder<br />
drastisch reduzieren. Wir danken ihm an dieser<br />
Stelle ganz besonders <strong>für</strong> seine schon 15 Jahre<br />
dauernde Zusammenarbeit..<br />
Tierheim Reutte<br />
Bevor wir nach dem letzten Hochwasser vor vier<br />
Jahren vergrößert wieder aufgebaut haben, gab<br />
es Zweifel, ob das Heim ausgelastet sein würde.<br />
Diese Zweifel mussten in diesem Jahr mehr als be-
Tierheim aktuell • Tierheim aktuell<br />
seitigt werden. Zum Glück hat Ferdinanda mit<br />
ihren Helfern/innen die Sache voll im Griff. Was im<br />
Außerfern jetzt aufgebaut werden muss, ist ein<br />
Team von Ehrenamtlichen zum Einfangen der herrenlosen<br />
Katzen zwecks Kastration. Aber auch das<br />
wird Ferdinanda gelingen.<br />
Ins Tierheim Reutte kam in einem jämmerlichen Zustand die Hündin<br />
Daisy. Schwere Gebärmutterentzündung und völlig verfettet, 35<br />
kg statt 18. Vier Monate lang nahm Ferdinanda sie mit nach Hause,<br />
bis eine Familie aus Trins die bereits schlank gewordene Hündin<br />
mitnahm. Dort ist sie der Mittelpunkt ihrer neuen Familie, was sie<br />
dankbar genießt.<br />
Katzenstation Schwaz<br />
Welcher Architekt oder Baumeister berät uns<br />
beim bevorstehende Renovierung im Haus?<br />
Wir wollen dort endlich behördlich genehmigt<br />
werden. Derzeit dürfen wir das Haus nicht als offizielles<br />
Katzenheim betreiben, was geändert werden<br />
muss. Es hapert an der Quarantäne und vor<br />
allem muss das Stiegenhaus geändert werden, bevor<br />
sich jemand dort das Genick bricht. Angebote<br />
von fachlich kompetenten Tierfreunden aus dem<br />
Bauwesen zur Beratung unter 0664/2745964. Es<br />
wird nicht ganz einfach sein, dabei den Katzen so<br />
viel Stress wie möglich zu ersparen.<br />
TIERHEIMFEST ZUM WELTTIERSCHUTZTAG<br />
Bei der Tombola der 1000 Preise<br />
gewann jedes Los.<br />
Die zehn Tage alte Lina – Enkelkind<br />
von unserer langjährigen ehrenamt -<br />
lichen Karin – durfte mit aufs Tierheimfest.<br />
Sie wurde als jüngstes Mitglied<br />
angemeldet und verzauberte<br />
vor allem Inge Welzig, die stolz mit<br />
ihr eine ausführliche Vorstellungsrunde<br />
drehte.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
13
14<br />
■ Landeshauptmann-Besuch<br />
Der Besuch von Landeshauptmann Günther Platter war schon sehr herbeigewünscht. Wir danken<br />
da<strong>für</strong>, dass sich unser LH so viel Zeit genommen hat, um in Ruhe unsere Sorgen und auch Freuden<br />
kennen zu lernen. Obmann Dr. Gschnitzer berichtete ausführlich über die Lage des Tierschutzes<br />
in <strong>Tirol</strong>, während Inge Welzig eher einen Schock versetzte mit der Ankündigung, in drei Jahren mit<br />
einer bedeutenden Forderung vor der Türe zu stehen. In jedem Fall waren es ehrliche und verständnisvolle<br />
Gespräche und es ist sicher nicht übertrieben zu sagen, dass Landeshauptmann Günther Platter<br />
von den Leistungen überrascht und beeindruckt war.<br />
Dieser Hund war sich seiner Ehre sichtlich bewusst.<br />
Landeshauptmann mit Inge Welzig und<br />
Obmann Dr. Gschnitzer im Hunde-Spielgehege.<br />
Kachina übersiedelte<br />
mit ihren Be -<br />
sitzern in ein Haus<br />
mit Garten in<br />
Axams. Dass der<br />
Zaun ein schmales<br />
Loch hatte, wuss te<br />
die Hausbesitzerin<br />
nicht. Am nächsten<br />
Tag war die ängst -<br />
liche Hündin weg.<br />
Der ungewohnte<br />
Verkehr ließ sie<br />
bald einen Unterschlupf<br />
suchen. Den fand sie in einem Postautobus. Ver -<br />
jagen wollte sie sich jetzt nicht mehr lassen. Der Fahrer<br />
wollte richtigerweise nichts riskieren, denn wer sich<br />
Kachina näherte, wurde angeknurrt. Ein Ersatzbus musste<br />
bestellt werden. Gleichzeitig startete unsere Claudia, die<br />
die Hündin kannte, nach Axams. Der Busfahrer war nach<br />
der Freude von Kachina über die vertraute Person genauso<br />
erleichtert wie alle anderen Beteiligten.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Gespräch unter<br />
vier Augen<br />
Beschützte<br />
Katze
„Was macht<br />
die Maus in<br />
meinem Katzenfutter?“<br />
Das Zusammengewöhnen von Filou und Sweety<br />
funktionierte reibungslos.<br />
Drei Pfauenziegen als Geologen bei einer<br />
Gesteinsuntersuchung<br />
Das Gewicht<br />
entscheidet<br />
(Zeichnung von<br />
Gerhard Sallaberger<br />
– danke)<br />
Jessie wartet darauf, dass die Kinder kommen<br />
und es wieder lebhaft wird.<br />
„Ich weiß,<br />
dass ich mit<br />
diesem Blick<br />
bei Herrchen<br />
alles<br />
erreichen<br />
kann.“<br />
Benno aus dem Tierheim ist auf diesem Bild 13 Jahre alt<br />
und hat bei seinem engagierten Frauchen viele Hunde und<br />
Katzen kommen und gehen gesehen. Hauptsache war ihm,<br />
dass er selbst bleiben durfte.<br />
Das Kätzchen neben der Hündin Jolly wurde verletzt auf<br />
der Straße liegend gefunden. Nachdem einige Autos<br />
achtlos daran vorbeigefahren waren, fand es eine Tierfreundin<br />
und brachte es zum Tierarzt. Wider Erwarten<br />
überlebte das Katerchen Lucky und da sich keine Besitzer<br />
fanden, erholt es sich jetzt in St. Johann bei einer<br />
Tochter der Finderin von seinem schweren Unfall.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
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16<br />
„Wir brauchen<br />
keinen Zebra -<br />
streifen, Einheit<br />
macht stark.“<br />
Lex ist<br />
nach Fulpmes<br />
übersiedelt.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Zähneputzen<br />
Mia und<br />
Smoky sehen<br />
sich so gleich,<br />
dass man<br />
beim Fotografieren<br />
mit<br />
einer Katze<br />
von dem<br />
Pärchen auskommt.<br />
Burgi hatte mit ihren Ohren viel zu leiden, kam<br />
aber auf einen Platz, wo es jede Menge behinderte<br />
Tiere und noch mehr Liebe gibt.<br />
Über vier Jahre lang war Ajo aus dem Tierheim<br />
bei seinen neuen Besitzern alleinige Nummer 1.<br />
Als sich Nachwuchs ankündigte, waren die Hundehalter<br />
wahnsinnig<br />
gespannt, wie Ajo<br />
reagieren würde.<br />
Als die frischgebackene<br />
Mutter aus<br />
der Klinik kam, wurde<br />
sie erst einmal<br />
stürmisch begrüßt.<br />
Erst als der kleine<br />
Noah zu weinen anfing,<br />
spitze Ajo die Ohren und setzte sich schwanzwedelnd<br />
vor das Baby. Frauchen wurde mulmig,<br />
weil sich der Hund vor einem Kaninchenstall ebenso<br />
verhält. Aber Noah wurde nur ausführlich von<br />
oben bis unten beschnüffelt und dann stellte Ajo die<br />
ganze Wohnung auf den Kopf. Hinter jedem Kissen<br />
wurde gesucht, in jede Tasche hineingeschaut, unterm<br />
Tisch geschnuppert – einfach überall. Erst nach<br />
drei Tagen war sich Ajo wirklich sicher, dass der<br />
ganze Wurf nur aus einem einzigen Baby bestand.<br />
Von da an verfolgte er den Familiennachwuchs auf<br />
Schritt und Tritt, schaute beim Wickeln zu, gab dem<br />
Buben im Stubenwagen einen Gute-Nach-Schnüffler<br />
und fing an zu jaulen, wenn das Baby schrie. Mittlerweile<br />
ist Noah zehn Monate alt und krabbelt fleißig<br />
herum. Trotz der großen Liebe zwischen Ajo und<br />
Noah bleiben die beiden nie ohne Aufsicht. Denn<br />
der Bub versteht ja nicht, warum er nicht an den<br />
Futternapf oder das Hundespielzeug darf. Jedenfalls<br />
ist es rührend, wie Noah freudig strampelt und Ajo<br />
ihm die Hände leckt wenn sie zusammen sind.<br />
Hängebauchferkel in Alpbach im Schnee.<br />
Seit zwei Jahren muss eine Pferdestallbesitzerin fünf Pferde<br />
auf eigene Kosten erhalten. Inzwischen sind ihr gewaltige<br />
Kosten erwachsen, ohne dass der Besitzer Reto Hellrigl,<br />
der sich in die Schweiz verzogen hat, bezahlt. Die Frau<br />
aus dem Unterland kann nicht verkaufen, da sie nicht Besitzerin<br />
ist und die langen Verhandlung über das Gericht<br />
dauern. Niemand hilft engagiert, dass endlich ein Bescheid<br />
erstellt wird, was <strong>für</strong> die Frau eine enorme psychische Belastung<br />
ist. Als Pferdefreundin bringt sie es nicht übers<br />
Herz wie ein Bürgermeister vor zwei Jahren zu handeln,<br />
der in einem ähnlichen Fall das Pferd verkommen ließ und<br />
dieses nur durch behördliche Beschlagnahmung in letzter<br />
Minute per Übergabe an uns gerettet wurde.
„Wir sind startklar!“<br />
Besetzt<br />
„Bitte warten<br />
mit dem<br />
Spaziergang,<br />
ich ruhe gerade<br />
aus und denke<br />
nach.“<br />
Rocky kennt keinen Wassermangel<br />
Sokrates sonnt<br />
sich ohne die<br />
Forderung, braun<br />
zu werden.<br />
Ist er ja schon.<br />
Tierfreunde stellen ihre Sorge manchmal<br />
über die Vernunft. Es kommt vor, dass Katzen<br />
mit Freilauf <strong>für</strong> ausgesetzt gehalten und<br />
mitgenommen werden. Ähnlich dürfte es bei<br />
Jonny passiert sein. Er wurde vor der Haustüre<br />
der Besitzer mitgenommen, was sogar beobachtet<br />
wurde. Wem wurde dieses „arme“ Tier<br />
übergeben? Damit man wenigstens nicht mehr<br />
suchen muss.<br />
■ Wir leben in einem wunderbaren Land<br />
Viele Nutztiere dürfen den Sommer auf Almen<br />
verleben und gemeinsam mit ihren Betreuern<br />
unsere Natur erleben. Dass Hirten zu ihren<br />
Schützlingen eine enge Beziehung aufbauen,<br />
erlebt man immer wieder. Dann ist ein rücksichtsvoller<br />
Almabtrieb wie hier im Zillertal <strong>für</strong><br />
alle ein besonderes Erlebnis.<br />
In den Kinderkrimis von Adele Sansone spielen Tiere eine<br />
wichtige Rolle. Eines ihrer Bücher heißt „Amelie und die<br />
Stachelritter“. Im eigenen Garten hat sich inzwischen eine<br />
Stachelritterbande von zwei Müttern und sieben Jungen<br />
angesiedelt. Alle sind putzmunter und inzwischen zugefüttert<br />
und wohlgenährt in den Winterschlaf gegangen.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER 17
18<br />
Hin und her<br />
Die 13 Jahre alte Lisa aus Seefeld hat gesammelte Steine<br />
bemalt und dann im Bekanntenkreis verkauft. Das gesammelte<br />
Geld bekam das Tierheim, was sicher auch Kater<br />
Lumpi gut findet.<br />
James Bonsai<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Wer will hier<br />
eigentlich ein<br />
Ei legen?<br />
Pezi hat sich im Namen seines zweibeinigen Personals<br />
<strong>für</strong> die gute Beratung im Tierheim bedankt.<br />
Geschenktipps <strong>für</strong> Weihnachten<br />
Wie immer finden wir die Idee mit den<br />
Gutscheinen in vielen Fällen besonders<br />
nett. Man kann Hundespaziergänge oder eine<br />
Katzenversorgung <strong>für</strong> ein Wellness-Wochenende<br />
schenken. Genauso wie das Anschleppen<br />
von Katzensand oder Futter.<br />
Viel Freude wird auch etwas auslösen, das mit<br />
dem Tier des Beschenkten zusammenhängt.<br />
Man kann heute Fotos von Vierbeinern auf<br />
Shirts, auf Tassen oder sogar auf Torten kopieren<br />
lassen.<br />
Natürlich sind auch<br />
Bücher ein geeignetes<br />
Geschenk. Die Auswahl<br />
ist riesig, man wird immer<br />
etwas Geeignetes<br />
finden können. Wer<br />
Fröhlichkeit und Herz<br />
zugleich verbreiten will,<br />
ist mit dem Buch von<br />
Inge Welzig „Abenteuer<br />
Tierschutz, Anekdoten<br />
aus der Praxis“ gut bedient. Erhältlich bei<br />
der Tyrolia und in anderen guten Buchhandlungen,<br />
sowie im Tierheim. Es wir auch zugeschickt:<br />
Anforderung über<br />
inge.welzig@<strong>tierschutz</strong>verein-tirol.at,<br />
über das Tierheim<br />
oder per Telefon (0664/2745964).<br />
Preis: 14,90 Euro.<br />
Diego und Karlo habe sich in Kematen schnell im<br />
neuen Haus eingewöhnt.
Zwei oder drei Katzen?<br />
Franzi hat einen gemütlichen Bärencharakter.<br />
Strizi lebt bei<br />
besonderen<br />
Tierfreunden<br />
in Telfs und<br />
durfte schon<br />
mal mit zum<br />
Schifahren.<br />
Ehrliche und<br />
glückliche<br />
Koexistenz<br />
Der Besitzer von Sali war sehr dankbar, dass die Hündin<br />
während seines Krankenhausaufenthaltes zu uns konnte.<br />
Es liegt ihm am Herzen, Tierbesitzer aufzurufen, <strong>für</strong> den<br />
Fall ihres Todes finanziell <strong>für</strong> ihre Lieblinge vorzusorgen.<br />
Wetten – die<br />
Katze schnurrt!<br />
In Fließ träumt es sich besonders schön.<br />
Diese Katze wurde von einem Mitglied von<br />
uns auf der Insel Rab fotografiert. Angeblich<br />
sind die Katzen dort heilig, im Winter müssen<br />
sie trotzdem hungern.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
19
Aus einem Schreiben von Nina B.<br />
„Ich bin wirklich enttäuscht von gewissen Hundehaltern.<br />
Gestern bin ich mit meinem Shih<br />
Tzu zur Hundewiese am Baggersee gefahren.<br />
Dort traf ich einen kleinen Dobermann – ein<br />
Welpe – er hatte Verletzungen an den Ohren,<br />
es sah nach schlimmen Bissen aus. Ich fragte<br />
nach und die Dame sagte, dass der Hund kupiert<br />
worden sei. Ich musste mich einfach umdrehen<br />
und gehen, sonst hätte ich wer weiß<br />
was getan. Diese Frau hat doch kein Recht,<br />
dem Hund so etwas anzutun. Ich denke, dem<br />
Hund wachsen nicht umsonst Ohren. Was kann<br />
man tun?“<br />
Unsere Antwort: Versuchen, den Namen und<br />
die Adresse rauszukriegen. Das ist strafbar, auch<br />
wenn der Hund so „nur“ importiert wurde.<br />
Das macht Freude, nämlich wenn in der Politik<br />
Tierfreunde <strong>für</strong> das Veterinärwesen zuständig<br />
sind. Wie in Innsbruck seit kurzem<br />
Stadtrat Christoph Kaufmann. Immer noch ist<br />
uns von seinem Vater die <strong>für</strong> diesen gefährliche<br />
Aktion auf der Autobahn zwischen Innsbruck<br />
und Völs in Erinnerung. Ein Autofahrer hatte<br />
insgesamt drei kleine, rote Kätzchen aus dem<br />
fahrenden Wagen geworfen. Eines war gleich<br />
überfahren, die beiden anderen wurden vom<br />
Vater des Stadtrates unter Lebensgefahr gerettet<br />
und dann auch behalten. Sohn Christoph ist<br />
mit einem Hund aufgewachsen und seine Katze<br />
wurde 23 Jahre alt. Der Besuch im Tierheim kam<br />
aus ehrlichem Herzen und er wird in der Stadt<br />
ein offenes Ohr <strong>für</strong> den Tierschutz vertreten.<br />
20 TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Buali wurde<br />
in Hopfgarten<br />
freudig aufgenommen<br />
Buddy<br />
Diese Hündin ist 11 Jahre alt und musste wegen einiger<br />
Geschwüre operiert werden. Sie hat sich schnell an den<br />
Trichter gewöhnt und sogar herausgefunden, dass man<br />
damit aus dem Schwimmbad Wasser trinken kann. Inzwischen<br />
ist sie befreit von dem Ungetüm und freut<br />
sich ihres Lebens.<br />
Erinnerungen an den Sommer
Sprungtraining<br />
Pauli wurde im Alter von<br />
ungefähr zehn Tagen in<br />
einer Kaserne gefunden<br />
und im Tierheim abgegeben.<br />
Eine tierliebende<br />
Besucherin nahm das Kätzchen<br />
mit, um es mit der<br />
Flasche aufzuziehen. Natürlich<br />
hat es Paulchen geschafft,<br />
dass er in der bereits<br />
vorhandenen Katzenfamilie<br />
bleiben darf.<br />
Die Besitzer von Pipi und Lou berichten, dass die<br />
beiden ihr Leben schöner machen.<br />
Forian und<br />
Ben sind<br />
dicke<br />
Freunde.<br />
Goldi und Schnuffi<br />
wohnen in Scheffau<br />
in einem Fünf-<br />
Sterne Hasenhotel.<br />
Sie schreiben: „Wenn<br />
unsere Bäuchlein<br />
voll sind, hüpfen<br />
wir nach oben, wo<br />
wir uns putzen und<br />
kuscheln können.<br />
Von dort hat man<br />
eine gute Aussicht<br />
ins Freie. Später<br />
rasen wir im Affentempo durch unseren Garten und schlagen<br />
dabei Haken oder machen Luftsprünge.“<br />
So wie die Weihnachtsgeschichte<br />
… in vielen Familien am heiligen Abend jedes<br />
Jahr gelesen wird, bringen wir an dieser Stelle<br />
alle paar Jahre die wahre Geschichte von Struppi,<br />
geschehen in der Nähe von Imst.<br />
�<br />
In einem kleinen Bergdorf im <strong>Tirol</strong>er Oberland.<br />
Es ist Heiliger Abend. Die Mitternachtsmette<br />
ist soeben vorbei. Vor der Kirchentüre<br />
sitzt ein schwarzer Pudel im Schnee bei eisiger<br />
Kälte. Achtlos geht jeder vorbei, niemand interessiert<br />
sich <strong>für</strong> ihn. Er wartet und wartet,<br />
vielleicht kommt doch noch jemand heraus,<br />
der ihn sucht. Doch vergebens, alle sind hinausgeeilt,<br />
er allein bleibt übrig. Zehn Tage war<br />
er schon im Dorf herumgerannt, von den Erwachsenen<br />
missachtet als Streuner, von den<br />
Kindern geliebt wegen seines anschmiegsamen<br />
Wesens. In der Früh wartete er vor der<br />
Schule und wurde gestreichelt, aber das Läuten<br />
der Schulglocke und der Tritt des Lehrers<br />
machten diesem Glück ein Ende. Nachmittags<br />
wartete er vor dem Kindergarten, wo er jubelnd<br />
begrüßt wurde. Jedes Kind wollte ihn haben,<br />
aber die Mütter waren dagegen. Ab und<br />
zu fand er bei einer Katzenfutterstelle ein Schälchen<br />
Milch. In der Nacht schlief er in einem<br />
Bauernhaus unter Maschinen und altem Ge -<br />
rümpel. Und dann kam eben dieser Heilige<br />
Abend, als er nach der Mette Hundegebell hörte.<br />
Eine Schäferhündin bewachte einen Stall, zu<br />
dem er im Schneesturm lief. Er bekam aber keinen<br />
Einlass. So kauerte er sich vor die Stalltüre<br />
und schlief ein. Beulen von nachgeworfenen<br />
Steinen und Narben von Hundebissen waren<br />
Zeugen seines jammervollen Zustandes. Die<br />
Schäferhündin beleckte ihn am Morgen und<br />
machte die Bäuerin auf ihn aufmerksam. Nein –<br />
so ein schmutziger Köter durfte das Haus nicht<br />
verschmutzen. So blieb der arme Hund weiter<br />
in der Kälte liegen bis sich am Nachmittag<br />
doch das Mitleid der Bäuerin meldete. Sie<br />
brachte ihn zu einer Tierfreundin, wo er die<br />
Liebe kennen lernte. Dann kam er auf seinen<br />
endgültigen Platz, um weiter verwöhnt zu werden.<br />
Aus Struppi wurde Pepi und als vierbeinige<br />
Freundin bekam er die Zwergschnauzerhündin<br />
Mathilde, um sein Glück voll zu machen.<br />
�<br />
Bemerkung dazu von Inge Welzig:<br />
„Als diese Begebenheit geschah, war ich noch<br />
nicht lange im Büro des <strong>Tierschutzverein</strong>s, wo<br />
ich vor 20 Jahren meine Tätigkeit begann. Viel<br />
hat sich seither geändert. Heute würde bei uns<br />
kein Hund mehr so lange streunen, ohne uns<br />
gemeldet und dann geholt oder gebracht zu<br />
werden. Ein Dank an alle, die mit dazu beigetragen<br />
haben, dass sich diese Situation so<br />
geändert hat.“<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
21
22<br />
Wieder werden viele<br />
Schulkinder mit Hilfe<br />
von Jamie im Umgang<br />
mit Hunden<br />
geschult. Dabei wird<br />
besonders auf jene<br />
Situationen geachtet,<br />
die Missverständnisse<br />
erzeugen könnten.<br />
Jamie ist der ideale<br />
Hund, weil er nicht<br />
speziell abgerichtet<br />
ist, sondern ein na -<br />
türliches Verhalten mit<br />
manchen Überraschungen<br />
zeigt.<br />
In Münster haben zwei<br />
Katzen ihre Besitzer richtig<br />
gemobbt. Nachdem<br />
die beiden ein Katzentürchen<br />
hatten, kamen immer<br />
wieder fremde Katzen<br />
in die Wohnung und<br />
vor allem Kater markierten<br />
fröhlich durch die<br />
Räume. Empfohlen wurde<br />
ihnen eine Infrarot-<br />
Sensor-Katzentüre, wobei<br />
die Katzen ein<br />
Halsband bekommen,<br />
welches zum Öffnen<br />
der Klappe nötig ist.<br />
Das war den beiden<br />
Zimmertigern so unsympathisch,<br />
dass sie<br />
in Streik traten. Bis<br />
ihre Zweibeiner genervt<br />
aufgaben. Der erbetene Tipp, wie<br />
man Katzen das Durchgehen durch Klappen trotz eines<br />
Halsbandes lehrt, kommt aus der eigenen Erfahrung: Es<br />
funktioniert mit Bestechung hin und her, Schinken oder<br />
Hühnerfleisch sind besonders geeignet.<br />
Doppelschlaf<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Gino und Smokie<br />
Enger geht<br />
es nicht<br />
mehr.<br />
Unbewohnt und unbelohnt<br />
Der Weg zur Tierliebe<br />
Der Weg zur Vermittlung von Achtung vor der<br />
ganzen Schöpfung ist in der Erziehung nicht<br />
immer einfach. Das Anfühlen eines Tieres ist <strong>für</strong><br />
die meisten Kinder ein Erlebnis. Für das Tier<br />
nicht unbedingt. Darum soll bereits hier überlegt<br />
werden, ob das jeweilige Tier dabei Stress<br />
oder Freude empfindet. Während die erwachsenen<br />
Tiere der Gattung Hund oder Katze ein<br />
Streicheln normalerweise genießen, muss das<br />
<strong>für</strong> Tierbabys noch lange nicht gelten. Zumal<br />
Kinderhände mit ihrer Zärtlichkeit nicht immer<br />
die richtige Dosis erwischen. Ein behutsames<br />
Vorzeigen kann <strong>für</strong> alle beglückend sein. Wobei<br />
Kinder sehr wohl spüren, ob gezeigte Tierliebe<br />
echt ist oder nur der Beschäftigung dient. Ist<br />
sie ehrlich, so wird sich die Achtung vor jedem<br />
Lebewesen von alleine entwickeln. Wobei<br />
durch respektvollen Umgang mit Tieren das<br />
Geben und Nehmen von Liebe ein Lernprozess<br />
<strong>für</strong>s ganze Leben ist.<br />
Kätzchen Franzl interessiert sich <strong>für</strong> den<br />
Frettchen-Schwanz.
„Bin nicht zu sprechen“<br />
Endlich<br />
sauber<br />
Luna war ausgesetzt worden. Sie war schwierig, aber<br />
dank Erziehungshilfe durch den anderen Hund und perfekte<br />
Beratungen ist heute alles in Ordnung.<br />
Kater Jim in Pose<br />
Die unkomplizierte Schmusekatze Lily<br />
ist nach Kramsach gezogen.<br />
Senta war eine Hündin, die auf Grund ihrer Vorgeschichte<br />
den neuen Besitzern anfangs viele Probleme<br />
gemacht hat. Mit viel Liebe und Geduld wurde daraus<br />
der Traumhund <strong>für</strong> die ganze Familie. Jetzt wartet Senta<br />
auf der anderen Seite des Lebens auf ihre Besitzer,<br />
die an sie noch einen Abschiedsbrief schrieben:<br />
„Liebe Senta! Es war ein wunderschöner Sommertag<br />
im Jahr 2004, als <strong>für</strong> Dich als zweijährige Schäfer-Sennen-Mix-Hündin<br />
ein herrliches Hundeleben begann.<br />
Mit vier Jahren wurdest Du krank und es ist uns trotzdem<br />
gelungen, es Dir schön zu machen. Du warst ein<br />
zufriedener und glücklicher Hund und hast es uns tausendfach<br />
gedankt mit Deiner unvergesslichen, liebenswürdigen<br />
Art. Es waren uns leider nur fünf Jahre<br />
mit Dir vergönnt, aber wird sind froh, dass Du zu uns<br />
gekommen bist. Das Loslassen in diesem Oktober<br />
nach einem langen Leiden mit den Hüften und Gelenken<br />
ist uns sehr, sehr schwer gefallen. Es tat schrecklich<br />
weh, Dir nicht mehr helfen zu können und es war<br />
unsere Pflicht, Dich von Deinen Schmerzen zu erlösen.<br />
Du warst ein Begleiter und Freund, den sich jeder<br />
Hundebesitzer nur wünschen kann. Wir vermissen<br />
Dich alle sehr, aber wir vergönnen Dir Deinen Frieden<br />
und wissen, dass Du nun keine Schmerzen mehr hast.<br />
In unseren Herzen wirst Du weiterleben und unvergessen<br />
bleiben.“ Es ist ganz sicher im Sinne von Senta,<br />
dass soeben die 8 Jahre alte Sennenhündin Gina aufgenommen<br />
wurde und ihren Besitzern helfen wird,<br />
den Schmerz um Senta zu vergessen.<br />
Annie mit den langen Beinen<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
23
Im Möbelhaus Föger Wohnen in Telfs gab es ein tolles Fest der Tierfreunde<br />
Die Lesung aus dem Buch „Abenteuer Tierschutz, Anekdoten aus der Praxis“ von<br />
Inge Welzig wurde abwechselnd mit Eva Lind vorgetragen. Man konnte herzlich<br />
lachen, schmunzeln oder auch einfach Freude an den kurzen Geschichten haben, die oft<br />
genug die liebevolle Seele eines Tieres zeigten. Der Star des Abends war aber die kleine<br />
Hündin Wendy von Eva Lind. Eher zufällig hat es sich vor längerer Zeit beim Einsingen ergeben,<br />
dass an einer bestimmten Stelle (fast immer der gleichen) Wendy auch mit proben will.<br />
Nein – sie jault nicht, sondern schreit tatsächlich einzelne, völlig unterschiedliche Töne hinaus.<br />
Viel lauter als Eva. An schließend genießt sie den Applaus. Wer es nicht selbst erlebt<br />
hat, kann es sich kaum vorstellen.<br />
Eva mit Wendy Star Wendy<br />
Herbert Föger bedankt<br />
sich bei Eva Lind<br />
24 TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Unsere Kleintier-Verena<br />
mit Mutter und Inge Welzig
Wir haben vor einem halben Jahr darüber berichtet, welch<br />
eine herrliche Hundeübergabe wir erleben durften. Der ältere<br />
Riesenwuschel Benni wurde abgegeben und wir hatten<br />
Zweifel, ob er vermittelbar sei. In der gleichen Stunde<br />
meinte eine Besucherin und Besitzerin einer Neufundländer-<br />
Dame, dass sie es mit Benni versuchen würde. Es klappte<br />
– am gleichen Tag übersiedelte Benni nach Rietz. Der Hund<br />
meint: „Ich habe schon viel gelernt, nicht nur so Krims-Krams<br />
wie Sitz und Platz. Gib Laut und gib Pfote ist viel schwieriger,<br />
aber mein kleiner Mensch Samuel bringt mir immer<br />
vieles bei, auch Unsinn. Ich hab auch gelernt, mit den<br />
Samtpfoten aus unserem Rudel umzugehen. Manche sind<br />
echt lieb, andere haben es immer eilig und laufen hin und<br />
her. Wenn die Miezen übermütig werden, bremse ich sie ein.“<br />
Exklusives<br />
Menü im Wald<br />
Enrico und<br />
Caruso im<br />
friedlichen<br />
Wettstreit<br />
um den<br />
Löwenzahn.<br />
„Wir sind immer gut <strong>für</strong><br />
Überraschungen.“<br />
Dieses 560 Jahre alte, berühmte Bild von<br />
Hans Multscher ist im Museum von Sterzing<br />
zu sehen. Bemerkenswert ist die rechte<br />
Seite. Die Schafe zeigen kaum Reaktion auf die<br />
Engel, die knienden Menschen und der ange -<br />
leinte (!) Hund blicken andächtig hinauf.<br />
Weihnachten soll ein Fest des Friedens sein.<br />
Bitte denken Sie dabei auch Ihre Verantwortung<br />
gegenüber unseren tierischen Mitgeschöpfen bei<br />
Ihrem Festtagsmenü. Beim Fleisch, Milch und<br />
Eiern sollte der Einkauf von biologischer Ware<br />
selbstverständlich sein.<br />
Caro hat wie immer vorwiegend<br />
mit der Falle herrenlose Katzen<br />
eingefangen und zur Kastration<br />
gebracht. Immer mehr kann sie erleben,<br />
dass dabei statt Widerstand<br />
aus der Umgebung Hilfe und auch<br />
eine Beteiligung an der Zahlung kommt. Dazu<br />
kommen die vielen Kontrollen.<br />
Im Unterland befindet sich eine Schäfer-Hundezucht<br />
der allerhöchsten Preisklasse. Der Besitzer,<br />
ein Metzger, besetzt eine geachtete<br />
Funktion im Verband. Es ist <strong>für</strong> uns immer wieder<br />
erstaunlich, wie weit die Vorstellungen von<br />
Tierschützern mit denen von Züchtern auseinanderklaffen<br />
können.<br />
Tiere reden mit den Augen oft vernünftiger<br />
als Menschen mit dem Mund. LUDOVIC HALEVY<br />
Ich bin <strong>für</strong> die Rechte der Tiere genauso wie<br />
<strong>für</strong> die Menschenrechte. ABRAHAM LINCOLN<br />
„Alle Gebilde der Schöpfung sind Kinder<br />
eines Vaters und daher der Menschen Brüder.<br />
Gott wünscht, dass wir Tieren<br />
beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen.<br />
Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat<br />
gleiches Recht auf Schutz“. FRANZ VON ASSISI<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
25
26<br />
Pferde und Freiheit<br />
ergibt Lebensfreude.<br />
■ Erinnerungen an Gerti Rieger<br />
Von Inge Welzig<br />
Es war eine etwas abenteuerliche Fahrt nach Rettenschöß,<br />
um dort herrenlose Katzen einzufangen. Endlich<br />
angekommen, breitete sich eine wunderschöne<br />
Landschaft mit wenigen Häusern aus. Die Katzen waren<br />
nicht überall willkommen, aber bei Gerti Rieger wurden<br />
sie versorgt und jede von ihnen hatte ihren Namen. Die<br />
Tiere ließen sich nicht alle am ersten Tag einfangen, ich<br />
war genau wie Caro einige Male dort.<br />
Heute kam ein Brief von dieser Tierfreundin an mich.<br />
Ihre schöne Handschrift zu sehen, freute mich, wir waren<br />
gleich alt und verstanden uns gut. Nie hatte sie über<br />
eine Krankheit gesprochen. Und jetzt las ich: „Meine<br />
Zeit hier auf Erden ist abgelaufen, mich erreicht der Ruf<br />
einer anderen, besseren und schöneren Welt … Eine<br />
kleine Katzengeschichte habe ich als Abschiedsgeschenk<br />
beigelegt …“ Diese Geschichte gehört wunschgemäß<br />
in diesen Kurier.<br />
„Das entzückende Kätzchen hatte ich <strong>für</strong> zwei Monate<br />
in Untermiete, nachdem es bei einer benachbarten Familie<br />
einen Wohnungsbrand gegeben hatte. Moritzl habe<br />
ich ihn genannt, er war ursprünglich ganz dürr, aber<br />
voller Leben und Übermut. Mit seinen dünnen Haxelen<br />
ging er, den Schwanz steil in der Höhe, hoheitsvoll<br />
durch die Wohnung als ob sie ihm alleine gehörte. Ein<br />
Selbstbewusstsein sondergleichen. Aber er war nicht<br />
sauber, und das bei einem gepflegten Teppichboden.<br />
Deshalb musste er sich bisweilen den Namen „Schei -<br />
ßer“ gefallen lassen. Es gab einige harte Kämpfe miteinander<br />
beim Abbrausen im Bad. Zum Trocknen gingen<br />
wir auf den Balkon, wo ich ihn dann streichelnd beruhigte,<br />
bis er trocken war. Dabei schnurrte er laut und<br />
genussvoll. Zur Nacht erhielt er ein schmuckes, molliges<br />
Bettchen mit einem Katzenklo dabei. Von diesem<br />
machte er – Gott sei Dank – reichlich Gebrauch und<br />
scharrte dann wie ein richtiger Löwe. Trotz aller Schwierigkeiten<br />
gab es genügend Streicheleinheiten <strong>für</strong> Moritzl.<br />
Nach Ablauf von zwei Monaten kehrte er fröhlich<br />
und gut gefüttert in seine alte Familie zurück – die Spuren<br />
des Brandes waren behoben. Er entwickelte sich zu<br />
einem wundervollen, stolzen und sauberen Kater, an<br />
dem viele Katzendamen ihre besondere Freude hatten.“<br />
(Nach der Kastration vermutlich nachlassende Begeisterung).<br />
10,– Euro pro Jahr <strong>für</strong> uns sind nicht viel,<br />
aber auch die werden leicht vergessen.<br />
Danke da<strong>für</strong>, dass SIE daran denken.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Scipio wünscht allen Tierfreunden frohe Weihnachten.<br />
Das<br />
Frettchen<br />
Gina hat<br />
Kater Seppl<br />
zum<br />
Fressen<br />
gern.<br />
Zwei Fundtiere vom Käsestandl im Hödnerhof.<br />
Kaum zu erkennen:<br />
Zwischen den beiden<br />
Hunden der große Igel.<br />
„Nein, ich bin<br />
nicht aus<br />
Porzellan!“
Aus einem Bericht von Isabella von Nassereith:<br />
Auf unserer Terrasse ging es hoch her. Moni, unsere<br />
17 Jahre alte Perserkatze machte großen<br />
Terror (sie war immer schon ein Wachhund). Wir<br />
lugten unter der Jalousie durch und sahen eine<br />
sehr magere und verschreckte Katze. Auf die<br />
Frage „ja wer bist denn du?“ kam sie schnurstracks<br />
auf uns zu und begann sofort mit der<br />
größten Einschleimaktion, die ich je gesehen habe.<br />
Sie fand den Fressnapf und schlang alles erreichbare<br />
Futter in sich hinein. Unsere fünf Katzen<br />
beobachteten sie mit Argwohn. Als die<br />
Neue voll war, legte sie sich auf die Bank und<br />
begann, sich zu putzen. Wir zeigten ihr die Katzenklappe<br />
und das Katzenklo und schlossen die<br />
Schlafzimmertüre, als eine wilde Miau-Sirene<br />
losging. Diese Katzendame war gewohnt, im<br />
Bett zu schlafen und als sie ihren Wunsch durchgesetzt<br />
hatte, schlief sie schnurrend ein. Nach<br />
dem Besuch beim Tierarzt erfuhren wir, dass<br />
sich Elli, wie sie jetzt heißt, ein Daheim <strong>für</strong> ihre<br />
bald kommenden Katzenbabys gesucht hatte.<br />
Nie hätte ich gedacht, dass unser eingespieltes<br />
Team von Katzen diesen Zuwachs akzeptiert,<br />
aber alles läuft ohne Probleme.<br />
■ Katzenkrankheit FIP<br />
Diese Bauchfellentzündung ist eine relative häufige,<br />
tödlich verlaufende Krankheit. Derzeit geht die<br />
Wissenschaft davon aus, dass eine Mutation des<br />
meist harmlosen Coronavirus eine Immunreaktionen<br />
auslöst. Die FIP beginnt meist mit Appetitmangel,<br />
Fieber und Bewegungsunlust. Später kommt es<br />
bei einem Teil der Tiere zur Flüssigkeit im Bauchraum,<br />
der Brust oder dem Herzbeutel. Es können<br />
auch Veränderungen der inneren Organe entstehen.<br />
Die Krankheit ist auf Grund der Ähnlichkeit<br />
mit den Coronaviren schwer zu diagnostizieren.<br />
Wir haben Ihnen im letzten Heft versprochen, von<br />
der Tierheim-Katze Baghira weiter aus deren Tagebuch<br />
zu berichten:<br />
„Manchmal haben meine zwei Menschen seltsame<br />
Namen <strong>für</strong> mich. Statt bei meinem stolzen Namen<br />
Baghira ruft mich Herrchen immer öfter Ganger, was<br />
wohl kleiner schwarzer Teufel bedeutet. Frauchen<br />
sagt manchmal Mistvieh. Sie sagt es liebevoll, also<br />
muss es eine besondere Auszeichnung sein. Besonders<br />
oft sagt sie es, seit im Wohnzimmer ein Baum<br />
mit bunten Bällen steht, die so schön mit lautem Klirren<br />
zerbrechen können. Das macht viel Spaß. Schade,<br />
dass jetzt die neuen Kugeln nicht mehr zerbrechen.<br />
Überhaupt ist das jetzt eine komische Zeit. Die<br />
Sonne geht früh unter und im Garten liegt eine seltsame,<br />
weiße Masse namens Schnee. Da bleibe ich<br />
lieber im Haus. Wegen eines bösen Nachbarn ist die<br />
Gasheizung momentan kaputt und Frauchen ist wütend.<br />
Aber mir gelingt es immer, sie aufzuheitern. Sie<br />
kann meinem Charme einfach nicht widerstehen. Ich<br />
habe gelernt, sie mühelos um die Pfote zu wickeln.<br />
Heute ist es mir gelungen, ein ganzes Rindsschnitzel<br />
<strong>für</strong> mich zu erbeuten. Frauchen hat die Packung mit<br />
zwei Schnitzeln zum Auftauen hingestellt und ist kurz<br />
hinausgegangen. Sie hat nicht schlecht gestaunt, als<br />
sie zurückkam. Meine Menschen haben sich dann zu<br />
zweit das übrig gebliebene Schnitzel geteilt.“<br />
Erna Bidner war schon<br />
immer eine große Tierfreundin.<br />
An keinem Tier<br />
konnte sie vorbeigehen,<br />
ohne es anzusprechen<br />
oder zu streicheln. Ge -<br />
radlinig und stark – so<br />
kannten sie ihre Freunde.<br />
Bei einer Zigarette<br />
konnte man Gespräche<br />
führen, über die man noch lange nachdenken<br />
musste. Wir wünschen Ihr eine Wiederbegegnung<br />
mit allen geliebten Lebewesen ihres Lebens<br />
und danken <strong>für</strong> ihre große Unterstützung<br />
unseres Vereines.<br />
Nüsse am<br />
Tulferberg<br />
Wer sich an einer<br />
Futterstelle <strong>für</strong> Singvögel<br />
im Winter erfreuen<br />
will, sollte<br />
jetzt damit beginnen.<br />
Wichtig ist,<br />
gesundes Futter zu reichen und vor allem nichts Gesalzenes<br />
anzubieten. Wer eine Futterglocke selbst anfertigt,<br />
kann bei entsprechender Verwendung der Materialien<br />
sicher sein, den gefiederten Freunden nur das Beste<br />
anzubieten. Zur Futterglocke nimmt man einen Blumentopf<br />
aus Ton, den man umdreht. Durch das Loch steckt<br />
man einen möglichst dicken Strick, der oben <strong>für</strong> die<br />
Aufhängung dient und unten zum Festklammern beim<br />
Picken nach oben. In den Blumentopf selbst wurde eine<br />
Mischung eingeschmolzen, die folgender ähnelt: Sonnenblumenkerne,<br />
Haferflocken, Hanf, alles ganz kurz in<br />
Kokos- oder Rinderfett kurz geröstet. Diese Tonglocke<br />
wird ganz besonders von Meisen besucht werden. Wer<br />
lieber ein Vogelhaus füllt, sollte immer ein Häuschen<br />
mit Silo verwenden Damit wird verhindert, dass kranke<br />
Vögel andere anstecken können, es liegt kein angepicktes<br />
Futter herum. Eine weitere Vorsorge gegen verschmutztes<br />
Futter ergibt sich durch Tannenreisig, das<br />
man unter das Vogelhaus legt. Zwischen den Nadeln<br />
fällt durch Kot verschmutztes Futter durch und bleibt so<br />
<strong>für</strong> eine Übertragung unerreichbar. Wobei auch das<br />
Picken am Boden wegfällt, welches eine Einladung <strong>für</strong><br />
eine Katze sein könnte. Die Freude an der Vogelfütterung<br />
soll durch nichts getrübt werden.<br />
Impressum:<br />
<strong>Tierschutzverein</strong> <strong>für</strong> <strong>Tirol</strong> 1881, Tierheim 6020 Innsbruck-Mentlberg,<br />
Völser Straße 55, Tel. 0 51 2 / 58 14 51, Fax 0 51 2 / 58 14 51-9<br />
ZVR Nr.: 652923670<br />
Büro: Montag – Freitag, 8.00 – 11.00, 14.00 – 17.00 Uhr<br />
Tierheim: Montag bis Samstag, 14.00 – 17.00 Uhr.<br />
Geschäftsführung und Redaktion: Inge Welzig.<br />
Ehrenpräsidenten: Kammerschauspieler Helmuth Wlasak,<br />
Rechtsanwalt Dr. Klaus Eberherr und Intendantin Brigitte Fassbaender.<br />
Tierheim Wörgl: Tel. 0 66 4 / 849 53 51<br />
Tierheim Reutte: Tel. 0 66 4 / 455 67 89<br />
www.<strong>tierschutz</strong>verein-tirol.at<br />
<strong>Tirol</strong>er Sparkasse Kto.-Nr. 0000-025189, BLZ 20503<br />
Raiffeisen-Landesbank Kto.-Nr. 586222, BLZ 36000<br />
TIERSCHUTZ-KURIER 27
28<br />
Wir haben schon öfters Pannenfahrer gebraucht,<br />
um ein Tier aus einem Motorraum<br />
zu retten. Dass in Vorarlberg eine ca. zwei Jahre alte<br />
Katze vier Tage lang die Autobesitzerin irritierte,<br />
weil die Schaltung so schwer ging, dürfte Rekord<br />
sein. Umso schöner, dass die Katze diese Fahrten<br />
überlebt hat.<br />
Das muss eine Wiedersehensfreude gewesen<br />
sein! In Australien stürzte eine Hündin von einem<br />
Segelboot und schwamm acht Kilometer weit<br />
zu einer Insel, auf der sie dann in einer Ziegenherde<br />
lebte. Sie wurde von Wildhütern nach vier Monaten<br />
gefunden.<br />
In Österreich gibt es 1,5 Millionen Katzen und knapp<br />
600.000 Hunde. 65.000 Zwerghasen und ebenso<br />
viele Meerschweinchen. Damit hat fast ein Drittel<br />
aller Haushalte eine Katze. Ein Ruf an die Politiker,<br />
dass sie den Tierschutz nicht unterschätzen<br />
sollen.<br />
Aus Schleswig-Holstein kam ein Schreiben, das<br />
Inge Welzig an ihr Abenteuer erinnert, als sie<br />
600 Fohlen statt nach Süditalien zum Metzger fahren<br />
zu lassen, aufkaufte und vermittelte. „Vor zwölf<br />
Jahren hat meine Großmutter mit Ihnen zusammen<br />
hier in Schleswig-Holstein 24 Haflingerfohlen vermittelt.<br />
Es war eine supertolle Sache. Ich möchte<br />
jetzt Mitglied werden.“<br />
Sehr aggressiv hat ein Jäger reagiert wegen des<br />
Anprangerns vom Verschließen eines Murmeltierbaues<br />
mit Stacheldraht. Auch wir können nicht<br />
glauben, dass ein Jäger so vorgehen würde. Eher<br />
waren es Besitzer einer Hütte oder ein Mensch,<br />
der vielleicht Murmeltierfett sucht. Wir können bei<br />
solcher Tierquälerei auch nur raten. Jedenfalls ist es<br />
erschütternd, dass sowohl am Reißenschuh, als<br />
auch beim Naviser Jöchl solche zugestopften Baue<br />
gefunden wurden.<br />
Dass dieser Tierschutz<strong>kurier</strong> ausnahmsweise etwas<br />
dicker ist, macht Ihnen hoffentlich Freude.<br />
Aus Kreta bekamen wir von unseren beiden<br />
ausgewanderten Mitgliedern wieder einige Informationen.<br />
Die Katzenmütter sind in ihren rechnerischen<br />
Fähigkeiten gleich wie bei uns, indem<br />
sie nur bis drei zählen können und bei der Übersiedlung<br />
der Babys das vierte vergessen.<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
Lucky im Glück<br />
Wieder einmal ein Lob an die Innsbrucker Feuerwehr:<br />
Eine Rabenkrähe hatte am Bein einen<br />
Faden, mit dem sie sich im Gipfel eines Baume<br />
verhängt hatte. Ihre verzweifelten Schreie waren<br />
schon den ganzen Tag zu hören. Die Feuerwehr<br />
war hilflos, weil der Baum zu dünn war, um bis<br />
oben zu kommen. Am nächsten Tag befand sich<br />
der Vogel immer noch in der aussichtslosen Lage.<br />
Da wurde der obere Teil vom Baum abgeschnitten<br />
und schon im Herunterfallen konnte sich die Rabenkrähe<br />
befreien und glücklich davonfliegen. An<br />
einem weiteren Tag waren in Innsbruck gleich<br />
zwei Einsätze wegen Katzen auf einem Baum nötig<br />
und erfolgreich.<br />
Ein Artikel aus der TT wurde uns von Igelfreunden<br />
mit Entsetzen zugeschickt. Darin ist auf der<br />
Kinderseite ein entzückendes Foto von einem Igelkind,<br />
das sich auf einen Apfel stützt. Darunter<br />
steht: „Dieser Igel hat genügend Speck angesetzt,<br />
um <strong>für</strong> den Winter gerüstet zu sein“. Nicht nur,<br />
dass wieder einmal falsch vermittelt wurde, dass<br />
der Igel sich von Äpfeln ernähren könnte, sondern<br />
auch dass die nötige Größe <strong>für</strong> den Winterschlaf<br />
völlig falsch dargestellt wird. Ein Todesurteil <strong>für</strong><br />
untergewichtige Igel im Spätherbst.<br />
Ein drei Jahre alter Perserkater ist im Norden von<br />
Australien aufgetaucht, von seinem Zuhause<br />
auf einer Insel 3800 km entfernt. Der Kater war gechipt<br />
und jeder Tierbesitzer kann sich die Freude<br />
vorstellen, die die Familie von Clyde empfand, als<br />
sie vom Fund verständigt wurde.<br />
Für Kontoinhaber bei der Raiffeisen Landesbank:<br />
Wir haben dort auch ein Konto: 586222, BLZ 36000.<br />
Es gibt sicher viele gute Hundetrainer <strong>für</strong> Problemfälle.<br />
Wir selbst machen unsere besten Erfahrungen<br />
mit Trixi Koch (betreut Tierheim Innsbruck)<br />
und Brigitte Kann (Tierheim Wörgl).<br />
„Was sagt der<br />
Yogalehrer? –<br />
Entspannen!“